Nu Jointz 2
Wer schon ein paar Jahre mit Sample-Libraries im Bereich Hip Hop hantiert, dem sind sicherlich noch die „Nu Jointz“ ein Begriff. Diese Library, damals noch im Kontakt Player geliefert, wie auch dessen Verwandte NY Cutz 1 und NY Cutz 2, hatte einen gewissen Fankreis, da sich die Samples ganz abseits des Hip Hop Mainstreams ansiedelten.
Der aktuelle Nachfolger heißt Nu Jointz 2 und ist wie seine Vorgänger alles andere als massentauglich.
Die DVD kommt zunächst sehr spartanisch in einer handelsüblichen DVD Box ohne Booklet daher. Letzteres befindet sich aber als pdf auf der DVD. Die 33 Seiten muss man sich selber ausdrucken, wenn man nicht gerne am Monitor mitlesen will. In den meisten Fällen werden bpm-Zahl und Tonhöhe angegeben. Das pdf wird auch auf der Zero-G Homepage als Download angeboten.
Auf den Kontakt-Player wurde im zweiten Teil verzichtet, und die Samples liegen als Acidized Wave Files oder als Aiff Apple Dateien vor. Zusätzlich gibt es noch einen Ordner mit Rex2 Files für z.B. Stylus RMX. Um aktuelle Softwaresampler befüllen zu können, werden Presets für Kontakt, EXS24 und NNXT mitgeliefert.
Auffällig ist zunächst, dass die Library im Gegensatz zu früheren Ausgaben nicht mehr nur aus Construction-Kits besteht. Diese sind ganz klar in der Unterzahl und klingen noch am ehesten nach Hip Hop. Bei den restlichen Zweidritteln an Samples wird da musikalisch schon mehr Abgefahrenes und Rabiates geboten. Die Sammlungen an Samples und Loops sind zwar in Eigenschaften und Herkünften eingeteilt, dennoch besteht nicht immer viel Zusammenhang zwischen den Klängen in den jeweiligen Ordnern.
Es wird ein sehr großer Bereich abdeckt. Drumloops (elektrisch wie akustisch) sowie selbst editierbare Drumsounds, Atmosphären, Drones, Gitarren, Harmonica Licks, Pianos, Vocals, diverse Hits und Record Noises werden trocken, verfremdet oder unkenntlich gemacht angeboten.
Alles was sich nicht einordnen lässt, findet sich im Ordner Found Soundz wieder. Vorrangig befinden sich hier Schnipsel alter Schallplatten oder TV-Aufnahmen. Auch hier versteckt sich noch ein Ordner mit kleinen Construction-Kits.
Der Hip Hop Produzent wird vielleicht ein wenig verschreckt sein über die schnellen Beats und oft hohen bpm Zahlen. Hier muss in der Tat noch Hand angelegt werden, will man diese unterhalb von 100 oder 90 bpm benutzen. Auch der Sound klingt nicht immer nach Hip Hop. Hier sind sicherlich noch andere elektronische Einflüsse zu erkennen. Übertriebener Filtereinsatz und starke Distortions lassen sehr harte Samples entstehen, welche nicht nur für den Hip Hop Einsatz beschränkt sind, sondern sich für alles einsetzen lassen, was dreckig und schmutzig klingen soll. In den Construction-Kits wird aber vorgeführt, wie man dieses Material mit Hip Hop Beats verschmelzen kann.