25 Jahre alte Hardware - heute noch ein Hit
Die Überschrift mag einigermaßen abseitig klingen, aber sie fiel mir zu dieser Geschichte irgendwie sofort ein. Es sei vorausgeschickt: Anlass für diesen Artikel ist eine gute Nachricht – aber nur für Mac-User. Doch ich greife vor.
Inhaltsverzeichnis
Multiport- MIDI Interfaces des Emagic Unitor8
„Eine bedrohte Art“?
Unter den unzähligen Geräten, die man in seinem Studio als Profi oder Hobbyist so hat, sind MIDI-Interfaces eigentlich etwas, das vergleichsweise wenig Karma versprüht. Nur selten wird diesen Arbeitstieren im Laufe ihres Lebens etwas Wertschätzung zuteil, bevor sie endgültig aufs Altenteil geschickt werden. Sie geraten eher in Vergessenheit. Es gab eine Zeit, da wurden sie deutlich häufiger gebraucht als heute. Und angesichts der ganzen hippen „Bedroom-Studios“ heutzutage, die nur noch aus einem Notebook und einem Sack voll Software bestehen, könnte man denken, dass MIDI-Interfaces irgendwie „aus der Zeit gefallen“ wären. Nun, das mag für all diejenigen, die mit Musik ihre Brötchen verdienen und pünktlich „liefern“ müssen, ganz genau so sein. Wer mag sich denn heute bei einer Studioproduktion noch auf rackweise gestapelte Berge MIDI-gesteuerter Klangerzeuger verlassen? So mancher vom engen Zeitplan Geplagte mag da denken: Alles viel zu heikel! Das ist was für Vintage-Synth-Nerds oder Esotheriker, im harten Alltag zählt leider nur der Abgabetermin.
Die aktuelle Lage zum Emagic Unitor8
… aus dem Blickwinkel eines Nerds
So ungefähr scheinen das aber auch die Produktmanager der Branche zu sehen, denn was in den letzten zwanzig Jahren in Sachen Multiport-MIDI-Interfaces neu entwickelt wurde, lässt sich wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Ein Hersteller wie MOTU, der meiner Wahrnehmung nach einen erheblichen Teil seines Rufs genau seinen 19″ MIDI-Devices verdankt, hat solche Geräte immerhin noch im Programm, aber wohl in mindestens den letzten 10 Jahren auf diesem Gebiet nichts Nennenswertes mehr weiterentwickelt. Andere Anbieter wie z. B. ESI versuchen wacker, eine Nische zu füllen und haben zumindest ein paar „zeitgeistige“ Geräte im Angebot, die sich durch clevere Detaillösungen auszeichnen wie z. B. 16 Ports, die ganz nach Bedarf Ein- oder Ausgang sein können. Für den Betrieb eines modernen Projektstudios und vieler kleiner Gadgets, die locker auf dem Tisch herumliegen, mag das genau das Richtige sein. Leider kommt dieses Konzept schon bald an seine Grenzen, wenn es darum geht, einen größeren Gerätepark vollständig administrieren zu wollen, ohne dabei permanent umverkabeln zu müssen (denn leider sind die MIDI-Buchsen an den Geräten eben NICHT wahlweise In oder Out). In einen anderen Anbieter hatte ich während der letzten Jahre einige Hoffnungen gesetzt. Die Geräte von iConnectivity versprechen mit ihrem schicken Look und ihren zahlreichen modernen Anschlüssen (USB für die MIDI-Clients, MIDI per Ethernet) neue Ideen und echten Fortschritt. Wer wissen will, wie sich das dann in der Praxis anfühlt, dem sei die Lektüre des einschlägigen Artikels von DSL-Man wärmstens empfohlen (möglichst vor dem Kauf).
Was haben wir da noch, wenn es um wirklich viele Ports geht? Vielleicht ein Miditech MIDIFACE 16×16? Im Vergleich zu so manchem Wettbewerber verspricht das zwar einfachste Anwendung ohne großes Einarbeiten, aber „what you see is what you get“ – und leider gar nix darüber hinaus. Bei 16 In/Outs ist Schluß. Von der Nutzung als Patchpay ohne Computer ist da eh nicht die Rede.
Inmitten dieser „Marktsituation“ hat der von G.A.S. gar fürchterlich geplagte Synthie-Freak ein echtes Luxusproblem: Wie bekommt man (weit) mehr als zwanzig MIDI-Klangerzeuger so angebunden, dass sie unabhängig und gleichzeitig von einer DAW in Echtzeit angesteuert werden können? Nun, das mag mit aktueller Technik womöglich gerade noch gehen.
OK, dann setzen wir einen drauf: Die MIDI-Geräte sollen auch programmierbar und verwaltbar sein und in der Lage, ihre Patch-Library zwecks Backup beim Computer abzugeben. Damit so etwas zuverlässig funktioniert, braucht’s jedoch für jedes angeschlossene Gerät ein dediziertes MIDI-In und Out zum Coputer. Die oben erwähnten ESI sind damit schon mal draußen, denn zum einen reduziert sich damit dort die Anzahl anschließbarer Geräte von 16 auf 8 pro Einheit und leider lassen sich derzeit nicht mehr als zwei dieser Geräte zuverlässig gleichzeitig am Rechner betreiben. Die ruhmreichen MOTUs haben zwar von Kaskadierung auch noch nie etwas gehört, aber sie scheinen sich zumindest nicht gegenseitig zu stören, wenn man mehrere davon per USB am Computer hat (zumindest, wenn man deren Handbuch glaubt). Sowas kostet dann zwar ein paar USB-Ports mehr, aber das sollte heutzutage nun wirklich kein Problem sein (… eigentlich). Na also – oder!? Nein! Denn „einen haben wir noch“.
Was kann ein Unitor8 MkII oder AMT8,
… was andere nicht können?
Was, wenn der Computer ausgeschaltet ist? Dann sind die meisten aktuellen MIDI-Interfaces nämlich – aus! Und somit „dysfunktional“. Ein Emagic Unitor8 Baujahr 1998, also aus dem Pleistozän der Computerstudio-Technik, geht dann jedoch einfach in den „Patch-Mode“. Das Gerät wird zur „MIDI-Kreuzschiene“ und ist – natürlich per MIDI – programmierbar für bis zu 32 verschiedene „Stellungen“ mit jeder beliebigen Verknüpfung von Ins und Outs. Das konnten zwar andere auch, der Clou bei diesem Gerät ist aber die Möglichkeit der Kaskadierung. Man kann bis zu 8 Geräte über serielle (!) Leitungen miteinander verketten und alle zusammen verhalten sich dann immer noch wie EIN Gerät! Auf diese Weise könnte die Tastatur an In-1 vom 1. Unitor den Expander an „Unitor-Out 64“ – nämlich dem 8. Out des 8. Unitor steuern – und umgekehrt.
Für ein kleines Projektstudio oder einen modernen Bühnenaufbau mag sowas weniger interessant sein. Wenn sich aber im eigenen Studio zig Rack-Schätzchen türmen, dann wird’s spannend. Denn vermittels der Unitor-Kette kann man seinen Instrumentenzoo noch sehr komod domptieren; ohne eine solche guckt man in die Röhre.
Eine kleine Abschweifung sei an dieser Stelle gestattet: Wenn man nämlich weiß, dass per MIDI bei „voller Auslastung“ zwar kaum mehr als etwa 3 KB/s übertragen werden (31250 kBit/s inkl. Start-und Stop-Bit), die übliche Übertragungsrate einer RS232-Leitung aber auch nur bei ca. 12 kByte pro Sekunde liegt, dann darf man schon staunen, wie es die Entwickler seinerzeit hinbekommen haben, dass auch bei acht verketteten Geräten noch ein halbwegs sauberes MIDI-Timing herauskommt.
Zumindest für bis zu sechs Unitors „in chain“ habe ich es aber selbst ausprobieren können – da funktioniert’s! Das Zauberwort scheint übrigens „Durchssatz-Verdopplung“ zu sein: Seit den späteren Firmware-Versionen können die Geräte untereinander mit 230 kBit kommunizieren, was dann auch rechnerisch in etwa reicht: 8×3=24 kbyte/s ~ 230 kbit/s (8×3 deshalb, weil in der früheren Version auch das erste Gerät der Kette am Rechner seriell und nicht per USB angebunden wurde).
Die Entwicklung der Unitor8-Hardware erfolgte bei Emagic übrigens wohl nicht in völliger Eigenregie, sondern kam maßgeblich mit von der Firma EES aus Mölln unter ihrem Chef und Gründer Thomas Wieschiolek, (was man u. a. an den Platinenaufschriften im Gerät erkennt). Auch die Produktion der Geräte lief bei EES. Leider verstarb Thomas Wieschiolek schon im Jahr 2000 im Alter von nur 47 Jahren. Möglicherweise hat auch das eine spätere Weiterentwicklung der Geräte verhindert … wir wissen es nicht.
Die Haken an der Sache
Aber leider ist da eben ein doch dickes Haar in der Suppe: Die letzten Unitor8 MkII bzw. AMT8 (eine etwas abgespeckte Version des Unitor8MkII) sind bereits vor Dekaden vom Produktionsband gelaufen. Und zusätzlich war’s spätestens nach der Übernahme von Emagic durch Apple mit der Unterstützung für die Windows-Welt Essig. Mit der Weiterentwicklung der Hardware dann wohl auch (s. o.) – es hat bis heute keine Nachfolger gegeben.
Als Folge davon kann man die Geräte unter Windows nur noch mit XP (32 Bit) leidlich ans Laufen bekommen. Treiber für 64 Bit Windows hat wohl es nie gegeben, weil das erst so richtig kam, als Emagic schon Geschichte war. Es gab zwar Windows noch bis Version 10 auch als 32 Bit Version, aber die Unitor Treiber habe ich damit niemals zum Laufen gebracht.
Und so könnte diese Geschichte hier zu Ende sein – und wir könnten den Bericht über das Gerät, dessen Produktion vor ca. 20 Jahren eingestellt wurde, vielleicht noch in einer Rubrik wie „Greenbox“, Bluebox“ oder „was sonst noch passierte“ bringen.
Der Ausweg
Aber mit den „Unitoren“ liegt der Fall verrückt genug, um genau das nicht zu tun. Denn abgesehen davon, dass die AMT8/Unitor8 schon zu ihren Produktionszeiten ein Meilenstein waren, haben sie auch nach dem Ende von Emagic irgendwie „Glück“ (oder besser gesagt: ihre Besitzer). Vielleicht gab es aber auch ein paar treue Fürsprecher in dem großen Laden namens „Apple“, die über all die Jahre und „in aller Stille“ immer wieder dafür gesorgt haben, dass es für die Unitoren Treiber zum jeweils aktuellen OSX gab. Sicherlich ging dies wohl nur „im Rahmen des innerbetrieblich Denkbaren“ – wozu vermutlich auch die Beschränkung auf OSX/MacOS zählte. Die Windows Welt (die ja auch kein Logic mehr bekam) musste also draußen bleiben. Aber immerhin – selbst als ab den Zehnerjahren langsam klar war, dass OSX bald nur noch „in 64 Bit sprechen würde“ – die Treiber für AMT8/Unitor8 funktionierten. So war es bis in die heutige Zeit immer möglich, einen Unitor8 oder AMT8 an einem Mac mit Intel- oder PowerPC-CPU zu betreiben. Einzige Voraussetzung war, dass das Gerät natürlich über USB am Computer hängen musste, denn mit dem seriellen Port hatte man bei Apple schon Jahre vor dem Emagic Merger abgeschlossen. Der blieb nur noch für die Verkettung der Geräte untereinander interessant.
Während also der Unitor der zweiten Generation zumindest als MIDI-Interface für Mac-User „gerettet“ war, gab es allerdings von offizieller Seite keinerlei Unterstützung mehr für den Patch-Mode ohne den Computer. Das jedoch hatte wohl den unerschrockenen Entwickler Kurt Arnlund aus Kalifornien schon vor fast 14 Jahren nicht in Ruhe gelassen. Der machte sich nämlich seinerzeit daran, ein „Preference Pane“ (also ein OSX-Systemeinstellungs-Modul) für die AMT8/Unitor8 zu programmieren und als „DonationWare“ zur Verfügung zu stellen. Dies Preference Pane funktioniert erstaunlicherweise bis heute, obwohl seine letzte Aktualisierung noch aus 2016 datiert.
Vor nun gut zwei Jahren jedoch brach bei Apple eine neue Zeit an – die der M-Prozessoren. Und für jeden, der schon länger Erfahrung mit Computer-Hardware sammeln durfte, war eigentlich sonnenklar: „Das ist dann wohl das Ende für meine Unitor8“. Denn wenn in einem Computer die CPU ausgetauscht wird, dann bedeutet das in der Regel auch, dass praktisch jede hardwarenahe Programmierung (und ein Treiber ist der Inbegriff davon) ohne tiefgreifende Änderuungen nicht mehr lauffähig sein würde. Zwar hat Apple Hardware beim Thema „Nachhaltigkeit“ nicht den allerschlechtesten Ruf. Auch über zehn Jahre alte Macs bekommt man durchaus noch mit aktuellen OS-Versionen an den Start. Aber 20 Jahre alter Kram? Noch dazu welcher, auf dem nie ein Apple-Logo geklebt hat?
Doch genau das ist tatsächlich passiert! Ohne großes Brimborium wurden von Apple bereits vor etwa 10 Monaten die Treiber für AMT8/Unitor8 in einer Version 3.0 zum Download ins Netz gestellt. Zentrale Neuerung: Die Unterstützung für die Apple M-Prozessoren! Damit ist es jetzt tatsächlich möglich, sich einen aktuellen Mac anzuschaffen und trotzdem mit der alten MIDI-Hardware weiterzumachen. Und was man kaum zu hoffen wagte: Das Plug-in von Kurt Arnlund für die Systemsteuerung funktioniert sogar auch noch!
Damit dürfen sich die Unitoren um den Preis für die „längstens nutzbare Hardware am Computer“ bewerben – das nennt man Nachhaltigkeit! Oder – wenn man es denn pessimistisch sehen will: Der Markt für ein MIDI-Interface, das gleichzeitig Patchbay sein kann und dabei „skalierbar“ ist, wird auch nach 20 Jahren immer noch von demselben Gerät bedient.
Das MIDI-Interface Emagic Unitor8 und AMT8
… nüchtern betrachtet
Bei all der Euphorie seien zumindest noch ein paar Worte der Warnung verloren.
Erstens: Zwanzig Jahre alte Hardware ist – ALT.
Es ist nicht die Regel, sondern eher ein Wunder, dass sowohl MIDI als auch USB derart langlebige Standards wurden. „Rein statistisch“ wäre wohl beides bereits seit 10 Jahren tot (man denke an Firewire). Zwar ist das Angebot an gebrauchten Unitor8/AMT8 noch immer erstaunlich gut und die Geräte sind im Vergleich recht günstig (ab ca.50,- Euro!). Wer aber jetzt mit Verve sein vorhandenes MIDI-Setup raushaut, um es durch einem Stapel Unitor8 zu ersetzen, der ist wahrscheinlich des Wahnsinns fette Beute.
Zweitens: Wer nicht mehr als 16 MIDI-Ports gleichzeitig „braucht“, der hat auch kein Problem, gute Neuware zu finden.
Und bereits für diejenigen, die nur zwei Unitor verketten wollen, gibt es dabei womöglich schon eine kleine Hürde. Und die besteht im RS422-Kabel, das nach allen „ungeradzahligen“ Geräten in der Kette zum jeweils nächsten Gerät gebraucht wird. Die Verkettung erfolgt nämlich abwechselnd mit RS422- und RS332-Kabeln. Im Gegensatz zu RS232-Kabeln und Steckern aus der Welt der PCs gibt es die RS422-Kabel nicht gerade wie Sand am Meer. Die Beschaffung eines richtig beschalteten Exemplars könnte also länger dauern, denn nur selten werden diese Kabel noch mit den Geräten zusammen angeboten.
Drittens: Tipps für Unerschrockene
Wer einen Unitor8/AMT8 am Gebrauchtmarkt ergattern will, der sollte darauf achten, dass auch das originale Netzteil dabei ist. Diese Netzteile liefern (eher ungewöhnlich) 9 V Wechselstrom – und gingen bei so manchem Gebrauchtangebot „verloren“. Auch hier könnte die Ersatzteilbeschaffung möglicherweise schwierig werden – vor allem angesichts mangelnder Normung solcher Steckernetzteile und daher unzähliger sekundärseitiger Steckerformate.
Danke für den Bericht. Ich erfreue mich immer noch über mein AMT8.
Leider ist der Betrieb mehrerer Motus parallel nicht unproblematisch. Seit der Umstellung auf Windows 11 wurde nur mehr eines erkannt. Unter Windows 10 wurden sie manchmal in anderer Reihenfolge erkannt (also waren alle Zuweisungen im Projekt falsch). Der Motu Support konnte das Problem nicht lösen. Deshalb aktuell nur mehr 1 Motu 128 und 2 Esi – funktioniert.
@toneup Never change a runnig system/team ! Man sollte sein Musik PC in Ruhe lassen. Du hast dein Hardwareproblem ohne jede Not ins Haus geholt. F_ck Windows 11 und geh auf 10 zurück.
Dieses blabla von wegen „Sytemupdate aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen“ kann ich nur noch weglächeln. Mein Musik PC war schon ewig nicht mehr mitm Internet verbunden. Mein Equipment funzt unter Mac Mojave seit Ewigkeiten vor sich hin und basta.
@mistereddie Das mit dem komplett offline ist leider schwierig. Ich bin prinzipiell auch offline, aber von Zeit zu Zeit müssen manche Plugins wieder online re-aktiviert werden, oder es gibt Plugins in der ILok Cloud….also komplett offline geht heute leider nicht mehr. Sonst läuft das jetzt mit 1 x Motu, 2x Esi, 1x Roland und gut 10 Controllern und Synths mit USB Midi fein.
Als zeitgemässe Alternative auch zu MOTU und ESI kann ich das MRCC von Conductive Labs wärmstens empfehlen.
@Findus Oder das MIO (XL), was ich auch sehr empfehlen kann. Lässt sich auch hervorragend in ein 19“ Rack einbauen, was beim Conductive Labs etwas schwieriger ist. Außerdem gibt es beim MIO XL 10 mehr Eingänge.
@Marco Korda Wobei das Fantastische am MRCC ja der kreative Direktzugriff ist, das lässt sich ja „spielen“ wie ein Synth.
Ja, das stimmt wahrscheinlich (hab damit nie „gespielt“ 😇). Mit der Software vom MIO habe ich allerdings auch keine Probleme. Das geht ratzfatz 😎
@Marco Korda Das Basic Setup erledigen bei mir 2 MIO XL. Zum Spielen nehme ich dann gerne zwei BLOKAS MIDIHUB. einen davon fest als MIDIHUB und den anderen als MIDI Prozessor.
Sehr schöner Artikel, Christoph. Als ich noch mit einem Dutzend Hardwaresynths Musik gemacht habe, war das auch das Mittel meiner Wahl. Inzwischen reicht ein MT4 und bei Bedarf ein MOTU mit 5 in out. Ich kenne einige Studios, die noch mit bis zu zwei der Interfaces arbeiten.
Allerdings wird das keinen Run auf die Blauen auslösen, denn, wie du schon gesagt hast, es kommen eigentlich nur die Sammler mit Mac dafür in Frage.
Ich habe es nie versucht, aber eigentlich sollten am Mac mehrere (beliebig viele?) gemischte USB Interfaces möglich sein, ich selbst habe 3, weiss aber nicht, ob ich die je gleichzeitig eingesetzt habe, vermutlich ja.
Dass Apples OS ausschließlich 64-bittig wird, war sogar in den Nullerjahren schon klar, deshalb fand ich das Gejammere einiger Softwarefirmen zehn Jahre später über diesen Schritt so daneben.
@Tai Ja die Sammler der verlorenen Zeit. Ich würde derzeit gut mit einem 1×1 Interface auskommen. Vom Erlös der verkauften Hardware würde ich mir Pigmentflecken, Warzen und sonstige Auffälligkeiten wegmachen lassen. Leider habe ich schon fast alles verkauft. Mein nächstes Hardwareprojekt: Ein variables Stehpult mit Laptop, ohne Midi aber gut gegen Rücken und Thrombose.
bei mir laufen zusammen 4 x AMT8 😀
@Anthony Rother Kürzlich hab ich einem Freund geholfen, sich eine AMT-Kette zusammenzubasteln – bei der Gelegenheit haben wir mal einfach zum Spaß bei mir die Achterreihe vollgemacht. Lief astrein.
Und was soll ich sagen – irgendwie waren wir da fast gerührt, wie da „25 Jahre Technikgeschichte“ auch heute noch flüssig zusammen spielte… an einem M2-Mac!!
Unabhängig vom Inhalt und der Ausrichtung des Artikel:
Alter! Was hast Du denn da für SCHÄTZCHEN in Deinen fünf Racks?!? Mir läuft das Wasser im Munde zusammen!!! 😲😍
@Flowwater …dahinter stecken so etwa 30 Jahre Sammelwut. =;-]
Mein AMT8 ist der einzige Grund, warum ich auf meinem Musikrechner noch eine WinXP-Partition habe. Ich nutze das Teil immer noch als „Kreuzschienenverteiler“ in meinem 19″-Rack für Live-Auftritte. Hin und wieder steht doch mal eine Umprogrammierung der Patches an.
Zur Umschaltung der Patches wird ja kein Computer benötigt, das funktioniert über einfache PrgChg Befehle.
Die Programmierung der Patches geschieht ebenfalls recht einfach über kurze Sysex-Befehle.
Leider können diese Befehle nicht über die 5pol. DIN-MIDI-Eingänge gesendet werden, sondern nur über den „All“-MIDI-Eingang, der nur über USB ansprechbar ist.
@akademus …ich meinte, da gäbe es „tief im Unitor8-Control- Programm“ (einem abgespeckten Sounddiver) die Möglichkeit festzulegen, ob und wenn ja über welchen MIDI-Port diese Programwechel laufen können sollen. Das muss ich mir heute Abend glatt nochmal ansehen…
Bei mir waren zwei AMT8 im Einsatz bis zum Umstieg von XP auf Win7/64. Hab mir dann zwei Steinberg Midex8 geholt und die funktionieren heute noch einwandfrei und im besten Sinne unauffällig unter Win10 und 11.
@exitLaub Ich habe vor einigen Wochen in einem Forum gelesen, dass man das Midex8 zwar unter einem von 10 auf 11 upgedateten Windows BETREIBEN, nicht aber NEU INSTALLIEREN kann, weil die .exe des einst hier bereitgestellen Treibers unter Win11 nicht mehr startet (auch der Download funktioniert offenbar nicht, ich hatte mir den Treiber dann von anderswo schicken lassen):
https://o.steinberg.net/index.php?id=915&L=1
Musstet Du die MIDEXe unter Win11 mal neu installieren, und hat das funktioniert?
@falconi Ich habe hier die Version 1.9.64.5 von 2011, die habe ich bis jetzt mit der exe bis jetzt noch auf jedem 64 bit Windows seit 7 installieren können. Wichtig ist evtl., daß die exe als Admin ausgeführt wird.
In meinem Treiberordner sind noch außer der besagten exe die einzelnen Treiberkomponenten mit drin. Eventuell muß man auf manchen Systemen manuell vorgehen. Also: Midex anstecken – Windows erkennt neues Gerät und verlangt die Treiber dafür – dann auf den Ordner mit den Treiberkomponenten verweisen.
@exitLaub Danke, könnte klappen.
Ich hatte vor kurzem über den Gebrauchtkauf eines MIDEX8 nachgedacht und wollte den Treiber vorab bei mir probeinstallieren – das ging leider unter Win11 nicht, weder als „Admin“ noch im „Kompatibilitätsmodus“ zu 7 oder XP.
Der Verkäufer des MIDEX8 wiederum hatte noch Win10 laufen und konnte mir daher keine Auskünfte geben, was unter 11 passieren wird.
Schlussendlich habe ich dann einen zweiten midiman gekauft, der funktioniert. Siehe unten.
Ein Thema, welches mich leider auch immer wieder beschäftigt. Mein derzeitiges, zuverlässig funktionierendes, Setup mit 4 MIDI-Interfaces mit jeweils 8×8 Ports:
Win 11
Cubase 12
1x ESI M8U und 1x M8U
mit dem Anfang 2023 durch ESI bereitgestellten – universellen – Treiber ESI_MIDIPort-v1_5, der auch für die aktuellen M8Uex vorgesehen ist. Die Kombination der vorherigen Treiber M8U_XL-v1_31 und M8U-v2_0 hat bei mir jahrelang zu gelegentlichen Notenhängern am M8U geführt (natürlich ohne, dass ich dass diese auf den Treiber zurückgeführt hatte).
2x (M-Audio) midiman MIDISPORT 8×8/s mit dem „aktuellen“ Treiber MIDISport_Installer_6_1_3_Driver_5_10_0_5141, die Kaskadierung funktioniert zuverlässig, kein Port-Swapping unter Windows, in MIDI-OX oder Cubase.
@falconi Genau – ich betreibe auch 3 Midiman Midisport parallel unter WIN10 64bit. funktioniert einwandfrei. Aber eben nur MIT Computer. Die Verschaltung dann über Cubase. Dafür bekommt man die Teile recht günstig am Gebrauchtmarkt und muss sich wegen Parallelbetrieb keine Gedanken um Verzögerung machen.
Hatte über 15 Jahre lang ein AMT-8 im Einsatz. Lief all die Jahre völlig rund.
Musste dann beim Umstieg auf Win7/64bit auf ein Motu 128 umsteigen, welches auch auf Win 10 problemlos funktioniert.
Toll war beim AMT-8 auch, dass es unter Logic ein absolut stabiles Midi-Timing ermöglichte – das sog. „Active MIDI Transmission“ (daher auch der Name AMT).
Der Song wurde dann zwar insgesamt um ein paar Millisekunden verzögert wiedergegeben, aber war in sich absolut tight. Für die damalige Zeit ein Meilenstein.
@Sudad G Ich hatte bis jetzt noch mit jedem alten MIDI-Interface besseres Timing als mit USB-Midi. Es kommt zwar meistens noch eine globale Latenz hinzu, dafür ist der Jitter so gut wie weg.
@exitLaub Was sind denn „alte“ MIDI-Interfaces?
MIt PCIe-Karte (Wami Rack24) oder Parallelport-Anschluss („MotU MidiExpress“)?
Und wie betreibst Du die heute noch? Oder schwelgst Du in Erinnerungen?
Ich habe übrigens mit meinem obigen Setup gefühlt (und immer mal auch geprüft) keine Jitter-Probleme…
@falconi Sorry, hab mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Damit meine ich die gute alte Bauform des MIDI-Interfaces mit Standard DIN-Steckern.
@falconi Kennst du noch OPCODE? Die hatten das Studio 4 (8 In – 8 Out) und ein „großes“ Studio 5LX (MIDI patchbay, MIDI processor und SMPTE synchronizer) mit 15 In – 15 Out für OS9 Macs :-) – DIE sind „Alt“
@gruuv Tatsächlich nur vom Hörensagen – ich immer schon und ausschließlich „IBM-PC“.
@gruuv Ich bin tatsächlich erst um so 2000 rum vom Atari auf PC umgesattelt, als dann tatsächlich soviel Rechenpower da war, um ein paar Audiospuren mit EQs und FX abzuspielen. War ein gutes Setup mit Logic, AMT8 und einer Audiowerk8.
Auf dem Atari ST hatte ich ein Steinberg Midex+.
@gruuv Ich hatte mehrere von den großen Studio 5LX im Einsatz. Zum einen im Studio, aber auch für Live Auftritte. Man konnte sehr schön alles an MIDI entsprechend „verbiegen“ und hin- und her zuordnen, splitten, Layern, Transponieren (transpirieren) usw. Das alles konnte man sehr bequem mit einer kleinen Software erledigen und dann wurde das dann in den Studio 5LX übertragen, der von da an dann völlig autonom und Standalone seine Dienste verrichtete. Man mußte dann nur die Presets umschalten und hatte dann alle Settings (übrigens habe ich alles MIDI auf der Bühne, u.a. sogar die Gitarren Effekte, umgeschaltet – und das war NICHT NUR bei den Keyboards) :-)
So was flexibles – auch was die Bedienung der Software anging usw. – habe ich nie wieder gesehen. Man lernte dabei auch sehr viel über MIDI und auch SysEx usw. – war ne tolle Zeit.
@gruuv In den 80ern gab es es ja nur MIDI Time Piece (MOTU) und Opcode Studio 4 und 5. Die wurden dann auch Opfer des Terminators Gibson.
@Tai Jo, leider. „Terminator der Musikindustrie“ ist die richtige Bezeichnung für Gibson. Bei den diversen „Gibson-Deals“ gab es viele Marken-Opfer zu beklagen. Ich hatte das damals auch selber „hautnah“ miterlebt (war auch selbst paar mal bei Opcode vor Ort (Fabian Way) und habe das „Debakel“ miterleben müssen)
@gruuv Ich habe auch nie kapiert, was die damit wollten. War kein Mitbewerber, den man neutralisieren wollte. Bin auch nicht sicher, ob die Führungsetage überhaupt verstand, was bei Opcode gemacht wurde. Die hielten MIDI bestimmt für eine Rocklänge.
@gruuv Wir wollen uns jetzt aber nicht mehr über Nubus vs. PCI Bus streiten. :-D
@TobyB Ne, hier ging es eher um die Frage: was (wann) ein MIDI Interface „Alt“ ist …
…und, Ja, auch Nubus ist richtig alt… :-)
und auch Die ADB Schnittstelle (Apple Desktop Bus) :-) die für so richtig alte Interfaces genutzt wurde ( der quasi „prä-USB“ Bus)
Eine Anmerkung noch zur Funktionalität, die leider den Unitor (so gerne ich ihn auch mag) für Anwendungen mit Midi-Clock nicht zum idealen Begleiter macht. Bestimmt aufgrund der angesprochenen begrenzten Bandbreite gibt es nur eine globale clock, die dann an alle Ausgänge geleitet wird. Man kann mit dem Unitor Control Panel zwar Ausgänge von der clock “befreien”, aber man kann zwischen den Ausgängen keine offsets einstellen. Sendet man z. B. Aus Logic oder Ableton eine Clock an zwei Unitor-Ports, verdoppelt sie sich einfach auf allen Ausgängen. Es lassen sich also keine feinjustierungen für verschiedene angeschlossene Geräte vornehmen, obwohl MIDI-Clock-Offsets ja in eigentlich fast allen DAWs inzwischen per Port einstellbar sind.
Sehr cool! Und schöner Rack… so ne Wand in etwas kleiner hatte ich auch mal, mittlerweile auf 24 HE zusammengeschrumpft.
Ich habe hier ein iConnectivity 4 und daran über USB ein ESI 8-fach Interface, bus powered funktioniert. Mit USB 5m Verlängerungskabel problemlos!! Super Sache und extrem stabil das ganze. Wenn das iConnectivity den Geist aufgeben sollte würde ich auch ein MIO XL holen.
Ich betreibe seit über 10 Jahren 6 Motu 128 Express am Mac ohne ein einziges Problem!
Sie laufen sehr stabil und werden von jeglicher Software erkannt.
@NearDark Die Aussage mit den 6 Motus am Mac haben mich doch gleich in Dein Profil und von dort ungebremst auf Deinem Internet-Auftritt vorbeischauen lassen.
Ich finde es immer wieder sehr erfrischend, wenn sich hier Profis etwas „freizügiger“ zeigen. Vielen Dank dafür.
Natürlich ist mir auch die beeindruckende 19-Zoll-Wand aufgefallen (wenn ich mich nicht irre, dann auf Basis vom QuikLok-System).
Auch an Dich die kurze Frage, ob Du bzgl. der eigentlich nicht vorhandenen Freiräume keine Sorgen wegen der Wärmeentwickung hast?
@m-ex Ich hatte Anfangs auch etwas Bedenken, kann aber nach langer Erfahrung mit dieser Zusammenstellung der Geräte sagen, das es keine Probleme mit der Hitzeentwicklung bei mir gibt.
Wenn man sich die Racks von hinten anschaut, sieht man auch häufig abwechselnde Tiefen der Geräte. Das hilft der Belüftung. Ist aber unbewusst so gewählt worden.
Auf den Bildern fehlt das Rack im Maschinenraum mit den wirklich „heißen“ Geräten!
@NearDark Herzlichen Dank für die zeitnahe Antwort/Beruhigung. Dann kann ich für die Zukunft ja etwas „enger“ planen.
Probieren geht ja über Studieren, also hab ich gerade mal eine Unitor 8 MKII für unter 40€ aus der Bucht gefischt.
Gucken wir mal, was damit heute noch so geht..
Vielen Dank für den Artikel. Da werden alte Erinnerungen wieder wach.
Schön auch zu lesen, dass die Interfaces unter den M1/M2- Macs weiterhin funktionieren.
Mir langt aktuell ein Midiface 16×16, aber wer weiss ….
Kurze Frage zu Deinem Rack-Aufbau: So richtig Freiraum ist da ja nicht erkennbar. Hast Du keine Sorgen bzgl. der Wärmeentwicklung?
@m-ex …Nöö – eigentlich nicht…
…wobei ich nicht sagen kann, dass ich mir da keinerlei Sorgen gemacht hätte.
Der Grund für die Anordnung ist natürlich ganz profan „Platz-Ökonomie“, da kann ich leider keinerlei Kompromisse mehr machen. ;-)
Zusätzlich versuche ich mich mit zwei Argumenten zu beruhigen:
1. Die Kisten sind eigentlich nur ganz selten ALLE gleichzeitig an
2. Hab ich die ganz bewusst an einer Außenwand des Zimmers platziert (das Haus ist eher mäßig gedämmt) mit dem Hintersinn, dass ich damit zumindest im Winterhalbjahr eine elegante Doppelnutzung als Heizung habe.
„[…] immer wieder dafür gesorgt haben, dass es für die Unitoren Treiber zum jeweils aktuellen OSX gab.“
Seriously? Ich konnte nie einen solchen Treiber finden, jedenfalls keinen lauffähigen. Im Netz gab es zwar verstreut Links zu irgendwelchen archaischen Unitor-Treibern. Wenn die sich überhaupt installieren ließen, brachten sie trotzdem nichts, mein amt8 wurde partout nicht erkannt, nicht auf G5 Power Mac, nicht auf Intel-iMacs oder MacBooks pro. Erst die letzten macOS brachten den Treiber zurück. Wobei das UI genauso primitiv und unverständlich wie damals 1998 aussieht und eher an Font/DA-Mover (anyone…?) aus System <7 erinnert als ans Jahr 2023. Dass ich mit dem ding Patches anlegen und umschalten kann, weiß ich damals wie heute nur von Hörensagen – geschafft hab ich es nie. Ich nutze also den amt8 nur als stumpfen starren MIDI-Verteiler.
Bei mir auch noch je ein Unitor8 und ein amt8 als Hauptinterfaces. Die Dinge laufen und laufen…
Computer und Hardware sind so eine Sache. Durch den ständigen Wandel ist man dem Blödsinn der Hersteller völlig ausgeliefert. Fällt der Support dann verwandelt sich deine Computer Hardware in Schrott. Man muss sich dessen bewusst sein, dass die Haltbarkeit grundsätzlich begrenzt ist. Deshalb mein Tipp, gebt nicht so viel Geld aus. Die wohl älteste Computerhardware aller Zeiten ist die der damaligen Firma Creamware, natürlich auch diese Zerbrach im Sturm Betrieblicher Unzulänglichkeiten und wurde doch nochmal gerettet und heißt heute sonic core. Wie ein Zombie siecht die Dsp Soundkarte Hardware mit dem Baujahr 1998 in meinem PC und funktioniert mit der neuen Version 5.0 immer noch. In einem Forum besprechen die letzten 10 Überlebenden noch Probleme und feiern Sie Ihre uralte Hardware! Als Windows Nutzer verlasse ich mich auf das Midiface 16. Ich habe es übrigens für 279€ gekauft und bin entsetzt weil es jetzt 349€ kostet!? ☢️🥴
…ABER, anders herum: Ist das nicht großartig?
Ich kenne die Creamware Pulsar recht gut – hatte sie sozusagen seit dem ersten Tag ihres Erscheinens und hab sie laaange mit Begeisterung benutzt. Das das u.U. HEUTE noch läuft, ist ja eigentlich schon völig atypisch (welche Computerhardware funktioniert schon noch nach 10 Jahren im „Regelbetrieb“?).
Aber genau aus diesem Grund ist es ja so absolut krass, dass die Unitor8 auch heute (nach 25 Jahren!) noch funktionieren.
Liebes Amazona Team,
bitte bitte bitte! Kann jemand von euch der Zeit hat eine Lesestory rausbringen über die mögliche Kombination der Emagics mit einer externen Clock wie der ERM multi, der Acme oder der Usamo? Es wäre nämlich so interessant zu sehen wie tight man Ableton durch solch einem Setup an externer Hardware kriegen kann.
@TEEEMEY Es gibt mehrere Wege dieses zu tun. Weg Eins, der gute alte Klicktrack, Klopfgeist (Logic) oder ein Rechteck LFO der entweder aus der DAW kommt, dafür muss man einen Audio Out opfern. Das Signal geht dann zB ans ACME und alles läuft sychron. Anstelle der DAW kann das Klick auch von einer MPC oder Force kommen. Unter Ableton läuft das analog. Markus Galla hatte hier einen Workshop zu geschrieben. Wenn man SMPTE, MTC braucht wirds komplexer aber auch das ist lösbar.
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Ich generiere hier zB mit EHX Clockworks einen Click für das Modulare Gear. Aus diesem Klick kann ich über das ACME die MIDI Geräte synchronisieren. Das Clockworks kann dann sowohl eine externe Clock teilen oder eben eine interne. Über vier Ausgänge ausgeben. Damit kann man dann ARPs und Drums Halfstep, Quarterstep oder wie auch immer synchron laufen lassen. Das geht easy von der Hand. Ich binde so meine Linn Drum ein oder meinen Oberkorn Sequenzer.
Hallo Christoph,
Du schreibst „Die oben erwähnten ESI sind damit schon mal draußen (…) derzeit nicht mehr als zwei dieser Geräte zuverlässig gleichzeitig am Rechner betreiben.“
Du kannst unsere M4U eX und M8U eX auch mehr als zweifach kaskadieren. Es gibt sehr viele Anwender, die 3 oder 4 Geräte im Einsatz haben und vereinzelt auch mehr. Du spielst vermutlich darauf an, dass Geräte mit gleicher ID u.U. in einer falschen Reihenfolge vom System erkannt werden (ein Problem, das andere USB-Geräte anderer Hersteller auch haben). Das Problem wird dadurch entschärft, dass wir einen eingebauten USB-Hub haben und somit eine feste Verkabelung möglich ist und das Risiko einer Erkennung in anderer Reihenfolge dadurch sehr gering ist, d.h. in der Praxis sollte das eigentlich kaum ein Problem darstellen. Wer absolut 100% sicher sein will, dass sich die Erkennung niemals auf die Reihenfolge auswirkt, kann immerhin 2x M8U eX und 2x M4U eX kaskadieren und kommt somit auf 48 Ports.
Unter Windows haben wir dann noch unseren universellen MIDI Port Treiber mit dem man alle ESI MIDI-Geräte gemeinsam ansprechen kann. So lassen sich z.B. auch ältere M8U XL oder M4U XT mit einbinden, die alle immer in der gleichen Reihenfolge mit angesprochen werden können.
Viele Grüße,
Claus Riethmüller
ESI Audiotechnik GmbH
@ClausESI Hallo Herr Riethmüller,
das stimmt ja immerhin schon mal zuversichtlich! :-)
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich wohl i.Z. mit den ESI´s ein bissl dusselig angestellt habe: Bis 2 Geräte war alles noch cool, beim dritten wurde es „unübersichtlich“. Es gibt aber noch andere – ganz profane – Gründe, warum ich den „ESI-Pfad“ dann erst einmal verlassen hatte. Und das geht mit dem „Formfaktor“ los (die Geräte eigneten sich schlicht nicht so gut für den festen(!) Rackeinbau, und außerdem bekam ich bei mir aufgrund der räumlichen Anordnung der Racks im Raum auch Probeme mit den USB-Kabellängen. Hier hat mir der eigentliche Nachteil der AMT/Unitor mit ihren seriellen Ports zum Vorteil gereicht – weil damit natürlich noch Kabellängen von über 20m kein Problem sind.
…DAS – denke ich – dürfte sicherlich eine „politische Entscheidung“ gewesen sein. Die Treiber sind halt „closed source“ – immer gewesen. Und das zu reverse engineeren dürfte ein Aufwand sein, den sich Keiner ohne Not antut. Dazu kommt sicher, dass ernstzunehmende 64bit- Windowsversionen ja erst herauskamen, als die Hardware schon längst nicht mehr neu verkauft wurde.
Ich selbst hatte es übrigens auch unter Win7(32bit) nicht mehr geschafft, die alten (Windows2000! -) Treiber an den Start zu kriegen. Bei mir gurkt deswegen auch noch eine WinXP-VM herum – „für alle Fälle“.
Danke für den tollen, umfassenden Artikel! Sehr gut zu wissen, dass mein Unitor8mkii mit der M-Reihe an Prozessoren noch nutzbar sein wird … wenn ich dann mal von meinem MBP Mid-2014 doch bald mal upgraden werde 😂
Vielen Dank für den Artikel Christoph!
Es gibt noch eine Zielgruppe, die sich über die Solidität der Interfaces freut, denn merkwürdigerweise werden sie von den aktuellen Akai MPCs und der Akai Force als class compliant erkannt. Wem also die onboard Anschlüsse zuwenige sind hat hier mal schnell ein paar Ports mehr angeschlossen.
By the way, endlich weiß ich, was ich mit all den seriellen Apple-Kabeln mache, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben und sich nun seit > 15 Jahren wie um die Laokoon-Gruppe in einer gut verstauten Kiste schlängeln… ab in die Bucht damit, aber Obacht, die Preise werden heiß :)
Danke für den Bericht! Ich habe selbst 2 Emagics erfolgreich kaskadiert (1x Unitor 8MkII und ein AMT-8), das ganze läuft unter MacOS Mojave. Hatte bisher nicht getraut auf die aktuelle MacOS Version upzugraden – eben wegen der Midi-Interfaces. Aber wenn ich lese, dass diese nun auch unter M1/M2 laufen, ist wohl bestätigt, dass das ganze unter MacOS Ventura auch funktioniert?
Wow! da bleibt mir die Spucke weg. Ich werde mir mein amt8 nochmal genauer anschauen ;-) Ein Meisterwerk von ein Artikel. Danke und Gratulation !!!!
Danke für diesen sehr gut geschriebenen Artikel.
Ich hatte damals einen Unitor8 als Master und einen AMT8 als Slave. Aus besagten Gründen musste auch ich mich von diesen beiden sehr treuen Freunden trennen.
Als Alternative habe ich mir zwei Motu Express XT zugelegt und möchte mit einem Problem hier im Bericht etwas aufräumen, was die benötigten USB Ports an einem Computer betrifft.
Meine beiden Motu’s betreibe ich über einen aktiven USB 3.0 Port, welcher hinten im Rack verbaut wurde, somit landet lediglich ein USB Kabel bei mir am Mac. Ich habe überhaupt keine Problem mit dem erkennen dieser beiden Geräte am Rechner. Alle Ein und Ausgänge funktionieren bestens und Timing genau.
Ich kann im Cubase allen Ports einen Namen geben und sie erscheinen somit gut lesbar im Inspektorfenster!