Die Geschichte & das Equipment des New Metal!
Inhaltsverzeichnis
Ich habe eine Guilty Pleasure. Okay, ich habe mehrere, aber ich ertappe mich dabei, besonders defensiv bei dieser Guilty Pleasure zu reagieren, wann immer es aufkommt. Ich mag Slipknot. Als ich 15 war und niemand die Band kannte, war ich einer der ersten, die für die Frankfurter Batschkapp im Juni 2000 ein Ticket hatten. An dem Abend sah ich ein paar stark alkoholisierten, maskierten Jungs aus Iowa dabei zu, wie sie ihre Instrumente zerlegten, ins Publikum rotzten und sich aufführten wie ein tollwütiges Affenrudel. Ich hatte damals meinen Spaß, fand das gut und authentisch und wild. Zwanzig Jahre später sind Slipknot eine der größten Rockbands des Planeten – und Nu Metal, die Genre-Schublade des Iowa-Kollektivs, ist bestenfalls zu einem Schimpfwort verkommen.
Doch in den letzten Jahren hat sich etwas geändert. Eine gewisse nostalgische Wärme für die Spätneunziger und Nullerjahre hält Einzug und viele erinnern sich an New Metal mit einer Versöhnlichkeit, die zuvor nicht da war. New – oder Nu Metal, das ist Rap + Gitarre. Break some stuff. Jumpdafuckup. Und so weiter. Testosterongeschwängerte Maskenbälle, ein fremdschäm-induzierendes, oft schauriges Schauspiel. Guilty Pleasure eben. Im Jahre 2022 über Nu Metal zu schreiben, fühlt sich an, als würde man über einen verstorbenen Freund schreiben. Dennoch wollen wir uns hier daran versuchen – das Equipment der Bands, die Pioniere, die Geschichte, alles auf einem Blick, wie wir es schon bei anderen Genres getan haben:
- Feature: Geschichte & Equipment des Grunge
- Feature: Geschichte & Equipment des Djent
- Feature: Geschichte & Equipment des Funk
- Feature: Geschichte & Equipment des Stoner
Die Geschichte des New Metals – Anfänge
Die 90er-Jahre standen in Sachen Rock & Metal eigentlich unter dem Grunge-Stern. Es waren Alice in Chains, Soundgarden, Pearl Jam & Konsorten, die Amerika einen musikalischen Gesinnungsspiegel vorhielten. Und obwohl Grunge und New Metal ästhetisch und klanglich nicht unterschiedlicher sein könnten, hatten sie eins gemeinsam: einen gewissen, naja … nennen wir es Nihilismus. I Am Nothing war das Credo der Nu Metal Band Mudvayne, einen Satz, den man so oder ähnlich auch in jeder zweiten Grunge-Lyric-Zeile las. Doch während der Schmerz im Grunge in sich gekehrt war, den Heroin-Chic gebar und seine Helden an Drogenüberdosen und Suizide zugrunde gehen ließ, richtete er sich beim New Metal mehr gegen die Welt als solche. Break Stuff. Rebel. Be Angry. Es waren seltsame Zeiten. Man kommt nicht umher zu glauben, dass sich die ganze Wut der Generation beim Woodstock 99 entlud, wo Nu Metal Bands die maßgeblichen Headliner waren. Ich kann jedem diesbezüglich nur die Woodstock-Doku auf HBO empfehlen:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wo nahm alles seinen Anfang? Da gibt es meines Erachtens nicht viel zu debattieren: Die Geburt des Nu Metal geht auf das Konto von Rick Rubin, Aerosmith und Run DMC. Walk This Way brachte Rap und Rock das erste Mal sinnvoll zusammen und zählt glaube ich nach wie vor zu den erfolgreichsten Songs aller Zeiten. Drei Jahre später, im Unterbauch des amerikanischen Rocks – des Thrash Metal – fand eine ähnliche Kollaboration statt, die einschlagen sollte wie eine Bombe. Thrash-Großmeister Anthrax steckten mit Public Enemy die Köpfe zusammen – und gemeinsam haute man „Bring the Noise“ raus. Diese zwei Tracks zeigten, was möglich war. Beide Welten konnten verheiratet werden und groovige Ohrwürmer waren die Folge. Es folgten zahlreiche Nachahmer. Rage Against the Machine durchsetzten ihren groovigen New Metal mit einer politischen Message. Korn brachten die Düsternis ins Genre, Limp Bizkit die Massentauglichkeit, Mudvayne und Slipknot die Brutalität – und System of A Down das hochwertige Songwriting. Doch alles der Reihe nach – schauen wir uns die wichtigsten Protagonisten des New Metal der Reihe an – nicht chronologisch, aber umfassend.
Max Cavalera & Andreas Kisser – Sepultura
Mooooment – was hat Cavalera denn bitte mit Nu Metal zu tun?! – werden sich einiger von euch jetzt denken. Die Antwort ist: eine Menge. Klar – Sepultura erfanden ihre Nische des Thrash Metal und haben mit Roots eins der bedeutendsten Metal-Alben der 90er rausgebracht. Doch es ist meines Erachtens nicht abzustreiten, dass das reduzierte, Groove-betonte und sehr Stakkato-lastige Riffing von Andreas Kisser und Cavalera maßgeblich dazu beitrugen, dass der New Metal seinen Sound fand.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Brasilianer versimpelten das Thrash-Riffing und gaben ihm einen stampfenden Groove, der hervorragend zur Rap-Dynamik passte. Vor allem Andreas Kisser war hier am Werk: sein Dropped D-Riffing, das schon auf den Vorgänger-Alben Arise und Chaos A.D. begann, wurde in seiner Simplizität zahlreich kopiert. Nicht jeder musste in der Lage sein, Achtel- und Sechszehntel-Noten sowie Barré-Riffs spielen zu können: Ein-Finger-Riffing kann reichen für den Groove. Dabei blieb Andreas selbst den typischen Thrash-Marken sein Leben lang treu: Er spielte Charvel Gitarren und die Jackson Soloist, setzte speziell in den 90ern aber vor allem auf ESP. Auf sein Equipment zu schauen, liest sich also wie die Gear-Karte einer Thrash Metal Band aus den 90ern. Viel verrät das nicht über den Sound des Nu Metal, aber Tatsache ist: Ohne Sepultura-Riffs hätte es den Nu Metal nicht gegeben.
Wes Borland – Limp Bizkit
Limp Bizkit – nun, da gibt’s viel zu zu sagen. Und irgendwie nichts. Die meisten musikbegeisterten Menschen, die in den 90ern aufwuchsen, hatten Significant Other in ihrem Schrank. Jeder hatte Freude an dem Album. Daran halte ich fest – jeder mochte Significant Other. Und warum auch nicht – das Album funktionierte gut, war eingängig, groovig. Und das war nicht Fred Durst geschuldet. Sondern in erster Linie Wes Borland.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mysteriös, zurückhaltend, hocheffektiv an der Gitarre: Wes Borland baute sich früh eine mystische Aura auf und gab wenig von sich preis, während Durst als eine wandelnde narzisstische Supernova in der Öffentlichkeit auftrat. Er verstand es gut, sich mit dem Bassisten Sam Rivers die Bälle zuzuspielen und prägte maßgeblich den Offbeat-Groove, den viele mit New Metal assoziieren – das Skippen der Eins, das versetzte Einsetzen runtergestimmter High-Gain-Noten. Dabei spielte er vor allem siebensaitige Ibanez-Gitarren, allen voran die stark limitierte Ibanez RG7 CST oder Vorgängermodelle der RGIXL7.
Womit Wes Borland definitiv auf sich aufmerksam machte, war die viersaitige Custom-PRS mit einem Vibrato-Steg und separaten Gitarren- und Bass-Tonabnehmer – doch viel Spaß dabei, die Gitarren zu finden – diese Custom PRS ist leider nirgendwo mehr erhältlich. Borland verwendete Multieffekte von Line6, den Roland Jazz Chorus Amp, Mesa Boogie Triple Rectifier und schwärmte in Interviews früh vom Boss RV-3. Beim Nu Metal sparte man nicht mit Gitarreneffekten – Flanger- und Chorus-Sounds bei stark verzerrten Gitarren waren gängig. Wes nutzte solche Kombinationen hemmungslos.
Tom Morello – Rage Against The Machine
Für die meisten war Tom Morello ihre erste klangliche Begegnung mit dem Whammy, für viele andere war der Gitarrist einer der wichtigsten Musiker der 90er – und für viele andere waren er und seine Band Rage Against The Machine einfach nur … okay. Zu Letzterem zählte ich mich – RATM nahmen sich selbst ernst. Sehr ernst. Extrem ernst. Und das ist bisweilen unerträglich gewesen, aber ich denke, dass ich mit dieser Wahrnehmung durchaus in der Minderheit bin. Musikalisch wiederum ging einiges: Im Gegensatz zu vielen anderen Nu Metal Bands setzte Tom Morello nicht auf das Drop-D-Stakkato-Zeug, sondern schrieb richtige Rock-Riffs, die durchaus dynamischer anmuteten als der 08/15 Nu Metal. 1992 brachte die Band ihr Debüt raus und blieb der Musikwelt ein paar gute Jahre erhalten, ehe kreative Differenzen innerhalb der Band zu einem Split führten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Tom Morellos Spiel war kreativ. Er schrieb eingängige, groovige Riffs und bediente sich der Effektwelt hemmungslos. Wie kein Zweiter brachte er die Pitch- und Drop-Effekte in den Mainstream. Er arbeitete mit Loops, seltsamen Techniken, warf Modulation, Wah und Delay zusammen und blieb dabei immer „on point“. Während seine Gitarre seit Jahrzehnten eine modifizierte Partcaster darstellt, die als Unikat sonst nirgendwo erhältlich ist, ist sein anderes Equipment vergleichsweise rudimentär: Marshall JCM 800, Dunlop Cry Baby Wah, Digitech Whammy, Peavey-Cabinet und Boss Delays. Nichts Weltbewegendes – es kommt eben auf die Ideen an, nicht die Zutaten.
Mick Thomson & Jim Root – Slipknot
Eine Stimme, die besonders im Zusammenhang mit dem Sound des Nu Metal in Verbindung gebracht werden sollte, ist Ross Robinson. Der Musikproduzent gilt als der „Godfather“ der Strömung und definierte den Sound maßgeblich. Dabei ging er gerne unwirsch vor: Er soll mit Zimmerpflanzen und Gitarrenkoffern um sich geschmissen haben. Als Slipknot Iowa aufnahmen, soll er sich so wundgebrüllt haben, dass er ein paar Tage keine Stimme hatte. Er trieb Sänger wie Corey Taylor und Jonathan Davis zu Höchstleistungen an, hatte cholerische Aus- und Zusammenbrüche – alles im Dienste der Kunst. Auch im Dienste der Kunst: Ross‘ kompliziertes Verhältnis zu den Slipknot-Gitarristen Mick Thomson und Jim Root.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Er half beiden, ihren Sound im Studio und auf der Bühne zu finden und war nicht unwesentlich daran beteiligt, dass die beiden sich irgendwann auf bestimmte Namen festlegten. Für Mick Thomson, Death Metal-Fanatiker und Grobschlächter unter den Slipknot-Jungs, waren das vor allem Jackson, BC Rich, Riviera, Rocktron und Mesa Boogie. Er spielte eine Jackson King V mit EMGs und BC Rich Gitarren und besitzt auch ein Mick Thomson Soloist Signature-Modell.
Speziell die Riviera Amps haben es dem Gitarristen besonders angetan, die in Deutschland jedoch schwer zu kriegen sind. Jim Root, sein Partner in Crime, setzte bei den Amps vor allem auf den Rockerverb 100 und den Diezel Herbert – vor allem Letzterer ist eine unfassbar unterschätzte Macht in der Amp-Welt.
Jim Root hat sich darüber hinaus vor allem einen Namen mit seinen Fender Jazzmaster Signatures gemacht – Power & Vintage unter einem Hut, gute EMG Pickups, insgesamt eine der besseren Signature-Gitarren. Darüber hinaus hält der Gitarrist eigenen Aussagen nach das Death By Audio Fuzz War in Ehren.
Darüber hinaus setzen beide Jungs auf Boss GX-700 Racks und auf analoge statt digitale Delays, wie beispielsweise das MXR Carbon Copy.
Brian „Head“ Welch & James „Munky“ Shaffer – Korn
Head & Munky sind das Gitarristen-Duo der LA-Band Korn. Sie gehören zu den echten Innovatoren des Nu Metal – denn sie schafften es, auf dem Sound, gepaart mit dem charakteristischen Bass-Spiel von „Fieldy“, etwas noch nie Dagewesenes zu erschaffen. 1993 begann der Aufstieg der Band – man nahm erste Demos auf, tourte mit Biohazard, galt als das seltsame Wunderkind der schwelenden LA-Szene. Über Korn ist viel gesagt und geschrieben worden, was an dieser Stelle nicht wiederholt werden muss. Korn tourten sich kaputt. Verloren Mitglieder. Gewannen sie zurück. Brachten mit Life is Peachy eine bislang nicht dagewesene Düsternis in das Genre, die zugleich mit einem Grammy nominiert wurde. Man gewann lukrative Werbedeals und brach mit dem Album Follow The Leader alle Rekorde. Und im Gegensatz zu den meisten anderen New Metal Bands der 90er bringen Korn immer noch gute Alben raus.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Der Mesa Boogie Triple Rectifier ist eine allgegenwärtige Instanz des New Metal gewesen – das Gleiche gilt auch hier. Sowohl Head als auch Munky galten vielen als Pioniere der Siebensaiter, aber das kann man so nicht ganz stehen lassen. Tatsache ist: Jeder zweite New Metal Gitarrist setzte auf Siebensaiter. Für die Korn-Jungs war vor allem ein Modell entscheidend: Das Steve Vai UV777 Signature-Modell, dessen Folgemodell UV70P erhältlich ist. Sowohl Head als auch Munky waren große Steve Vai Fans und ließen nichts auf den Gitarrero kommen.
Sie setzten darüber hinaus beide auf die Boss Metal Zone Pedal, Dunlop Univibe und Small Stone Phaser Pedale. Vor allem Modulationen sind eine wichtige Zutat ihres Sounds – aller Heaviness zum Trotz sind vor allem die frühen Alben von seltsamen Detune-Sounds geprägt.
Stephen Carpenter – Deftones
Eins meiner persönlichen Lieblings-Alben, die aus der New Metal-Ära hervorgingen und das ich bis heute gerne höre, ist die White Pony von Deftones – eins der wenigen Alben, die den Test der Zeit bestehen. Davor gab es mit Adrenaline ein ungestümes Debüt und mit Around The Fur ein wegweisendes Folgealbum, das vielleicht die sexieste New Metal Platte aller Zeiten ist.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Deftones fanden ihre Rezeptur früh und zwei zentrale Zutaten waren Chino Morenos bisweilen irrer, ungestümer und einzigartiger Gesang – und Stephen Carpenters Gitarrensound. Dissonante Chords, seltsame Voicings, grauer Mid-Scoop, dunkle Progressions – Carpenter, der vor allem zuletzt durch Verschwörungsideologien von sich reden machte, besaß einen unverwechselbaren, mächtigen Sound. Er arbeitete mit den siebensaitigen Gitarren – und ließ sich von den Meshuggah-Jungs sogar zur Verwendung von achtsaitigen Gitarren inspirieren. Die Band fand sich ursprünglich in der Skater-Szene in Sacramento und war nicht Teil der Los Angeles New Metal Community. Dürfte einer der Gründe sein, weshalb Carpenters Sound so eigen ist und weshalb seine Kooperation mit ESP solche Auswüchse annahm. Angekommen ist man jetzt bei einer Bariton 7er – eine wunderschöne Signature:
In Sachen Amps setzt Carpenter unter anderem auf eine deutsche Marke ENGL und ist offizieller Endorser der Marke. Darüber hinaus jedoch setzt Stephen Carpenter auf Orange und Peavey – vor allem der Tiny und Dual Terror der Marke hat es dem Gitarristen angetan. Carpenter brachte eine gewisse „nordische“ Kälte in den Nu Metal Sound. Er selbst bezeichnet Chaosphere von Meshuggah als sein liebstes Album aller Zeiten – entsprechend verwundert es nicht. Allein der Gitarrensound auf der White Pony ist so seltsam, blechern und Treble-lastig zum Teil, dass man sich wundert, dass es so gut funktioniert. Doch das tut es. Da sieht man ihm gerne nach, dass er glaubt, die Erde sei eine Scheibe.
Über Nu.M. könnte man sicherlich noch viel schreiben. Ich denke Limp. B. und Crazy Town (Butterfly) waren so die ersten Berührungspunkte bei mir. Sehr erfolgreich war natürlich auch Linkin Park. Das war dann schon die nächste Generation an Fans des kommerziellen Nu.M.. LP und der leider verstorbene Chester hätten vl. noch Erwähnung finden können. Aber musikalisch gesehen bleibt für mich ebenso Slipknot mit die beste Band. Falls man das überhaupt so beurteilen kann. Allen voran Corey und Joey Jordison (Jordison ist verstorben) waren bzw. sind in meinen Augen Koryphäen. Selber gehört man zwar eher zu den Elektronikern der Musik, aber an Nu.M. kommt man nicht vorbei. Da gibt es einfach gute und kraftvolle Songs, die man immer wieder anhören kann.
Großartiger Artikel! Vielen Dank dafür. Ich reihe mich hier ein und bekenne mich ebenfalls schuldig: gerade letzte Woche habe meine alten Mudvayne und Korn CDs (!) rausgekramt und mal wieder gehört. Nach wie vor kann ich mich immer noch dafür begeistern🤐
Komisch, die Uniformen auf dem Bild erinnern mich in allem an Nazis.
RATM gehoeren hier mMn ueberhaupt nicht rein. Die waren eine geradezu prototypische Crossover Band und auch weit vor den allermeisten Nu Metal Bands schon am Start und erfolgreich. Ueberhaupt wurde Crossover als hier eigenstaendiges Genre, ohne welches es Nu Metal wohl nie gegeben haette, irgendwie uebersprungen. Vermisst habe ich hingegen Helmet, insbesondere das „Betty“ Album – die haben viel des spaeteren Nu Metal vorweg genommen.
Nach meinem Ableben hätt ich gern ein Bett im KORNfeld.
Was für eine herrliche Band. Nach wie vor sind die Alben großartig.
Deftones ”back to school“ gerade wieder gehört. Geht auch immernoch sehr gut:)
Ein wirklich facettenreiches Genre, dass mich Anfang der 00er Jahre noch kurz vor der Pubertät in den Kaninchenbau des Metal hinabgeführt hat. Damals noch ohne Internet wurde ich maßgeblich über das Musikfernsehen von Limp Bizkit und Linkin Park angefixt. An einem Wochenende kurz vor Mitternacht sah ich dann in der VIVA-Sendung „Hell’s Kitchen“ eine Ausstrahlung von Slipknots Video zu „Duality“ und das kam einem Erweckungserlebnis gleich. Diese sprühende Energie, diese Wut! Bald hatte auch der Backkatalog von Korn Eingang in die Sammlung Eingang gefunden. Ab da ging es dann für mich recht fix über traditionelle Spielarten des Metal zielstrebig in den Thrash/Death/Black-Bereich hinein. Dürfte eine Hörbiografie sein, die vielen Altersgenossen bekannt vorkommt.
Der herausragendste Künstler des Genres dürfte für mich Max Cavalera sein. Er hat mit Soulfly unheimlich viele verschiedene Einflüsse kombiniert und beinah für jeden zweiten Track mit Gastmusikern experimentiert. Puristen rümpften damals wie heute die Nase über so wenig Achtung für Genre-Konventionen. Aber diese Leute können ja weiterhin gerne ausschließlich Sepultura hören ;)
Vielen Dank für den Artikel! Der Sound der Instrumente aus dieser Ära fasziniert mich bis heute (insbesondere Roots, aber auch die erste beiden Korn Alben). Bei Sepultura fehlt übrigens noch die Präzisierung das „Roots“ nicht in D, sondern viel tiefer, nämlich auf Ais herunter gestimmt ist, also ein „7-String Sound“, aber auf 6-Saitern ;)
RATM gehören nicht zum NuMetal Genre sondern sind eher eine Crossover Band wie Linving Colour oder 247 Spyz.
Zur Gear Auflistung bei Tom Morello sollte noch erwähnt werden, dass er einen 2205 spielt, der zwar zur JCM800 Reihe gehört, aber völlig anders klingt als ein 2203/4.
Auch ist sein markanter Whammy Sound nur mit einem Whammy 1 zu erreichen. Die anderen Whammys klingen zu sauber.
Zitat „Er arbeitete mit Loops, seltsamen Techniken, warf Modulation, Wah und Delay“ – auch wenn Weihnachten ist – aber ich habe selten so einen Quatsch gelesen…