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Test: Harley Benton TravelMate-E, akustische Reisegitarre

Mit 6 Saiten um die Welt

14. April 2024

Test: Harley Benton TravelMate-E, Akustische Reisegitarre

Harley Benton ist wohl den meisten Musikern ein Begriff. Nicht zu selten folgt auf die Nennung des Namens ein bemitleidendes Lächeln. Harley Benton hat sich aber Innovation zu kleinen Preisen auf die Fahne geschieben und kommt so immer wieder mit einer Überraschung um die Ecke. Wie jetzt mit der TravelMate-E, einer akustischen Reise- und Übegitarre mit Tonabnehmer, gefertigt aus Carbonfiber. Das müssen wir uns natürlich genauer anschauen! Los geht’s.

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Ausgepackt

In dem etwas geschrumpft aussehenden Karton befindet sich ein wertig aussehendes GigBag, in dem passgenau die Harley Benton TravelMate-E zum Vorschein kommt. Der Look erinnert ein klein wenig an die guten alten Ovations, gefällt mir aber mit seinem modernen Touch ganz gut! Neben dem Instrument finden wir noch eine Betriebsanleitung sowie jede Menge an Zubehör: Da wären ein 3 m Klinkenkabel, ein Satz Ersatzsaiten, ein Gurt, ein Poliertuch sowie ein USB-Ladekabel und ein Sechskantschlüssel zum Einstellen des Trussrods. Harley Benton spart hier also nicht am Zubehör und man bekommt mit der Gitarre praktisch alles, was man sonst so braucht.

Die Harley Benton TravelMate-E von der Seite

Facts & Features der Harley Benton TravelMate-E

Bei der Harley Benton TravelMate-E handelt es sich um eine akustische Reise- bzw. Übegitarre mit Tonabnehmer. Der Korpus der Gitarre hat die Größe 1/2 (89 cm) und besteht komplett aus Carbonfiber. Das ermöglicht ein geringes Gewicht und maximale Robustheit. Die perfekte Voraussetzung fürs Reisen. Dank Cutaway und einer abgerundeten Rückseite sowie gewölbtem Griffbrett und Nullbund verspricht Harley Benton höchsten Komfort und leichte Bespielbarkeit. Die TravelMate-E ist zudem mit einem Smart-Speaker-Tonabnehmersystem samt integriertem Akku ausgestattet, das auch über Reverb- und Modulationseffekte verfügt. Somit besteht die Möglichkeit, mit oder sogar ohne Amp zu spielen.

Die weiteren Facts sind:

  • wetter- und klimafest
  • Größe: 1/2 (89 cm)
  • Korpustiefe: 88 mm
  • Sattel: Carbonfiber
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mensur: 580 mm
  • 20 Bünde
  • Tonabnehmersystem: SP1 Smart Speaker mit Reverb- und Modulationseffekten
  • Bedienelemente: Smart Control für Ein/Aus, Lautstärke, Effekte und App-Integration
  • Mechaniken: DLX Druckguss
  • Anschlüsse: Klinkenstecker (6,3 mm), USB (Digitalausgang und zum Laden)
  • Bluetooth 5.0
  • Besaitung ab Werk: D’Addario XTAPB 12 – 53
  • Gewicht: 1,7 kg
  • Farbe: Schwarz matt
  • kostenlose Harley Benton / Enya App für iOS und Android-Geräte

Die Enya Music App

Unsere Übe- und Reisegitarre kommt mit App-Unterstützung. Mit Hilfe der Enya Music App ist man mit der TravelMate-E in der Lage, den abgenommenen Sound sowohl mit einigen Effekten zu schmücken, als auch die Lautstärke des Line Outs sowie einen Master-EQ einzustellen. Zur Verbindung wird die Gitarre mittels zweifachen Drückens auf den Lautstärkeregler in den Bluetooth Koppelmodus versetzt. In der App wählt man dann das eigene Instrument aus und kann direkt mit dem Sounddesign loslegen. In der App stehen vorgefertigte Effekt-Presets zur Verfügung. Man kann aber auch eigene Presets bauen und hat hier Zugriff auf Hall, Echo, Chor, Wah-Wah und Kompression. Insgesamt macht die App einen simplen, aber soliden Eindruck!

Test: Harley Benton TravelMate-E und die App

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Die Harley Benton TravelMate-E in der Praxis

Kommen wir jetzt zum wichtigsten Teil – wie is dat Ding denn nu? Unsere Testgitarre kam gefühlt ohne jegliche Saitenspannung an, also erst mal stimmen. Der erste Eindruck in Sachen Haptik und Tragekomfort wirkt erst mal sehr gut! Die kompakte Größe der Reisegitarre lässt sie eher wirken, als hätte man eine Les Paul auf dem Schoß, nur etwas dicker aber dafür um einiges leichter! Der erste gespielte Akkord lässt einen direkt aufhorchen – da kommt schon einiges raus aus dem kleinen Teil! Dank des zweiten Schallochs, das sich in der obernen Zarge befindet, gelangt der Schall aus der Gitarre direkt ans Ohr des Spielers und das lässt die Kleine doch ziemlich groß wirken. Was ich sehr angenehm finde, ist der Hals. Mit einem Halsprofil, das mich stark an das C meiner Haar Tele erinnert, liegt die Gitarre äußerst angenehm in der Hand. Die Bünde sind ordentlich abgerichtet, es schnarrt nichts und die Oktavreinheit passt auch ziemlich gut. So etwas wünscht man sich von einer Gitarre. Dass Harley Benton der Gitarre ab Werk D’Addario Saiten verpasst hat, rundet die Sache gut ab. So klingt das Instrument aus dem Karton heraus direkt schon amtlich. Auch im Stehen schmiegt sich die Gitarre ganz angenehm mit dem beiliegenden Gurt an den Körper an. Sauber ausgewogen genießt man hier auch einen hervorragenden Tragekomfort. Die mattgraue Optik macht definitiv was her und die TravelMate-E ist insgesamt auch wirklich sehr gut verarbeitet. Hier lassen sich erst mal gar keine Mängel finden. Den akustischen Sound der Gitarre bringe ich euch näher, indem ich sie mit dem Mikrofon abnehme. Dafür begebe ich mich vor ein Neumann TLM-102 Großmembran, das ohne jegliche Bearbeitung in ein RME Fireface 802 fließt. Aufgenommen wird mit Logic Pro X.

Ich muss sagen, in Sachen Picking macht sie wirklich eine hervorragene Figur. Alles klingt sehr ausgewogen, klanglich erinnert sie an eine kleine Parlor Gitarre. Obwohl die Gitarre aus Carbonfiber besteht, klingt sie überrraschend „hölzern“ und warm! Den leicht metallischen Klang finde ich persönlich sogar eine gelungene Abwechslung zu anderen akustischen Gitarren. Für den Strumming-Part habe ich das Mic etwas weiter von der Gitarre entfernt, um den Lautstärkeunterschied zu kompensieren. Hier hört man, dass es sich eben doch um eine kleine Gitarre handelt. Im Vergleich zum Picking-Sound ist das hier nicht überragend, aber dennoch gut! Die Tiefe und Präsenz in den Mitten, die eine „echte“ Akustik mit sich bringt, fehlt hier dann doch. Alles andere wäre aber auch erschreckend gewesen!

Die perfekte Reisegitarre? Harley Benton TravelMate-E,

Als nächstes testen wir die Gitarre mit dem eingebauten SP1 Smart Speaker Tonabnehmersystem. Volume-Regler auf und los geht’s! Ah Mist, Akku scheint leer zu sein … Na gut, dann erst mal 10 Minuten mittels USB-C Kabel an den Strom gehängt. Ich nehme das beiliegende 6,3 mm Klinkenkabel und stecke direkt in den Instrumenteneingang des Fireface 802. Auch hier bin ich wieder völlig überrascht von den Fähigkeiten dieser kleinen Gitarre, was Picking angeht. Das klingt einfach gut! Satte Bässe, sanfte Höhen und ein ausgewogenes Klangbild machen diese Gitarre für Fingerpicking zu einem absoluten Recording-Hit! Wechselt man zum Strumming, so eröffnet sich hier eine andere Klangwelt als vor dem Mirko. Das hier klingt ganz schön groß mit sehr potenten Bässen. Alledings stößt der Tonabnehmer bei der höheren Lautstärke pegelmäßig an seine Grenzen. Deshalb nehmen wir das Volume etwas zurück und probieren es noch mal. Selbst bei runtergeregelter Lautstärke befinden wir uns immer noch an der Grenze. Wenn man zwischen Picking und Strumming wechseln möchte, muss man beim Tonabnehmer also etwas Feingefühl für die Levels entwickeln. Hier könnte die App mit ihrem EQ und den weiteren Einstellmöglichkeiten von Vorteil sein!

Aprospos App – zu guter Letzt wollen wir uns noch anhören, was die Enya App an Effekten so mit sich bringt. Also die Gitarre per Bluetooth mit der App verbunden und drauflos gespielt. Hier schleicht sich dann aber doch ein nicht zu überhörendes Rauschen ein. Aber dennoch klingen die Effekte besser, als ich erwartet hätte. Durch Drücken auf den Encoder kann man zwischen den einzelnen Presets hin- und herschalten.

App und Effekte bei günstigen Instrumenten sind ja immer so eine Sache. Hier muss ich sagen, um den Tonabnehmer nicht zu überfahren, könnte die App schon sehr sinnvoll sein. Was die Effekte angeht, so ist das natürlich eine nette Spielerei. Zum Üben könnte ich mir gut vorstellen, die Effekte der App in Verbindung mit Kopfhörern zu nutzen. Jedoch sorgt der Monoausgang der Gitarre dafür, dass man nur auf dem linken Ohr in den Genuss von Delay oder Reverb kommt.

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Fazit

Die Harley Benton TravelMate überrascht auf ganzer Linie! Zu einem unschlagbaren Preis bekommt man hier eine kleine handliche Gitarre, die sich wirklich überall hin mitnehmen lässt. Klein und handlich scheint hier allerdings kein Trade-off für guten Sound zu sein, denn die Gitarre klingt wirklich gut! Vor allem im Picking zeigt sie ihre Stärken, sowohl mit Tonabnehmer als auch abgenommen mit Mikrofon! Der etwas schmal daherkommende Headroom des Tonabnehmers fällt etwas negativ auf. Per App hat man sogar Zugriff auf EQ- und Level-Einstellungen sowie Effekte. Nur ein Kopfhörerausgang in Stereo wäre schön gewesen. Das üppige Zubehör rundet die Sache jedoch ab. Alles in allem also trotzdem ein absolutes Must-have, vor allem für so wenig Geld!

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Handling
  • üppiges Zubehör
  • Preis/Leistung

Minus

  • Tonabnehmer Headroom
  • kein Stereo-Kopfhörerausgang

Preis

  • 279,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Mac Abre

    „In dem etwas geschrumpft aussehenden Karton befindet sich ein wertig aussehendes GigBag“
    Da fragt man sich immer, ob hoch- oder minderwertig. Das Wort „wertig“ existiert nicht.

  2. Profilbild
    LunaSynth

    Ich hatte mir zum Anfang des Monats mir die Version von Harley Benton und das Original von Enya Music zukommen lassen.

    Beide kamen im einen gleichen Karton, und waren fast gleich identisch ausgestattet und bestückt.
    Ausnahme:
    Gigback – das ist eins von Thomann, von der 15EUR Reihe, das Gigbag von Enya ist da schon wertiger und mehr gepolstert.
    Preis – Stand Anfang April Thomann ca. 250 (heute 280EUR) und Ama….de 220EUR.
    Firmware – HB war mit Version 0.1.18 und Enya mit Ver 0.1.15 ausgestattet – aber ein unterschied war nicht zu erkennen.
    Ich hatte gehofft das in den neuen Version, das Problem das über USB-C das Audio bei Mac und iPad (LoopyPro) sehr leise ist – inzwischen gelöst wurde. Ist es aber nicht.

    Wegen Gigback und damals 30EUR ging die HB zurück zu Thomann.

    Aber sonst kann ich die schon empfehlen. So für den kleinen Hunger zwischen durch. Sie klar nicht so bassig with meine ’95er Washburn Dreadnought, aber für die Grösse und den Preis echt empfehlenswert. Vom Lautsprecher und den Effekten darf man sich nicht viel erhoffen, das ist mein Handy lauter. Dafür ist aber das Signal aus der Klinke sauber und klingt wie oben dargestellt – für mich gut. Das Griffbrett lässt sich ok spielen, die Abstände sind gut (so zwischen Akustik- und E-Gitarre)
    Zumindest gut genug für mich zum Jammen und Ideen zu sammeln.

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