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Test: Native Instruments Akoustik Piano

Native Instruments A

8. November 2005

Native Instruments verleiht Flügel
Der neueste Streich von Native Instruments wird zwar nicht zum Verleih angeboten, vielmehr zum Erwerb des nagelneuen Akoustik Piano offeriert. Es handelt sich dabei um ein virtuelles Instrument basierend auf der Sample-Engine von Kontakt 2, das gleich drei klassische Konzertflügel und ein Klavier simuliert.

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Dabei waren drei namhafte Konzertflügel für den Sound verantwortlich: Bösendorfer 290 Imperial, Bechstein D280, Steinway D und ein Klavier-Klassiker, dem Steingreaber 130. Somit schickt NI einen Rompler ins Rennen dem sein größter Konkurrent wohl der allseits bekannte Softwareflügel The Grand von Steinberg sein dürfte. Der Test wird zeigen ob das Akoustik Piano neue Maßstäbe in der digitalen Tastenwelt setzen kann.

Installation
Ausgeliefert wird das Akoustik Piano mit einem deutschen Handbuch (70 Seiten) und vier DVDs, die die Installationsdateien und die Sample Librarys der vier Pianos enthalten. Das Programm ist, wie nicht anders zu erwarten, flott installiert. Bei der Library sollte man sich allerdings schon eine gute Stunde Zeit nehmen. Wenn man allerdings bedenkt, dass eine fachgerechte Aufstellung von vier solchen Hardware-Boliden um einiges mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfte, der nimmt das Stündchen locker in Kauf. Zumal geht das Ganze auch zügiger, wenn man sich für die 16 Bit Library entscheidet. Für den Test hat selbstverständlich die rund 11 GB große 24 Bit Version den Weg auf den gewünschten Ordner meiner Festplatte des 3,4 GHz starken Windows Systems gefunden. Gut Ding will Weile haben. Wer bereits mit NI Produkten gearbeitet hat, der weis, dass die Produkt-Autorisierungen, wie auch in diesem Fall, immer einwandfrei und unkompliziert ablaufen. Somit steht dem ersten Blick auf die Benutzeroberfläche nichts mehr im Wege.

Bedienoberfläche
Die sehr schön und edel anmutende Oberfläche verspricht schon nach der ersten Sekunde intuitives und einfach zu handelndes Arbeiten bzw. natürlich Spielen. Auf der linken Seite findet man die vier Pianos, die mittels der Icons und einem Mausklick aufgerufen werden können. Nach relativ kurzer Ladezeit ist Akoustik Piano spielbereit und wartet brav auf die Midi Befehle des Pianisten. Die Ladezeit hängt natürlich von der Computerhardware ab, wohl dem der über einen schnellen Rechner und Festplatte verfügt. Für das authentische Raumgefühl wählt man nur noch auf der rechten Seite einen Faltungshall mit der gewünschten Raumcharakteristik: Konzertsaal, Kathedrale, Jazzclub oder eine trockene Studioumgebung stehen zur Auswahl. Wer sich scheut mit Software umzugehen, der wird hier eines Besseren belehrt – einfacher geht es nicht. Natürlich lässt sich aber auch beim Akoustik Piano noch tiefer ins Klanggeschehen eingreifen. Durch ein Button öffnet sich ein Menü, bei dem man sein Instrument auf den ganz persönlichen Geschmack zuschneiden kann. Folgende Untermenüs stehen zur Einstellung bereit: Input – hier lässt sich das Instrument tunen und die Anschlagkurve einstellen. Piano Details – für einen authentischen Klang können hier Resonanzen, mechanische Geräusche, Öffnung des Flügels und Dynamikumfang justiert werden. Sogar einen grafischen 3-Band Equalizer findet man neben der Reverb-Kontrolle für den Faltungshall. Natürlich lässt sich auch das Panorama und die Stereoweite einstellen.

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Obendrauf hat NI dem Akoustik Piano noch einen Recorder mit Metronom für Aufnahmen und einen Player spendiert. Eine sogenannte Layer Morphing Technology ist für den stufenlosen Dynamikumfang verantwortlich.

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Kommen wir aber nun detaillierter zu den einzelnen

Features
Über die drei Flügel und das Klavier ist zu sagen, dass es sich allesamt um renommierte Modelle namhafter Hersteller handelt. Lt. Native Instruments wurde ausschließlich absolutes HighEnd Equipment und spezielle Aufnahmeverfahren zur Konservierung der Klänge verwendet. Jede einzelne Taste wurde in etlichen Anschlagstärken inklusive der vollen Sustain- und Release-Phase aufgenommen. Nur so ist ein authentisches Klavierspiel ja auch überhaupt möglich, da der Klang grundlegend vom Anschlag des Pianisten abhängig ist. Das schlägt sich natürlich in der Größe der geforderten Speicherkapazität nieder. Dafür erhält man aber auch den Originalklang von vier Deluxe-Pianos und keine synthetisch nachempfundene Sounds.

Wer mehr über die Hauptdarsteller erfahren möchte, der findet auf der NI-Homepage die passenden Links zu den Herstellern.

Die Faltung
Gleich vier unterschiedliche Raumcharakteristika gibt NI dem Akoustik Piano (AP) auf den Weg. Um ein möglichst authentisches Raumgefühl zu erzeugen hat man hier den Faltungshall dem algorithmischen Reverb den Vortritt gelassen – was auch Sinn macht. Denn ein Faltungshall ist grundsätzlich zwar nicht ganz so flexibel, doch unübertroffen in der Originalgetreue. Wer sein Piano dennoch mit einem Special-FX-Hall versehen möchte, hat bestimmt seine Schätze im Rack eingeschraubt oder öffnet den VST-Ordner. Doch ganz so unflexibel ist er nicht der Faltungshall, ein Blick in den Library Ordner unter Impulse lässt erahnen, dass hier mehr geht. Hier findet man für jede Räumlichkeit drei Impulsantworten: Near, Medium und Far. Natürlich muss man, um diese ansprechen zu können, nicht mühevoll im Libraryordner Suchaktionen starten. Ganz einfach geht das über das AP-Menü unter Reverb-Distance, zudem kann man noch den Hallanteil und Größe definieren – sehr schön.

Das Spiel
Um möglichst nuanciert den oder die gespannten Zuhörer zu verzaubern, hat das AP alle nötigen Zutaten an Bord. Neben dem Fine-Tuning hat man die Möglichkeit seinen Flügel auf Basis von gleich zehn verschiedenen Tuning-Presets zu stimmen. Somit erübrigt sich der kostspielige und dazu noch regelmäßig notwendige Besuch eines Klavierstimmers, zumal man sich seinen Hardware-Flügel wohl nicht jeden Tag auf eine neue Stimmung tunen würde. Für die Velocity Curve stehen sieben verschiedene Kurven zur Wahl. Bei den Piano Details lassen sich zudem die Eigenarten eines echten Flügels imitieren. Mit Sustain und Release Resonanzen, Tasten – und Pedalgeräuschen dürfte man für ein auf den persönlichen Geschmack entsprechendes Pianospiel gerüstet sein. Wer es gewohnt ist, sehr impulsiv auf seiner vorzugsweisen hammergewichteten Tastatur zu musizieren und damit eventuell seine Nachbarn mit ungewollten Piano-Exzessen zu beflügeln, der wird eine Dynamic-Regelung sehr begrüßen. Zur Aufnahme im Sequenzer einfach die Dynamic einschränken und nachträglich beim Audio-Mixdown die entsprechende Dynamic-Stufe aktivieren – fertig. Zur weiteren Klangregelung steht noch ein 3-Band EQ zu diensten.

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