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Test: LEHLE Dual Expression & NeuralDSP Quad Cortex, Expression-Pedal

Express yourself with LEHLE & NeuralDSP

29. November 2022

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Viele (moderne) Effektgeräte, v.a. digitale, bieten die Möglichkeit, Effekte zu „fahren“, also Parameter in Echtzeit via Expressionpedal zu kontrollieren. Das gibt es an sich natürlich schon lange, jedoch werden die Möglichkeiten, die mit diesem Tool gesteuert werden können, immer „moderner“ bzw. lassen sich mittlerweile vor allem in digitale Boxen-Sets bauen, die verschiedene Funktionen mit nur einem Gerät steuern lassen. So gibt es heute einen Test samt Workshop zum „Dual Expression“ Pedal vom deutschen Hersteller LEHLE in Kombination mit dem (neuen) Hype in Sachen digitale Amp/Effektlösung von NeuralDSP, dem QuadCortex.

Lehle Dual Expression

Nach einer grundsätzlichen Vorstellung des LEHLE Expressionpedals gibt’s eine genaue Anleitung zu verschiedenen Routing-Möglichkeiten des Pedals, wenn man es an das QuadCortex angeschlossen hat. Viel Spaß!

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Neural DSP Quad Cortex
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UNBOXING – LEHLE Dual Expression, Effektgerät

Das LEHLE Pedal kommt mit überschaubarem Lieferumfang daher. Neben dem Pedal gibt es einen Quick-Start-Guide mit den wichtigsten Fakten und einem QR bzw. Link zum ausführlichen Handbuch. Ja, ich bin auch kein Fan davon, Bedienungsanleitungen zu lesen, aber in diesem speziellen Fall lohnt es sich, versprochen!

Lehle Dual Expression

SPECS & FACTS – LEHLE Dual Expression, Effektgerät

Was ist das Dual Expression?

Nun, Burkhard Lehle hat hier etwas sehr sehr Schönes konstruiert. Das 766 g schwere und in Breite x Tiefe x Höhe 9 x 20 x 4,7 cm messende (also handlich kleine, aber auch für größere Füße gut nutzbare) Expression-Pedal bietet zwei 6,3 mm Standard (Stereo) Klinkenanschlüsse. Soweit nichts Besonderes.

Spannend wird es, dass beide Ausgänge unterschiedlich eingestellt werden können (in ihrer Arbeitsweise) und das Pedal aktiv und dadurch verschleißfrei mit präzisem Magnetsensor arbeitet. Hier gibt es also keine Abnutzung eines Seilzugs oder Zahnrads, das im Laufe der Zeit reißt oder verschleißt! 

Lehle Dual Expression

Der Magnetsenor arbeitet sehr sauber und detailliert. Das Pedal hat einen sehr angenehmen Regelweg und lässt sich (natürlich) im mechanischen Widerstand einstellen.

Die beiden digitalen Potentiometer, die mit analogen Spannungen arbeiten, dienen zur präzisen und zuverlässigen Erzeugung von Expression-Daten mit höherer Genauigkeit. Die Ausgänge des Dual Expression-Pedals können nahezu alle gängigen Geräte mit Expression-Eingängen von 5 k bis 100 k ansteuern, egal ob TS (Monoklinkenschalter/Taster), TRS- (Stereoklinke mit Masse am Tip) oder RTS (Stereoklinke mit Masse am Ring). 

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Lehle Dual Expression

Die Polarität kann über die Soft-Push-Tasten umgeschaltet und gespeichert werden, wird aber im Automatik-Modus selbstständig erkannt. 

Kurzer Exkurs: Was ist der Unterschied zwischen TS, TRS, RTS?

RTS: Steuerspannung liegt am Ring des TRS-Klinkensteckers an.
TRS: Steuerspannung liegt am Tip des TRS-Klinkensteckers an
TS: Effektgerät misst den Strom zwischen Sleeve und Tip des TS – Klinkensteckers

Welche Modi hat das Pedal?

Der 10 K Anschluss hat fünf verschiedene Betriebsmodi:

  • Automatische Polaritätserkennung: Beide LEDs leuchten weiß, solange kein Klinkenstecker eingesteckt ist. Steckt man ein Kabel ein, erkennt das Pedal automatisch TS, TRS, RTS und konfiguriert das Setting.
  • TRS (RTS – LED leuchtet)
  • RTS (RTS – LED leuchtet): Dieser Betriebsmodus funktioniert auch für TS mit einem TS-Klinkenstecker.
  • Taster (momentary, hintere LED an der 10K-Buchse blinkt blau, sobald ein bestimmter Wert erreicht ist, leuchtet die vordere LED weiß).
  • Schalter (latching, hintere LED an der 10K-Buchse leuchtet dauerhaft blau, sobald ein bestimmter Wert erreicht ist, leuchtet die vordere LED weiß. Unterschied zu Taster: der Kontakt bleibt solange geschlossen, bis das Pedal diese Position nochmal erreicht hat).

Der Punkt an dem das Pedal im Taster/Schalter-Modus reagiert, kann individuell konfiguriert werden! Also an welcher Position (Ferse, Zehen, irgendwo dazwischen) oder an der Zehenposition mit wieviel Druck das Pedal umschaltet.

Sehr cooles Feature. Erreicht man also die Zehenposition einfach so (relativ sanft), schaltet das Pedal nicht. Erst wenn man sich etwas nach vorne lehnt und fester auf das Pedal tritt, schaltet der Kontakt um. So lässt sich verhindern, dass man versehentlich umschaltet, aber eigentlich nur in die „max“ Position wollte.

Kurzinfo zur Kalibrierung des Tasters/Schalters:

  • 1.) Auswahlmenü öffnen:
    • Stromversorgung trennen
    • 10K-Taster drücken, gedrückt halten und Strom wieder anschließen
    • 10K-Taster loslassen, blaue 10K-Switch-LED und weiße 50K-TRS-LED blinken nun abwechselnd
  • 2.) 10K-Taster drücken, blaue Switch-LED blinkt nun
  • 3.) Innerhalb von 3 Sekunden mehrmals „Zehen“ Position ganz durchzudrücken und dann etwas Druck auszuüben, um Schaltwiderstand einzustellen
  • 4.) Pedal startet selbständig neu – > Fertig!

Weitere Infos hierzu gibts im User Manual auf der Lehle Website.

Ein weiteres cooles Feature: Das Dual Expression speichert die Einstellungen, solange die TS-, TRS-, RTS-Stecker gesteckt bleiben, auch wenn Strom aus ist. Andernfalls sucht es wieder automatisch nach passenden Einstellungen.

Auch an Software Instrumente und Plugins werde gedacht. So kann das Pedal über die USB-Buchse MIDI-Daten an einen Computer senden, um MIDI-kompatible Software zu steuern. Das Wah in NeuralDSP Ampsimualtions Plugins beispielsweise. 

Praxistest: Handling – LEHLE Dual Expression, Effektgerät

Im Handling ist das Pedal relativ easy und gleichzeitig komplex. Ich hatte mein Setup mit dem QuadCortex tatsächlich im Trail ’n‘ Error Modus innerhalb von 5 Minuten gebaut. Nimmt man sich 10 Minuten Zeit und liest die Anleitung, ist man auch jeden Fall schlauer für die Zukunft und schneller. Der Funktionsumfang und die genaue Arbeitsweise sind sehr beeindruckend und machen eine Menge Spaß, wie einfach auch komplexere Setups sind. Toll, wie das Dual Expression mit verschiedensten Geräten problemlos interagieren kann. Selbst die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Gerät gleicxhzeitig zu steuern, stellt für das Pedal der deutschen Firma kein Problem dar.

Lehle Dual Expression

WORKSHOP: LEHLE Dual Expression & NeuralDSP QuadCortex

Doch nun zum Workshop. Ich war schon länger auf der Suche nach einem Expression-Pedal, das sich unterm Fuß gut anfühlt, möglichst verschleißfrei ist, sich individuell einstellen lässt und die Optionen bietet, die ich für mein digitales Setup benötigt. Im Wesentlichen sind das die interne Steuerung der Volume-Funktion im QuadCortex und das Umschalten vom Volume-Pedal zu anderen Expression-Funktionen wie Whammy, Wah oder Boost. Mittlerweile habe ich noch ganz andere Gefilde entdeckt.

Das Basis-Setup des LEHLE Dual Expression mit dem NeuralDSP QuadCortex sieht wie folgt aus: Man schließe die beiden Expressionpedal-Ausgänge mit Stereoklinkenkabel (TRS) an die beiden Expressionpedal-Anschlüsse des QuadCortex an.

Nun steht erst mal die Überlegung an, was man steuern möchte. In meinem Fall wollte ich eine Funktion nutzen, um die Expression-Wert zu kontrollieren und die andere Funktion, um mit der Taster-Schalter-Funktion im Expressionpedal (Zehenposition wie bei einem Cry Baby) zwischen Volume- und z. B. Wah umzuschalten. Okay, gesagt, getan.

Der 10 K Ausgang des Pedals wird also in den TS-Modus geschaltet, dass die blaue LED unterhalb des Ausgangs blinkt. Sprich: Man drücke den Button, bis dieser Zustand erreicht wurde. Top!

Der 50K Ausgang wird als TRS genutzt. Wenn das Pedal nicht sowieso schon erkannt hat, drückt man auch hier den entsprechenden Button, bis die TRS LED leuchtet. Soweit, so gut.

1) Nun gehts ins Setup des QuadCortex. Ich konfiguriere gerne immer zuerst einmal (wenn möglich) im Gerät die Regelweit des Expressionpedals. Also: Im Bildschirm des QC einmal von oben nach unten gewischt erscheinen alle Anschlüsse. Man tippt nun zuerst den EXP 1 Anschluss an, wählt „Recalibrate“, drückt das Expressionpedal einige Mal auf und ab und tippt „Save“. Das Gleiche erledigt man anschließend mit EXP2. Hier allerdings in diesem Fall der Umschaltknopf in der Zehenposition. Soweit, so gut. Pedal ist also kalibriert.

Calibration

2) Nun erstelle ich im Signalweg des QuadCortex ein „Gain“ Tool an der gewünschten Stelle.

Gain Tool

3) In diesem Effektgerät wähle ich die drei Punkte zur Einstellungsseite.

Settings

4) Wähle „Assign Expression Pedal“, „wähle Expression1“

Assign Pedal

5) Und wähle den „Bypass“-Modus aus. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass „Lachting“ aktiviert ist und der Modus „Switch“ ausgewählt wird! Anschließend kann man den Dialog bestätigen.

Assign Bypass

3 & 4) Wir tippen wieder auf „Assign Expression Pedal“ in den „Gain“ Tool Einstellungen und wählen nun „EXP 2“, um den Regelweg zu kalibieren.

6) Aktivere nun also „Level“.

Assign Level

7) Mit Minimum- und Maximum-Poti lassen sich noch die Grenzwerte einstellen. (V.a. Maximum gilt es einzustellen, da dieser sonst boostet. Ich stelle diesen immer auf 0 dB).

Assign Expression Pedal

Genauso geht man nun mit dem zweiten „Effektgerät“ im QuadCortex um. Bypass via EXP 1 und Expressionwerte via EXP 2. Anschließend muss man nur einmal händisch den einen der beiden Effekt ein- und den anderen ausschalten. Nun kann man fortan immer via DUAL EXPRESSION umschalten und den jeweilig aktivierten Effekt steuern.

Allgemeines und Weiterführendes

Durch die tollen Kalibrierungsoptionen am LEHLE Pedal wie auch am Quad Cortex, die unterschiedlichen Konfigurationen des DUAL EXPRESSION und die tolle Implementierung von Expression-Daten im QuadCortex, lassen sich außergewöhnliche Setups relativ einfach realisieren.

Nun spannend wird es, wenn man „ungewöhnliche“ Werte mit dem Dual Expression steuert wie z.B. „Drive“ eines Pedals oder „Tone“. Auch Delays und Reverb-Zeiten lassen sich so in Echtzeit steuern, um abgefahrene Effekte zu erzeugen. Coole Features bietet das Pedal auch, wenn man zwei Werte gleichzeitig fährt oder einen aufsteigend und einen absteigend. Die Möglichkeiten sind endlos und es kann sehr viel experimentiert werden. So wird die kompakte digitale Kiste (das Quad Cortex) zusammen mit dem Dual Expression zum Labor und das in einer super kompakten Größe! Mega!

Klare Empfehlung! Schick uns gern eure Erfahrungen und v. a. eure Einsatzorte. Tauscht euch aus, was ihr noch so alles mit Expressionpedals anstellt. Hands (oder besser feet) on, ist das Motto.

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Forum
  1. Profilbild
    uelef

    Ich habe auch eine Lehle-Pedal – das Mono. Was mich daran echt stört ist, dass man die LED nicht sieht, weil sie unter dem Pedal versteckt ist. Das ist das einzige Manko an dem Teil und für mich unverständlich. Die LED für den Betriebsstatus müsste einfach sichtbar sein.

  2. Profilbild
    zm33

    Schöner (auch Praxis-) Test. Danke dafür. Allerdings werde ich jetzt schon wieder auf mein Sparschwein klopfen müssen …..

  3. Profilbild
    zm33

    Ich hab dann doch noch einmal eine Frage: Was verwendet du als Power-supply, damit es auch wirklich so Aufgeräumt bleibt? Selbst bei 2 Lehle und dem Quad wird es schnell unschön und auch nervig auf der Bühne.

  4. Profilbild
    mchoffmann

    Der Beste online-Test. den ich kenne; gerade den Praxisteil mit dem Cortex finde ich klasse, kann den aber leider nicht in meine Helix-Welt übersetzen.
    Weder Lehle noch Line6 haben dazu für mich hilfreiche Resourcen….

    Vielleicht könnte man das nachlegen, wie z. Bsp EXP1 das Volumen steuert und EXP2 mit dem Schalter ein Wah ein- und Vol ausschaltet und dann das Wah moduliert?

    Oder vielleicht geht das auch gar nicht….??

    Gruß
    Marc

  5. Profilbild
    faraway

    Oh je, GAS ‼️ ich habe vom Kemper zu QC gewechselt, vermisse aber das Morphing des Kemper. Hier lässt sich das ein wenig nachahmen…

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