Nachbau eines Kompressors
Der US-amerikanische Hersteller Warm Audio ist für seine oftmals sehr exakten und natürlich auch deutlich günstigeren Nachbildungen bekannter Recording-Klassiker bekannt. Mit dem heute vorgestellten Warm Audio WA-1B haben sich die Entwickler nun an einem schwedischen Röhrenkompressor versucht.
Warm Audio WA-1B
Die Orignalvorlage des Warm Audio WA-1B stammt aus dem Hause Tube Tech und entgegen vieler anderer Warm Audio Produkte, gibt es den CL-1B weiterhin zu kaufen. Allerdings zu einem – zumindest für Heimstudios und semi-professionelle Nutzer – recht hohen Preis von rund 3.700,- Euro. Eingesetzt wurde und wird der Tube Tech CL-1B von allerhand prominenten Produzenten wie Chris Lord-Alge oder Rick Rubin und hat schon diverse Hits von Adele, Dr. Dre, Lenny Kravitz oder Norah Jones mitgeprägt.
Warm Audio setzt beim WA-1B auf ausgewählte Komponenten. So kommen u. a. speziell angefertigte Übertrager von Lundahl und ausgewählte Röhren von TungSol und Electro-Harmonix zum Einsatz, um „die perfekte Balance zwischen Vintage-Sound und moderner Performance“ zu erreichen. Laut Hersteller wird alles von Hand verdrahtet, um das Schaltungsdesign so authentisch nachzubilden wie möglich. Laut Website werden alle Kompressoren vor der Auslieferung in der Zentrale von Warm Audio in Austin, Texas von Hand geprüft und getestet. So soll der WA-1B am Ende die klangliche Vielseitigkeit des Originals bieten.
Ausgestattet ist der WA-1B Kompressor mit den typischen Reglern Threshold, Ratio, Attack, Release und Makeup-Gain. Die steuerbare Attack-Zeit mit schnelleren Geschwindigkeiten und die programmabhängigen Release-Regler sollen für den typischen Charakter des Tube Tech Kompressors sorgen. Die Ratio ist stufenlos zwischen 2:1 und 10:1 einstellbar.
Der spezielle Sidechain-Bus-Wahlschalter bietet drei Positionen (Off, Bus 1, Bus 2), mit denen bis zu 10 WA-1B-Kompressoren in die Signalkette eingebunden und verknüpft werden können.
Im folgenden Video könnt ihr euch einen ersten Eindruck vom Warm Audio WA-1B machen. Auf der Warm Audio Website gibt es zusätzliche Klangbeispiele.
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Die wichtigsten Features des Warm Audio WA-1B im Überblick:
- 100 % diskreter Signalweg
- CineMag Eingangsübertrager
- CineMag Ausgangsübertrager
- 4 Premium TungSol und Electro-Harmonix Röhren 2x 12ax7, 1x 12bh7, 1x 6aq5 (oder 6p1 – austauschbar)
- Kenetek Opto-Zelle
- integriertes Netzteil
- Stereo-Link-Möglichkeit
- symmetrische XLR- und Klinke-Eingänge – 600 Ohm Widerstand
- symmetrische XLR- und Klinke-Ausgänge – 600 Ohm Widerstand
- Frequenzgang: +/-1 dB, 15 bis 20.000 Hz
- Gain: 40 dB +/-1dB
- Input Level 16 dB Maximum
- Output Level +10 dB nominal, +16 dB Maximum
- Verzerrung: weniger als 0,1 % THD bei +/-10 dBm
- Attack Time: – 10 ms
- Release Time: – 0,06 s für 50 % Release, 0,5 bis 5 Sekunden für komplette Release
- Meter für Gain-Reduction und Output
- Abmessungen (B x T x H): 483 x 178 x 89 mm
- Gewicht: 5,44 kg
Die ersten WA-1B von Warm Audio sollen zeitnah im Handel erhältlich sein. Der Preis beläuft sich auf 1.349,- Euro.
„CineMag Eingangsübertrager, CineMag Ausgangsübertrager, 4 Premium TungSol und Electro-Harmonix Röhren 2x 12ax7, 1x 12bh7, 1x 6aq5 (oder 6p1 – austauschbar)“
Also ich sehe da auf dem Bild zwei Lundahl-Übertrager und nur zwei Röhren.
@digital-synthologie Ja, seltsam. Im Text steht Lundahl Übertrager, aber in der Zusammenfassung werden CineMags benannt.
Vielleicht ist da was durcheinander gekommen, da, meines Erachtens, Warm Audio bisher immer auf CineMags in ihren Geräten gesetzt hatte. 🤔
Der günstige Preis von Klonen ist wie Schokolade: unwiderstehlich. Aber es bleibt abzuwarten, wie sich das auf unser Urteil über die Qualität auswirkt.
@ms Ich habe einen Warm Audio Bus Comp und einen WA76. Beide kommen lange nicht an die Originale an. Und für einen 1176 würde ich im Mixing immer ein Plugin nehmen. Den nutze ich nur während der Aufnahme. Die Geräte sind nicht schlecht, aber dadurch, dass sie eben an ein Original angelehnt sind, hat man vielleicht höhere Erwartungen.
@PottProject Wir hatten mit den Warm-Audio Kopien top Ergebnisse. Hatten allerdings keinen direkten Vergleich, deswegen unter Vorbehalt.
Also kann aus meiner Erfahrung nur positives berichten.
Und am Ende ist ja Gut was gut klingt, und alle Bands im „Studio/Proberaum“ waren happy. Also waren wir es auch 🤟