Freeware: Sonic Garbage ist ein cooler Browser Sampler mit tollen Möglichkeiten
Sonic Garbage ist eine Browser-Anwendung von Greg Technology. Auf der Sonic Garbage Website sieht man farbige Rechtecke. Eine Reihe besteht aus 8 Rechtecken. Wenn man aber durch die Website scrollt, wird man schnell feststellen, dass die Anzahl der Reihen ansscheinend unendlich ist. Jedes Rechteck spielt eine Audiodatei ab, die zufällig von YouTube gesampelt wurde. Wenn eines der Rechtecke angeklickt wird, wird es geloopt. Streicht man nur darüber, wird es solange abgespielt, wie man sich mit dem Mauszeiger auf ihm befindet.
Rein theoretisch ist es möglich, alle 3000 Pads gleichzeitig zu aktivieren. Ich hab das mal mit ein paar Dutzenden versucht und das Klangmaterial, welches man erhält, lässt sich durchaus kreativ und musikalisch weiterverarbeiten. Die Farben der Rechtecke oder Pads sind übrigens nicht zufällig entstanden, sondern entsprechen der Energie, die in dem Sample steckt und in verschiedenen Farbabstufungen codiert wurden. Sehr ruhige Samples sind hellblau codiert, und die lautesten Samples werden nach den Abstufungen des Farbkreises violett angezeigt. Diese Unterscheidung kann bei einer Klangkomposition hilfreich sein. Praktischerweise können die Pads nach ihrer Energie oder Länge sortiert und auch zufällig angezeigt werden. Die Lautstärke der einzelnen Pads lässt sich regulieren.
Es ist toll, dass man Gruppen von Pads erstellen kann. Dazu werden die Pads mit Buchstaben benannt, und alle Pads mit demselben Buchstaben bilden eine Gruppe. Durch Drücken der Buchstaben auf der Tastatur können die Gruppen aktiviert und deaktiviert werden. Somit ist es auch möglich, Pads zu triggern.
Viele Browser-Apps können Einstellungen nicht speichern, doch wenn ihr Sonic Garbage nutzt, wird eine URL erstellt, die als Preset dient und geteilt werden kann.
Mit einem einen MIDI-fähigen Browser ist es möglich die Pads anzusteuern. Genial ist, dass Sonic Garbage Audiorecording erlaubt. Die Ergebnisse werden als WAV-Datei auf eurem Rechner gespeichert.
Ein wirklich lustiges Tool, das nichts kostet und die Kreativität anregen kann. Natürlich ist eine Vorliebe für Samples Grundvoraussetzung, um mit solch einem Tool zu arbeiten. Mit Sonic Garbage ist es möglich, über den eigenen Tellerrand zu blicken und einfach mal schnell etwas Neues auszuprobieren. Greg Technology plant, Sonic Garbage mit weiteren Möglichkeiten zu erweitern.
Es ist möglich, Greg Technology auf seinem Patreon-Kanal zu unterstützen. Das ist nicht das einzige Tool, das ihr dort finden werdet. Wirklich ein spannender Entwickler.
Abschließend noch ein paar Links, die ich mit Sonic Garbage erstellt habe und die ihr euch anhören könnt.
Svensyntetics Sonic Garbage 01
Svensyntetics Sonic Garbage 02
Svensyntetics Sonic Garbage 03
Svensyntetics Sonic Garbage 04
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Bevor das hier im schalltoten Raum landet, ein Feedback: Mein erster Gedanke: „Was ist denn ein Browser Sampler?“ Ich würde das eher als Zufallsloop-Sammlung bezeichnen. Irgendein Tempo oder Timing scheint es nicht zu geben. Das zu verwenden, wird ein bisschen schwierig. Selbst wenn man gerade so eine Art Hintergrundlärm haben will, sehe ich keinen Ansatz, danach einigermaßen gezielt in „Sonic Garbage“ zu suchen. Immerhin zeigt der Name — übersetzt soviel wie „dröhnender Abfall“ — eine gewisse Selbstironie.