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Test: Valeton Dapper Indie, Effektgerät

Der kompakte Allrounder?!

23. Januar 2024

Test: Valeton Dapper Indie, Effektgerät

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Während in den 80ern kühlschrankgroße Racks mit High-End-Studio-Geräten die Effektkette eines Gitarristen bildeten, sind heute viele Kompaktlösungen erhältlich. Viele Hersteller setzen auf kleine Alleskönner, die von Verzerrung, über Modulation bis hinzu Delay- und Reverb-Effekten alles abbilden können, was so auf dem Markt ist. Mal mehr, mal weniger gut. Teilweise sehr kryptisch mit 1000 Untermenüs und nur einem Knopf. Heute schauen wir uns eine Effektkette an, die kein Alleskönner ist, aber mit Individualität punktet. Schon im Namen versteckt sich ein Genre. Viel Spaß mit dem VALETON DAPPER INDIE.

Ausgepackt – VALETON Dapper Indie, Effektgerät

Das Valeton Dapper Indie Zuhause

Das Multieffektgerät wird per Post im Versandkarton ohne großen Schnickschnack geliefert. Dem Effektgerät liegen im Koffer bei: Benutzerhandbuch, Netzteil. Das war’s! Voll geil!

Der kleine Bruder ist auch erhältlich:

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Produkt nicht gefunden!
Die Rückseite des Valeton Dapper Indie

VALETON Dapper Indie, Rückseite

SPECS & FACTS – VALETON Dapper Indie, Effektgerät

Das kompakte Effektgerät misst gerade einmal 32 x 6,5 x 4,2 cm (BxTxH) und wiegt nur 650 g.

Auf der Frontseite des Chassis findet man fünf Fußschalter, 16 Mini-Drehpotis, drei DIP-Schalter und ein kleines Display samt drei kleiner LEDs. An der Stirnseite zwei Standard-Monoklinkenbuchsen sowie eine Miniklinkenbuchse und eine Hohlkontaktbuchse. Sehr übersichtlich gehalten. Die Drehpotis der jeweils aktivierten Sektion leuchten zur Statusanzeige in unterschiedlichen Farben. Hübsch!

Das Gerät ist in fünf Sektionen unterteilt:

  • Indie Drive
  • Fuzz Wall
  • Liquid FX
  • Echoes
  • Ambient

Die jeweiligen Fußschalter schalten diese Sektionen bei kurzem Drücken ein und aus. Hält man diese gedrückt, so führen sie alternative Funktionen aus.

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  • Indie Drive: hat keine weitere Funktion
  • Fuzz Wall: Gerät wechselt in den Tuner-Modus oder zurück
  • Liquid FX: Tap-Tempo-Option für Modulationssektion on/off
  • Echoes: Tap-Tempo-Option für Delay-Sektion on/off
  • Ambient: Trails on/off für Reverb-Sektion

Mit den drei DIP-Schaltern lassen sich die Sektionen Liquid FX, Echoes und Ambient in ihrem Grundsound einstellen. Dabei stehen zur Verfügung:

  • Liquid FX:
    • Chorus
    • Phaser
    • Tremolo
  • Echoes:
    • Analog
    • Tape
    • Reverse
  • Ambient:
    • Room
    • Hall
    • Plate

Diese Grundsounds können entsprechend pro Sektion nur alternativ und nicht gleichzeitig gewählt werden. Es gibt also kein Analog-Delay & Reverse, sondern nur entweder, oder. Gleiches gilt beispielsweise für Tremolo und Chorus.

Die fünf Sektionen sind intern fest in ihrer Reihenfolge verdrahtet. Diese kann nicht geändert werden. Die Reihenfolge sieht folgendermaßen aus:

Input -> Indie Drive (parallel abgeführt Tuner) -> Fuzz Wall -> Liquid FX -> Echoes -> Ambient -> Out

Jede Sektion kann mithilfe der kleinen Drehpotis feinjustiert werden. Hierzu stehen zur Verfügung:

  • Indie Drive:
    • Level: Output-Volume der Sektion
    • Bass/Treble: EQ-Färbung
    • Gain: Verzerrungsgrad
  • Fuzz Wall:
    • Vol: Output-Volume der Sektion
    • Low / High: EQ Färbung
    • Fuzz: Verzerrungsgrad
  • Liquid FX:
    • Depth: Steuert die Intensität des Effektes
    • Rate: steuert die Geschwindigkeit des Effektes
  • Echoes:
    • Delay: Mixregler der Echosektion
    • Regen: lässt die Anzahl der Wiederholungen einstellen
    • Time: Delaytime von 25 ms bis 2 s
  • Ambient:
    • Reverb: Mixregler der Reverb-Sektion
    • Tone: EQ / Brightness der Reverb-Sektion
    • Decay: Reverb-Länge

Somit lassen sich alle fünf Sektionen sehr einfach in ihren jeweiligen Parametern einstellen.

Vom nahen: Das Valeton Dapper Indie, Effektgerät

VALETON Dapper Indie, rechte Seite

Das mitgelieferte Netzteil liefert die benötigte Leistung von 9 V, DC, innen minus, 150 mA.

VALETON Dapper Indie, Mitte

An Anschlüssen steht je eine Standard-Klinkenbuchse für Input und Output zur Verfügung. Der Output ist ohne Lautsprechersimulation ausgeführt. Der Miniklinkenausgang für Kopfhörer hat entsprechend eine Lautsprechersimulation, die auch via (nicht mitgeliefertem) Adapterkabel auf ein Mischpult gesteckt werden kann.

Die Eingangimpedanz beträgt 1 MOhm, die Ausgangsimpedanz 100 Ohm.

VALETON Dapper Indie, linke Seite

PRAXISTEST 1: HANDLING – VALETON Dapper Indie, Effektgerät

Nun, mehr selbsterklärend geht fast nicht (außer der One Knob Series bei WAVES Plugins). Durch die großartige Übersichtlichkeit des Dapper Indie muss man kein Handbuch lesen. Die vier Anschlüsse sind benannt und man kann nach einer Minute Aufbauzeit mit dem Spielen loslegen. Anmerkung an dieser Stelle: Endlich mal ein mitgeliefertes Stromkabel mit langem Anschlusskabel! Nicht immer liegt die Steckdose direkt an der Gitarrenposition.

VALETON Dapper Indie, Rückseite rechts

Die Oberfläche ist so beschriftet und designt, dass man sich gar nicht verirren kann. Die Potis lassen sich gut drehen und einstellen, man sieht durch die Bedeutung gut, was gerade aktiv ist und auch die Kippschalter zur Effektwahl, beispielsweise zwischen Plate, Hall und Room, sind gut zugänglich. Die Fußschalter liegen etwas nahe beieinander für Menschen (wie mich) mit großen Füßen, aber das übt sich schnell, immer das Richtige zu treffen.

VALETON Dapper Indie Rückseite, links

Großes Kino sind die Doppelfunktionen einiger Fußschalter. „Hold“ aktiviert Funktionen wie Tuner, Trails (Reverb), Tap (Mod & Delay). Da ist auf wirklich sehr knappem Platz einiges geboten. Das Display für den Tuner ist zwar klein, aber gut ablesbar.

Für die geringen Abmessungen und den Preis ist das Gerät auch recht stabil gebaut. Runterwerfen würde ich es dennoch lieber nicht. Das geht nur mit einem guten alten Shure SM57 oder 58.

Aber wie klingt das Teil denn nun?

VALETON Dapper Indie, Rückseite

PRAXISTEST 2: SOUNDS – VALETON Dapper Indie, Effektgerät

Die Effekte

Die Effekte sind alle im Preis-Leistung-Verhältnis gut. Mir gefällt v. a. der Indie-Drive vor einem Fender Amp gut. Schön Schmutz! Das Fuzz ist mächtig und klingt schön „kaputt“. Beide bieten ein weites Band an Verzerrungsintensität, die sich via Fuzz- bzw. Gain-Poti einstellen lassen. Auch reagieren beide Sektionen gut auf den Volume-Poti der Gitarre bzw. die Anschlagsstärke.

Die LiquidFX Sektion klingt ordentlich. Für 130,- Euro gut. Persönlich haut mich kein Sound vom Hocker. Mag aber den Chorus irgendwie gern. Der hat einfach einen Vibe, finde ich.

Am Tremolo ist sehr positiv hervorzuheben, dass es eben via Tap-Tempo individuell (nicht zwingend synchronisiert zum Delay) im Tempo geregelt werden kann. Auch die Spannweite von Depth und Rate sind + in dieser Sektion sehr hoch! Damit lässt sich gut arbeiten.

Die drei Delays bieten eine gute Palette an Basissounds und lassen sich gut einstellen, gleiches gilt für die Ambient-Sektion mit den drei Reverb-Programmen.

Sound-Kombinationen

Eine Vielzahl an Kombinationen ist hier möglich. Unter den Beispielen finden sich Rhythm und Leadsounds, die trotz des Namens „Indie“ natürlich auch andere Genres abdecken können.

Ich persönlich mag ja gerade die Beispiele 13 und 18 mit ihren Indie- bzw. psychedelisch anmutenden Vibes sehr.

Das kleine Kistchen gibt für den Preis und die Kompaktheit echt viel her. Schreibt mal drunter, was ihr davon haltet. Ich war positiv überrascht, was man hier für 130,- Euro geboten bekommt.

Kleines Problem

Beim Reverb merkt man im Ausklang einen leichten Pegelabfall, wenn man während der ausklingenden Trails den Reverb deaktiviert. Schade, aber bei dem Preis vertretbar. Im Beispiel hört man, wie beim ersten Ausklang der Pegel leicht abfällt nach dem Aushalten der Reverb-Sektion, während beim zweiten Anschlag der Reverb „normal“ ausklingt (hier wurde der Reverb nicht ausgeschaltet).

 

VALETON Dapper Indie

Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:

IBANEZ AZ 2204 NW SFB -> Valeton Dapper Indie -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> Universal Audio Fender Tweed Amp Simulation -> Steinberg Cubase 12 PRO -> Waves L1 Mono Limiter

Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.

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Fazit

Unterm Strich bekommt man mit dem VALETON Dapper Indie ein im Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut abschneidendes Effektketten-Gerät, das mit einer für die kompakte Größe sehr großen Soundpalette und guter Soundqualität trumpft. Ideal für alle, die was Kompaktes für unterwegs haben wollen, ob im Hotel, zu Hause, im Proberaum oder Studio. Damit lassen sich tolle Sounds bauen. Passt man darauf auf, lässt sich sicher auch eine Tour damit spielen, wenn man eien derartigen Sound sucht. Auf jeden Fall mal selber ausprobieren und testen.

Plus

  • sehr gutes Preis-Leistung- erhältnis
  • super übersichtlich
  • gute Soundqualität (v. a. Indie-Drive)

Preis

  • 129,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    chardt

    Also für Gitarre bräuchte ich das nicht so, und vor allem Drive und Fuzz sind nicht mein Geschmack (außerdem sollte der Fuzz zuerst kommen), aber:
    – Fuzz raus
    – Drive etwas definierter
    – Fußtaster, die auch mit Fingern gut bedienbar sind
    – Stereoausgang

    -> das wär doch auch was für Keyboards!

    • Profilbild
      mort76

      @chardt Nur Mono, und für Synths insgesamt nicht abgefahren genug.

      Für sowas nehme ich den „Zoom Multi Stomp MS-70 CDR“, wenn es diese Preisklasse sein soll- mehr Möglichkeiten, ein Display, und komplett Stereo.

      • Profilbild
        chardt

        @mort76 Also Chorus, Delay und Reverb kann man doch immer gebrauchen als „Grundausstattung“. Klar, was von Zoom passt auch, aber verglichen mit dem Multi Stomp wäre das Gerät hier doch einfacher zu bedienen :)
        Und mit dem Stichwort „Stereoausgang“ meinte ich latürnich auch, die Effekte in Stereo zu haben. Bei Zoom lande ich da beim G3n.

        • Profilbild
          mort76

          @chardt Ich glaube, das Zoom ist genauso leicht zu gebrauchen, eben weil man auf dem grafikfähigen Display genau sieht, was man macht. Gerade bei Delays ist das super-praktisch. Man muß halt nur die Anleitung lesen.

          Die Anzahl der Effekte ist ebenfalls kaum zu vergleichen- die kleine Kiste bietet einfach alles, was man am Synth braucht. Und die vier Schalter rund um den Fußschalter sind auch sehr sinnvoll.

          Unterm Strich hat man für weniger Geld viel mehr Möglichkeiten, und einen besseren Sound….in Stereo.
          Bonus: 50 Speicherplätze!
          Wenn man dann noch Platz sparen muß…

          Gitarristen würde ich etwas teureres empfehlen, klar. Und ein Kopfhörerausgang fehlt leider auch. Aber wen braucht den am Synth?

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