Neue Drum-Sounds brauchen wir!
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EZdrummer 3 ist der neue Software Drum-Sampler für alle bekannten DAWs aus dem Hause Toontrack. 8 Jahre nach EZdrummer 2 war es nun an der Zeit, die neue Version dieses beliebten Drum-Samplers auf den Weg zu bringen – gespickt mit richtig guten Features, die es natürlich nicht nur Drummern im Studio leichter machen soll.
Als Neueinsteiger bekommt man die Software für 159,- Euro, das Upgrade ist schon für 89,- Euro erhältlich. Dafür bekommt man sieben Schlagzeug-Presets und eine insgesamt 15 GB große Sample-Library mit quasi unzähligen Drums- und Becken-Sounds. Außerdem sind über 2.500 MIDI-Files aus verschiedensten Musikstilen enthalten, so dass man im Handumdrehen passende Intros, Grooves, Fill-ins und Endings für sein Projekt findet.
Wer nach vollkommen anderen Sounds sucht, als die im Lieferumfang enthaltenen, kann nach Lust und Laune weitere Sample-Packs hinzukaufen. Natürlich ist die 2. Version mit der aktuellen 3. Version kompatibel, so dass man auch an alten Projekten gewohnt weiterarbeiten kann.
Die Funktionen von EZdrummer 3 in der Übersicht
So sieht EZdrummer 3 aus, wenn man ihn zum ersten Mal öffnet:
Zu sehen ist das „Studio Basic“-Schlagzeug im „EZdrummer 3 Main Room. Neben dem „Main Room“ gibt es den „Tight Room“ sowie den „Bright Room“, die, wie die Namen andeuten, für unterschiedliche akustische Merkmale stehen.
Und hier kommt der „Bright Room“:
Neben den unterschiedlichen Räumen hat man natürlich zahlreiche weitere Einstellmöglichkeiten, um den idealen Drum-Sound für einen Song zu finden.
Hier kann man über das Dropdown-Menü aus zahlreichen Presets auswählen und von hier aus eigene Sounds hinzufügen, wegnehmen oder verändern:
Wenn man das Grundgerüst eines Schlagzeugs gefunden hat, kann man einzelne Sounds austauschen und auch seine eigenen hochladen. Auf dem folgenden Screenshot sieht man, wie ich eine Snare-Drum gegen eine andere austausche:
Hier kommt dein neuer Band-Kollege!
Neben den bekannten Funktionen eines Drum-Samplers gibt es noch eine ganze Menge Features, die hier nicht unerwähnt bleiben sollen. Besonders hervorzuheben ist dabei der sogenannte Bandmate. Der Bandmate ist quasi dein Musikerkollege und hilft dir dabei, den perfekten Groove für deinen Song zu finden.
Und so funktioniert der Kollege: Man lädt einfach ein Audio- oder MIDI-File des entsprechenden Instruments hoch und schon spuckt EZdrummer 3 einen passenden Groove aus, der schließlich nach den eigenen Wünschen angepasst werden kann:
So findest du den passenden Groove
Oben hatte ich bereits erwähnt, dass EZdrummer 3 mit über 2.500 Grooves unterschiedlicher Musikrichtungen ausgestattet ist. Wahnsinn!
Hierbei hat man die Möglichkeit, nach Musikrichtungen wie Blues, Disco, Electronic, Funk, Fusion, Hip-Hop und weiteren zu filtern. Darüber hinaus kann man auch eine Auswahl über die Spielweise wie z. B. Shuffle, Blastbeat, Trainbeat oder das Taktmaß wie 4/4, 3/4, 6/8 usw. zu treffen. Alle Grooves werden außerdem noch in Intro, Verse, Chorus und Endings aufgeteilt, so dass man schnell eine Skizze des kompletten Songs umreißen kann.
Tap 2 Find
Es gibt aber noch eine weitere Funktion, mit der sich ganz einfach die passenden Grooves finden lassen. Wenn du bereits eine Idee im Kopf hast und diese sich über einen deiner „Maus“-Finger ausdrücken lässt, dann ist die Tap2Find-Funktion genau richtig für dich.
Nachdem du deinen „Groove“ per Mausklick eingegeben hast, sucht EZdrummer 3 automatisch den dazu passenden Groove.
Der Grid Editor hilft!
Im Grid Editor hat man darüber hinaus die Möglichkeit, jeden noch so gut klingenden Preset-Groove bis ins kleinste Detail zu verändern.
Hier kann man, wie man es von anderen Grid Editoren aus DAWs kennt, Schläge hinzufügen oder löschen, die Lautstärke einzelner Noten ändern und dergleichen mehr.
Über den „Humanize-Button“ kann man einem Groove sogar zusätzlich etwas mehr Menschlichkeit einhauchen, denn die mathematische Genauigkeit, mit der EZdrummer Rhythmen ausspuckt, ist schon etwas gruselig und eben extrem genau.
Drum Mixer im EZdrummer 3
Last but not least kommt EZdrummer 3 mit einem ordentlichen Mixer daher.
Im Mixer findet man je nach ausgewähltem Schlagzeug, Kanalzüge für mehrere Bassdrum-Mikros, Snare top und bottom, mehrere Overhead-Konfigurationen und die Percussion-Abteilung. So hat man auch hier genug Möglichkeiten, den Drum-Kit-Sound für die eigenen Zwecke einzustellen.
Wie klingt Toontrack EZdrummer 3?
Am Ende nützen alle tollen Funktionen, aber nichts, wenn die Samples nicht recht klingen wollen. Aber auch das ist bei EZdrummer 3 nicht der Fall! Hier einige Grooves, die ich mit mehreren Schlagzeugen in den Räumen aufgenommen habe:
Das klingt schon richtig gut und dabei wurden diese fünf Beispiele in weniger als 20 Minuten erstellt und gebounct.
Ist die “Humanize”-Funktion denn wenigstens etwas intelligenter oder ist das ein simpler Randomizer? Kann man da auch zB ein Laidback-Feel etc. vorgeben?
Wie ich der Werbung von Toontracks selbst entnahm, lässt sich das offenbar recht minutiös und stufenlos einstellen. Bei der „Bandmate“-Option ist, wenn ich das richtig verstanden habe, sogar anwählbar, welche Schlagzeugteile (Kick, Snare, Toms, Becken etc.) wie häufig eingesetzt werden – im Sinne von editierbarem Ergebnis. Nach dem Motto: Klingt schon knuffig bzw. geht in die gewünschte Richtung, aber etwas mehr Snareschläge und dafür weniger Hi Hats kämen gut – bzw. lässt sich dann ausprobieren.
Das Upgrade steht ganz oben auf meiner Liste, und nach meinen guten Erfahrungen mit EZ drummer 2, den ich seit Jahren nutze, und mit Toontracks allgemein (die z.B. alle Inhalte ihrer Erweiterungspacks ausgiebig vorhören lassen auf ihrer Webseite) bin ich schon sehr gespannt auf die neuen Features und Möglichkeiten. Besonders auf die Bandmate-Option!
Von dem Artikel hätte ich mir noch etwas mehr Vergleiche zur beliebten Vorgängerversion gewünscht – gerne auch kritische, wo es vielleicht noch hakt oder was das Upgrade so für neue Anforderungen (?) stellt in der Handhabung. Wie lässt sich z.B. „Bandmate“ einsetzen – was schafft das Tool (oder die Option) und wo liegen die Grenzen? Gerade für Singer/Songwriter und vergleichbare „Alleinbastelnde“, für die es definitiv gemacht ist (nicht nur, aber laut Toontracks in erster Linie), wären solche Detailinfos hilfreich.
Auch fehlt die Erwähnung einiger Neuigkeiten gegenüber der Vorgängerversion, z.B. die Skalierbarkeit der Fenster (was EZ drummer 2 nicht bot).
Insgesamt liest sich der Artikel ein wenig unreflektiert und oberflächlich. Toontracks selbst informierten da schon etwas genauer in ihrer Eigenwerbung! ;-)
Für Neulinge ist der Artikel aber schon ein schöner Einblick und hätte mich sicher auch neugierig gemacht.
Ja, ein paar Vergleiche zu EZ2 hätten auch mich interessiert. Da habe ich eigentlich schon bei der Bezeichnung „Drumsampler“ gestutzt, denn EZ2 kann weder samplen noch User-eigene Samples laden — es sei denn, ich war bislang zu doof, die entsprechende Funktion zu finden. Auch mit Importfunktion würde ich das Programm aber dennoch nicht als Sampler bezeichnen. Durch den Import könnte man den EZDrummer immerhin mit Sounds z.B. aus den Akai MPC Expansions füttern und ihm so auch Electronic Sounds beibringen. (Tipp: Das kostenlose „MPC Beats“ von Akai kommt mit der Expansion „Producerkits“, rund 100 Drumkits mit ausgesprochen aktuellen Sounds. Installiert liegen die Samples etwas versteckt im normalerweise verborgenen Ordner C:/Program Data.)
Der Mixer, die MIDI Datenbank und die Tap2Find Funktion sehen mir gegenüber EZ2 fast unverändert aus.
Auch bei mir steht diese Software auf der Liste der »Interessanten«. Ich habe sie nur deswegen noch nicht gekauft, da ich elektronische Musik mache, und der Bedarf an akustischen Instrumenten bei mir – vorsichtig formuliert – nicht sonderlich groß ist (man muss sich auch mal ein wenig spezialisieren). Ja, klar, es gibt für »EZdrummer« auch elektronische Sets (sogar ziemlich spannende).
Ich habe mich dann doch dazu entschieden, meine Percussion-Sounds und -Rhythmen – im weitesten Sinne – selber zu machen, selbst wenn diese »nur« aus dem »Sitala« kommen. Außerdem besitze ich den »DrumComputer« von Sugar Bytes (Software) und den »Tempest« von DSI (Hardware). Bei beiden Sound selber schrauben ist einfach … hach, Träumchen! Die wollen auch genutzt werden.
Wäre das bei mir nicht der Fall … ja, her damit! 😀
Ich finde es schade, dass Toontrack als Gesamtlösung herhalten muss, nur weil es für Pop und Rock gut funktioniert. Kommt man beispielsweise aus dem Jazz bzw. Third Stream, werden ganz andere Qualitäten gesucht, die gar nicht leicht zu finden sind. Ein vierziger Jahre Drumkit (Sonoma Wire Works) z.B. oder ein funky Drumkit (Spitfire Audio).
Verstehe. Allerdings würden die meisten Jazzmusiker*innen, die ich kenne, beim Gedanken oder Vorschlag, eine Schlagzeugsoftware einzusetzen, die Nase rümpfen. Daher wunderte es mich wenig, wenn es in der Richtung nicht viele Angebote gibt.
Die von Toontracks gehen jedoch (neben zahlreichen Metal-Pack-Varianten, die vermutlich das Steckenpferd der Macher darstellen) über Rock und Pop deutlich hinaus: Bedürfnisse nach Reggae, Blues, Gospel, HipHop, Latin und sogar Country werden bedient, von Ausgefallenem wie „Twisted Kit“ oder auch nur Speziellem wie Indie-Folk oder Singer/Songwriter ganz abgesehen.
Ich nutze selbst die EZ2-Erweiterungen „EZX Funkmasters“ – mit immerhin 2 funky Drumkits – ausgiebig, sowie „EZX Post Rock“ und „EZX Claustrophobic“, die (nicht als einzige EZ-Pakete) ziemlich weit abseits gängiger Rock/Pop-Spielarten und -Sounds liegen.
Immerhin wird auch ein „EZX Jazz“ angeboten, sowie eine „EZX Big Band“. Ich weiß zwar nicht, ob das entsprechend Ambitionierten ausreicht oder weiterhilft, aber das lässt sich ja ggf. bei Toontracks vorhören.
Als Komponist, der im eigenen Projektstudio vertont, unterscheide ich mich von vielen Jazzmusikern und Jazzmusikerinnen, die primär live spielen.
Weshalb sollte ich eine Software kaufen, die ich nicht brauche? Deshalb investierte ich in die angeführte Software alternativer Firmen.