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Feature: Musiker freiberuflich und selbstständig – Erfahrungen

Newcomer & Selbstständigkeit in der aktuellen Zeit

24. Mai 2022

Wie oft hört man den Spruch: „Und was machst du eigentlich so beruflich“, wenn man sich nach einem Konzert oder in der Halbzeitpause (haha^^) zwischen zwei Sets mit Gästen unterhält? Interessant, dass das Wissen um die Tätigkeit als Berufsmusiker in der Bevölkerung teilweise nicht vorhanden ist – konsumieren doch Millionen von Menschen alleine in Deutschland permanent Musik im täglichen Leben. Wenn dann das Erstauen groß ist, dass man das sogar im Bachelor und Master studieren kann, kommt oft die Frage daher, ob man denn davon leben könne. (Entschuldigt das Beispiel ->) oder der Onkel dritten Grades meint leicht abschätzig „Lern‘ halt was g’scheits, Jung‘!“ Ich löse das wohlgehütete Geheimnis einmal: Ja, man kann tatsächlich als Berufsmusiker:in leben ;-) Und nebenbei bemerkt: Es ist ein unfassbar großartiger Beruf. A dream came true.

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Dass die Veranstaltungsbranche, mit all ihrer Vielfalt, ihren vielen Facetten und ihren Unterkategorien, eine der größten Branchen Deutschlands ist, übersehen viele. Klar wurde das vor allem während der Corona Pandemie (z. B. in Medienberichten über Soloselbstständige). Aber reden wir vielleicht erst mal nicht davon. Lassen wir die Negativität hinter uns und wenden uns den schönen Seiten zu, denn jetzt startet ja gerade wieder alles! (YEAH, Festivals are back.)

Selbstständig: Fluch oder Segen?  Zeitmanagement

Das Schöne am freiberuflichen Dasein ist auch gleichzeitig das Komplizierte: Niemand sagt dir, was du wann tun musst! Ob man um 6 Uhr morgens startet, nachmittags um 4, nachts um 3, wie lange oder ob überhaupt man arbeitet, sagt einem keiner und einem wird auch nicht gekündigt, wenn man mal zwei Tage „blau“ macht. Klingt erstmal super, oder?

Der Nachteil daran: Von nichts, kommt nichts! Wer sich nicht selbst diszipliniert, der wird (wahrscheinlich) auch nichts erreichen und nur schwer davon leben können. Selbstdisziplin ist ein wesentlicher Bestandteil des Jobs als selbstständiger Berufsmusiker:in. Das Schöne an diesem Umstand ist aber, dass man die freie Wahl hat, was man tut, wann man es tut und man sich so ein sehr individuelles Konzept zusammenbauen kann. Und natürlich gibt es innerhalb der Tätigkeit auch Bereiche, die offener oder weniger offen sind. So ist man als Sideman / Sidewomen für einen Act oder Lehrender an einer Musikschule natürlich auch an vorgegebene Arbeitszeiten gebunden. Als Mixing-Engineer oder Autor muss man hingegen „nur“ Deadlines einhalten, kann die Arbeit aber zur selbst gewählten Zeit erledigen. Gewisse Verpflichtungen bringt natürlich jeder Job (zum Glück) mit sich. Wer suchet, der findet (das was am Besten zu einem passt). Wenn man dann seine Arbeitszeit gut sortiert und einteilt, kann man verschiedene Bereiche kombinieren. Beispielsweise könnte der Dienstag vormittag zum Üben und Vorbereiten einer anstehenden Show da sein, während am Nachmittag unterrichtet wird. Mittwoch startet dann mit Verwaltung und Akquise, während am Nachmittag geübt wird. Der Donnerstag könnte man den Vormittag mit Videodrehs verbringen und am Nachmittag erneut Schüler das Instrument näherzubringen. Ab Freitag gehts zu Gigs bis Sonntag. Der Montag wird vielleicht zum Wochenende, da man an eigentlichen Wochenende gespielt hat. Wenn Gigs unter der Woche stattfinden, muss man wiederum anders planen. Ein Organizer hilft hier, da man offene Tasks einfach hin und her schieben und sortieren kann.

Wie sieht das Leben als Berufsmusiker (im 21. Jahrhundert in Deutschland) aus?

Die vielen Facetten des Berufsmusikerlebens lassen sich kaum alle nennen, so individuell sind sie. Was kann man tun?

Nun, das Offensichtlichste ist natürlich Konzerte spielen. Selbst das unterteilt sich noch mal in beispielsweise Dienstleistungen (Firmenfeiern, Events, Hochzeiten, etc.), eigene Band mit eigener Musik, Sidewoman / Sideman für einen Artist mit eigener Musik, Theater / Musical, Aushilfe bei verschiedenen Projekten, etc. Die Möglichkeiten sind vielfältig und jeder Bereich bringt andere Herausforderungen mit sich und erfordert andere Skills.

Der nächste Bereich, den viele direkt kennen, ist natürlich das Unterrichten eines Instruments, Gesang, Producing, Bands etc. Die vielen Kategorien des Unterrichtens schaffen auch wieder Raum für verschiedene Skills. Einzelunterricht, Gruppenunterricht, Band-/Ensemblearbeit, musikalische Früherziehung, EMP (Elementare Musikpädagogik), Musikschule, Musikhochschule, Workshops, Chor etc. Das Feld ist riesengroß.

Oft vergessen, aber dennoch sehr wichtig und präsent (sonst wäre das Radio leise): Producing und Studio. Die Jobs als gebuchter Studiomusiker sind, durch die enormen Fortschritte in der Entwicklung von Sample Librarys, Software-Instrumenten und deren Programmierbarkeit sowie die immer elektronischer werdende Musik deutlich geschrumpft. Den Produzenten/Engineer gibt es aber natürlich trotzdem. Und hin und wieder muss auch meine eine „unique“ Gitarrenline oder ein echtes Drumset aufgenommen werden. Studiozeit ist immernoch eine der schönsten Zeiten.

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Auch die Tätigkeit des Komponierens und Arrangierens nimmt einen Teil des Business ein. Vor allem das Schreiben für andere Artists oder Mood-Playlists ist ein durchaus nennenswertes Business. Auch Filmmusik, Werbe-Jingles etc. All das muss geschrieben und produziert werden.

Social-Media-Arbeit ist im 21. Jahrhundert ein sehr großes und den Markt mitbestimmendes Thema geworden. Immer mehr Unternehmen, Brands etc. holen sich Künstler:innen mit ins Boot zur Präsentation ihrer Produkte etc.

Um noch ein weiteres Beispiel zu nennen: Fachautor für Print- oder Online-Magazine (wie komme ich da nur drauf). Na ja, selbstredend: Amazona Artikel schreibt natürlich auch kein Algorithmus ;-)

Natürlich ist das Feld noch endlos länger! Jeder kann sich, anhand seiner vorhandenen Fähigkeiten etwas zusammenbauen oder neue Skills erlernen, um in einem anderen oder weiteren Bereich tätig sein zu können. Das ist auch das, was ich an diesem Job so liebe. Die unterschiedlichen Tätigkeiten, zum Beispiel am einen Tag als Live-Gitarrist auf der Bühne stehen, am nächsten einen Artikel schreiben und am darauffolgenden im Studio einen Song oder ein Video produzieren. Erfordert viel Planung und ein gutes Zeitmanagement, aber ist machbar und wie sich die unterschiedlichen Bereiche gegenseitig beeinflussen und man aus jedem Bereich Inspiration für die jeweiligen anderen Bereiche ziehen ist, ist – für mich – einfach großartig!

Fähigkeiten als Berufsmusiker

Viele Kolleg:innen nennen immer wieder die drei großen Bereiche, die auch mir in der beruflichen Zusammenarbeit extrem wichtig und meist (personell) entscheidend geworden sind:

Können // Zuverlässigkeit // Freundlichkeit 

Klingt einleuchtend, oder? Das Können einer/s Musiker:in steht erstmal auf der absoluten Basis. Wer zum Beispiel ein Konzert spielen will, muss natürlich das Konzertprogramm der Band „gefressen“ haben. Über das Offensichtliche hinaus gehört (für mich) auch dazu, darauf vorbereitet zu sein, dass „mal was anders läuft“. Das Keyboard fällt während der Strophe eines Songs aufgrund eines technischen Fehlers aus: Zack, Gitarrist:in spielt spontan eine Begleitung. InEar-Frequenz wird gestört, man hört sich nicht mehr und kann trotzdem den Song beenden. Auf alles vorbereitet sein, um trotz ungeplanter bzw. unvorhersehbarer Umstände „abliefern“ zu können. DAS ist professionelle Vorbereitung!

Workshop_Gitarre_Bohemian_Rhapsody_2

Zuverlässigkeit ist mehr, als pünktlich zum Soundcheck auf der Bühne zu stehen: Probenbeginn um 10 Uhr heißt zum Beispiel „der erste Ton fällt um 10“ und nicht „10:05 Uhr: Ich trink noch meinen Kaffee aus, rauch ne Kippe und dann können wir aufbauen“. Zuverlässigkeit heißt auch, immer einen Schritt weiterdenken. Was ist als nächstes zu tun oder was könnte man tun zum allgemeinen Vorankommen. Mitdenken und Schlüsse ziehen. Mit solchen Fähigkeiten baut man sich schneller einen guten Ruf auf, als noch fünf Töne mehr in einen Takt zu quetschen (auch wenn das natürlich eine Menge Spaß macht, haha ^^). Aufgaben, die man einmal angenommen hat, ohne weitere Aufforderung (am besten etwas schneller als vereinbart) professionell erledigen. Ob das das Erstellen eines Leadsheets, die Probenplanung, Organisation eines Busses, Anfragen bei Veranstaltern etc. ist. Jeder freut sich, wenn man sich über delegierte Tasks keine weiteren Gedanken machen muss und man sich darauf verlassen kann, dass sie wie vereinbart erledigt werden.

Die zwischenmenschliche Ebene ist eine oft unterschätzte, unglaublich wichtige Ebene – auch im Job. Freundlichkeit im Business ist ein wesentlicher Softskill und ein (häufiges) K.O.-Kriterium bei Jobs. Hierbei geht es nicht darum, allen und jedem laufend „Honig ums Maul zu schmieren“ (entschuldigt den Ausdruck). Seine Meinung zu sagen, ist durchaus erwünscht und teilweise für das (musikalische) Vorankommen enorm wichtig. Die Formulierung macht es aber. Vor allem in Konfliktsituationen ist Höflichkeit und eine gute Art und Weise der Kommunikation gefragt und einer der wichtigsten Skills (auch abseits des Berufes übrigens). Ist man beispielsweise als MD (Musical Director = musikalischer Leiter) tätig und ein Bandmitglied spielt etwas mehrfach falsch, kommt zu spät, macht an unpassenden Stellen Blödsinn, kurzum tut seinen/ihren Job nicht richtig – so kann und sollte man der Person dennoch in ruhigem Ton, mit Respekt, aber dennoch deutlich begegnen und den Misstand aufzeigen, idealerweise mit einem umsetzbaren, konstruktiven Lösungsvorschlag. Auch die Reaktion darauf ist wichtig. Dazu kommt das Kernthema: Wer will schon mit einer unhöflichen, respektlosen Person auf Tour gehen, vielleicht im Nightliner unterwegs sein oder (und das ist ja das Zentrum von allem) auf der Bühne zusammen Musik machen?!?

Seid freundlich, aber bleibt authentisch!!! Gespielte Freundlichkeit und „mit allen und jedem gut sein wollen“, riechen viele schnell und führt oft zum selben Ergebnis, wie das gegenteilige Verhalten.

Das Live-Business – Aufbau einer Band – ein paar Ideen dazu

Das Live-Business ist (vor allem mit eigener Musik) hart. Unterwegs sein kostet nicht nur Geld, sondern auch Kraft. Sich step by step etwas aufzubauen (von dem man auch leben kann) ist tatsächlich nichts für schwache Nerven. Hier stimmt das Klischee schon ein Stück weit. Man muss hart und viel arbeiten, da einem (mit wenigen Ausnahmen und viel Glück) selten etwas „hinterher geworfen“ wird. Das Schöne ist: Man arbeitet an etwas, an das man glaubt. Ich bin der festen Überzeugung und habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass man immer etwas zurückbekommt, wenn man sich Gedanken macht, wie und wo man ansetzen kann, um sinnvoll sein Ziel zu verfolgen und dann an diesen Stellen viel Energie investiert. Hat man beispielsweise kaum Konzerte gespielt, keine (Demo-) Produktionen am Start und kaum Social-Media-Reichweite, braucht man sich meist nicht bei Labels, Agenturen etc. zu bewerben. Die ersten Jahre muss man (meist) erst mal mal alle zeigen, dass man viel tut. Wie kann man vorgehen? Klar, ein bisschen investieren muss man immer erst mal. Genauso als würde man ein Unternehmen gründen. Gut investiert wäre das Startkapital zum Beispiel in Aufnahmen. Dass man etwas hat, mit dem man seine Musik präsentieren kann. Der Vorteil des 21. Jahrhunderts: Studiotechnik muss nicht unendlich viel Geld kosten. Man denke an Billie Eilish, die ihre Musik mit ihrem Bruder zu Hause produziert. Einen Computer hat mittlerweile fast der zu Hause. Weiteres Equipment kann man sich kaufen oder leihen (es muss nicht immer das hochpreisige High-End-Equipment sein). In Absprache mit einem gebuchten Engineer, der auch die finalen Aufnahmen mischt) kann man so durch gezieltes Home-Recording viel Geld für Studiomiete sparen. Allerdings ist die vorab Expertise des Engineers wichtig.

Auch bei anscheinend einfachen Aufnahmen kann man viel falsch machen (weitere Erläuterungen hierzu werden den Rahmen sprengen)! Mit den Aufnahmen kann man beispielsweise an Veranstalter von kleinen Clubs oder Festivals herantreten. Kleine und mittelgroße Festivals und Stadtfeste bieten den Vorteil, dass ein (Lauf-) Publikum bereits da ist und man so selten in die Verlegenheit kommt, vor einem leeren Club zu stehen. So erspielt man sich ein Publikum und kann Schritt für Schritt Referenzen sammeln, eine Social-Media-Präsenz aufbauen und erste Fans gewinnen, die über den Freundeskreis hinausgehen. Bei wichtigen Events immer die Presse einladen. Presskit (Sammlung von Pressetexten, Fotos, Videos, Kontaktinformationen etc.) erstellen, aktuell halten und damit an Veranstalter herantreten, später auch an Agenturen. Ich bin selbst gespannt, wohin die Reise gehen wird. Aber der Umstand, dass man an etwas arbeitet, an das man glaubt, spornt einen (zumindest bisher, haha) immer an weiterzu-machen. Man darf auch kleine Erfolge als Erfolge sehen und Absagen tun zwar weh, aber sind kein Grund, Trübsal zu blasen. So läuft es eben auch manchmal.

Labels, Social Media, Streaming und Co.

Ein letztes Thema, das ich noch kurz anreißen möchte, ist der Wandel des Business durch die Verbreitung der sozialen Medien, des Steamings etc. Klar, die permanente Verfügbarkeit von Musik auf Spotify, Instagram etc. schafft Möglichkeiten. Großes Kino für Inspiration, Marketing und kostengünstige Verbreitung der eigenen Musik. Nie war es so einfach, sich endlos viel Musik anzuhören, egal wo man ist. Das schafft einerseits Inspiration und verhilft einem zu neuen Anregungen zum eigenen musikalischen Schaffen. Auf der anderen Seite ist der Vergleich mit anderen Künstler:innen auch so groß wie nie zuvor. Wer das klar trennen kann, dem tut das nichts. Ich sehe viele Kolleg:innen aber auch mit dem permanenten Vergleich strugglen. Die eigenen Stärken kennen und darauf vertrauen, ist eine schwierige und gleichzeitig sehr wichtige Fähigkeit. Instagram, TikTok etc. machen (manchen) Spaß, aber sollten auch kein zu großer Zeitfresser sein!! Durch die sehr geringen Kosten, der Konsumenten im Streaming-Bereich (man bedenke, dass EINE neue CD/LP 20 – 40 Euro kostet während für Spotify im Monat 10,- Euro zu zahlen sind und einem Millionen von Songs zur Verfügung stehen) haben auch Labels deutlich weniger Einnahmen in diesem Bereich als vergleichsweise vor 30 Jahren durch den Verkauf von CDs oder Vinyl. Das macht sich bemerkbar. Streaming ist nicht mehr aufzuhalten (und ja, auch eine gute Sache), aber sollte in der Bezahlung und Vergütung auf jeden Fall schnellstmöglich revolutioniert werden! Man sieht mal wieder: Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Kleines, subjektives Resümee

Alles in allem ist das Leben als Berufsmusiker in meinen Augen eine wunderbare Sache! Ich genieße die unterschiedlichen Inspirationen und Facetten durch verschiedene Tätigkeiten mit verschiedensten Menschen und in verschiedenen Bereichen. Durch ein gutes Zeitmanagement bringt man Verschiedenes unter einen Hut und ist dennoch in der Lage, alles ordentlich zu erledigen und hat immer noch Zeit für Freunde, Familie, Hobbies etc. (zugegeben mal mehr, mal weniger). Der Leitsatz „Überlege dir, wohin du in verschiedenen Lebensbereichen willst, suche dir Wege, wie du dahin kommst und treffe so viele Entscheidungen wie möglich, so dass sie diesem Ziel dienen“ hat mein Leben verändert und bringt einen – glaube ich – so schnell wie möglich, aber dennoch jeden in seinem Tempo zu gewissen Zielen. Und das Schönste daran: Wir machen Musik!!!

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Forum
  1. Profilbild
    Frunsik

    Lieber SimonS,
    vielen Dank für Deinen super Beitrag. Viele ältere Musiker sind nur noch am Jammern und du zeigst Flagge, nach vorne zu schauen und neue Möglichkeiten zu nutzen.
    Von mir bekommst du 5-Sterne!!!
    Viele Grüße,
    Erik

    • Profilbild
      Simon S RED

      @Frunsik Ich danke Dir sehr für Deinen Kommentar! Optimismus ist , kombiniert mit einer guten Portion Realismus, ein gesunder Weg durchs (Musiker:innen-)Leben! Jammern bringt einen selbst nicht weiter, frisst Unmengen an Energie und nervt andere ;-) Let’s keep on rocking….

  2. Profilbild
    elblaut

    Ich bin selbst schon Mitte 50 und sicherlich hat sich die ganze Musikbranche gewandelt. Aber auf der anderen Seite ist sie auch, durch die neuen Möglichkeiten der Socialmedia, viel zugänglicher geworden. Man kann schon mit wenigen mitteln seine Skills und Referenzen präsentieren. Das Klinken putzen in den ’80 und ’90 war schon was anderes.

    • Profilbild
      Simon S RED

      @elblaut Ja, da sieht man mal wieder sehr deutlich, dass so gut wie alles, immer Vor- und Nachteile hat! Die Werbemöglichkeiten und die „Nähe“ zu manchen Künstler:innen durch Social Media sind auf jeden Fall etwas sehr positives :)

  3. Profilbild
    UAP

    Vielen Dank für das Teilen der Erfahrungen! Daraus wird aber auch deutlich, dass es dedizierte „Studio-Einsiedler“ (aus schierer Neigung oder einfach aufgrund der Tatsache, dass es sehr komplex ist, bestimmtes Equipment (z.B. ein großes Synthesizer-Modularsystem) auf Tour zu nehmen und live auf die Bühne zu stellen), heute sehr schwer haben. Jemand wie Wendy Carlos, Klaus Schulze, Jean Michel Jarre, Eberhard Schoener: die könnten so genial sein, wie sie wollten, sie könnten sich heute als Newcomer ohne Live-Gigs kaum finanzieren.
    Man kann heute zwar via Social Media für seine eigene Musik die Welle machen, wenn man die Mechanismen verinnerlicht hat, doch die wenigsten Fans kaufen einem noch eine CD oder eine LP ab. Es geht in erster Linie ums Streaming. Bei durchschnittlichen Auszahlungen von 0,001$ bis 0,004$/Stream muss man schon auf ein paar Millionen Streams im Jahr kommen, um wenigstens einen Teil des Jahresgehalts davon bestreiten zu können.
    Zwar haben sich auch früher schon vor allem Vertrieb und Label das Geld in die Tasche gesteckt, und ganz am Ende der Auszahlungskette stand die Musikerin/der Musiker, aber ich bin überzeugt davon, dass die Verdienstmöglichkeiten für Newcomer besser waren, als noch mehr Leute physische Tonträger gekauft haben.
    Dafür war das Thema „Selbstvermarktung“ komplexer… hat also alles Vor- und Nachteile.

    • Profilbild
      Simon S RED

      @UAP Ich denke (auch wenn mir aktuell keine Zahlen vorliegen), dass Du damit sehr recht haben kannst. LP- / CD-Verkäufe sind bzw. waren einfach eine gute Einnahmequelle. Das fällt durch Streaming erstmal weg bzw. ist weit eingedämmt. Let’s see… vielleicht kommt ja noch eine Wende in der Vergütung von Streaming. Wäre wünschenswert.

  4. Profilbild
    DJ Ronny

    Danke, schöner Artikel. Auch im DJ Bereich läuft es ähnlich. Ich habe den Eindruck, dass die Geiz ist Geil Mentalität zum Glück nicht mehr so stark ist. Mugge wird wieder gut bezahlt und Qualität setzt sich wieder durch.

    • Profilbild
      Simon S RED

      @DJ Ronny Ich hoffe sehr, dass sich diese Entwicklung so fortsetzen wird und jeder versteht, was diese Arbeit wert ist trotz dem permanenten und billigen Zugang zu Musik bzw. Kunst im Allgemeinen :) Danke für Deinen Kommentar!

  5. Profilbild
    buster

    Klasse Beitrag und Respekt für soviel Energie und Liebe zum Job. Wie sagte heute noch ein Kollege: Augen auf bei der Berufswahl 😅

  6. Profilbild
    SynthUndMetal

    Vielen Dank für diesen sehr interessanten und aufschlussreichen Artikel.
    Da ich für meine Musikprojekte bei der Webseite Fiverr durchaus mal Musiker von bekannten Bands bzw. ausgebildete Musiker an klassischen Instrumenten buche bin ich neugierig inwieweit diese neue Form der Einnahmenquelle bei Berufsmusikern eine Rolle spielt. Dies wurde in diesem Artikel nur sehr am Rande erwähnt.

    • Profilbild
      Simon S RED

      @SynthUndMetal Gruß Dich :) Stimmt, Fiverr gibts auch noch…. wunderbar wie vielfältig dieses wunderbare Business doch ist! Ja, ich kenne auch Kolleg:innen, die für Fiverr schreiben :) Also durchaus ein relevantes Gebiet. Danke Dir für die Ergänzung!

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