Stanton M.207
Manche Teile sehen so edel aus, dass man unwillkürlich nach den Filzpantoffeln und weißen Handschuhen sucht, wenn man sich in ihre Nähe begibt. So zum Beispiel der Stanton M.207, ein Battlemixer mit Touchpad-Effektboard (der von Stanton offiziell als „2-Kanal-Scratchmixer mit Effekten“ geführt wird). Damit rundet Stanton sein Angebot an Zweikanal-Mixern sowohl preislich als auch qualitativ nach oben ab: Während der recht einfache M.212 (bzw. dessen Vorgänger, der M.201) und das Einsteigermodell SMX.202 beide in der Starterliga zum Taschengeldpreis von unter 100 Euro rangieren und auch der SA-3 II mit erweiterten Features wie Crossfade/Input-Reverse oder 2x Kopfhörer mit gut 190 Euro noch im Mitnahmebereich liegt, veranschlagt Stanton für den M.207 eine UVP von 535 Euro – bietet dafür aber auch jede Menge Gegenwert, den wir jetzt mal unter die Lupe nehmen wollen.
Ausgepackt
Schon beim Auspacken signalisiert der M.207 „Vorsicht: edel!“ – steckt er doch nicht einfach nur in der üblichen Plastikhülle im Karton, sondern in einem weißen Stoffsäckchen; so die Art, in der sich Museumskuratoren wahrscheinlich untereinander ihre Pretiosen zuschicken. Einmal aus dieser Verpackung geschält, sieht man gleich, dass der Aufwand berechtigt ist: Das wuchtige Metallgehäuse (das mit 4,2 kg Gewicht und 10,8 x 25 x 35 Zentimetern Größe auch im nicht-eingeschalteten Zustand imponiert) strahlt in glänzend-schwarzem Klavierlack-Outfit; da muss man Fingerabdrücke nicht erst vorsichtig mit Pinsel und Puder nehmen, sondern kann sie auch aus größerer Entfernung noch locker abfotografieren.
Das Mittelstück auf der Frontplatte ist dunkelgrau abgesetzt, alle Kanten sind sanft abgerundet. Dazu passend gibt’s dann länglich-abgerundete Buttons im passenden Farbton und dunkelgrauer, durchlässiger Beschriftung – die stylish rot leuchtet, wenn der Button gedrückt ist. Kleiner Haken: leider kann man auch nur dann die Schrift darauf lesen. Wer die Button-Lage nicht auswendig kennt, kann am dunklen Arbeitsplatz nur ausprobieren.
In der Mitte findet sich ganz zentral ein achtstelliges Minidisplay, darunter die Sensor-Effektsteuerung mit elegant blauem Effektfeld; neben dem „on“ im Schriftzug „Stanton“ und den roten Button-Beleuchtungen, der einzige Farbtupfer. Sämtliche Drehpotis des M.207 sind gummiert, liegen sehr angenehm in der Hand, haben Mittelrasterung und ausreichend Platz zum Nebenmann und sind auch groß genug für Leute, die ihr Geld nicht mit dem Bau von Taschenuhren verdienen.
Insgesamt also ein echter Eye-Catcher und der Beweis, dass auch kühle DJ-Technik durchaus ansehnlich sein kann. Für den Bang & Olufsen unter den Mixern gibt’s im Bereich Optik deshalb schon mal die Höchstnote, ebenso für den völligen Verzicht auf Erzeugnisse aus dem Kombinat Plaste & Elaste. Ein guter Start.