Workshop: Apple Logic Kanaltrenner

Nun muss nur noch der soeben verkabelte Kanaltrenner im Arrange-Fenster angewählt werden, um direkten Zugriff vom Masterboard auf alle Sounds zu erhalten. Dazu muss lediglich der gewünschte MIDI-Kanal am Keyboard gewechselt werden und fertig. Auch alle anderen Funktionen, wie z.B. „Sound Layern“ oder „Tastatur splitten“, können bequem am Masterkeyboard eingestellt werden und der Rechner muss im Idealfall während des Spielens überhaupt nicht bemüht werden.

Die Audioinstrumente 14-16 sind in unserem Beispiel mit dem Instrument „External“ versehen. Das  bedeutet, dass damit externe Hardwareklangerzeuger ansteuert werden können. Also kann mit diesem Setup das geliebte Outboard-Equipment verwaltet werden.
Noch ein weiterer Vorteil zum Schluss. Natürlich können in diesem Logic-Song auch alle weiteren Effekte-Logics mit eingebunden werden, z.B. Hall, Delays, Kompressoren usw…..

Beispiel 2: Arbeiten mit Orchesterlibrary:

Als Basis für das Nächste Beispiel können wir den oben erstellten Song benutzen und einfach entsprechend umbenennen.
Die Grundüberlegung dafür ergab sich beim Arbeiten mit der VSL in der EXS-Version. Soll  z.B. eine Streichergruppe realistisch nachprogrammiert werden, so müssen viele verschiedene Spielweisen verwendet werden. Neben den Standards Legato, Sustain, Staccato oder Pizzicato kommen noch Sachen wie Crescendo, Decrescendo, Tremolo, Triller, und das alles möglichst noc h in verschiedenen Versionen, hinzu. Die VSL bietet spezielle EXS-Instrumente mit Keyswitches an mit deren Hilfe zwischen verschiedenen Spielarten umgeschaltet werden kann – leider sind es meist nur wenige Spielweisen. Werden mehr benötigt, muss, zu unserem Dilemma, für jede Spielart eine neue EXS-Instanz geöffnet werden.
Die gewünschte Melodie muss nun zwangsweise über mehrere MIDI-Sequenzen aufgeteilt werden, was der Übersicht nicht gerade dienlich ist.
Mit Hilfe des Kanatrenners ist dieser Vorgang jedoch unproblematisch.
Wurden im ersten Beispiel sechzehn verkabelte Audioinstrumente mit verschiedenen Klangerzeugern gefüllt, so werden diesmal sechzehn EXS-Instanzen verwendet und in jede eine andere Spielweise geladen. Das könnte für eine Violine etwa wie folgt lauten:

EXS 1 – MIDI-Kanal 1 –  Legato
EXS 2 – MIDI-Kanal 2 –  Sustain
EXS 3 – MIDI-Kanal 3 –  Portamento
EXS 4 – MIDI-Kanal 4 –  Stacatto 1
EXS 5 – MIDI-Kanal 5 –  Stacatto 2

usw…..

Ganz wichtig: gewöhnen sie sich ein festes Schema für alle Intrumente an, also z.B. legato immer auf Kanal 1. Brauchen sie einmal z.B keine Staccatto-Sounds, dann lassen sie diese Kanäle frei. Das dient der Übersichtlichkeit und erhöht ihr Arbeitstempo.

Diese Methode ermöglicht bis zu sechzehn Spielweisen in einer MIDI-Sequenz mit direktem Zugriff, was für die meisten Situationen durchaus reichen dürfte. Um nun aber den einzelnen MIDI-Noten den richtigen MIDI-Kanal und damit die richtige Spielweise zuordnen zu können,
brauchen wir noch ein weiteres Hilfsmittel, den Eventeditor. Hier kann jeder MIDI-Note ein  bestimmter Kanal zugewiesen werden. So könnte dann ein möglicher Screenshot aussehen:

Links den Matrix-Editor, indem die Noten eingesetzt oder vorher eingespielt werden und rechts der Eventeditor, indem den einzelnen Noten eine entsprechende Spielweise zugeordnet wird.

In diesem Beispiel werden die ersten vier Noten auf MIDI-Kanal1 geroutet und erklingen damit legato, die Noten 5-8 werden abwechselnd auf Kanal 4 und 5 geschickt und somit auf zwei verschieden Staccatosounds um einen Machinegun-Effekt zu vermeiden. Die letzte Note erklingt auf Kanal 2 als langer Sustainsound.

Das war´s für diese Folge. Anregungen, Kritik oder Vorschläge für neue Folgen sind natürlich jederzeit gerne erwünscht!