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Workshop E-Gitarre für Anfänger – Übungen und Techniken

E-Gitarre für Einsteiger: Das Team rechte und linke Hand

18. Oktober 2020

 

Workshop E-Gitarre für Anfänger - Übungen und Techniken

Workshop E-Gitarre für Anfänger – rechte und linke Hand Techniken

Und weiter geht’s mit unserem Workshop E-Gitarre für Einsteiger und Akustikgitarren Umsteiger, mein Name ist Jan Steiger und der Name offenbar Programm. Schön, dass ihr noch da seid. Falls ihr das erste Mal hier seid, empfehle ich euch, die beiden ersten Teile der Workshop-Teihe zu besuchen. Im ersten Teil habe ich mich mit dem benötigten Equipment zum E-Gitarrenspiel befasst, in Teil 2 ging es um die grundlegenden Spiel- und Greiftechniken Barré, Palm Mute und Powerchords. Im nun schon dritten Teil befasse ich mich nun damit, wie ihr es schafft, dass die rechte Hand genau das macht, was die linke fordert und umgekehrt. Das Ganze natürlich sinnvollerweise auch noch zum richtigen Zeitpunkt. Das Stichwort hier heißt „Synchronisation“ und ist ganz elementare Grundlage, sowohl fürs Rhythmus- als auch fürs Solospiel. Also Metronom gespitzt, Sonnenbrille geschärft und Gitarre angeschnallt …

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E-Gitarre für Anfänger: Rechte Hand Übungen

Viele Gitarristen, mit denen ich während meiner gesamten aktiven Zeit immer wieder zusammenkomme, sei es als Schüler oder Kollegen, haben alle Tricks, die die linke Hand können muss, verinnerlicht. Aber leider sehe und höre ich viel zu oft rhythmische Unsicherheiten, die von einer völlig vernachlässigten Technik der rechten Hand herrühren. Um das zu verhindern, gibt es jetzt von mir ein paar Tricks, wie ich die rechte Hand und deren Zusammenspiel mit der linken Hand trainiert habe. Zum Teil stütze ich mich dabei natürlich auf Techniken, die ich von anderen Gitarristen gelernt und gelegentlich für meine persönlichen Zwecke umgestaltet habe. Ganz wichtig ist mir dabei, dass ihr sowohl links als auch rechts immer entspannt bleibt und sobald ihr irgendwelche muskulären Beschwerden bemerkt, sofort aufhört. Schmerzen sind immer eine Ausdruck des Körpers, dass hier irgendwas nicht stimmt und sollten niemals ignoriert werden! In einem der späteren Workshop-Teile werde ich übrigens noch mal auf alternative Übungsmethoden zu sprechen kommen, die ihr in der Freizeit ohne Gitarre ausüben könnt und die Kraft, Ausdauer und Kondition stärken.

Als erste Übung schnappt ihr euch die Gitarre und ein Blatt Papier. Der Verstärker kann für diese Übung ausgeschaltet bleiben. Und keine Angst, ihr müsst nichts schreiben! Das Papier fädelt ihr am ersten Bund durch die Saiten. Eine Saite drüber, eine drunter und immer so weiter. Das Ergebnis ist ein knalliger Sound der zwar nicht schön, aber extrem durchsetzungsfähig ist und eher einem Schlag auf die Snare-Drum gleicht als der Gitarre, wie wir sie kennen. Und dann kommt das Metronom ins Spiel. Stellt es auf ein langsames Tempo, ich empfehle anfangs 80 ppm. Das steht für „beats per minute“ und ist die gängige Art und Weise, das Tempo eines Songs oder einer Übung zu beschreiben. Beginnt nun, im Rhythmus des Metronoms alle Saiten zügig abwechselnd als Upstrokes und Downstrokes zu spielen.

Workshop E-Gitarre für Anfänger - Übungen und Techniken

Simpel, aber effektiv: ein Blatt Papier zwischen den Saiten. So klingt die Gitarre wie eine Snare-Drum und die rechte Hand kann Rhythmus üben.

Ihr werdet feststellen, dass es erstmal gar nicht so einfach ist, das Tempo gleichmäßig zu halten. Aber genau darum geht es bei dieser Übung. Wenn das sicher klappt, könnt ihr das Tempo der rechten Hand verdoppeln und einen Down- und einen Upstroke pro Schlag zu machen. Wenn ihr mögt, stellt euch einen Timer und macht regelmäßige Pausen beim Üben. Als Faustregel gilt, dass das Verhältnis von Übung zu Pause etwa 3:1 betragen sollte. So kann das Gehirn geübte Bewegungsmuster besser in die Langzeitregionen verlagern und euer Timing wird stabiler. Als Steigerung könnt ihr diese Übung später auf einzelne Saiten oder auf Saitenpaare ausweiten, ihr könnt Tempo und Rhythmik ändern und so weiter. Wichtig ist hier immer, dass die rechte Hand gleichmäßige Bewegungen macht und nicht abstoppt. Im Video gehe ich auf einige der Möglichkeiten ein, die diese Übung so flexibel macht und eine prima Basis darstellen, der rechten Hand etwas über Notenwerte und Rhythmik zu vermitteln. Aber was ist mit der linken Hand? Die war ja bis eben noch mit der Kaffeetasse beschäftigt? Keine Sorge, die kommt gleich ordentlich ins Schwitzen!

Die richtige Technik für die linke Hand beim Gitarrenspiel

Kein Workshop E-Gitarre für Einsteiger ohne Klassiker der Gitarrenliteratur. Und solch ein Klassiker bei allen Gitarrenlehrern ist die Spinne. Eine Übung, die sich konkret mit dem Zusammenspiel von rechter und linker Hand beschäftigt. Hier dürft ihr den Verstärker gerne einschalten, aber bitte nutzt für alle Übungen zunächst einen cleanen Sound, also ohne Verzerrung, Boost, Distortion oder wie auch immer das bei euch heißt. Wichtig ist, dass ihr den Anschlag und den Ton gleichermaßen hören und kontrollieren könnt. Und warum heißt die Übung jetzt „Spinne“? Ganz einfach, weil sich die Finger der linken Hand spinnenartig über das Griffbrett bewegen. Für diese Übung gibt es mehrere Ansätze und keiner davon ist schlechter als der andere. Zum einen könnt ihr die Bewegung vertikal überall auf dem Griffbrett vollführen, immer ein Finger pro Bund und 4 Noten pro Saite, zum anderen könnt ihr das Griffbrett horizontal erobern. Als Königsdisziplin könnt ihr dann noch diagonal über das Griffbrett fegen. Zur genauen Ausführung dieser Übung schaut bitte ins Video zu diesem Workshop. Tonal ergibt diese Übung nur wenig Sinn, aber darum geht es auch erstmal gar nicht. Hier wird ausschließlich das Rhythmusgefühl und die Zusammenarbeit von linker und rechter Hand trainiert. Auch hier gilt das Übungsverhältnis von 3:1, gepaart mit der Bitte, in euch hinein zu horchen und bei dem geringsten Gefühl der Überlastung eine Pause zu machen.

Gitarre Tutorial Anfänger – Übung für Geschwindigkeit & Tempo

Jetzt wollt ihr so langsam, aber sicher wissen, wofür das alles gut sein soll – oder? Wenn ihr die Rhythmik der rechten Hand schön locker drauf habt und die Hand easy schwingt wie ein Kuhschwanz, können wir uns dem ersten Song widmen und kombinieren damit Teil 2 und Teil 3 des Workshops E-Gitarre für Einsteiger. Damit wir uns nicht verzetteln, beschränken wir uns zunächst auf einen einzigen Barré-Akkord und zwar den D-Moll Akkord im 5. Bund.

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Workshop E-Gitarre für Anfänger - Übungen und Techniken

Der D-Moll Akkord, als Barré im 5. Bund gegriffen, ist die Grundlage für die nächste Übung

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Mehr Informationen

Um die Dämpftechnik der linken und rechten Hand zu trainieren und dabei das Rhythmusgefühl der rechten Hand zu schulen, eignet sich der Song „Another Brick in the Wall Pt. II“ von Pink Floyds Megaseller „The Wall“ ganz hervorragend. Die Rede ist natürlich von der prägnanten Rhythmusgitarre, die den Song durchzieht wie ein roter Faden und die wunderbar aufzeigt, wie ultimativ wichtig saubere Rhythmusarbeit für uns Gitarristen ist. Wie genau das klingen soll und was ihr da beachten müsst, erkläre ich euch im Video. Achtet bitte im Video genau auf meine rechte Hand und ihr werdet feststellen, dass sie eine kontinuierliche Auf- und Abbewegung macht, auch an den Stellen, an denen gar keine Gitarre zu hören ist. Aber genau das bringt euch dem Ziel näher, ein guter Gitarrist zu werden. Ihr müsst den Groove, den die Gitarre erzeugt, durch den ganzen Song tragen. Und das gilt auch zum Beispiel für das Solo des Songs, auf das ich im Video auch kurz eingehe. Verinnerlicht den Groove und geht mit diesem Song auf den Kopfhörern joggen oder aufs Fahrrad. Lauft im Rhythmus des Songs und singt ihn im Kopf mit, denn Musik ist mehr als die Vereinigung auf geheimnisvolle Art und Weise zusammenpassender Noten.

Gitarre Workshop Anfänger – Übungen für rechte und linke Hand und Koordination

Ein weiterer Song, den ich gerne in diesem Zusammenhang an meine Schüler herantrage, ist „Waitin‘ for the Bus“ von ZZ Top. Hört auf das Intro, mit diesem klassischen, irgendwie swingenden, aber gleichzeitig hart rockenden Gitarren-Riff. Hierzu dürft ihr dann auch schon mal den Verzerrer anwerfen. Aber vorsichtig, denn weniger ist hier oft mehr. So abgedroschen das klingt, so wahr ist es auch. Auch bei diesem Gitarren-Riff ist das Zusammenspiel von linker und rechter Hand extrem gut zu erlernen und zu vertiefen. Sowohl rhythmisch, als auch technisch. Und zum Joggen ist dieser Song ebenfalls ein guter Soundtrack. Das nur nebenbei als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, denn körperliche Betätigung in Form von Ausdauersport und Rhythmus sind ideale Sparringspartner. Wie oben schon angedroht, werde ich später in diesem Workshop E-Gitarre für Einsteiger auch auf alternative Übungstechniken eingehen, zu denen neben Sport auch fernöstliche und ganzheitliche Ansätze wie zum Beispiel Qi Gong oder einfache Meditationsübungen gehören werden. Bleibt gespannt und in wohltemperierter Stimmung, ich freue mich aufs nächste Mal!

 

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Forum
  1. Profilbild
    janschneider

    Kommt genau richtig, diese Folge. Ich leider seit jeher unter eingebautem schlechtem Timing (es hat lange gebraucht, bis ich überhaupt selber gehört habe, dass ich das nicht kann…) und versuche jetzt, das jetzt systematisch anzugehen, da werde ich diese Übungen mir mal anschauen.

    Ist schon ein bisschen frustrierend , ich habe immer ein recht gutes Gefühl für Harmonien und Melodien gehabt, es fällt mir zB sehr leicht, Songs zu komponieren, aber Rhythmus war immer eine Katastrophe. Dagegen ein Freund, ohne wirkliche musikalische Vorbildung, hat das Gefühl für Timing eingebaut, einmal kurz einen Vierteltriolenrhythmus gezeigt und er klatscht den einfach so nach…

    Noch zum Video: der Raum braucht dringend ein paar Bücherregale oder andere akustische Abhilfe, die Reflektionen klingen gruselig… :) da würde ich nicht gerne Musik machen drin…

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @janschneider Das neue Mikro ist unterwegs. Das alte ist kaputt, da hörst du nur den Ton von der Kamera. Das wird besser! Aber danke für den Hinweis!

  2. Profilbild
    janschneider

    Noch was: ich habe jetzt eine Metronom-App gefunden, die man so einstellen kann, dass hin und wieder einzelne Beats oder ganze Takte stummgeschaltet werden. Finde ich sehr hilfreich, ist eine zusätzliche Herausforderung und gute Kontrolle.

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      Jan Steiger RED

      @janschneider Meinst du den Inner Pulse Trainer? Darauf komme ich noch. Fantastisches Brainfuck-Metronom :D

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        janschneider

        @Jan Steiger Nee, ist ne iPad app namens TimeTrainer. Hat verschiedene Modi: zufällig einzelne Beats aussetzen, alle n Takte einen aussetzen, Temposteigerung. Inner pulse trainer guck ich mir aber auch mal an.
        Leider wie viele Metronome keine allzu tollen Sounds. Ich wünsche mir ja manchmal, die würden wie drum machines arbeiten, richtige drum sounds, richtige Drumbeats, mit optionalen laidback-Feel oder Swing etc.pp.

        • Profilbild
          Jan Steiger RED

          @janschneider Dann guck mal nach „DrumBeats+“, das nutze ich, wenn ich mal mit Drums üben möchte

  3. Profilbild
    alpenblueser

    Mann oh Mann, das ist mal wieder typisch: Nicht mal Rockstar kann man ohne Übung werden…
    Aber mal ganz ehrlich: Die Tipps sind gut!

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