ANZEIGE
ANZEIGE

EarthQuaker Devices Ledges, Tri-Dimensional Reverberation Machine, Reverb-Pedal

Ein Fundament für euren Hall

26. September 2023

 

Earthquaker devices Ledges

ANZEIGE

Als ich zum ersten Mal von dem EarthQuaker Devices Ledges hörte, stolperte ich etwas über die Zusatzbezeichnung „Tri-Dimensional Reverberation Machine“ und wollte natürlich wissen, was diese „Reverb-Maschine“ wirklich kann. Eines sei schon mal vorweggenommen: Ich persönlich konnte die Dreidimensionalität des Klangs, den dieses Pedal erzeugt, definitiv spüren.

Die Potis, Schalter und das Gehäuse des EarthQuaker Devices Ledges

Das kompakte Gehäuse des EarthQuaker Devices Ledge hat die Maße 127 x 67 x 54 mm (L x B x H). Es ist damit ein wenig höher als viele andere Pedale und dadurch sehr gut geeignet, um in der zweiten Reihe auf dem Pedalboard platziert zu werden, da man seine Taster trotzdem noch gut erreichen kann. Lackiert wurde es in einem dunklen Grau und die Beschriftung sowie das flächige Gold sind matt aufgedruckt. Es macht optisch einen sehr guten und edlen Eindruck. Die drei Potis für den Mix, Length und Damping sowie ein 6-fach-Drehregler sind im Rechteck angeordnet und haben genügend Platz, um problemlos geregelt zu werden. Alle vier Potis sind fest mit dem Gehäuse verschraubt und bestehen aus robustem Metall. Die schwarzen Potiknöpfe sind durch eine kleine Madenschraube fest mit der Potiachse verschraubt, verfügen über eine Riffelung für einen besseren Griff und eine weiße Markierung, die für eine gute Ablesbarkeit der jeweiligen Stellung sorgt. Die Potis haben einen butterweichen Regelweg.

Mittig zwischen de Potis ist ein 3-fach-Kippschalter fest mit dem Gehäuse verschraubt. Er schaltet zwischen den drei Modi Room, Hall und Plate. Unter dem Kippschalter befindet sich ein durchsichtiger Druckknopf, der farblich seine Funktion anzeigt. Er dient zum Speichern und Laden der Presets oder zum Umschalten in den Live-Modus.

Im unteren Drittel ist ein lautloser und klickfreier Fußtaster mit dem Gehäuse verschraubt. Das lautlose Schalten ist absolut zeitgemäß und es sollte in meinen Augen standardmäßig bei allen aktuellen Effektgeräten möglich sein. Links neben dem Fußtaster sitzt eine große rote LED mit einem Außenreflektor, die den Status des Pedals anzeigt. Das Pedal arbeitet mit einem Buffered-Bypass, der das Ausklingen der Trails ermöglicht.

An der Stirnseite befinden sich die 6,3 mm Monoeingangs- und Ausgangsbuchsen. Beide Buchsen sind im wie bei einem Verstärker auf der Platine verlötet und in sich verschraubt. Dadurch dass sie nicht über das Gehäuse überstehen, sind sie gut geschützt. Zwischen ihnen ist eine, auf der Platine verlötete DC-Buchse (9 V), die leider nicht verschraubt ist. Dies ist eine Schwachstelle und so könnte die Verbindung bei zu starker Belastung durch Kabelzug brechen. Außerdem ist der Abstand zwischen den beiden Buchsen und dem Netzteilanschluss recht knapp. Mit geraden Steckern und kompakten Winkelsteckern ist es wohl kein Problem, nutzt man jedoch Pancake-Stecker, hat der DC-Stecker nur noch wenig Platz. Das Pedal wird mit einem 9 V Netzteil betrieben, ein Batteriebetrieb ist nicht möglich.

An der rechten Seite des Gehäuses befindet sich eine Anschluss-Buchse für ein Expression-Pedal Buchse angebracht. Sie ist ebenfalls im Stil einer Verstärkerplatine eingebaut und verschraubt. Die Bodenplatte wird von vier Kreuzschrauben gehalten und ist durch ihre flache und glatte Beschaffenheit ideal, um Klebefüßchen oder Klettband darauf zu befestigen.

Das EarthQuaker Devices Ledges wird im für EarthQuaker Devices typischen schwarzen Pappkarton mit bunter Oberseite geliefert. Eine gedruckte Gebrauchsanweisung in zahlreichen Sprachen, ein großer Aufkleber sowie das, in der Boutique-Welt anscheinend immer noch obligatorische Stoffbeutelchen gehören zum Lieferumfang. Eine Garantiekarte sichert eine 4-jährige Garantiezeit, nachdem man das Pedal online registriert hat.

ANZEIGE

Das EarthQuaker Devices Ledges Reverb in der Praxis

Genug der Beschreibung, ab vor den Verstärker. Das Ledges ist, wie aus der Beschreibung wohl schon hervorgeht, ein auf das Wesentliche reduziertes Reverb-Pedal. Die Potis haben keine zweite Funktion, es gibt keine MIDI-Steuerung oder Menüs zum Einstellen des Sounds. Es wurde für den Musiker entworfen, der ein einfaches und logisches Reverb-Pedal haben möchte und damit einen guten Reverb-Sound finden kann. Und diesen Sound hat das Pedal definitiv in sich. Mit dem lautlosen Fußtaster wird das Ledges aktiviert und man möchte es eigentlich nicht mehr ausschalten.

Der Room-Algorithmus

Bereits im Room-Setting, mit relativ gemäßigten Einstellungen, erzeugt es eine tolle Räumlichkeit, die wirklich dezent sein kann und sich sehr gut in das Klanggeschehen einfügt. Es kann so subtil und realistisch klingen, dass man im Room-Setting denken könnte, es wäre gar nicht aktiv. Deaktiviert man das Reverb dann, wird man in die eindimensionale Realität des Reverb-losen Klangs zurückgeworfen. Das spricht definitiv für das Room-Setting. Es kann realistische Räume mit einigen Reflektionen erzeugen. Wer eher einen dunklen Raum für das Musizieren bevorzugt, klanglich gesehen meine ich, der kann mit dem Damping-Regler die Höhen kappen. Und schon hört man quasi die Holzvertäfelung im Raum, dessen Wände zuvor noch aus nacktem Stein gemauert waren. Das klingt in meinen Ohren richtig gut und das, obwohl ich eigentlich sonst kein großer Fan von Room-Reverb-Effekten bin. Aber dieser hat es in sich. Auch die Raumgröße verändert den Sound. Während ganz kleine Räume etwas dunkler klingen, gewinnen die größeren Räume an Räumlichkeit und Brillanz.
EarthQuaker Devices Ledges
Das Mix-Poti kann bis zu einem Wert von 50:50 regeln, was beim Room noch kein Problem ist, aber bei den anderen beiden Settings eine bedauerliche Einschränkung darstellt. Im Room-Setting kann der Reverb-Effekt damit ganz dezent hinzugemischt werden und mit dem Length-Regler wird die Größe des virtuellen Raums justiert. Wirklich überzeugend.

Hall-Modus der „Tri-Dimensional Reverberation Machine“

Mit dem Mode-Schalter wechsle ich jetzt in den Hall-Modus. Dieser klingt natürlich sehr viel größer und man hört, wie die Reflektionen nach und nach quasi an den hinteren Wänden abprallen und verwaschen. Dieser klare Hall kann selbstverständlich ebenfalls mit dem Damping-Poti in den Höhen beschnitten werden. Mit einer dezenten Length-Einstellung lassen sich kleinere Hallen gut abbilden. Je größer die virtuelle Halle ist, umso prägnanter wird auch die leichte Modulation, beziehungsweise die organische Bewegung in den Reflektionen. Die kleine Halle fängt klanglich ungefähr dort an, wo der größte Raum des Room-Algorithmus aufhört. In der maximalen Einstellung des Length-Reglers schwebt man in großen Kathedralen mit langen Ausklingzeiten.

Affiliate Links
EarthQuaker Devices Ledges Reverberation Machine
EarthQuaker Devices Ledges Reverberation Machine
Kundenbewertung:
(1)

Der Plate-Modus

Gespannt bin ich schon auf den Plate-Modus, da ich Plate-Reverbs eigentlich immer präferiere. Das Plate-Setting klingt hier im Grunde ähnlich wie der Hall-Reverb-Effekt in Maximalstellung, vielleicht etwas brillanter. Spannend wird es aber, wenn man den Length-Regler weiter aufdreht. Die Höhen werden gehalten und es entsteht fast ein Pad-Sound, also ein eingefrorener Hall, der nahezu unendlich nachklingt. Das klingt wirklich groß, so dass ich in diesem Setting erstmals das Mix-Poti ein wenig zurückdrehe. Obwohl hier ein Full-Wet-Signal eigentlich großartig wäre. Aber das ist, wie gesagt, leider nicht möglich. Mit dem Damping-Regler kann die Wucht des Plattenhalls etwas im Zaum gehalten und ein wenig mehr hinter das Gitarrensignal gemischt werden. die Reflektionen sind immer weiter zu hören und das Signal klingt verspielt weiter. Es ist vielleicht nicht die akkurateste Version einer Plate-Reverb-Nachbildung, sondern eher eine Kathedrale auf Steroiden, aber es hat eine große Wucht und klingt nach Ambient-Musik und richtig groß. Da der Bypass gebuffert ist und die Trails ausklingen, kann man das Pedal deaktivieren und den Rest des Plate-Sounds für Übergänge ausklingen lassen.

Die Presets des EarthQuaker Devices Ledges Reverb-Pedals

Hands-on heißt es im Live-Modus des Ledges. Wer aber lieber Presets nutzt, kann direkt im Pedal 6 davon selbst abspeichern. Es werden dabei die Poti-Einstellungen und Expression-Pedal-Zuordnungen mit abgespeichert. Mit dem kleinen illuminierten Drucktaster wechselt man schnell in den Preset-Modus. Ist dieser rot erleuchtet, sind die Presets aktiv. Schaltet man zwischen zwei Presets, reißt der Hall ab. Hier wäre ein Überblenden natürlich toll.

Die sechs Presets sind absolut ausreichend für das Ledges. Man könnte pro Reverb-Modus also jeweils einen dezenten und einen markanteren Sound abspeichern. Das Abspeichern ist intuitiv und kinderleicht. Man muss einfach im gewünschten Preset-Slot den Preset-Taster halten, bis die LED blinkt.

Das Expression-Pedal, das seitlich angeschlossen wird, kann die Einstellungen eines Potis übernehmen. Hier wäre eine Zuordnung zu zwei oder drei Potis natürlich noch beeindruckender. Standardmäßig ist das Expression-Pedal dem Damping-Regler zugeordnet. Eine standardmäßige Zuordnung zum Length-Potis hätte ich persönlich besser gefunden, aber das lässt sich auch schnell im laufenden Betrieb ändern. Hierfür muss man das Expression-Pedal ganz aufdrehen, am gewünschten Poti drehen, das Pedal zudrehen und schon ist die neue Zuordnung, die pro Preset abgespeichert werden kann, erfolgt. So simpel kann es also sein. Laut Gebrauchsanweisung ist es auch möglich, das Poti per CV zu steuern, aber da das Reverb-Pedal ein reines Mono-Pedal ist, werden unsere Synthesizer-Freunde hier wohl passen.

Apropos Mono, generell finde ich Monofonie bei Gitarreneffekten eher unproblematisch. Abgesehen vom Reverb-Effekt. Reverb-Pedale werden meist am Ende der Effektkette platziert und eine Nutzung eines Stereo-Delays wäre damit schon mal ausgeschlossen. Das Ledges ist aber ausdrücklich ein ganz bewusst rudimentär gehaltenes Arbeitstier. Es soll in einem Mono-Rig verwendet werden und hier für einen ordentlichen Raum sorgen – und genau das tut es.

Wer sein Reverb-Pedal nur ab und zu für Akzente aktivieren möchte, für den hat EarthQuaker Devices noch ein Überraschungsbonbon in petto. Es werden nämlich zwei Betriebsmodi angeboten. In dem einen Modus kann das Pedal dauerhaft aktiv bleiben, in dem anderen kann es per Momentary-Schalter kurz aktiviert werden. Diese Funktion wird beim Aktivieren des Pedals festgelegt. Interessant könnte die Momentary-Funktion für große Hall- oder Plate-Effekte sein. Man spielt sein Riff und aktiviert kurzzeitig den Reverb-Effekt, um die letzten Töne zu unterstreichen. Ich persönlich würde es in der Praxis vermutlich nicht nutzen, aber wenn man es wollte, dann könnte man es und es ist doch immer schön, so etwas zu wissen. eigentlich würde ich das in der Praxis nicht nutzen. Aber man könnte.

ANZEIGE
Fazit

Wer ein MIDI-gesteuertes Stereo-Monster sucht, hat sich hier den falschen Kandidaten ausgewählt. Das EarthQuaker Devices Ledges bietet, was zu sehen ist und das kann es klanglich richtig gut. Eine einfache Bedienung, ein amtlicher Room-Effekt und große Hall- oder Plate-Sounds, die in Presets abgespeichert werden können und bei denen ein Poti per Expression-Pedal steuerbar ist. Ohne Pre-Delay ist das Einstellen des gewünschten Sounds ein Kinderspiel.

Es ist also ein Pedal für den Musiker, der sich auf seine Musik konzentrieren und nicht pro Song am Pre-Delay oder an der Crossover-Frequenz der Reflektionen schrauben möchte. Wer genau das sucht, findet hier ein richtig gut klingendes Exemplar, das auf dem Pedalboard auch noch recht wenig Platz beansprucht.

Plus

  • wundervolle Reverb-Sounds (insbesondere Room und Hall)
  • Bedienbarkeit
  • lautloser Schalter
  • Trails

Minus

  • DC-Buchse hat wenig Platz und ist nicht verschraubt
  • keine Trails beim Umschalten der Presets
  • kein Full-Wet möglich

Preis

  • 249,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X