Töpfeschlagen war gestern
Inhaltsverzeichnis
Bei der Nachricht, dass es nun den BFD Player mit 10 Drum-Presets der Core-Library völlig kostenfrei gibt, kam mir nur eines in den Sinn: „Jo, is denn heut’ scho’ wieder Weihnachten?“ BFD3 gilt seit Langem als der Goldstandard für Drum-Plug-ins. Mal sehen, ob der BFD Player nicht bloß eine abgespeckte „gut-gemeint“-Version davon ist.
Installation des BFD Player
Nun ja, bezahlt werden muss nicht für das BFD Player, aber nichts ist umsonst. So ist eine Registrierung auf der Website der Muttergesellschaft InMusic, zu der beispielsweise auch Akai und Alesis gehören, Voraussetzung für die Installation. Mit einem kurzen Challenge-Response-Verfahren via E-Mail ist dieser aber schnell erstellt.
Beim ersten Aufruf des BFD Players wird nach den Login-Daten gefragt (Firewall nicht vergessen) und sofort steht das Drum-Plug-in zur Verfügung.
Das Benutzerhandbuch ist ausschließlich in englischer Sprache erhältlich, dafür jedoch im PDF-Format. Es geht detailliert auf alle Einstellungen ein und ist übersichtlich gestaltet. Lauffähig ist das Plug-in ab Windows 10 (1909) und macOS 10.14.
Oberfläche des Software Drummers BFD Player
Die Oberfläche ist klar strukturiert. Links befinden sich die enthaltenen 10 Drum-Kit-Presets der Core-Library, deren Klang man sich durch einen Klick auf den jeweiligen Preset-Namen anhören kann. Der größte Teil ist rechts der Bühne überlassen, wo eine fotorealistische Darstellung des Drum-Kits gezeigt wird. Über drei Symbole am oberen Rand werden die beiden anderen Bereiche Mixer und Grooves aufgerufen. Das GUI ist von 75 % bis 200 % in 25 % Schritten skalierbar.
Der BFD Player bietet nicht nur die Drum-Kit-Preset an sich – Grooves, die auf jedes Preset zugeschnitten sind, können von hier aus direkt in die DAW gezogen werden, wo sie dann als MIDI-Daten zur Verfügung stehen. Natürlich können die Grooves mit jedem beliebigen Drum-Kit abgespielt werden. Die Grooves Library kann nach vielen Gesichtspunkten gefiltert werden und auch ein Favoriten-Menü steht zur Verfügung.
Zurück zur Drum-Ansicht: Auf der Website des BFD Players ist eine Abbildung zu finden, in der gezeigt wird, wie für eine der Toms mehrere Modelle gewählt werden können. Erreicht wird dies über den Kit-Browser, der sich auf einen Klick auf ein spezifisches Schlagwerk öffnet. Über den Browse-Button wird dann eine Plug-in-füllende Ansicht gezeigt.
Auf der Website können hier munter Toms gewechselt werden, aber in der kostenlosen Version steht leider nur eine zur Verfügung. Und nun wird auch klar, dass, obwohl die Presets so unterschiedlich klingen, es sich immer um dasselbe Drum-Kit handelt. Es gibt also genau ein Drum-Kit im BFD Player, das kostenlos ist. Um so erstaunlicher ist, wie viel mit den einzelnen Presets aus dem zu Grunde liegendem Material gemacht werden kann.
Was auch nicht geht – schließlich muss sich BFD Player ja von der Vollversion BFD3 unterscheiden – sind detaillierte Änderungen an den einzelnen Drumset-Komponenten. In BFD3 können für jedes einzelne Schlagwerk noch EQ und Kompressor Einstellungen gemacht werden. Im Player gibt es nur einen Kompressor für alles.
Der Mixer – das Herzstück des BFD Players
Im Mixer laufen alle Signale zusammen und die erste Frage, die mich beschäftigte war: Kann BFD Player auch auf einzelnen Bussen abspielen? Die Antwort ist ein klares Ja. Im unteren Bereich ist die Einstellung für das Routing zu finden. Die Drums können auf insgesamt 8 Stereo- oder 16 Mono-Ausgänge geschickt werden; damit ist auch eine Detail-Bearbeitung einzelner Drums mit externen Effekten möglich.
Intern finden sich noch Reverb und vor allem Ambience-Busse, die einen Löwenanteil an dem Gesamtklang haben, wenn es um Authentizität geht. Zusammen mit dem bereits angelegten Bus für die Tom-Gruppe gibt es vier definierte Busse. Darunter befindet sich auch der Bus für die parallele Kompression.
Weitere Einstellungen des BFD Players
BFD Player beinhaltet auch alle Keymaps, die die Vollversion unterstützt. Darunter befinden sich Drummaps von Mitbewerbern wie EZ Drummer, aber vor allem Keymaps für verschiedene E-Drum-Set-Module wie das Roland TD-12. Noch einfacher kommen E-Drummer wohl nicht an authentische Schlagzeugklänge.
Wie klingt der Software-Drummer BFD Player?
BFD3 ist der Marktführer! So erstaunt es auch nicht, dass wir es beim BFD Player mit exzellent klingenden Drums zu tun haben. Das kostenlose Drum-Set klingt klar, druckvoll und durchsetzungsfähig. Die mitgelieferten Presets zeigen, wie unterschiedlich dieses eine Drum-Set klingen kann. Durch die Routing-Möglichkeiten können eben auch externe Plug-ins mit einbezogen werden, was das Fehlen einzelner EQs und Kompressoren wieder kompensiert.
Um den Klang zu erweitern, können natürlich auf der BFD-Website Expansion-Packs erworben werden. Ein entsprechender Hinweis kommt, wenn das kleine Plus-Symbol links unten gedrückt wird. Das ist sehr dezent und weit von einer Gängelung mit Werbung entfernt. Danach lassen sich erworbene Packs auch im Content-Browser verwalten.
Etwas versteckt im Preferences-Menü, das über den unscheinbaren Pfeil unterhalb des BFD Player Logos angezeigt wird, ist auch die Einstellung der generellen Perspektive, also Schlagzeuger oder Publikum zu finden. Das hätte für meinen Geschmack gerne etwas prominenter im Mixer-Fenster angelegt werden können.
Die Perspektive ist doch nun wirklich das unwichtigste Feature überhaupt…das würde ich echt nicht als Minuspunkt aufführen, bei einer kostenlosen Software.
BFD nutze ich schon seit einigen Jahren, vor allem für mein eDrum…kann ich wirklich empfehlen. Es gibt inzwichen so viele Librarys…
@mort76 so hat jeder sein Problem… Vielleicht gefällt dem nächsten die Farbe der Kessel nicht oder oder oder…
SCNR
BFD rulez👍
Guten Rutsch😀
Der Goldstandard ist Superior Drummer 3