Pioneer CDJ-100S
Der Pioneer CDJ-100S war der erste CD-Player, der sich einen Platz neben den Technics 1210 Plattenspielern verdient hatte. Anfänglich noch etwas belächelt, entwickelte er sich zum Club-Standard und ist auch heute noch eine billige Alternative zum Großen Bruder, dem CDJ-1000. Mit dem 100er setzte Pioneer die Messlatte sehr hoch an, was dem Wettbewerb und der Eingliederung von neuen Medien bei DJ-Equipment mehr als gut tat, denn Hersteller wie Numark, Stanton oder Denon mussten nachziehen. Was den Pioneer CDJ-100 so besonders macht, dass es womöglich weltweit kaum einen DJ gibt, der nicht schon einmal mit einem dieser Geräte aufgelegt hat, wollen wir uns in diesem Test mal genauer anschauen.
Erster Eindruck
Seien wir mal ehrlich, einen Schönheitspreis hätte der Pioneer CDJ-100S nie gewonnen, doch darauf kommt es auch nicht an. Mit seinen Maßen von 217 x 91 x 297mm und seinen 2,2kg ist er alles andere als ein Leichtgewicht, doch genau dadurch ist er so robust. Alles ist gut verarbeitet, nichts wackelt und alles ist da, wo es sein sollte. Die Anordnung der Knöpfe ist sehr übersichtlich, wenn auch vielleicht ein wenig spartanisch, was aber nur der Zweckmäßigkeit dieses Gerätes dient. Das Jog-Wheel ist recht klein, jedoch völlig ausreichend und wesentlich brauchbarer als das mancher Doppel-CD-Player.
Die CDs werden vorne per Slot-in Mechanismus einfach rein geschoben, was damals alles andere als der Standard war. Dies ermöglicht ein wesentlich schnelleres Mixen der Tracks.
Der CDJ-100 verfügt weder über einen digitalen Ausgang, noch über einen SD-Karten Slot oder gar einen USB-Anschluß, wie es sein aktuellster Nachfolger, der CDJ-400. Allerdings hatte auch er schon einen Fader-Start-Anschluß.
Das Display ist groß und zeigt auf einen Blick alle relevanten Informationen in gut lesbaren Ziffern und Buchstaben an.
Ausstattung
Was man schon auf den ersten Blick ahnte, bestätigt sich beim genauerem Hinschauen. Der Pioneer CDJ-100S ist eher was für minimalistische DJs, die auch mal ohne Loop-, Scratch- oder Reverse-Funktion auskommen. Das soll aber nicht heißen, dass man mit dem Player nicht kreativ arbeiten kann. Über das Jog-Wheel lassen sich insgesamt 3 Effekte steuern: JET, ZIP und WAH. Der Jet-Effekt funktioniert wie ein Flanger, der ZIP-Effekt verändert die Tonhöhe drastisch nach oben oder unten, einschränkt aber nicht die Geschwindigkeit des laufenden Songs. Dieser Effekt eignet sich besonders gut, um einen Track auslaufen zu lassen, ähnlich wie man es vom Technics Plattenspieler kennt, wenn man ihn ausschaltet. Der WAH-Effekt hat die Funktion eines Low-, bzw. Highpass-Filters. Jeder dieser Effekte kann mit dem Betätigen der Hold-Taste gehalten werden, sodass sich seine Parameter nicht ändern. Dies ermöglicht interessante Spielereien während eines Sets. Das Jog-Wheel wird außerdem als Pitchbend genutzt, was erstaunlich gut funktioniert und leicht von der Hand geht. Das Scratchen ist allerdings nicht möglich.
Des weiteren verfügt der CDJ-100 über eine Cue-, sowie Auto-Cue-Funktion, einem Mastertempo-Schalter, der es erlaubt, die Geschwindigkeit der Songs zu verwenden, die Tonhöhe jedoch beizubehalten, sowie einem Knopf, um die Zeitanzeige umzustellen.