Mehr ist mehr
Inhaltsverzeichnis
Golden Age Project Pre-73 MkIV im AMAZONA.de-Test. Das schwedische Unternehmen Golden Age Project hat sich seit 2009 einen Namen unter budgetbewussten Tonschaffenden gemacht und stellt analoge Audiogeräte und Mikrofone nach historischen Vorbildern her. Mittlerweile wurde das Unternehmen in Golden Age Audio umbenannt und der Sitz in die USA verlagert. Der mir zum Test vorliegende Mikrofonvorverstärker Pre-73 MkIV firmiert weiterhin unter dem Herstellernamen Golden Age Project (GAP). Er liegt mittlerweile in der vierten Revision vor und war das erste Gerät, das 2009 auf den Markt gebracht wurde. Das Konzept ist unverändert: ein diskreter Mikrofonvorverstärker im Vintage-Style auf Basis des Neve 1073 zu einem Budget-freundlichen Verkaufspreis. Ob und für wen sich die Anschaffung der roten Wunderkiste lohnt, wird der folgende Testbericht zeigen.
Ausstattung und Verarbeitung des Preamps
Der Pre-73 MkIV kommt wie seine Vorgänger im 19 Zoll Rack-Format daher, jedoch mit halber Breite. Zwei Geräte können bei Bedarf über eine Rack-Wanne in ein 19 Zoll Rack integriert werden. Auf der Front des Pre-73 MkIV befindet sich der Anschalter nebst DI-Eingang. Daneben befinden sich vier weiße, eckige Taster. Mit ihnen kann die Phantomspeisung, der Line- sowie der DI-Modus und die Eingangsimpedanz im Mic-Modus geschaltet werden. Als nächstes folgt der griffige und gerasterte Gain-Regler, über den bis zu 80 dB Vorverstärkung einstellbar sind.
Es folgt der Schalter zum Aktivieren des zweistufigen Hipass-Filters, dessen Eckfrequenzen bei 80 Hz und 200 Hz liegen. Der nächste Schalter betätigt den sogenannten Air-EQ, auf den ich später noch eingehe. Als dritter Kippschalter im Bunde folgt das -14 dB-Pad für den Ausgang. Ganz rechts auf der Front befindet sich der Ausgangsregler und der Phasenumkehrschalter sowie eine 4-stufige LED-Kette zur optischen Kontrolle des Pegels.
Der Eingang auf der Rückseite ist als Kombibuchse ausgeführt, die XLR-Kabel und symmetrische Klinkenkabel gleichermaßen aufnimmt. Der Ausgang ist mit XLR und symmetrischer Klinke hingegen doppelt vorhanden. Ein Insert-Punkt zum Einschleifen von zusätzlichen Geräten ist ebenfalls vorhanden.
Die Verarbeitung des Gerätes ist angesichts des Preises sehr gut, alle Regler laufen geschmeidig und fühlen sich hochwertig an, die Schalter und Taster machen ebenso einen vertrauenserweckenden Eindruck wie das Metallgehäuse. Die XLR-Buchsen sind verriegelbar, was ich mir beim Netzteilanschluss auch wünschen würde. Und wenn wie schon bei „Wünsch dir was“ sind, dann stehen auch mit dem Gehäuse verschraubte Klinkenbuchsen auf der Liste.
Im Inneren des GAP Pre-73 MkIV zeigt sich ein sauberer Aufbau der Einzelplatinen mit ihren diskreten Bauteilen. Die Verbindungskabel sind größtenteils nicht gelötet, sondern gesteckt, was die Reparatur vereinfacht. Beim Testgerät fällt ein Kabel auf, das zwei Platinen verbindet und dabei so kurz geraten ist, dass es sich fast aus der Steckverbindung löst. Hier hätte ein halber Zentimeter Extra-Kabel nicht geschadet. Auf der Platine mit dem Eingangsübertrager befindet sich der Aufdruck „Carnhill 9045M“, was auf die Upgrade-Fähigkeit der Platine hinweist.
Schaltungskonzept des Pre-73 MkIV
Die Schaltung des Pre-73 MkIV basiert auf dem wahrscheinlich bekanntesten Mikrofonvorverstärker in Transistor-Bauweise, dem Neve 1073, einem der großen audio-technischen Meilensteine der leider nicht mehr lebenden Legende Rupert Neve. Der 1073 ist gleichermaßen bekannt und beliebt dafür, mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Mikrofonen zu harmonieren, was nicht zuletzt an den üppigen Gain-Reserven von 80 dB liegt.
Der Pre-73 MkIV basiert auf dem Schaltungskonzept des Neve 1073, ist aber nicht identisch, was bei dem Verkaufspreis im Vergleich zum Original auch nicht zu erwarten ist. Das Signal trifft am Beginn des Signalweges auf den Eingangsübertrager. Dieser besitzt auf der Primärseite 2 Wicklungen, die seriell oder parallel betrieben werden können, was eine Eingangsimpedanz von entweder 1200 Ohm oder 300 Ohm im Mic-Modus ergibt. Die Eingangsimpedanz ist wie beim Original schaltbar und erzeugt mit den meisten Mikrofonen hörbare Klangunterschiede. Die Eingangsübertrager selbst besitzen keine Markenbezeichnung, es lassen sich aber bei Bedarf Markenübertrager von Carnhill nachrüsten, worauf ebenfalls das Datenblatt hinweist. Möchte man von vornherein die Carnhill-Übertrager haben, dann gibt es die Option vom gleichen Hersteller den Golden Age Premier Pre-73 zu erwerben, der ansonsten identisch erscheint und rund 200,- Euro teurer ist. Wer angesichts der unterschiedlichen Golden Age Markennamen ebenfalls etwas verwirrt ist, kann gerne einen Kommentar hinterlassen … aber nun weiter im Kontext.
Im Line-Modus wird vor den Eingangsübertrager ein -30 dB-Signalabschwächer eingefügt. Nach dem Übertrager folgen 2 Verstärkungsstufen, wobei bis zu einer Vorverstärkung von 50 dB nur eine Stufe benutzt wird. Die zweite Stufe wird erst ab einer Vorverstärkung von über 50 dB in den Signalweg geschaltet. Danach wird das Signal zur Insert-Buchse geführt, über die z. B. externe Kompressoren oder Equalizer eingeschleift werden können. Danach geht der Signalweg über das Ausgangspoti zur Ausgangsstufe und dann in den Ausgangsübertrager. Jede der Verstärkungsstufen besteht aus nur drei diskreten Transistoren, was bedeutet, dass maximal 9 aktive Bauteile im Signalweg liegen. Überhaupt besitzt der GAP Pre-73 MkIV nur diskrete Bauteile und keine integrierten Schaltkreise, wie es heutzutage zumeist üblich ist. Moderne integrierte Schaltungen sind in Sachen Verzerrungsarmut und Linearität der diskreten Schaltung des Pre-73 MkIV und der Übertrager-Bauweise technisch überlegen. Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass sie für unser Ohr besser oder musikalischer klingen. Genau genommen sind es ja die Nichtlinearitäten, die den klanglichen Reiz und Charme von Vintage-Equipment ausmachen.
Golden Age Pre-73 Mk4: Eine Prise Salz und Pfeffer
Der Pre-73 MkIV kann ebenso wie sein Neve-Vorbild auf sehr unterschiedliche Weise benutzt werden und damit den Klang schon vorprägen. Den saubersten Klang erreicht man, indem der Ausgangsregler auf Maximum steht und die restliche Verstärkung über den Gain-Regler erfolgt. Damit ergeben sich die geringsten harmonischen Verzerrungen und die geringste Sättigung des Signals. Möchte man hingegen das Signal stärker färben bzw. sättigen, muss der Ausgangsregler heruntergeregelt und im Gegenzug der Gain-Wert erhöht werden. Dadurch können die Eingangs-Verstärkungsstufen nach Belieben in die Sättigung gefahren werden. Das führt nicht nur zu einer Zunahme der harmonischen Verzerrungen, auch wird das Audiomaterial leicht verdichtet und die Transienten entschärft, was bei tendenziell harten Stimmen vorteilhaft sein kann, obwohl dann wohl ein Röhrengerät das bessere Mittel der Wahl wäre. Um dazu auch noch den Ausgangsübertrager in die Sättigung zu fahren, kann am Ausgang hinter dem Übertrager ein -14dB-Pad eingeschaltet werden, damit nachfolgende Geräte wie z. B. AD-Wandler trotz hoher Verstärkung nicht übersteuert werden. Das scheint mir bei genauer Betrachtung auch die einzige Neuerung im Vergleich zum Vorgänger zu sein, alles andere ist kosmetischer Natur.
Der GAP Pre-73 MkIV bietet von relativ sauberer Verstärkung bis hin zu charaktervollem, angedicktem Vintage-Klang eine Menge Klangpotenzial, was ihn neben dem hohen Verstärkungsfaktor so vielseitig macht.
Golden Age Project Pre-73 MkIV in der Praxis
Um dem Preamp auf den Zahn zu fühlen, habe ich drei unterschiedliche Mikrofone antreten lassen, das Shure SM7 als dynamisches Tauchspulenmikrofon, das SE Electronics R1 als Bändchenmikrofon und das Astin Origin als Kondensator-Großmembranmikrofon.
Das Shure SM7 ist bekanntermaßen sehr anspruchsvoll, was die benötigten Gain-Reserven des Preamps anbelangt. Zwei von mir getestete Vorverstärker der Firma Black Lion Audio in ähnlichem Preissegment haben dabei z. B. nicht sonderlich gut ausgesehen und mit dem SM7 wenig Pegel, dafür aber viel Rauschen produziert. Der Pre-73 MkIV hingegen gibt sich hier keine Blöße. Um meine Stimme im Nahbereich adäquat zu verstärken, reichen sogar die ersten 50 dB Gain bei voll aufgedrehtem Output-Regler aus. Das bedeutet, dass hier nur die erste Gain-Stufe aktiv ist, was einen geringen Nebengeräuschpegel zur Folge hat. Im ersten Klangbeispiel hört ihr meine etwas amateurhaft vorgetragene Sprecherstimme bei vollaufgedrehtem Output-Regler und 50 dB Gain:
Im zweiten Klangbeispiel habe ich zusätzlich den Low-Z-Modus aktiviert, was einen etwas präsenteren, weniger warmen Klang zur Folge hat:
Im dritten Klangbeispiel habe ich den Output-Regler zur Hälfte runtergedreht und dafür den Gain-Regler auf 65 dB erhöht, wodurch der Stimmklang etwas an Bassvolumen und Hochtonglanz verliert, während die Mitten dezent angedickt und harmonisch angereichert werden, was bei Gesang im Mix durchaus von Vorteil sein kann:
Was beim Test mit dem SM7 weiterhin hörbar wird, ist eine geringe Brummeinstreuung, die zwar nicht sehr störend ist, aber dennoch auffällt. Es zeigt sich auch, dass der Pre-73 MkIV etwas wählerischer beim Standort ist, da Netzteile und andere elektronische Geräte in der unmittelbaren Nähe zu Störgeräuschen führen können. Das mag den Übertragern geschuldet sein, die möglicherweise nicht ausreichend abgeschirmt sind. Da die Abschirmung gegen Störgeräusche ein Qualitätsmerkmal von Übertragern ist, könnte ein Austausch also sinnvoll sein.
Als nächstes darf das passive R1 Bändchenmikrofon von SE Electronics an der Akustikgitarre antreten und auch das stellt kein Problem für den Pre-73 MkIV dar, egal ob gezupft oder mit dem Plektrum gespielt.
Ihr hört im Folgenden die Akustikgitarre über das R1 ohne weitere Klangbeinflussung. Das Mikrofon wurde etwa 20-30 cm entfernt vom Hals-Korpus-Übergang der Gitarre platziert:
Als nächstes hört ihr das Gleiche noch mal, nur dass diesmal wieder die Low-Z-Option aktiviert ist, was wiederum zu einer Präsenzverstärkung führt:
Im folgenden Klangbeispiel habe ich zusätzlich noch das Hochpassfilter bei 200 Hz und den Air-EQ bei +6 dB geschaltet, was den etwas belegten Klang des Bändchenmikrofons schon fast Mix-fertig klingen lässt.
Auch das Großmembranmikrofon Astin Origin darf an der Akustikgitarre sein Können zeigen und zeigt sich schon ohne Klangbeeinflussung spritziger als das Bändchenmikrofon:
Mit aktiviertem 200 Hz Hochpassfilter und Air-EQ in +6 dB Stellung ist es dann schon fast zu viel des Guten:
Als letztes durfte meine passiver Marcus Miller Bass den DI-Eingang testen, wobei ich parallel den DI-Eingang meines Kemper Stage zum Vergleich aufgezeichnet habe:
Die Klangunterschiede sind nicht sehr groß, der Pre-73 MkIV klingt etwas fetter und kompakter in den Mitten und auch die Pegelspitzen sind ein wenig verrundet, was dem Bass ganz gut steht.
Toll, ein brummender Vorverstärker und dann noch 3 Sterne. Amazona.de sollte mal seine Qualitätskriterien überdenken.
@harrymudd Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Bedenken bezüglich der Sterne-Bewertung.
Die Bewertung erfolgt immer im Kontext des Verkaufspreises und der gebotenen Leistung.
Da mir kein Preamp bekannt ist, der zum Preis von 359€ 80dB Gain bietet und obendrein noch klanglich so flexibel ist, habe ich keine Bauchschmerzen mit der 3-Sterne-Bewertung. Die hat er sich nämlich verdient, auch mit leichten Brummeinstreuungen.
@r.biernat Guter Punkt: allerdings würde ich mir einen Artikel über die aktuellen Bewertungskriterien wünschen. Ich gehe nämlich erst einmal davon aus, dass ein getestetes Produkt mit drei Sternen „sehr gut“ ist.
Drei Sterne bedeuten, dass der Preamp auf dem gleichen Niveau wie ein RND 5024 oder ein Lindell RE51 unterwegs ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann hilft mir als Leser der Test wenig.
Das ist natürlich schwierig. Als Leser habe ich „natürlich“ auch schon Leser-Storys geschrieben und dabei war mir der Preis erst einmal egal: Wenn etwas als „Low-Latency“ verkauft wird (AIAIAI Kopfhörer), dies aber im Vergleich zum Wettbewerb (z.B. die Firma aus Hannover) nicht der Fall ist, dann ist der Preis irrelevant – das Produkt tut nicht, was es soll. Ein Preamp, der die Aufnahmen mit 50Hz-Brummen verfeinert, kann nicht „sehr gut“ sein…
Zur Klarstellung: ein guter und detaillierter Bericht – ich freue mich immer, wenn ein Einblick in das Innenleben der Geräte gewährt wird. Auch halte ich die Kritik bzgl. der nicht verschraubten Klinkenstecker für berechtigt – aber hart, da RND eben dies beim x-fachen Preis auch nicht bietet. Soll also kein Genörgel am Test sein.
Die große Bitte bleibt: Veröffentlicht doch bitte einen Artikel, wie die Bewertungen zustande kommen, sodass wir Leser sauber zwischen „für den Preis gut“ und „ist tatsächlich gut“ unterscheiden können.
@Django07 Die Bewertung eines Gerätes erfolgt bei mir immer in Relation zum Preis. Würde ich das nicht so machen, dann würden Budget-freunliche Geräte prinzipiell eine schlechtere Bewertung erhalten, da sie nicht die Qualität liefern können wie High End-Geräte zum vielfachen Preis. Das wäre meines Achtens unfair und würde niemandem helfen.
Und um das klarzustellen, der Preamp verfeinert nicht jede Aufnahme mit hörbarem 50Hz-Brumm…im niedrigen Gain-Bereich bis 50dB ist da nicht viel an Nebengeräuschen zu hören. Mit dem leisen Shure SM7 ist es mir aber aufgefallen, weshalb ich es im Test erwähnt habe.
@harrymudd Danke für den Test! Ich benutze meine beiden Golden Age Premier DLX jeden Tag und bin sehr zufrieden. und zwar an Line Signalen via DI. Der Fredenstein V.A.S wäre spannend zu vergleichen, ich mag den sehr auf Synth Bässen (mit DI, Low Z und Phasenumkehr an einem Leipzig V3 klingts wunderbar rund vintage)
Ein sehr interessantes Gerät zu einem erschwinglichen Preis – ein sehr guter Bericht, der auch Detailfotos des Innenlebens enthält – und ehrliche und auch sehr berechtigte Kommentare, die schon die Frage der Vergleichbarkeit von vergebenen Sternen aufwirft!
Beim ersten Hinblick war ich sehr erstaunt über den Standardtrafo im Gerät und mir fehlte dort sofort ein streuarmerer Ringkerntrafo – und somit, als ich schon nach grober Übersicht die Kommentare las, dachte ich: DER muss der für den Restbrumm verantwortliche Übeltäter sein!
Doch beim genauerem Betrachten der Fotos entdeckte ich den AC-Niedervolt-Eingang (24 V) auf der Rückseite rechts – und prompt war klar, dass der ggf. denn Brumm einstreuende Transformator des EXTERNEN Netzadapters ja außerhalb des Gerätes liegt.
Deswegen tauchte dann sofort die Frage auf, was denn diesen Restbrumm im Gerät ausmacht – das Gehäuse sollte ja eigentlich Störungen von außen abschirmen – und die Siebung als Glättung der vom externen Trafo über den Gleichrichter kommenden Gleichspannung sollte so effizient sein, dass dort kein Restbrumm in die Audioschaltung durchschlägt.
Der Hersteller wäre mit einem modernen Netzteil in Switching Mode (SMPS) Technologie wohl besser gefahren, über das Gleichspannung (DC) ins Gerät kommt. Ein solches wäre deutlich billiger und kleiner – und der Verbrauch von Kupfer wäre nur ein Bruchteil des AC/AC-Trafos!
Sorry, aber Brummeinstreuungen geht gar nicht. Preis hin oder her…..
Ich hab schon mit deutlich „billigeren“ Preamps gearbeitet und da brummte nix, selbst mit internen Netzteilen. Ganz früher mal hatte ich mal mit einem GAP PRE-73 MK1 und kürzlich mit einem GAP PRE-73 Premier zu tun, da hat auch nix gebrummt.
Ich vermute da eher Schlampigkeit des Herstellers oder Serienstreuung dahinter…..
Oder „unsaubere“ Verkabelung beim Tester ?
@maga Die Verkabelung war simpel, Mikrofon per XLR in den Preamp und von dort weiter per symmetrische Klinke ins Interface. Ich kann natürlich nicht ganz ausschließen, dass die Brummschleife in meinem Setup entstanden ist, auch eine Serienstreuung kann ich nicht ausschließen.
Ansonsten habe ich aber keine unüblichen Einstreuungen in meinem Recording-System. Das Brummen ist mir auch nur im Betrieb mit dem Shure SM7 bei entsprechend hohen Gain-Werten aufgefallen und war dabei nicht sonderlich störend, wie ich auch im Test geschrieben habe. Ich würde diesen Kritikpunkt also nicht überbewerten. Andere ähnlich teure Preamps schaffen es nichtmal bei vollem Gain das SM7 auf Pegel zu bringen…und produzieren dabei mehr Nebengeräusche.
@r.biernat Vor VÖ solch negativer Punkte Rücksprache mit dem Hersteller bez der Ursachen halten?
Die Ursache kann in den Übertragern liegen, nicht umsonst wird der Preamp auch mit Carnhill-Übertragern angeboten. Darüberhinaus sind die Brummeinstreuungen für mich nicht signifikant genug um einen Fehler anzunehmen…daher auch keine Rücksprache.
ich habe dasselbe Modell in Grau, Premier PRE-73. Die beiden Geräteserien (rot/ grau) sind baugleich, bis auf die Farbe und so weit ich weiß, den Eingangs-Transformer. Beim grauen Modell sind beide Transformer von Carnhill.
Die zwei GAP 73 Preamps, die ich z.B. habe sind klanglich richtig gut und da brummt auch überhaupt nichts.
Aber ich finde auch, dass 3 Sterne nicht gerechtfertigt sind, wenn im Testgerät so ein Brummen auftaucht. Da ist dann auch das gute Preis Leistungsverhältnis kein Argument mehr und auch die Möglichkeit des Umtauschs wäre für mich kein Argument. Sonst müsste man dann ja durchgängig alle Geräte, die günstig sind oder gar billig mit 3 Sterne bewerten :-)) Brummen bedeutet für mich fehlerhaft, und das darf nicht mit einem „sehr gut“ bewertet werden.
Die Qualität der Übertrager hat Einfluss auf das Nebengeräuschverhalten, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass der Premier Pre-73 da besser abschneidet. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er komplett brummfrei ist…einfach mal den Gain und Output aufdrehen und hören.
Die leichten Brummeinstreuungen im Betrieb mit dem SM7 sind für mich auch kein offensichtliches Fehlverhalten des Preamps sondern liegen ab einem bestimmten Verstärkungsgrad in der Natur der Sache…vor allem in Relation zum Preis (der Premier Pre-73 kostet immerhin 130€ Aufpreis) Ich denke an den Audiobeispielen lässt sich erkennen, dass der Preamp nicht fehlerhaft ist.
@r.biernat @ r.biernat:
Nach Aufdrehen von Gain und Output auf Max ist bei meinen beiden Pre-73 nichts zu vernehmen, bis auf das erwartbare minimal „Rauschen“, das bei- 51 db anliegt und bei üblichen Abhörlautstärken unterhalb meiner Hörschwelle bleibt.
Wenn das von Dir beschriebene „Brummen“ mein „Rauschen“ sein sollte, wäre alles gut und das „Sehr Gut“ absolut verdient. Ansonsten ist „Gut“ ja auch eine gute Note 🙂
NOTingham Palace😅