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Report: BEHRINGER DEUTSCHLAND “Presse-Event 2012”

Behringer Event 2012

1. Juni 2012

Autor: Nick Mavridis

Artikel mit freundlicher Genehmigung von bonedo.de

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Ein Presse-Event in Behringers ehemaliger Firmenzentrale in Willich ist schon eine Besonderheit. Schließlich sind es die Räumlichkeiten, in denen –das ist keine Übertreibung –Geschichte geschrieben wurde: In der kleinen Halle im Gewerbegebiet unweit der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf haben vor Urzeiten Uli Behringer und einige wenige Mitstreiter nach dem Umzug aus einer Scheune in Ratingen begonnen, Produkte zu entwerfen, die Tontechnik für jedermann erschwinglich machen sollte. Dass das funktioniert hat, beweisen heute die Stückzahlen von 500 000 Geräten pro Monat (Das bedeutet, dass weltweit alle acht Sekunden ein Produkt verkauft wird!), 3700 Mitarbeiter – darunter 250 Entwickler – weltweit und die Tatsache, dass das Unternehmen eine eigene Fertigungsstätte betreibt. Unter den im Rheinland verbliebenen 18 Mitarbeitern befinden sich allerdings auch diejenigen, die maßgeblich an der Entwicklung des neuen Digitalpults X32 beteiligt waren. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Produkt ebenfalls Geschichte schreiben wird – was nicht nur am Preis liegen wird.

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Fast die gesamte deutsche Fachpresse war vor Ort, um sich ein genaues Bild von der Digitalkonsole zu machen und ihre Neugier – und natürlich die der Leser –zu befriedigen. Wir von hatten zwar schon die Gelegenheit, einen Prototypen zu begutachten, doch hier bei Behringer konnte man sich ein marktreifes Vorserienmodell unter die Faderfinger legen. Mehr noch: Mit Mario van Helden war ein kompetenter Produktspezialist vor Ort, um erst in einer Präsentation und dann im direkten Gespräch auf das neue Schätzchen in Behringers Sortiment einzugehen. Die beiden Entwickler Dr. Thomas Zint und Jan Duwe standen ebenfalls Rede und Antwort –diese beiden Herren kennen so ziemlich jeden Halbleiter der Hardware und jede Null und Eins der Software mit Vornamen.

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Um etwas vorweg zu nehmen: Zwar gehört der traditionsreiche Hersteller Midas wie Klark, Bugera und Behringer ebenfalls zur Gruppe „Music Group Services“, doch ist es mitnichten so, dass Behringer sein Label auf eine Midas-Entwicklung geklebt hätte. In den vier Jahren Entwicklungszeit habe es zwar einige kleinere Kooperationen gegeben, doch im Wesentlichen ist das Pult autark entstanden. Die wichtigste Ausnahme stellen sicher die beliebten Midas-Preamps dar, die im X32 zum Einsatz kommen. Ausgestellt und antestbereit waren zwei kaskadierte X32, an die ein Multitrack-Zuspieler angeschlossen war. Abhören konnte man wahlweise über Kopfhörer, Studio-Monitore oder eine kleine P.A. Es ist kaum notwendig zu erwähnen, dass die Pressevertreter Schnittchen und Kaffeetassen links liegengelassen haben, um sich einem der Digitalpulte zu widmen und Fachgespräche zu führen.

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So komisch es klingt, hätte man sich bei Behringer prinzipiell viel der Vorrede sparen können, denn wirklich erklären muss man das X32 eigentlich nicht (Natürlich gab es darüber hinaus noch viele wichtige Informationen). Wie schon mein Kollege beim Sneak-Preview festgestellt hat, ist das Pult sehr aufgeräumt und äußerst leicht zu bedienen. Ein großer Channel-Strip macht das Suchen in Menüs meist unnötig, wenn man wirklich an weitere Infos kommen oder das Geschehen auf dem Display anzeigen lassen will, drückt man in der jeweiligen Sektion „View“. Grandios ist, dass diese kleinen Displays über den Fadern die wichtigsten Auskünfte geben und sich bei Bedarf einfärben lassen. Nach kurzer Zeit am X32 kann man sich schon zuhause fühlen, die Balance zwischen notwendiger Information und Unübersichtlichkeit scheint geradezu perfekt. Wie aus den Gesprächen mit den Entwicklern deutlich wurde, hat man auch empirische Forschung genutzt, um den Workflow mit dem Pult zu optimieren. Das ist offenbar gelungen.

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Hat man das Pult vor der Nase, fallen viele Sachen auf, die bei schnöden Produktbeschreibungen oder Fotos untergehen. So ist es beispielsweise sinnvoll, dass die Kopfhörerbuchsen in die seitlichen Griffe eingelassen sind. Was aber Fotos prinzipiell nicht darstellen können, ist die Geschwindigkeit. Und die ist immens: Der Bootvorgang wird mit 14 Sekunden angegeben, ein kleiner Test zeigte jedoch, dass das X32 schon nach acht Sekunden bereit zum Loslegen war. Was ebenfalls wichtig ist: Der Screenaufbau ist auch bei häufigem Umschalten äußerst flott. Ob das Audiodelay samt Wandlungen und Processing wirklich so gering ist wie versprochen, wird natürlich ein ausführlicher Test hier bei bonedo.de zeigen müssen –aber bis dahin kann man den Entwicklern natürlich glauben.

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Jeder kennt die Unkenrufe, doch manchmal ist es sinnvoll, Fakten gegen Mythen zu stellen: Behringer hat im Gegensatz zu fast allen anderen großen Herstellern ein eigenes Werk und dadurch die größtmögliche Kontrolle über die Qualität der Produkte. Das schlägt sich in einer geringen Defektquote nieder. Bei thomann.de beispielsweise liegt diese bei 0,73%, Behringer befindet sich ausserdem auf Platz zwei des Hersteller Rankings, was dafuer spricht, dass sich die Produkte einer stetigen Beliebtheit erfreuen. Es ist auch nicht verwunderlich, dass Behringer ganze drei Jahre Garantie auf seine Produkte gibt.

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Insgesamt herrschte auf dem Pressetermin der Konsens, dass Behringer ein wirklich beeindruckendes und praktikables Produkt auf den Markt bringt. Die Frage, wie die Mitbewerber bislang darauf reagiert haben, dass es für ungefähr 3000 Euro bald ein derart umfangreich ausgestattetes und gut performendes Konkurrenzprodukt auf dem Markt geben wird, wurde grinsend damit beantwortet, dass sich die Vertreter anderer Hersteller durchweg lobend und beeindruckt geäußert haben. Ob wir das in letzter Instanz auch so tun werden, bleibt natürlich abzuwarten, doch wir haben die Zusage erhalten, als eines der ersten Fachorgane ein Serien-X32 zu bekommen!

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Neben dem X32 gab es auch noch zwei weitere Geräte, die im Umfeld des Pultes besonders interessant sind. Da wäre einmal die über Klark Tekniks AES50-Netzwerkprotokoll anzuschließende Stagebox „Digital Snake S16“. Diese 19″/2HE-Unit bietet 16 Preamps und eine umfangreiche und vor allem schnelle Einbindung per SuperMac-Technologie. Und dann wäre da noch der Powerplay P16M, welcher personalisiertes Monitoring erlaubt – alles, was nötig ist, ist eine Ethernetverbindung zum X32. Damit soll jeder Musiker seinen eigenen Mix zaubern und natürlich speichern können. Selbst ein Limiter ist mit an Bord, was besonders In-Ear-User gerne hören werden. Noch lieber hört man den Preis, der im Zusammenhang mit dem P16 gefallen ist: um die 200 Euro!

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