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Test: Phil Speiser THE INSTRUMENT, Software-Synthesizer

Synthesizer mit Song-Generator

25. Oktober 2023

Instagram wird aktuell geflutet von Phil Speiser Ads und so bin auch ich auf die Produkte aufmerksam geworden. Allen voran THE_INSTRUMENT, ein Software-Synthesizer oder aufgrund des Funktionsumfanges eher Workstation, der das Musikproduzieren vereinfachen und revolutionieren soll. Eine Testversion gibt es für das Plug-in leider nicht, weshalb wir uns dazu entschieden haben, THE_INSTRUMENT für euch zu testen.

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Installation von Phils Speisers Instrument

Nach dem Kauf wird die Software über die hauseigene Installations-Software Phil Speiser Control Center heruntergeladen und aktiviert und mit dem Kauf eines Produktes schaltet man auch gleichzeitig Video-Tutorials frei, die im Account unter My Videos erscheinen.

Phil Speiser - THE INSTRUMENT Video-Tutorial

Mit dem Kauf von Phil Speiser Software werden Video Tutorials freigeschaltet

User-Interface des Software-Synthesizers

Das User-Interface präsentiert sich kompakt und minimalistisch. Leider ist es nicht möglich, das User Interface stufenlos zu skalieren, aber in den Einstellungen kann zumindest aus vordefinierten Größen die Darstellungsgröße ausgewählt werden.

Phil Speiser - THE INSTRUMENT

Phil Speiser verspricht, mit THE_INSTRUMENT das Musikproduzieren zu vereinfachen

Presets

Rechts oben befindet sich der Preset-Browser. Darin befinden sich knapp über 100 Presets, die nach Instrumentart und Musik-Genre sortiert sind. Die Sounds klingen durch die Bank weg gut, aber beim Spielen fehlen Velocity abhängige Modulationen, wodurch die Sounds sehr statisch klingen, auch wenn durch die Anschlagsstärke die Lautstärke beeinflusst werden kann. Dynamik und Leben kann aber durch die Modulation das eingebaute Filter, Delay- und Reverb-Effekte eingehaucht werden.

Phil Speiser - THE INSTRUMENT Presets

THE_INSTRUMENT wird mit knapp über 100 Presets ausgeliefert, die aber durch Updates erweitert werden

Workflow

Natürlich kann man wie bei jedem anderen Software-Synths einfach drauflos spielen, aber THE_INSTRUMENT hält eine sehr nützliche Spielhilfe parat. Über der Tastatur angeordnet, kann man durch Aktivieren von THE_HACK eine Chord-Funktion einschalten und dort aus verschiedenen Untermenüs unterschiedliche Akkordspielweisen wählen. Durch Einstellen der gewünschten Tonart sind die Akkorde mit einem Tastendruck dann in allen Tonarten spielbar. Diese Integration direkt in das Software-Instrument ist smart, braucht man doch normalerweise hierfür ein zusätzliches Plug-in.

Phil Speiser - THE INSTRUMENT THE_HACK

Integriert in THE_INSTRUMENT ist eine Funktion, die es erlaubt, die gewünschte Tonart und Akkordfolgen zu wählen, die dann mit Spielen einer einzigen Taste auf der Keyboard-Tastatur ausgelöst werden

Doch damit nicht genug, mit der Funktion STRUM kann man zusätzlich die Spielweise variieren, so dass nicht alle Tasten auf einmal, sondern nacheinander gespielt werden. Über den Regler stellt man hierzu die Geschwindigkeit der Spielabfolge ein. Hinter den zwei Pfeilen versteckt sich zudem ein etwas rudimentärer Arpeggiator, der aber bezüglich der Spielart noch mehr Flexibiltät rauskitzelt.

Daneben gibt es eine weitere Sektion, die sich THE_RHYTHM nennt, hier kann man aus verschiedenen rhythmischen Pattern auswählen.

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Hat man im Chord-Modus dann eine Akkordfolge eingespielt, kann man die Instrumentenspur in der DAW einfach kopieren, von Chord- auf Melody-Mode umstellen und hat so im Nu eine Bassspur erzeugt, der man nur noch eine Baseline zuordnen und ggf. die Oktave nach unten transponieren muss, was über die – und + Buttons über der Keyboard-Tastatur erfolgt. Möchte man eine andere Baseline Spielweise zuordnen, als die der Akkordfolge, kann man natürlich nun ebenfalls aus der THE_RHYTHM-Sektion ein entsprechendes Pattern wählen.

Phil Speiser - THE INSTRUMENT THE_SHAPER

Mit THE_SHAPER beinhaltet THE INSTRUMENT von Phile Speiser einen integrierten Sidechain-Effekt

Für Drums und Percussions hält Phil Speiser diverse Sample-Packs und mit THE_PATTERN sogar ein Plug-in parat, über das sich im Handumdrehen Drum-Patterns erstellen lassen. Und wenn man nun, wie für Dance-Music üblich, einen Sidechain auf die Baseline anwenden möchte, so geht das auch direkt in THE_INSTRUMENT durch einfaches Aktivieren der so genannten THE_SHAPER Funktion. Dieser integrierte Sidechain ist ebenfalls minimalistisch aufgebaut, bietet aber die Möglichkeit, die Intensität, Attack und das Timing zu wählen. Klickt man auf die beiden Pfeilsymbole, so wechselt man in einen Filter-Modus.

Möchte man dann die gleichen Sidechain-Einstellungen, die man vorgenommen hat, auch auf der Instrumentenspur des Lead-Sound verwenden, so kann man diese einfach von der Baseline-Instanz durch Klick auf den Buchstaben C links oben im Interface und Klick auf S in der Lead-Sound Instanz rüberkopieren. Alles ziemlich gut durchdacht.

Song Construction mit The_Instrument

Und gemäß des oben beschriebenen Workflows entsteht im Handumdrehen eine Songidee, weshalb sich THE-INSTRUMENT wunderbar dafür eigenen, erste Song-Layouts zu erstellen, um dann im Detail weiter auszuarbeiten. Drei Songideen habe ich für euch einmal erstellt, die gleichzeitig verschiedene Sounds von THE_INSTRUMENT demonstrieren. Für die Drum- und Percussion-Sounds habe ich THE_PATTERN verwendet.

Oder zwei:

Oder drei:

Record = MIDI-Export

Damit man übrigens nicht nur auf die Sounds von THE INSTRUMENT beschränkt ist, hält das Plug-in eine RECORD-Funktion bereit. Diese zeichnet das eingespielte Signal als MIDI-Datei auf, die man wiederum in die DAW zurück importieren kann und nach Belieben ein anderes Software-Instrument zuweisen kann.

Mixing und Mastering

Fehlt also im nächsten Schritt nur noch das richtige Mixing und Mastering, aber auch dafür hält Phil Speider mit THE_STRIP ein weiteres Plug-in parat, das auf individuellen Tracks, aber auch in der Master-Summe angewendet werden kann. Aber dafür gibt es hier auf AMAZONA.de einen separaten Test.

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Fazit

Phil Speiser präsentiert mit THE_INSTRUMENT ein ALL-IN-ONE einen Software-Synthesizer, der die wichtigsten Tools beinhaltet, um die instrumentalen Parts eines Tracks zu produzieren. Die Bedienung und das Konzept ist in dieser Form neuartig, gut durchdacht und in der Anwendung einfach. Dennoch gibt es an einigen Stellen noch Luft nach oben. Doch Phil Speiser verspricht, dass lebenslange Updates mit dem Kauf inkludiert sind und wir sind gespannt, wie sich THE_INSTRUMENT weiterentwickelt. Für wen ist also THE_INSTRUMENT interessant? Ich würde sagen, für Neueinsteiger in die Welt des Musikproduzierens oder für Produzenten, die nach einem Tool suchen, um schnell erste Layout-Ideen zu skizzieren.

Plus

  • neuartiges, kreatives Konzept
  • einfache Bedienung
  • lebenslange Update-Policy: neue Akkorde, Presets, Rhythm-Patterns und Updates im Kauf enthalten

Minus

  • statische Sounds, es fehlt an anschlagsempfindlichen Modulationen
  • nur knapp über 100 Presets, die aber durch Updates erweitert werden

Preis

  • 99,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ist das nicht vergleichbar mit so etwas wie dem »Magix Music Maker«? Im Sinne von: Man hat einen Haufen vorproduzierter »Stems«, die man zusammen mischen kann oder eine »KI« oder was auch immer das mischt. Die darf man dann professionall weiter verwenden (im Gegensatz zum »Music Maker«, es sei denn, die haben inzwischen ihre Lizenz geändert). Aber Eingriffe in den Klang oder die eigentliche Musik kann man mit dem Tool erst einmal nicht bewerkstelligen. Man ist abhängig von den Presets.

    • Profilbild
      WOK

      @Flowwater Ein paar rudimentäre Eingriffsmöglichkeiten in den Sound scheint es ja zu geben. Ansonsten kann man ja andere Klangerzeuger dazuholen. Und bei Musik Maker sind das doch eher Sample Loops, hier muss schon noch auf der Tastatur gespielt werden, aber eben mit vorwählbaren Harmonieschemata und Arpeggios, für die man sonst andere Plugins a la „Force to Scale“ oder so braucht. Zur schnellen Ideenfindung vielleicht ganz nett, müsste man mal ein Video zum Workflow sehen. Der Preis erscheint aber schon ambitioniert.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Suchst du deine Käufer über Insta, ist da ja auch schon ein Hinweis auf den Inhalt da. Und das Vorurteil scheint sich zu bestätigen. Ich würde vermuten, der Phil versucht Käuferschichten anzusprechen, die durch die herkömmlichen Vertriebswege gar nicht erreicht werden. Ist ja nix gegen zu sagen, als Geschäftsidee durchaus interessant. Aber vermutlich für unsereins eher uninteressant.

  3. Profilbild
    ollo AHU

    Klingt so, als wäre das was durchaus interessantes für Einsteiger oder wenn es ganz schnell gehen muss. Ich selber würde dann eher eines der typischen Midi-Plugins nutzen und dann gleich den Sounderzeuger meines Vertrauens dranhängen. Oder mal die Chord-Funktionen von Cubase ausprobieren, mit denen ich mich noch nie beschäftigt habe.

  4. Profilbild
    SIUL

    Sieht eigentlich ja ganz spannend aus – mal sehen was man so an YouTube Videos findet bzgl. des Workflows …

  5. Profilbild
    seebo

    Habe schon oft Werbung davon bekommen, klingt aber für mich danach, als würde man es ein paar mal benutzen und danach verstaubt es dann in der Library.

  6. Profilbild
    Stobbert

    Ich habe es ausprobiert und es verstaubte tatsächlich schnell im ungenutzten VST Ordner. So wirklich was Nutzbares habe ich damit nie hinbekommen. Der Melody Generator ist ganz witzig, um schnell etwas Gedudeltes hinzubekommen oder der Strum-Generator ist mal was anderes, mit dem man recht leicht einen Saitenanschlag simulieren kann – aber das will alles meist nicht so recht zum Rest des Tracks passen und als anfängliche Inspirationshilfe hat es bei mir nicht gefunkt. Es gibt außerdem intuitivere VSTs, die einem helfen, stimmige Akkord-Folgen zu programmieren. Die Sounds sind nett, aber auch recht langweilig – ich habe es nur mit anderen Klangerzeugern genutzt. Die Midi-Export Funktion ist allerdings ganz gut, sodass man dann selbst nochmal nachbessern kann.

    Ich glaube, gerade Anfänger sollten sich lieber ausgiebig mit dem Piano Roll und einer kleinen Midi-Tastatur auseinandersetzen und selbst probieren, was klingt und was nicht. Man wird ja auch kein Barista, wenn man nur mit Kaffee-Vollautomaten arbeitet 😉

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