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Test: Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL, Effektpedal

Flexibler High Gain Preamp!

3. September 2023

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Einige Insider werden Jeff Loomis von seiner Arbeit mit „Nevermore“ her kennen. Den finalen Sprung in die Bekanntheitsoberliga ist ihm jedoch mit seinem Einstieg bei „Arch Enemy“ im Jahr 2014 gelungen, bei denen er im Gegensatz zu Michael Amott, der primär für die Kompositionsarbeit verantwortlich zeichnet, die virtuosen Parts der Gitarrenarbeit übernimmt. Beide traf ich in diesem Jahr zu einem kollegialen Plausch auf dem Alpenflair Festival, da sie sowohl die Garderobe neben uns hatten, als auch nach uns die Bühne betraten. Ich wurde zwar eingeladen, ihre Show von der Bühne aus zu betrachten, konnte aber nicht sehen, ob Jeff Loomis schon sein Allpedal Devil’s Triad OD/BST/REV/DEL zum Einsatz brachte, weil er als Steuerzentrale nur eine große MIDI-Leiste vor seinen Füßen hatte. Aber natürlich kann man sein Signature-Pedal auch problemlos durch einen Looper in sein jeweiliges Setup integrieren. Selbiges Pedal liegt uns heute zum Test vor.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Aufsicht

Das Konzept des Allpedal Devil’s Triad OD/BST/REV/DEL

Allpedal haben sich eine wirklich hübsche Verpackung einfallen lassen. Eine schwarze, optisch ansprechende Verpackung mit Magnetverschluß sorgt für einen guten ersten Eindruck. Zusätzlich gibt es noch einen Marketing-Aufkleber und vier Gummi-Füße, die aufgeklebt werden können, wenn das Pedal nicht auf einem Floorboard befestigt werden sollte. Auch das Pedal an sich wirkt in seinem rot-schwarz-weißen Skull-Erscheinungsbild sehr ansprechend und sollte die Genre-Jünger auf sich aufmerksam machen.

Jeff Loomis greift mit seinem Allpedal Devil’s Triad OD/BST/REV/DEL Pedal einen Trend auf, der in der letzten Zeit massiv an Zustimmung gewonnen hat. Die Rede ist von einem Pedal, des den generellen Grundsound des Künstlers meist in Form eines Overdrive- / Distortion-Pedals abbildet, ein bis zwei präferierte Effekte mit verbaut und im Zweifelsfall an jedem Amp mit einem seriellen FX-Loop verwendet werden kann, indem man den FX-Return als Endstufe und das Pedal als Vorstufe verwendet. Wichtig ist in diesem Fall die optimale Anpassung des Ausgangspegels des Pedals, da die Kombination Preamp / Pedal – FX-Return, Preamp / Pedal – externe 19 Zoll Endstufe oder Preamp / Pedal – Eingang Amp jeweils völlig unterschiedliche Ausgangspegel erfordern und bei falscher Anpassung einen belanglos dünnen oder matschig überpressten Sound erzeugen.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Profil

Das Prinzip des in den USA entwickelten und gebauten Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL besteht darin, vier verschiedene Effekte in einem Gehäuse unterzubringen. Es kombiniert also Overdrive, Boost, Delay und Reverb. Die vier Funktionen teilen sich drei ON-OFF Schalter, wobei Reverb und Delay sich einen Schalter teilen müssen. Die gesamte Hardware ist bis auf den Boost-Regler, der in einem kräftigen Rot daher kommt, komplett in schwarz gehalten. Die Effekte Drive, Reverb und Delay verfügen jeweils über drei Drehregler, die angenehm schwergängig laufen und über folgende Regelmöglichkeiten verfügen:

Drive FX: Drive: Analoger OpAmp mit Soft Clipping 260 K bei 1 kHz, Level: Off – 20 dB, Tone: 10 dB Boost bei 4 kHz | 15 dB Cut bei 4 kHz – Gain: Erhöht den Pegel des Signals an den Clipping-LEDs, Verzerrung zu intensivieren.

Delay: Analoger Signalweg mit digitalen Repeats – Eingangs-Impedanz: 250K bei 1 kHz – Level: Lautstärke der Repeats, unbearbeitetes Signal auf gleichbleibender Lautstärke – Feedback: Anzahl der Repeats – Delay-Zeit zwischen ~50 ms  und ~500 ms.

Reverb: Analoger Signalweg mit digitaler Plattenhall Emulation. – Level: Lautstärke des bearbeiteten Signals, unbearbeitetes Signal auf gleichbleibender Lautstärke – Tone: Dämpft die Höhen des bearbeiteten Signals – Decay: Ausklingzeit.

Boost: Analoger OpAmp – Eingangs-Impedanz: 325 K bei 1 kHz – Boost: 20 dB

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Allpedal Devil's Triad OD/BST/REV/DEL
Allpedal Devil's Triad OD/BST/REV/DEL Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Leider sind die Beschriftungen der jeweiligen Regler sehr klein geraten und nur bei genauem Hinsehen zu entziffern. Am besten gestaltet es sich daher für die Live-Situation, dass man die jeweiligen Funktionen der Regler auswendig lernt, sofern man während der Show darauf zugreifen möchte. Das Pedal an sich ist sehr massiv aufgebaut, so dass man auf eine lange Lebensdauer hoffen kann. Die jeweiligen Effekte sind mit je einer LED versehen, die über den On-Off-Zustand informiert, während eine große rote LED über die anliegende Netzspannung Aufschluss gibt. Mit den Abmessungen (B x T x H): 146 mm x 119 mm x 60 mm und einem Gewicht von 547 Gramm bleibt das Pedal aber dennoch im Bereich normaler Parameter. Für die Stromversorgung genügt ein Standard 9 V Anschluss mit Hohlstecker.

Um die insgesamt vier Effekte perfekt nutzen und am jeweiligen Amp aufteilen zu können, verfügt das Pedal an der Stirnseite über jeweils einen Eingang und einen Ausgang sowohl für die Drive-Boost-Sektion als auch für die Delay-Reverb-Sektion. Jeff Loomis nutzt mit dem Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL die Four-Cable-Methode, die die Vorstufensektion des jeweiligen Verstärkers in das Setup mit dem externen Pedal integriert. Mit dieser Methode kann sowohl die Vorstufe des Verstärkers auf die Effekte des Effektpedals zugreifen, als auch die Pre-Amp-Funktion des Pedals auf die Endstufe des Verstärkers, ohne über die Vorstufe gehen zu müssen. Dies ermöglicht in der Regel eine klanglich deutlich größere Flexibilität als ein Standard-Wiring.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Seitenansicht Links

Das Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL in der Praxis

Wie zu erwarten, legt das Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL seinen Fokus primär auf High Gain Sounds unterschiedlicher Couleur. Dabei bietet das Pedal einen hoch komprimierten Basis-Sound, der sich noch etwas in der Schärfe regeln lässt. Auch wenn viele Klangbeispiele im Internet Bezug auf Hardrock bzw. Classic Rock-Attitüden nehmen, kann mit diesem Pedal natürlich auch bei geringeren Gain Einstellungen gute Sounds erzielen. Der primäre Einsatzbereich dieses Pedals ist aber nicht der Rock, sondern der Metal. Für einen echten Rock-Sound ist die Interaktion mit der Dynamik der persönlichen Spielweise etwas zu eingeschränkt. Das bedeutet, dass das Pedal die Pegelunterschiede relativ stark auf einen Durchschnittslevel absenkt und ein Unterschied primär nur im Gain Bereich auftritt.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Seitenansicht rechts

Diese Anmerkung ist aber keineswegs negativ gemeint, denn ein Signature-Pedal soll natürlich ganz besonders die Eigenarten des jeweiligen Künstlers in seiner präferierten Spielart wiedergeben und kein All-Rounder im klassischen Sinne sein. Sobald wir nämlich in den Metal-Bereich kommen, kann das Pedal seine eigentlichen Stärken voll ausspielen. Selbst bei hohen Gain-Einstellungen bleibt der Sound vergleichsweise durchsichtig, sowohl im Rhythmus als auch im Solo-Bereich. Eine saubere Spielweise vorausgesetzt, bietet die hohe Kompression eine gute Basis für pumpende Heavy-Sounds, gerne auch im Downtuning-Bereich.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Stirnseite

Dabei kommt der Level-, respektive Boost-Funktion, ein ganz besonderes Augenmerk zu, da man in Kombination der beiden Regler bis zu +40 dB an Signalpegel auffahren kann. Hiermit findet man nicht nur wie vorhin aufgeführt den perfekten Pegel für die jeweilige Endstufenansprache, sondern man schafft es auch, gerade etwas dezent arbeitende Amps mit dieser Boost-Funktion in einen Sweet Spot zu fahren, in dem der Amp seine beste Klangqualität offerieren kann. Insbesondere Vollröhrenverstärker, die vom Ansatz her relativ offen in der Endstufe mit geringem Scoop-Ansatz konzipiert sind, wie beispielsweise Marshall, Hiwatt, Soundcity oder ähnliche, dürften von dem Ansatz des Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL profitieren.

Im Bereich der 4-Kabel-Methode profitiert der Nutzer zusätzlich von der Klangqualität der Reverb- und Delay-Einheit, die zwar spartanisch in der Regelung, aber durchaus effektiv in der Klanggestaltung daherkommen. Insbesondere wenn man im Solo oder aber in cleanen Passagen seiner Gitarre eine dezente Färbung verpassen möchte, bieten die beiden Effekte eine gute Basis.
Für ausgefallenere Ambient-Sounds würde ich mir eine etwas höher aufgelöste und aufwendigere Regelbarkeit wünschen, aber wie gesagt, dafür ist das Pedal auch nicht entworfen worden.

Alles in allem muss man dem Pedal attestieren, dass es klanglich genau in die Kerbe schlägt, die vom Namensgeber vorgegeben wurde. Das Pedal funktioniert hervorragend im Metal-Bereich nebst allen seinen Spielarten, wofür es letztendlich auch konzipiert wurde. Es erfüllt insbesondere für den Berufsmusiker, der mit kleinem Besteck reisen muss, die Funktion eines vollwertigen Preamps im Gitarrenbereich, so dass man vor Ort nahezu jeden Amp verwenden kann, sofern er über einen seriellen FX-Loop verfügt.

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL Test

Allpedal Devils Triad OD:BST:REV:DEL im Studio

Nachtrag: Ich habe das Pedal zunächst mit einem 100 mA Netzteil betrieben, was allerdings mit starkem Netzbrummen einher ging. Mit einer Stromstärke von 250 mA war dieses Problem behoben. Es ist also darauf zu achten, dass das verwendete Netzteil ausreichend mA anbietet.

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Fazit

Mit dem Allpedal Devils Triad OD/BST/REV/DEL hat die amerikanische Firma Jeff Loomis ein Pedal auf den Leib geschneidert, das in jeder Spielart des Metal eine gute Figur macht. Der hoch komprimierte Grun-Sound bietet sowohl eine gute Basis für pumpende Palm-Muted-Aktionen als auch für sustain-reiche Leads.

In Kombination mit einer umfangreichen Boost-Funktion reicht ein guter Amp mit seriellem FX-Loop am Venue, um den Großteil des persönlichen Repertoires ohne zusätzliches Equipment umsetzen zu können, was den Berufsmusiker sehr entlastet.

Ein hochwertiges Pedal, das es anzutesten gilt!

Plus

  • Verarbeitung
  • Flexibilität
  • Sound
  • Made In USA

Preis

  • 399,- Euro
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