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Spotify 2024: 1000 Streams pro Song, um Geld zu verdienen

Spotify: 1000 Plays pro Song, sonst gibt es kein Geld mehr!

17. November 2023


Für Konsumenten ist das Streamen von Musik sehr praktisch, denn für einen geradezu lächerlichen Monatsbeitrag hat man Zugriff auf Millionen von Songs. Musiker und Musikerinnen haben es jedoch schwer, mit dem Streaming Geld zu verdienen. Spotify zahlt pro Stream in Deutschland 0,3 Cent, 34 Cent gibt es für 100 Streams und 3,39 Euro für 1.000 Streams. Außerdem muss jeder Song mindestens 30 Sekunden lang abgespielt werden, sonst gibt es kein Geld. Nun wird es von Spotify noch schwieriger gemacht, mit Streaming Geld verdienen zu können.

Ab 2024 muss ein Song mindestens 1000-mal pro Jahr abgespielt werdemn, um Geld mit ihm zu verdienen. Wieviel Geld bekommt man für 1000 Streams ab 2024? Ab 1000 Streams beginnt Spotify, die Einahmen zu zählen, man steht dann also bei 0,00 Euro. Doch was passiert mit dem Geld, das weniger als 1000 Streams einbringen? Dieses Geld wird auf die Streams umverteilt, mit denen Geld verdient wird. 500 Streams generieren derzeit 1,69 Euro. Man könnte nun argumentieren, dass dies nicht viel Geld sei, aber pro Tag werden etwa 50.000 Songs veröffentlicht. Jeder kann heutzutage publizieren, aber nicht jedes dieser Lieder wird die magische Grenze von 1000 Streams überschreiten. Trotzdem wird mit diesen Titeln in der Masse ein ungeheurer Batzen an Geld verdient.

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Spotify Startseite vom 12.11.2023

Spotify hat berechnet, dass 40 Millionen Dollar mit Titeln verdient werden, die weniger als 1.000 Streams besitzen. Dieser Schritt soll dazu dienen, die Verwaltung von geringen Beträgen für einzelne Künstler zu vermeiden, bis diese überhaupt einen auszahlungsfähigen Betrag erreichen.Verständlich, denn beispielsweise können 0,09 Cent nicht ausbezahlt werden. Diese Argumentation ist aber nur teilweise nachvollziehbar. Ein Verlag, der 200 Songs veröffentlicht hat, von denen jeder im Schnitt 300-mal pro Jahr abgespielt wird, sieht nun keinen Cent mehr. Das wären 204,- Euro an Einnahmen gewesen. Dieser Betrag ist immer noch ungeheuerlich gering und deckt in keinster Weise die Produktionskosten einer Musikaufnahme.

Die Botschaft ist klar: Unter 1000 Streams ist dein Song in den Augen von Spotify anscheinend nichts wert. Ob das der richtige Ansatz ist, Anfänger zu motivieren, Musik zu machen? Ein Song zu veröffentlichen, der sofort ein Hit wird, ist wie ein Sechser im Lotto. Wer schafft das schon? Ist ein Musiker gescheitert, wenn er nicht 1000 Plays erreicht? Was kommt als nächstes? Monetarisierung nur, wenn man mehr als 1000 Fans hat?

Könnt ihr den Schritt von Spotify nachvollziehen? Wie viele Plays generiert ihr im Jahr? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Es gibt immer weniger Gründe, seine Musik noch auf Spotify zu veröffentlichen. Insbesondere als kleiner Künstler. Espen Kraft hat seine Musik schon aus genau dem Grund zurück gezogen (finde ich gut, die Aktion). Und wenn man Benn Jordan Glauben schenken mag, dann hat Spotify sowieso über kurz oder lang Probleme. 👎😈

  2. Profilbild
    MartinM.

    Da juckt es mich doch, eine provokante Zustimmung beizusteuern: Gut so! Richtige Maßnahme! Angesichts einer Flut von Tracks und einer undurchsichtigen und ungerechten Entlohnung, muss man bei Spotify Mindestanforderungen einführen. Und die könnten auch durchaus höher ausfallen. Aber anschließend bitte auch für bessere, gerechtere Honorare sorgen!
    Was mich wiederum stört, ist eine gewisse Henne-Ei-Problematik. Du willst veröffentlichen, um bekannt zu werden? Dann werde erstmal bekannt und dann kannst du bei uns veröffentlichen! Das erzwingt ja geradezu Tricks und Schummeleien.
    Ganz nebenbei: Soundcloud bietet seinen Besuchern an „bezahle einen monatlichen Beitrag, dann werden deine Tracks von mindestens 100 Leuten ‚gehört'“. Das nenne ich Musikindustrie 2.0 — produziere nicht nur alles selbst, sondern bezahle auch noch dafür, dass sich irgendein Softwarebot deinen Schmarren „anhört“!
    Noch nebenbeier: Dass du als Buchautor Leser dafür bezahlst, dass sie dein Geschreibsel lesen, gibt es schon. Das nennt sich Literaturagent.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @MartinM. > […] Aber anschließend bitte auch für bessere, gerechtere Honorare sorgen! […]

      Ich fürchte, ich muss nicht zu tief in die Glaskugel blicken, um vorherzusagen, dass genau das ausbleiben wird. 😀

      Die ungerechte Entlohnung ist das eigentliche Problem. Kleines Rechenbeispiel: Ich zahle EUR 10,99 pro Monat. Dann höre ich als Beispiel sagen wir 1.000 Minuten Musik von Stimming und 1.500 Minuten Musik von Anthony Rother. Sagen wir mal, Spotify behält 40% der Einnahmen für sich (für Server und Technik und so). Dann ergäbe sich folgende Rechnung:

      60% von EUR 10,99 = EUR 6,59
      Insgesamt gehört = 2.500 Minuten
      pro Minute = EUR 0,002636
      Stimming 1.000 Minuten = EUR 2,64
      Anthony Rother 1.500 Minuten = EUR 3,95

      So einfach ließe sich das ausrechnen und absolut gerecht verteilen. Computer sind dafür PRÄDESTINIERT, so etwas gerecht zu verteilen. Die wurden für so etwas ERFUNDEN!

      Passiert aber nicht! Warum? Ja, das sollte sich mal jeder fragen. Also weg mit dem Dreck. 👎

      • Profilbild
        MartinM.

        @Flowwater Irgendwelche Zugeständnisse an die bisherigen Rechteverwerter werden wohl auch hinter der aktuellen Honorarpraxis stehen. Streaming á la Spotify ist ja immer noch besser als eine „Tauschbörse“ wie Napster. Im Prinzip hat man ja die Zielgruppe von Null auf einen kleinen monatlichen Beitrag heraufgehandelt. Der Beitrag müsste vor allem höher ausfallen.

    • Profilbild
      Tyrell RED 211

      @MartinM. Bis auf den letzten Satz stimme ich dir zu – 👌, aber die Rolle eines Literaturagenten ist eine ganz andere. Was du meinst sind Druckkostenzuschussverlage, also Verlage die dein Werk drucken und veröffentlichen, wenn du dafür bezahlst. Im Gegensatz dazu handelt der Literaturagent für dich die Konditionen mit dem Verlag aus (Vorschuss, Lizenzen etc.) und finanziert sich ausschließlich durch eine Provision.

      • Profilbild
        MartinM.

        @Tyrell Das mit dem Literaturagenten ist polemisch gemeint. Wenn man meint, ein Verlag müsse Lektoren haben, die beruflich lesen, was das Zeug hält, irrt sich. Das Lesen neuer Manuskripte hat man outgesourct an freiberufliche Literaturagenten. Ja, die werden nur im Erfolgsfall bezahlt, aber eben nur vom Autoren. Das Prinzip dahinter stößt mir auf, „bezahle Leute dafür, dass sie die unerträgliche Mühe des Lesens auf sich nehmen“. Und mir scheint man im Musikmarkt nach Ähnlichem zu streben — lass nicht mehr die wenigen Zuhörer bezahlen, lass den Musiker dafür blechen, dass sich opferbereite Menschen seine Werke anhören! Es geht ja auch schon mit den jetzigen Bestimmungen bei Spotify: Bezahl mich und ich streame Deine Songs 24/7. Das Ganze als Geschäftsmodell hätte wahrscheinlich sogar gute Chancen.
        Und, nein, Drucken auf eigene Kosten oder Print on Demand meine ich nicht.

  3. Profilbild
    tillme

    Interessant finde ich, dass die durch viele „kleine“ Künstler generierten Einnahmen an die „größeren“ Künstler verteilt werden sollen. Hat sich da die Major-Lobby durchgesetzt? Geht das dann anteilig nach den Streams, die der Künstler selbst hat? Oder habe ich das falsch verstanden? 🧐

    • Profilbild
      HSTRKMP

      @tillme die Majors haben sich nicht nur durchgesetzt, sondern sind zu 18% an Spotify beteiligt. früher gab es für solche Konstruktionen das Kartellrecht, aber das wird ja seit Jahrzehnten nicht mehr angewendet.

  4. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Wer unter dieser Schwelle bleibt, den dürfte das sowieso nicht interessieren. Der verdient kein Geld mit der Musik.

    Und andererseits, solange Künstler/Labels es nicht für nötig erachten, ihre Musik bei den besser zahlenden Alternativen hochzuladen, haben sie die geringen Auszahlungen auch verdient.

    • Profilbild
      HSTRKMP

      @digital-synthologie die erste Aussage ist richtig. die zweite halte ich für eine fast bösartige Verdrehung der Tatsachen. Wir leben im Endstadium des Monopolkapitalismus. Die Situation ist im Prinzip genau so wie in der Ölindustrie Anfang des letzten Jahrhunderts. Es gibt faktisch keine Alternativen zu Spotify, was schon dadurch offensichtlich wird, dass die Major Labels die größte Investorengruppe bei Spotify sind. Und solange dieses Kartell aus Majors und Streaming Plattformen nicht vom Staat zerschlagen wird, kann es auch keine Alternative geben. Welches motiv sollten die Labels denn haben, ihre eigenen Gewinne abzuschaffen? Es ist wirklich erschreckend naiv, zu denken, man könnte da als kleiner Rechteinhaber irgendwie gegen ankommen.
      Das zu ändern ist nicht Aufgabe der Rechteinhaber die ausgebeutet werden, sondern des Staates, bzw der Gesellschaft, die das einfach verbieten muss.

      • Profilbild
        digital-synthologie AHU

        @HSTRKMP Hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe?
        Anders kann ich mir die Unterstellung, der „bösartigen Verdrehung“ nicht erklären. 🙁

        • Profilbild
          HSTRKMP

          @digital-synthologie ja, du sagst, wer seine Musik da hochlädt, hat es nicht anders verdient. so etwas kann man sagen, wenn man von den Realitäten von Kapital und Macht nichts wissen will. sonst nicht. Menschen sind nicht schuld an ihrer eigenen Ausbeutung. wenn man das behauptet, verdreht man die Tatsachen und es gibt genau zwei Möglichkeiten, wie man dazu kommen kann: entweder man ist dumm, oder man ist schlecht.

          • Profilbild
            Flowwater AHU

            @HSTRKMP Wenn ich mich da mal vorsichtig einmischen darf (weil ich zum Thema Spotify eine sehr definierte Meinung habe):

            […] [@digital-synthologie sagt] wer seine Musik da hochlädt, hat es nicht anders verdient. […]

            Auch wenn es brutal ausgedrückt ist, aber ich finde, er hat Recht. Niemand wird gezwungen, seine Musik über Spotify anzubieten. Niemand wird auch gezwungen bei einem Label zu unterzeichnen, welches die Musik bei Spotify verramscht. Ob man sich davon etwas erhofft, steht auf einem anderen Blatt. Aber GEZWUNGEN wird man nicht. Und solange Musiker sich mit Hilfe von Spotify ausbeuten lassen, genau so lange wird es dieses System geben.

            Solange wir wie die Blöden mit Benzinern Auto fahren, wird sich am Autobau nix ändern. Solange wir mit Bank- und Kreditkarten an Kassen bargeldlos bezahlen, kommen die Banken natürlich auf die Idee, das Bargeld ganz abzuschaffen. Solange wir alle halbe Jahr ein neues Smartphone mit fest verbauten Accus kaufen, wird es diesen Umwelt-Müll weiter geben. Solange die ADHS-Handywischer über ihr Smartphones Musik hören, wird genau dafür Musik optimiert (Charts).

            Ganz unten ist der Konsument der größte Einflussfaktor. DAS ist die Realität von Kapital und Macht, die wir aus Bequemlichkeit nur gerne vergessen. Wir sind nicht gezwungen. Jeder von uns hat Einfluss.

  5. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Es wundert mich sehr das sowas rechtlich überhaupt möglich ist.
    Es werden ja personalisierte Umsätze erzielt.
    Das Spotify diese Einnahmen einfach so umverteilen kann ist schon ein beachtlicher Vorgang.
    Ich hoffe doch das da noch ein rechtliches Problem auf Spotify zukommt, gerade in den USA.

    • Profilbild
      GAFR

      @Anthony Rother Wird bestimmt über die AGBs geregelt. Wer nicht zustimmt, ist dann gleich weg vom Fenster.

      • Profilbild
        HSTRKMP

        @GAFR man stimmt als Künstler bei Spotify aber keinen AGBs zu. der Vertrieb an Spotify läuft ausschließlich über labels, oder über Dienstleister, die gegenüber Spotify als Label auftreten.

    • Profilbild
      anselm

      @Anthony Rother Der Unterschied zu illegalem Filesharing liegt womöglich vor allem im Lobbying. Es sind zudem die Majors Anteilseigner. Die kleinen Indie-Producer hingegen haben keine Lobby.

      Aus meiner Sicht ist das Umverteilen ganz offensichtlich kriminell. Nur sind eben die, von denen man als erstes Widerstand erwarten würde (die Majors), Profiteure der Praxis.

      So hat dann der Spotify CEO zukünftig noch mehr Kapital, das er in die Rüstungsindustrie investieren kann.

  6. Profilbild
    jan1973

    Wurde der Wert der Schwelle jetzt eigentlich schon offiziell bekannt gegeben? Bisher war mir nur bekannt, dass es die Aussage gab, dass es nur Songs betreffen würde, die weniger als 5 Cent im Monat bekommen. Aus dieser schwammigen Aussage hat offenbar jemand dann 1000 Streams ausgerechnet.

    Für mich als Konsument wäre es eher wichtiger, wenn mein Geld tatsächlich an die Künstler (oder Rechteinhaber) gehen würde, die ich höre. Von den 20 meist gestreamten Künstlern auf Spotify habe ich noch nie ein Song gestreamt und werde es aufgrund meines Musikgeschmacks auch nie. Aber aufgrund des Abrechnungsmodells geht jeden Monat ein Teil meines Geldes an Taylor Swift, Bad Bunny und Co.

  7. Profilbild
    prizzy

    Für 1000 Streams gibt es laut Bericht 3,39€.
    Man muss 1000 Streams pro Jahr machen, um 3,39€ zu bekommen.
    Die Leute, deren Musik von der Regelung betroffen ist, haben auch vorher kein Geld damit gemacht.
    Wenn der Bäcker kein Brot verkauft bekommt er auch kein Geld.
    Genauso wie man von Musik, die nicht gehört wird, nicht leben kann.

    Dafür bleibt jetzt ein Riesenhaufen Geld pro Tag für die potenziell fairere Verteilung an andere Musiker*innen, auch an kleinere Indie-Artists.
    1000 Spotify-Streams sind nämlich nicht viel und kein Privileg, dass nur die Majorlabels erreichen können.

    In der gigantischen Flut an Musik, die seit DAW’s, Homestudios und Internetreleases durch die Welt rollt, ist es schwer über Wasser zu bleiben und sich durchzusetzen und ich finde diese Maßnahme tatsächlich sinnvoll und gut.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @prizzy >[…] Die Leute, deren Musik von der Regelung betroffen ist, haben auch vorher kein Geld damit gemacht. […]

      Ohne böse sein zu wollen, aber: Wo kommt denn die Annahme her?

      Wenn ich von meiner Musik eine einzige CD oder einen einzigen Download auf Bandcamp verkaufe, dann macht es in meinem E-Mail-Eingang von Bandcamp »Cha-ching!« (die E-Mail nennen die tatsächlich so) und im selben Moment habe ich das Geld bei PayPal. Ich muss nicht erst 100 oder 1.000 Donwloads verkaufen, bevor ich einen EUR sehe.

      • Profilbild
        Tai AHU

        @Flowwater „@prizzy >[…] Die Leute, deren Musik von der Regelung betroffen ist, haben auch vorher kein Geld damit gemacht. […]

        @FlowaterOhne böse sein zu wollen, aber: Wo kommt denn die Annahme her?“

        Ich denke er meint, die die rausfallen hätten unter 3,39 gehabt. Also praktisch nichts. Da hat er recht.

        • Profilbild
          Tyrell RED 211

          @Tai Korrekt. Und das Spotify hier durch Einsparung in der Administration Geld sparen möchte, ist in meinen Augen absolut legitim.

  8. Profilbild
    GAFR

    Diese Streaming-Abo-Modelle funktionieren auf Dauer nicht. Punkt.
    Immer mehr Content bei einer mehr oder weniger gleich bleibenden Userbase, kann man sich an fünf Fingern abzählen.
    Klar das die Preise bei allen zur Zeit nach oben gehen müssen, damit wenigstens die bisherigen Royalties gezahlt werden können.

    Kein Wunder, dass dann perverse Geschäftsmodelle auftauchen und man sich gegenseitig den Allerwertesten wegklagt, weil zufällig die gleichen Samples von den hiesigen Anbietern benutzt wurden.

    Abartig.

    • Profilbild
      HSTRKMP

      @GAFR aber Spotify ist doch ein Beispiel dafür dass es sehr gut funktionieren kann. also für die Majors jedenfalls. alle haben große Anteile an Spotify. je weniger Spotify für streams bezahlt, desto mehr Geld verdient die Industrie. da muss niemand irgendwen verklagen, weil Kunde und verkäufer effektiv die gleiche juristische Person sind.
      das geht natürlich zulasten von Independent Labels, Wettbewerb und Künstlern, aber dafür hat sich doch noch nie jemand interessiert. solange das Kartellrecht im für Internet Firmen nicht angewendet wird, bleibt das der Wilde Westen.

      • Profilbild
        GAFR

        @HSTRKMP Eben, es funktioniert nicht. Nicht für die, für die es funktionieren sollte.

  9. Profilbild
    monkeybass

    Wenn ich mir nach einem Konzert, einer sagen wir mal noch recht unbekannten kleinen Band, am Merchstand ein Album der Band auf Vinyl kaufe, was ich in der Regel sehr gerne mache, und € 25 dafür bezahle, dann hat die Band sofort ein paar € damit verdient, etwas weniger wenn ich das Album auf Amazon oder jpc bestelle oder beim örtlichen Plattenladen (sofern es einen gibt). Ob ich dieses Album jetzt anhöre, ins Regal stelle oder die nächsten 5 Jahre im Dauereinsatz höre oder nach 10 Jahren wieder mal raussuche ändert nichts am Verdienst der Band. Ein Song derselben Band kann eventuell nach, als Beispiel, 3 Jahren digital im Spotify Regal virtuell zu verstauben plötzlich zum Hit werden… ich will das Geschäftsgebaren von Spotify nicht gut heißen, aber es hat auch Vorteile, die, theoretische, Reichweite kann ich anders schwer erreichen… ich mag trotzdem Vinyl, zum hören, sammeln, anfassen … und streaming zum informieren, mein Geld bekommen die Bands vorwiegend bei Konzerten und durch den Plattenverkauf.

  10. Profilbild
    HSTRKMP

    Es ist schon eine Unverschämtheit. in der Praxis ändert das aber nichts an der Rolle, die Spotify für kleine Independent künstler hat. das ist keine Einnahmequelle, sondern eine relativ günstige, oder bestenfalls kostenlose Werbeplattform. Es ist leider die Realität, dass niemand mehr Geld für Musik ausgibt. Wenn man bekannter werden will und Konzerte spielen möchte muss man einfach auf Spotify präsent sein. Sonst existiert man als Musiker im Jahr 2023 einfach nicht. unmittelbar finanziell lohnen würde sich das auch mit dem alten Modell erst nach ungefähr 10.000 streams im Jahr. erst dann wären die Kosten nur für das hochladen der Songs eingespielt.

  11. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Wie sagte der alte Adenauer? „Nicht einmal ignorieren.“

    Man sollte diesen Streamingdiensten von vorneherein den Stöpsel ziehen und ihnen keine Macht über einen geben, indem man ihnen einfach das entzieht, was sie am dringendsten brauchen: Material zum Streamen *und* Aufmerksamkeit. Wenn natürlich jeder meint, er müsse seinen musikalischen Schutt bei einem Streamingdienst abladen, dann darf er sich nicht beklagen, daß am Ende a) kein Geld reinkommt und einem der Provider b) auch noch einen Strich durch die Rechnung macht, was das Hochladen von Schutt angeht, weil Millionen andere genauso denken.

    Jeder, der seine Musik seit geraumer Zeit macht und sich womöglich eine Fanbase erspielt hat, wird diese Fanbase mitnehmen können zu seinem eigenen Streamingportal, das er selbst aufgebaut hat — die meisten Leute dürften deutlich internetaffiner sein als ich, und Serverspace ist heute keine wirkliche Kostenstelle mehr. Das ist am Ende ein bißchen Fleißarbeit, sollte sich aber lohnen — wie der Betrieb des eigenen, selbstverwalteten Kleinlabels –, wenn man nicht phatte Blingblings und voll das Pimpmobil für die eigene Street Credibility haben muß.

    Auf einem selbstverwalteten Portal kann man dann auch die eigene Arbeit als Download anbieten gegen Hutspende.

    Muß man halt nur machen — aber die Not scheint noch nicht groß genug zu sein, denn die macht bekanntlich erfinderisch.

    • Profilbild
      anselm

      @iggy_pop Die können gerne weißes Rauschen, AI generierte Fahrstuhlmusik und Podcasts streamen

  12. Profilbild
    Jeanne RED

    Das ist ja nur ein weiterer Schritt in der „Salami-Taktik“: Veränderungen werden in kleinen, scheinbar unscheinbaren Schritten vorgenommen, damit bei jedem weiteren Schritt der Widerstand kleiner ist.

    2024 sind es dann „ab 1000“, alsbald dann „ab 10000“ … irgendwann muss man dann für die Benutzung direkt Geld bezahlen, wie es ja manch‘ andere Plattformen gerade auch versuchen.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Jeanne Es gehören immer zwei dazu: Einer, der’s macht, und einer, der’s mit sich machen läßt.

      Die Illusion, ohne diese Dienste als Kreativer nichts stemmen zu können, ist Teil des Geschäftsmodells.

  13. Profilbild
    superikone

    Streaming fördert halt die Wegwerf-Kultur in puncto Musik noch mehr. Immer mehr Angebote, stundenlange Playlists, die man kein zweites Mal hört. Sehr schade. Und doch fände ich es richtig, wenn Spotify weiter alle Streams entlohnt. Gerade für ambitionierte Semipros gibt es ja kaum eine andere Möglichkeit, seine Musik zu verbreiten (…und ich habe jahrelange Bandcamp-Erfahrung: kennt kaum jemand außerhalb der Musiker-Community). Nahezu jeder hört nur noch Spotify Listen. Und auch diese kleinen ersten Schritte in der eigenen Vermarktung sollten weiter honoriert werden, auch in Cent-Beträgen. Wenn es der Big Player Spotify vormacht, ziehen alle anderen nach – damit bleibt dem Musiker nicht mal mehr dieser schmale Sparstrumpf, den man für neue Kabel o.ä. ansammeln kann. Draufzahlen als Musiker, das kennt man irgendwie, aber bitte nicht noch für das multimillionenschwere Geschäftsmodel eines anderen.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @superikone „[…] (…und ich habe jahrelange Bandcamp-Erfahrung: kennt kaum jemand außerhalb der Musiker-Community). […]“

      Ich weiß ja nicht, wie Du das bei Bandcamp angehst, aber die wenigsten, die meine Musik kaufen, sind Musiker, sondern in erster Linie Hörer, Fans und Supporters — Bandcamp ist also wohl ganz offensichtlich auch außerhalb von Muckerkreisen bekannt.

      Ich kenne allerdings auch Mucker, die ihre Arbeiten bei Bandcamp anbieten, so ist das nicht.

      Die Werbetrommel rühren die natürlich nicht für einen, das ist klar, aber mit ein bißchen elbow grease sollte das eigentlich klappen. Ist nur kein instant success, und vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt und so…

  14. Profilbild
    Kazimoto

    Wen interessieren 1000 Streams? Ich würde lieber abends in einen Club gehen und mir mit Bier in der Hand irgendwas anhören, nur kann mir einer sagen wo? Bei den Millionen an Streams, Songs und Künstlern, müsste ich sowas theoretisch an jeder Straßenecke finden. Nein, man kann sagen was man will, ein Schwellenwert ist nichts unanständiges. Was fehlt ist Kultur, nur warum sich die Mühe machen, wenn ein Smartphone 24/7 Kopfkino bieten kann. Finde den Fehler.

  15. Profilbild
    arnte

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Für Hobby Musiker war Spotify noch nie eine Plattform, wo man WIRKLICH Geld verdient hat. Spotify funktioniert aber prima als Promo. Es ist für viele Hörer einfach komfortabel Spotify zu nutzen und mit etwas Glück landet man in irgendeiner Playlist und wird von Leuten gehört, die einen sonst nie gehört hätten. Und wenn die Musik gefällt wird dann vielleicht auch mal weiter recherchiert und letztendlich ein Album bei Bandcamp gekauft. Wenn man das gut findet, muss man mitmachen, ansonsten halt nicht. Es wird ja niemand gezwungen…

  16. Profilbild
    Philipp

    Ich hab’s noch nie verstanden wie jemand wirklich Spaß an der Musik mit Streaming Diensten hat. Ich will Musik die ich schätze in bestmöglicher Qualität besitzen, nicht davon abhängig sein, ob ein Anbieter sie im Katalog behält oder nicht, von seiner künftigen Preisgestaltung, auf welchen Devices ich sie dann hören darf, in welchen Abständen ich online gehen muss, Auswertung meiner Hörgewohnheiten.. könnte die Liste ewig fortsetzen 😅 ….

    Habe zwar ein Spotify Abo um ab & an Neues zu entdecken, aber was gefällt kaufe ich mir dann.

    Die 1000er Schwelle ist für mich hingegen kein großer Aufreger, Streamingdienste sind nebs den guten Sachen voll mit Füllmaterial was es erschwert neue Sachen zu finden. Und das Vergütungsmodell finde ich insgesamt diskussionswürdig.

    • Profilbild
      SlapBummPop

      @Philipp Moin Philipp.
      Geht mir auch so, ich gönne mir z.B. auch heute noch gelegentlich
      CD und SACD.
      Und ein „Spotify Abo“, kommt mir nicht ins Haus.
      (ich bin generell bisher ohne Abos glücklich ;-))

      Gruß
      SlapBummPop

  17. Profilbild
    t.goldschmitz RED

    Ich gebe hier noch einen Punkt zu bedenken, der bisher noch nicht angesprochen wurde. In nicht allzuferner Zukunft wird es möglich sein, passable Musik über eine „KI“ zu erzeugen. Einfach durch Texteingabe.
     
    StableAudio kommt da schon viel näher ran als vorherige Versuche.
     
    Vielleicht möchte man sich auch nur vor der zu erwartenden Schwemme an „Bot-Künstlern“ schützen; die könnten ja ohne Probleme hunderte Titel pro Tag kreieren und automatisiert hochladen.

    • Profilbild
      SlapBummPop

      @t.goldschmitz Hallo t.goldschmitz.
      Ich hoffe „KI-Werke“ werden zumindest so etwas wie ein „Wasserzeichen“ o.ä. bekommen.
      So wären sie immer als „KI“ generiertes „Werk“ erkennbar.
      Und warten wir doch mal ab, wer tatsächlich bereit ist, für solche „Werke“ auch zu bezahlen!

      Also ich gehöre definitiv schon mal nicht zur „Zielgruppe“.

      Gruß
      SlapBummPop

      • Profilbild
        Basicnoise AHU

        @SlapBummPop „Ich hoffe „KI-Werke“ werden zumindest so etwas wie ein „Wasserzeichen“ o.ä. bekommen.“
        Als ob. Aber schön wärs.

  18. Profilbild
    roughael

    Ich finde es extrem schade, dass spotify immer weiter den weg der kleinkünstler-ausbeutung beschreitet, während plattformen wie bandcamp nicht annähernd diese breite masse bekommen. Spotify könnte sich doch positive publicity holen, indem sie einen donate button für künstler anbieten, die nicht 10k an streams haben. Aber nein.. Lieber die kleinen mehr schröpfen und die großen noch größer machen, und am allerwichtigsten: selbst am meisten abkassieren 😠
    Sowas sollte man nicht unterstützen!

  19. Profilbild
    Philipp

    Was da KI technisch auf uns zukommt ein weiteres Argument für eine gepflegte private Musiksammlung :-)

    Wird spannend ob die Dienste KI Versionen sauber von nicht KI trennen werden bzw. ob sie das überhaupt können.

    Mir ist es jetzt schon nicht authentisch genug und klar ausgewiesen was die regulären nicht KI Releases bei so manchem Streaming Dienst angeht.

    Da fehlen bei einigen Streaming Diensten bei diversen Samplern oder DJ Mixes diverse Tracks was mir teils nur aufgefallen ist da ich auch die entsprechenden CDs besitze, bei manchen Samplern / Soundtracks wird der einzelne Track einfach von einem anderen Release herangezogen.

    Ich will die Platte so 1:1 authentisch wie sie zu ihrer Zeit eben veröffentlicht wurde. Single mit allen Versionen, Album etc.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Philipp > […] Wird spannend ob die Dienste KI Versionen sauber von nicht KI trennen werden bzw. ob sie das überhaupt können. […]

      Ganz ohne Häme: Ich glaube nicht, dass das spannend wird. Mir ist ziemlich klar, ob eine wie auch immer geartete Beteiligung einer KI an Musik in Zukunft ausgewiesen wird … oder eben nicht. 😉

      • Profilbild
        Philipp

        @Flowwater Problem iss halt auch dass die Masse der Kids heute Musik wohl eher als kurzweilige Unterhaltung sieht die schnell konsumiert wird. Sich wirklich auf nen einzelnen Track & Alben einlassen eher nicht. Ob KI & von wem ist dann eher zweitrangig.

        Wenn man als Kind damals bis zu 30 Mark Taschengeld für ne CD geopfert hat man sich schon sehr gut überlegt was man sich holt, die Wertschätzung war dann auch ne andere als wie wenn einem heute ein Sortiment mit Millionen Tracks zur Verfügung steht, darunter jede Menge Schrott da praktisch jeder ohne Qualitätskontrolle releasen kann.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @Philipp Natürlich. Zu allem, was Du schreibst, Daumen hoch.

          Smartphones mit der Illusion, ständig und überall alles zur Verfügung zu haben, impfen das den Leuten ein. Dabei bleibt das eigene Denken auf der Strecke. Und die Wertschätzung für irgend etwas ebenfalls. Keiner will sich mehr etwas merken, keiner will mehr warten, keiner will sich mehr auf etwas einlassen … Hauptsache schnell, schnell, jetzt, sofort und wisch und wieder weg und sogar im Kino und bei Dating ständig auf WhatsApp reagieren.

          Wenn auf diese Verhaltensweise mal eine soziologische KI losgelassen wird, um daraus den maximalen Gewinn für Unternehmen zu ziehen (und damit den Menschen zu schaden) … viel Spaß!

  20. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    Ich habe mit Spotify&Co. nichts am Hut.
    Man muss aber auch mal sehen, daß dadurch das Veröffentlichen/Bekanntmachen sehr viel unaufwändiger ist als früher.
    Seinerzeit bedeutete es einen ungleich höheren zeitlichen und finanziellen Aufwand, wenn man seine „Kunstwerke“ unters Volk bringen wollte.
    Das ging mit der Studio-Arbeit los, dann Auftrittsmöglichkeiten suchen, Kassetten oder CDs verteilen, Flyer und Sticker drucken lassen, vllt. sogar Plattenfirmen abklappern.

    Heute stellt man über einen Anbieter seine Homemade Music rein und das war’s dann auch schon…

    Irgendwo muss Spotify das ja auch regeln, denn es ist ja nicht so, daß die Zahl der Abonnenten im gleichen Maße wächst wie die Zahl der Veröffentlichungen.
    Also muss der Kuchen theoretisch in immer mehr Stücke geteilt werden.

    Wenn ich mit meiner Musik bei Spotify ordentliche Einnahmen erzielen würde, hätte ich auch keine Lust, an immer mehr Akustik-Sondermüll-Verklapper davon etwas abzugeben. Müsste ich aber, wenn die Verteilungsquote „gerecht“ sein soll und Jeder etwas abbekommt. Und wenn es nur drei € im Jahr sind. Es stuhlt ja nicht nur einer da rein…

    Schwierig.
    Aber irgendwo muss Spotify ja eine Grenze ziehen, sonst wird ja irgendwann auch für gestandene Musiker die Suppe immer dünner.
    Und die Betreiber möchten ja auch ein bisschen mehr als zwei Zimmer in mittlerer Wohnlage… ;-)

  21. Profilbild
    TJS

    Ganz ehrlich: Vereinzelte Kommentare hier schockieren mich wirklich. Das wird als behauptet 3,99 EUR sei „kein Geld“ – okay, muss ich mir beim nächsten Einkauf an der Kasse merken. Dass diese Änderung auch Alben oder Künstler mit mehreren Singles betrifft, ist offenbar egal. Habe ich 20 Songs auf Spotify, die jeweils 999 Streams generieren, dann sind das in Summe 19.980 Streams. Was immerhin rund 80 Euro Einnahmen sind, wenn die Zahl von rund 3,99 EUR stimmt. Für wen 80 Euro kein Geld sind weiß ich nicht, ich nehme es aber gerne. Das reicht für ein neues Plugin oder 2x zusätzlich einkaufen, ein paar Mal mit Freunden ins Kino gehen usw. Für mich unfassbar, dass man ein solch asoziales Verhalten Seitens Spotify hier ernsthaft verteidigt.
    Übrigens weiß ich von kleineren Labels, dass diese Änderung bereits dazu führt, dass z. B. keine Remixe mehr auf den Releases angeboten werden, weil sich dadurch möglicherweise die Anzahl der Streams splitten würde.

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