Sind Neujahrsvorsätze für Musiker überflüssig oder sinnvoll?
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Gute Vorsätze für Gitarristen? Hilfreich oder total unnötig? Dieser Frage wollen wir zu Beginn des Jahres 2024 mal auf den Grund gehen. Jedes Jahr beginnt für viele Leute mit guten Vorsätzen. Schön vage formuliert und nach drei Tagen vergessen wollen alle aber zumindest am 1. Januar noch „gesünder leben“, „mehr Sport treiben“ oder sich „für die Umwelt engagieren“. Und eben das ist das Problem mit Neujahrsvorsätzen: Ihnen wohnt bereits das negative Image des Umstandes inne, dass kaum jemand es schafft, sie in die Tat umzusetzen. Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass man als Gitarrist oder Bassist mit guten Vorsätzen etwas erreicht, wenn man es nur ein bisschen geschickt anstellt.
Gute Vorsätze: Schritt für Schritt zum besseren Musiker werden
Im Grunde genommen kann jeder Tag der Tag sein, an dem man sich vornimmt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Neujahr eignet sich als Datum X aber natürlich besonders gut, weil man nach exakt 365 Tagen Bilanz ziehen kann. Das Problem ist, dass die Mehrheit der guten Vorsätze den ersten Jahrestag gar nicht erleben darf, weil sie schon vorab zum Scheitern verurteilt sind. Den Gründen für dieses Scheitern und vor allem den Wegen, die Gefahren des Scheiterns zu minimieren, wollen wir man ein wenig auf den Grund gehen.
Wenn du gerade erst angefangen hast, Gitarre zu spielen und du daher einen der Top-Drei der guten Vorsätze für Gitarristen fasst, der da lautet: „In diesem Jahr werde ich zum Gitarren-Gott“, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du am 31.Dezember ein unglaublich begnadeter Gitarrist sein wirst, vermutlich eher gering. Man steht bei solch unklaren Zielen vor einem riesigen Berg und weiß überhaupt nicht, wo man anfangen soll. Schnell setzt das Gefühl der Überforderung ein und man lässt es dann doch lieber bleiben. Schließlich kann man die Songs, die man im Proberaum so vor sich hindaddelt, doch ganz gut. Es ist ein bisschen vergleichbar mit dem Vorsatz „in diesem Jahr lauf ich einen Marathon“. Ohne Training wird niemand von jetzt auf gleich die 42,195 km laufend zurücklegen können. Um solch ein Ziel zu erreichen, braucht es viel Disziplin und vor allem ein bisschen Geschick. Geschick deswegen, weil wir alle einen inneren Schweinehund überwinden müssen und das gelingt am besten durch motivierende Erfolge. Viele kleine Erfolge helfen dir, am Ball, beziehungsweise an den Saiten zu bleiben.
Realistische Etappenziele helfen Gitarristen, bei guten Vorsätzen am Ball zu bleiben
Bleiben wir mal bei einem der vage formulierten guten Vorsätze für Gitarristen: „Ich will Gitarren-Gott werden.“ Um das erreichen zu können, solltest du das große Ziel in viele kleine Etappenziele zerlegen. Überleg dir zunächst also genau, was für dich einen guten Gitarristen ausmacht. Ich vermute, dass jeder von uns Vorbilder oder Lieblingssongs hat, an denen man sich orientieren kann. Nie war es so einfach, den Spielstil bestimmter Gitarristen oder Bassisten zu analysieren und herauszufinden, was die Spielweise von ihm oder ihr so besonders macht.
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Das Internet ist voll von Videos, in denen genau gezeigt wird, wer welche Techniken wie einsetzt. Auch hier gilt wieder, nicht einfach zu sagen, „ich will spielen wie Pete Townshend / Eddie Van Halen / Darryl Jones“ (für alle Gitarristen, die über diesen Namen stolpern: Er ist ein großartiger Bassist), sondern genau hinzuschauen, welche besonderen Tricks und spielerischen Eigenarten man gerne erlernen oder verbessern möchte. Selbst wenn man schon seit Jahrzehnten an Gitarre oder Bass in die Saiten langt, so gibt es immer noch etwas, was man verbessern kann. Egal, ob du Einsteiger, geübter Hobby-Gitarrist oder Profi bist, entwickle kleine Etappenziele, mit denen du deinem großen Ziel näherkommen kannst.
Visualisiere deine Ziele, um die Vorsätze in die Tat umzusetzen
Sehr „oldschool“, aber total hilfreich kann es sein, sein großes Ziel und die kleinen Etappenziele aufzuschreiben und sogar einen Zeitplan zu entwerfen, bis zu welchem Datum man was erreicht haben möchte. Das kann man entweder digital auf seinem Smartphone oder auch in einem kleinen netten Buch machen. In einer meiner Bands stellte sich heraus, dass das „Hello Kitty“-Buch der ideale Motivationspartner für unseren Gitarristen war. Das Büchlein passte vielleicht auf den ersten Blick nur bedingt zu seinen Tattoos und seinen 190 cm Körpergröße, aber das schrullig pinke Plastik-Heftchen war in seiner Auffälligkeit so laut, dass er ständig an seine Ziele erinnert wurde. In diesem Büchlein wurde zum einen das große Ziel festgehalten, zum anderen aber auch die vielen kleinen Teilziele, die es auf dem Weg dorthin zu erreichen galt. Diese Teilziele bekamen wiederum ein genaues Datum, an dem „die Jury“, also die Band, „kontrollieren“ musste, ob das Ziel erreicht wurde.
Gute Vorsätze für Gitarristen: Erzähle es deiner Band
Damit hatte er nämlich genau das getan, was von Psychologen immer geraten wird, wenn es darum geht, gute Vorsätze in die Tat umsetzen: Er hatte Leuten von seinen Zielen erzählt. Wer kennt das nicht? Wenn man anderen erzählt hat, dass man etwas Bestimmtes machen will, fällt es schwerer, das Vorhaben einfach versanden zu lassen, weil man auf Nachfrage nicht als „Drückeberger“ oder „Schnacker“ dastehen will. Doch auch Selbstkontrolle kann sehr nützlich sein. So ist es durchaus sinnvoll, an jedem Tag, an dem man an der Erreichung des Teilziels gearbeitet hat, einen Eintrag in sein analoges oder digitales Büchlein zu machen. So sieht man am Ende jeder Woche, was man dafür getan hat, seinem Ziel ein Stückchen näher zu kommen. Man kann sich zudem auch noch dadurch belohnen, dass man für jede Übungseinheit einen Betrag X in ein Sparschwein/leeres Marmeladenglas wirft und sich dann am Ende des Jahres davon ein neues Effektgerät kaufen kann. Wichtig ist auch, sich immer feste Termine für die Übungseinheiten freizuhalten. Wenn man sich vornimmt, immer dann zu üben, wenn man mal Zeit hat, wird immer etwas dazwischenkommen. Wenn ich mir aber an jedem Tag beispielsweise 20 Minuten nach dem Abendessen (oder an einem beliebigen anderen Zeitpunkt des Tages) einplane, in denen ich üben will, gelingt es leichter, seinen Übungsplan auch einzuhalten. Wie beim täglichen Zähneputzen sollte sich hier eine gewisse Routine einstellen. Und ganz ehrlich: Leg das olle Smartphone einfach mal beiseite und nimm dir ein paar Minuten für dein geliebtes Instrument. Das bringt dir sicher mehr, als irgendwelche sinnfreien TikTok-Videos zu schauen ;-)
Musiker auf der Suche nach neuen Herausforderungen
Wenn die Selbstkontrolle oder die Kontrolle durch die „Mitwisser“ nicht ausreicht, um sich zu regelmäßigen Übungseinheiten zu motivieren, kann es durchaus auch sinnvoll sein, sich andere mit ins Boot zu holen, die ähnliche Ziele verfolgen wie man selbst. In einer Band geht das ganz wunderbar, denn man kann gemeinsam Ziele erarbeiten, sich gegenseitig motivieren und sich auch mal gegenseitig in den Allerwertesten treten, wenn einer das Ziel aus den Augen verliert. Klar, bei der ganzen Sache sollte der Spaß nie auf der Stecke bleiben, aber manchmal können die guten Vorsätze für Gitarristen und andere Musiker einen wunderbar motivierenden Wettkampf in Gang setzen. Wunderbar auch deswegen, weil ein Drummer natürlich andere Etappenziele hat als ein Gitarrist oder ein Bassist und trotzdem am Ende das gleiche große Ziel verfolgen können. Man muss sich also nicht mit anderen vergleichen. Vergleiche mit anderen Menschen führen bisweilen dazu, dass man den Kopf in den Sand stecken will, wenn man sieht, dass ein anderer Gitarrist eine Technik, bei der man sich selbst fast die Finger bricht und das Gehirn regelmäßig zu glühen beginnt, alles mit einer ekelhaften Leichtigkeit nach nur wenigen Minuten beherrscht. Denn auch das ist wichtig: Man kann sich durchaus an anderen Musikern orientieren, sollte sich aber nicht mit ihnen vergleichen. Wichtig ist, dass man sich stets nur mit seinem früheren Musiker-Ich vergleicht. Nicht zu schauen, was XY viel schneller, viel besser kann, sondern was man selbst vor einigen Tagen konnte und was man jetzt kann. Wenn ein Kind lernt zu laufen, sagt doch auch keiner: „Also ich (mit meinen 32 Jahren) kann das viel besser als du, also lass es lieber bleiben.“ Du solltest dich mit den wohlwollenden Augen junger Eltern betrachten und jeden kleinen Erfolg feiern.
Gleichzeitig sollte einem immer klar sein, dass man als Gitarrist oder Bassist niemals am Ziel ist. Ein guter Musiker ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und diese können durch gute Vorsätze für Gitarristen klar benannt werden. Egal, ob man sich seine Ziele am ersten Januar oder am 19. Mai setzt. Wichtig ist, dass man Ziele hat, denn wie sangen Aerosmith doch so schön? „Life Is A Journey, Not A Destination!“ Ich persönlich habe einen guten Vorsatz für dieses Jahr gefasst und ich habe auch schon ein zauberhaft schrulliges Büchlein, das meine Fortschritte gnadenlos dokumentieren wird.
Wir bieten dir bei AMAZONA.de zahlreiche Workshops zu unterschiedlichen Themen, mit deren Hilfe du deine Ziele spielend leicht erreichen kannst. Wir bieten für jeden etwas und der Workshop: E-Gitarre für Einsteiger oder der mehrteilige Workshop Arpeggios, Gitarren Workshop: Advanced Bliues – Durblues und das Feature: Gitarre & Bass Workshops – Techniken, Harmonielehre, Aufnahme sind nur einige unserer zahlreichen Artikel zu dem Thema.
Also, wie stehst du zu guten Vorsätzen für Gitarristen und Bassisten? Hattest du bereits vor dem Lesen dieses Artikels welche oder hast du jetzt vielleicht neue Ziele im Visier?
Das fiel mir auch gleich unangenehm auf. Betrifft aber nur den Aufmacher.
Andererseits aber für diesen Neujahrsanlass auch wieder passend.
Die beiden realen Fotos dagegen waren sinnvollerweise realistsisch.
@Sonja Übrigens vielen Dank an Sonja für die sehr sinnvollen Neujahrstipps.
Als Keyboarder findet man nur selten Spielanleitungen im Netz.
Gerade vorgestern habe ich ein Demo zum OSMOSE angesehen und mir gefiel ein sehr schneller Keyboardlauf (ca. 280bpm!) auf.
Da offenbar ca. fünf bis sechs Noten oktavweise herunter geperlt wurden, habe ich das Video zunächst mit 75% Geschwindigkeit ablaufen lassen, um nach Gehör nach und nach die einzelnen Töne nachzuspielen natürlich nur ganz langsam.
Zur Kontrolle habe ich dann das Video mit 25% Geschwindigkeit abgespielt. Die Tonhöhe passt dann natürlich nicht.
Natürlich war es Zufall, dass das Keyboardspiel so deutlich zu sehen war. Ich habe mir die sechs Noten aufgeschrieben und so ein sehr persönliches kleines Ziel gesetzt.
@herw Beim GAS-Artikel auch.
Warum werden hier Kommentare gelöscht? Es handelte sich nur um harmlose Anmerkungen zum KI-generierten Titelbild.