Analog-Kompressor vs Digital-Kompressor
Das Mastering stellt die letzte klangliche Bearbeitung einer Produktion dar, bevor sie auf ein zur Vervielfältigung geeignetes Medium überspielt werden kann. Bei diesem Bearbeitungsschritt werden neben Angleichungen des Frequenzgangs per Equalizer vor allem Kompressoren eingesetzt, welche die Dynamik der Mischung auf das Zielmedium anpassen.
Zusätzlich wird beim Mastering oft ein gewisser Sound gewünscht, welcher der Mischung „aufgeprägt“ werden soll. So wünschen manche Kunden ein vollanaloges Mastering, manche ein Digitales, und andere ein Hybrides. Da jedes Gerät eine andere, ganz eigene Klangcharakteristik hat, verfügen viele Masteringstudios über unterschiedliche hochwertige Geräte, die je nach Ausgangsmaterial und gewünschtem Ergebnis angewendet werden.
Workshop
Um diesen Tatbestand verständlich zu machen, betrachten wir in diesem Workshop zwei besonders hochwertige Dynamikprozessoren der Firma DBX und stellen deren klangliche Eigenheiten, sowie deren weitere Eigenschaften heraus. Bei den beiden Modellen handelt es sich zum einen um den analogen DBX 160SL und den volldigitalen Quantum II. Diese Kombination eignet sich gut, um auf die Unterschiede zwischen analogem und digitalem Mastering einzugehen.
Die Gegenüberstellung zum DBX 160SL soll die unterschiedlichen Klangcharaktere und vor allem die weitreichenden Möglichkeiten digitaler Algorithmen veranschaulichen. Während der 160SL ein reinrassiger Kompressor ist, zeigt sich der Quantum mit üppigem Funktionsumfang.
Ich bin gerade eher zufällig über den Testbericht gefallen :)
Wir haben den 160 SL seit knapp 10 Jahren und ich finde ihn immer noch extrem gut. Irgendwie ist er ein Außenseiter, den nur wenige haben & kennen. Aber ich kenne keinen Kompressor, der so vielseitig, transparent und sauber ist. Mit dem Limiter kann man durchaus auch Farbe erzielen. Aus meiner Sicht hat er nur 2 Themen:
1. Man muss sich wirklich mit ihm beschäftigen. Es kein Komp mit „Instant Gratification“ also reinnehmen und gut ist… Statt dessen muss man mit ihm arbeiten, manchmal auch kämpfen (z.B. im Sidechain die Bässe wegnehmen, um ihn zu beruhigen), oder parallel compression probieren. Aber das lohnt sich aus meiner Erfahrung sehr.
2. Manche im Umlauf befindlichen sind „out of specs“ und müssten rekalibriert werden. Das ist aber nicht so trivial. (Wer das Thema hat, kann sich gerne bei mir melden. Ich habe das „recalibration procedure“.
Was viele nicht wissen ist, dass der dbx 160 sl einen versteckten Knopf hat. Wenn man den Deckel aufklappt, kann ihn auf einen rauheren Modus schalten (verhält sich dann so wie ein dbx 165). Dann hat man mehr Charakter und Verzerrungen… Ich mag es lieber so wie ausgeliefert. Wir haben auch andere teure (Boutique) Comps, würde aber den 160Sl nie hergeben.
Marcus
https://the-quiet-music.company