Now and Then: Der letzte Song der Beatles wurde dank KI veröffentlicht
Im Juni 2023 berichtete Paul McCartney, dass es bald einen letzten Beatles Song geben wird. Möglich machte dies eine KI, die Peter Jackson schon dabei geholfen hatte, die sehenswerte Dokumentation „The Beatles: Get Back“ fertigzustellen.
Der neue Beatles Song basiert auf Demoaufnahmenvon John Lennon, die Paul McCartney, George Harrison und Ringo Star von Yoko Ono erhielten, als sie 1995 an dem Beatles Anthology Projekt arbeiteten. Die Demos hatte John Lennon 1971 auf Kassette aufgenommen. 1995 konnten auf Grundlage dieser Demos die Songs „Free as a Bird“ und „Real Love“ veröffentlicht werden.
Im Juni 2023 hat Paul McCartney nicht verraten, an welchen Songs er und Ringo Star gearbeitet haben. Die Öffentlichkeit spekulierte, dass es sich um „Now and Then“ handelt, der 1995 verworfen wurde. Das Gerücht ist nun Gewissheit.
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Es wurde auch eine 10-minütige Dokumentation auf YouTube veröffentlicht, welche die Entstehungsgeschichte von Now and Then beschreibt. 1995 kapitulierten die Beatles vor der Qualität des Demos. Es war unmöglich, die Störgeräusche und das Eiern damals technisch zu kontrollieren. Das hat sich nun geändert. Dank Peter Jacksons KI war es möglich, die Stimme vom Klavier zu trennen und nun klingt John Lennon so, als wäre er in einem professionellen Tonstudio aufgenommen worden.
Nachdem die Stimme vom Klavier getrennt war, konnte Paul McCartney seinen Bass-Part einspielen und Ringo Star spielte Schlagzeug. Die 1995 entstanden Gitarrenparts von George Harrison wurden verwendet. Paul McCartney hat als Hommage für den 2001 verstorbenen George Harrison ein Slide-Guitar-Solo aufgenommen.
Da es sich um eine Ballade handelt, drängen sich Streicher geradezu auf. Diese wurden in den Columbia Studios aufgenommen. Da strengste Geheimhaltung bestand, wurde dem Orchester erzählt, dass es sich bei der Aufnahme um ein Solo-Projekt von Paul McCartney handelt. Mehrfach betont Paul McCartney, dass dies die letzte Aufnahme der Beatles sei, die veröffentlicht wird. Daher ist es konsequent, dass die B-Seite von Now and Then das Lied „Love Me“ do sein wird, die erste Single der Beatles.
In der Dokumentation kommen Paul McCartney, Ringo Star, Sean Lennon und Peter Jackson zu Wort. Alle betonen, dass diese Herangehensweise John Lennon gefallen hätte. Ob das stimmt? Wer weiß das schon? Mit einer Aussage haben die Beatles Recht: Sie haben immer die neuste State of the Art Technologie verwendet und daher ist es konsequent, dass 2023 KI zum Einsatz gekommen ist.
Ob das wirklich das letzte Kapitel der Beatles war oder ob irgendwo verschollen geglaubte Demos auftauchen werden, wird die Zeit zeigen.
Mögt ihr Now and Then?
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Technisch beeindruckend und für Beatles- und Lennon-Fans ist es sicherlich eine Offenbarung. Keine Frage.
Ich bin trotzdem höchst skeptisch mit massiver Tendenz zur Ablehnung bei allem was KI betrifft. Das nächste komplett von einer KI generierte Beatles-Album steht dadurch vor der Tür. Und wenn die Pfund-Zeichen in den Augen der Labels aufleuchten … dann werden die Rest-Beatles inklusive Yoko Ono als Endorser ja evtl. auch schwach. Und drei Jahre später gibt’s dann von Native-Instruments das »Beatles«-PlugIn (was allerdings, zugegeben, der heutigen Radiokultur gut tun würde).
In Hollywood kämpfen Schauspieler zusammen mit Gewerkschaften gerade um Verträge, weil die Studios unter anderem Statisten »vermessen« wollen, um diese in Zukunft komplett durch eine KI zu ersetzen. Der nächste Schritt ist dann auch klar: Ich warte nur darauf, dass ein Film von einer KI generiert wird, in dem man Marilyn Monroe zusammen mit Humphrey Bogart sieht … und dann hüpfen zwischendurch Chris Hemsworth und Miley Cyrus durch’s Bild.
Ohne mich, danke. 😒
@Flowwater Eine KI kann nichts dafür was Menschen mit ihr machen.
Ausgrenzen wird nicht funktionieren.
Eine KI kann wunderbar unterstützen in dem sie Ideen generiert.
Diese gilt es dann zu bewerten und nicht blind zu übernehmen.
@Spectral Tune > […] Eine KI kann wunderbar unterstützen in dem sie Ideen generiert. Diese gilt es dann zu bewerten und nicht blind zu übernehmen.
Wir sehen jetzt schon in den Radiocharts, dass niemand an Innovation sondern nur an einfachsten Kopien von vorhandenen Erfolgsrezepten interessiert ist. Wenn es nur darum ginge, dann hätte ich mit KIs keinerlei Probleme. Sollen sie weiter mit KIs den immer gleichen Müll produzieren.
Mir geht es darum, was KIs an Schaden unter uns Menschen unserem sozialen Zusammenleben anrichten können – jetzt schon! – wenn sie wild losgelassen werden. Man denke daran, was in sozialen Netzwerken wie Twitter … äh … X jetzt schon angerichtet wird, weil Menschen gezielt Schwachsinn verbreiten.
Fälschungen von Aussagen mittels Stimmenfälschung und Desinformationskampagnen mittels KI sind nur das, was mit spontan einfällt. Und dann noch mal einen weiter gedacht: Eine KI entwickeln, die darauf auch noch spezialisiert ist.
Das ist die Hölle auf Erden. Das darf man nicht einfach so wegwischen.
@Flowwater zum gröten Teil stimme ich dir zu. Leider werden wir Ki nicht aufhalten. Die Büchse der Pandora ist geöffnet.
Warum ist Ki entwickelt. Um Lohnkosten und ander Unannehmlichkeiten die arbeitende und kreative Menschen so mit sich bringen, zu vermeiden.
In einigen Jahren haben wir keinen Arbeitkräftemangel.
Fazit: Musik machen so lange es geht, wenn dafür noch jemand bezahlt, dann ist es schön.
@DJ Ronny Mir langt schon, wenn jedem mit ein bischen Phantasie bewusst wird, wie gefährlich diese Technologie für das – mehr oder minder – friedliche Zusammenleben von uns Menschen ist. Wenn das in den Köpfen der Menschen verankert ist, dann ist schon viel geholfen.
@Flowwater Das hat jetzt dies aus meinen Erinnerungen geholt: https://youtu.be/vuvvv7Bie4U?t=273 … vor 36 Jahren hatte man noch gut lachen …
@Jeanne Ausgezeichnet … das kannte ich nicht. 👍
@Flowwater Da würde ich jetzt schon nochmal differenzieren. Bei „KI“ denkt man sofort an ChatGPT und Mind Journey – das sind aber _generative_ KIs, die Inhalte erstellen. Das sehe ich auch zweischneidig. Hier wurde sie ja aber zur Restauration eingesetzt, was für mich definitiv zu den positiven Einsatzgebieten gehört.
@sebfuchs Eine KI, die restaurieren kann, kann auch fälschen. Und zwar so, dass diese mega-kompliziert zu entlarven sind. Immer daran denken, von WEM diese KIs voran getrieben werden, und ob diese wenigen Leute das Wohl der Menschheit im Sinn haben … oder evtl. andere Dinge.
Da muss es dann eine Abschiedstournee geben, 15 jahre lang mit Hologrammen, wegen letztem Song und so…
Schöne Pop Ballade im klassischen Beatles Stil.
Ist besser als Vieles was ich heute im Radio hören ‚muss‘.
Das ist ein starker Song, der es auf jeden Fall verdient hat, veröffentlicht zu werden. Ich erinnere mich noch an den Song „All those years ago“, den Harrisson, McCartney und Starr 1981 als Nachruf auf Lennon einspielten und unter Harrissons Namen veröffentlichten. Die Nummer war nicht sonderlich inspiriert. Auch McCartneys Song „Here today“ auf seinem Album Tug of War 1982 war als Erinnerung an John Lennon gedacht. Verglichen damit ist Now and then eine wirklich starke Hommage.
Lennons isolierte Stimme klingt sauberer als alles, was Stemseparation für Normalverbraucher bislang so vollbringt, aber nicht wirklich nach Tonstudio. Einer perfekten Restauration hätte ich allerdings auch misstraut, das wäre dann wirklich der synthetische Lennon-Klon gewesen.
Das Arrangement würde mir etwas reduzierter besser gefallen. Viel mehr als Lennons verstimmtes Klavier durch einen ordentlichen Flügel zu ersetzen, hätte es nicht gebraucht. Dazu Backing Vocals von McCartney. Und nur die instrumentale Passage mit Drums, Bass und Orchester unterlegt. Das jetzige Arrangement ist wohl den Gitarrenaufnahmen von Harrisson 95 geschuldet.
Besonders die Stimme klingt irgendwie seltsam.
Gefälliger Song, aber nichts weltbewegendes. Der letzte Rest der noch lebenden Beatlesfans wird es trotzdem feiern.
Ich finde, in diesem speziellen Fall wird mit dem Schreckgespenst KI wieder mal eine Schlagzeile generiert.
Die „KI“ hat doch nichts weiter gemacht, als Lennons Stimme optimal aus dem uralten Tape zu extrahieren. Das machen auch andere Tools schon seit längerer Zeit.
Anschließend wurde der Song, wie ich finde sehr gut, im Beatles-Style neu arrangiert. Nichts Verwerfliches…
@AntonAmazona > […] Die „KI“ hat doch nichts weiter gemacht, als Lennons Stimme optimal aus dem uralten Tape zu extrahieren. […]
… und dabei gelernt, wie man das effektiv macht. Damit sind beliebige Stimmenimitate machbar. Und das auch noch automatisiert. Denk‘ mal einen kleinen Moment in die Richtung, welchen Schaden eine solche Technologie anrichten wird, wenn sie von den Falschen benutzt wird. Und dann denk‘ mal an die gefälschten Tagebücher vom »Stern« (1983), und wer sofort und gerne alles daran geglaubt hat. Und dann stelle Dir vor, dass eine KI so etwas auf Knopfdruck in beliebigen Ausführungen fabrizieren kann.
Und dann stelle Dir eine andere KI vor, deren Aufgabe es sein wird, mit Hilfe anderer KIs möglichst effektiv Verwirrung zu stiften. Der man also gar nicht mehr spezielle Aufgaben stellen muss wie »Mach‘ mal ein diskreditierenden Text mit der Stimme von Flowwater«, sondern: »Bringe mit allen möglichen Mitteln Flowwater in Misskredit!« Oder AntonAmazona. Oder Tyrell. Oder, oder, oder …
Das ist alles drin. Das ist die Hölle.
@AntonAmazona Da bin ich absolut Deiner Meinung.
Paul, George, und Ringo hatten es 1994 aufgegeben, diesen Song weiter einzuspielen.
John’s Vocals kaum zu hören, das Piano kam nur muffig rüber…
Die heutigen digitalen Möglichkeiten lassen es zu, ein Demo-Tape neu aufleben zu lassen.
Mit einer richtig super extrahierten Stimme von John! Warum denn nicht?
Es war doch vor 30 Jahren bereits geplant.
Btw. das ist der schönste Song den ich in den letzen Jahren im Radio gehört habe!
Aber, wie Flowwater schon schrieb: man sollte und muss die KI in sehr, sehr vielen Bereichen gesetzlichen Schranken unterwerfen!
Und es sollte jetzt definitiv nicht von den Media-Konzern-Mogulen,
jedwedes Demo-Tape von verstorbenen Musikern dazu anspornen… Let it be!!!
Wie Paul sagte: that is the last song from the Beatles!
Yes 👍
Spannend! Hatte den Kurzfilm dazu noch gar nicht gesehen. Zum Thema KI: Ich kann den gemeinsamen Tenor hier bezüglich Musik und Kunst im allgemeinen gut nachvollziehen und finde auch das es definitiv gewisse Einschränkungen und eine klare Transparenz braucht. Für manche rein technischen Zwecke wie Audio Restauration finde ich es aber vollkommen ok. Und auch über Kunst hinaus gibt es schon Bereiche wo eine KI sehr sinnvoll sein kann – ob, wie und wo man das dann nutzt bleibt eben dem Menschen überlassen und genau da teile ich dann auch leider schon wieder eure Skepsis.
„Angst“ ist – wie immer – ein schlechter Ratgeber. Auch in Sachen KI. Sie ist die technische Innovation unserer Zeit. Und die Technik, die hinter „Now and Then“ steckt, ist für sich genommen superspannend!
Was mich an dieser Veröffentlichung stört, ist vielmehr das altbekannte Rezept: Man nehme große Helden der Vergangenheit, sei es Queen oder die Beatles, suche ein wenig in den Archiven, putze den unvermeidlichen Scheunenfund auf und verdient – rechtzeitig vor Weihnachten – Geld mit der Nostalgie.
Was man dabei gerne vergisst: Es gab einen guten Grund, warum das alte Zeug damals nicht veröffentlicht wurde. Weil es qualitativ nicht an die alten Sachen heranreicht. „Now and then“ ist ein netter Song, aber ich würde ihn nie neben Revolver oder Sgt. Pepper in meinen Plattenschrank stellen…