Rundum gelungenes Update?
Inhaltsverzeichnis
- Überblick zur KeyLab Essential Mk3-Serie
- Welche Ausstattung bieten die Arturia KeyLab Essential Keyboards?
- Welche Tastatur und welche Anschlüsse bietet das Arturia KeyLab Essential 49 Mk3?
- Lieferumfang der Arturia KeyLab Essential Serie
- Wie lässt sich das KeyLab Essential 49 Mk3 mit einer DAW nutzen?
- Einsatz des KeyLab Essential als MIDI-Controller
Als Erweiterung seiner KeyLab-Serie bietet der französische Hersteller seit einigen Jahren die KeyLab Essential-Reihe an. Ein paar weniger Funktionen, eine andere Tastatur, aber dennoch mit den wichtigsten Features ausgestattet, hat sich die Essential-Reihe in unserem letzten Test aus dem Jahr 2017 sehr gut präsentiert. Nun steht die dritte Generation der KeyLab Essential Keyboards für einen Test parat. Diese hatte Arturia Ende Mai präsentiert. Schauen wir doch einmal, ob und was Arturia bei den neuen Keyboards geändert hat.
Überblick zur KeyLab Essential Mk3-Serie
Aktuell gibt es die Mk3-Versionen der KeyLab-Reihe in zwei Varianten: mit 49 und 61 Tasten. Arturia bietet zwar auch ein 88-Tasten-Modell an, allerdings gibt es hierzu noch kein Mk3-Update, hier steht man also noch bei Mk2. Vermutlich wird es aber zeitnah auch eine Mk3-Version des KeyLab Essential 88 geben. Weitere Informationen zum aktuellen KeyLab Essential 88 findet ihr in unserem Test.
Erhältlich sind die beiden neuen KeyLab Essentials in den Farben Schwarz und Weiß. Für unseren Test stellte uns der deutsche Arturia Vertrieb Tomeso das 49er Modell in weiß zur Verfügung.
Welche Ausstattung bieten die Arturia KeyLab Essential Keyboards?
Wie in unserer News zur neuen Essential Reihe bereits angekündigt, hat Arturia auf der Bedienoberfläche der neuen 49er und 61er Modelle ein paar Änderungen vorgenommen. Auch technisch wartet die Mk3-Generation mit einigen Neuerungen auf. Optisch auf den ersten Blick bereits gut zu erkennen, verfügen die MIDI-Keyboards gegenüber ihren Vorgängern über ein größeres Display. Das 2,5 Zoll messende LC-Display zeigt nicht nur Schriften und Texte an, sondern kann auch kleinere Grafiken anzeigen. Insgesamt ist die Lesbarkeit deutlich besser und die Schriftarten fallen größer aus, so dass das neue Display eine gute Neuerung darstellt. Die vier unterhalb des Displays platzierten Buttons sind kontextabhängig, d. h. sie ändern je nach Menüeintrag ihre Funktion. Passend dazu lassen sich mit dem silbernen Drehregler Einträge durchscrollen, Sound-Presets durchstöbern und dank einer Push-Funktion auch gleich selektieren.
Ansonsten bieten die Keyboards die klassische Ausstattung aktueller Controllerkeyboards. Neun Fader samt zugehörigen Endlosdrehreglern, acht anschlagsdynamische Pads, die mit RGB-Farben beleuchtet werden können, eine achtteilige Transportsektion, Buttons für globale Funktionen, Transposition und Oktavierung und für Extra-Features wie Chord- und Scale-Modus sowie den Arpeggiator. Auch Pitchbend- und Modulationsrad dürfen in diesem Fall natürlich nicht fehlen.
Verarbeitungstechnisch macht das Keyboard einen sehr guten Eindruck. Die Pads lassen sich dynamisch spielen und können zweifach mit Funktionen belegt werden. Drehregler und Fader laufen sauber in ihren Bahnen und die Buttons reagieren sehr gut. Auch das Kunststoffgehäuse macht einen soliden Eindruck und ist sauber gefertigt. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden.
Welche Tastatur und welche Anschlüsse bietet das Arturia KeyLab Essential 49 Mk3?
Bei den 49er und 61er MIDI-Keyboards der KeyLab Essential Reihe setzt Arturia auf eine leichtgewichtete und anschlagsdynamische Tastatur. Aftertouch bietet diese Tastatur nicht, was schade ist. Für meinen Geschmack ist die Tastatur insgesamt zu wenig gewichtet, da fällt es schwer, ein gutes Gefühl für die Tastatur zu entwickeln. Auch empfinde ich die Tastatur als schwammig und die einzelnen Tasten haben relativ viel Spiel zu den Außenseiten.
Hinsichtlich der Anschlüsse gibt es keinerlei Überraschungen. Die französischen Entwickler setzen hier weiterhin auf einen USB-/MIDI-Mix, d. h. sowohl über einen USB-Port – im Vergleich zum Vorgänger nun allerdings in Form von USB-C – als auch über MIDI-DIN gehen beim KeyLab Essential MIDI-Daten raus. Letzteres wird vor allem die Nutzer von MIDI-Hardware freuen. Eine externe Stromversorgung ist allerdings nicht vorgesehen, diese erfolgt ebenfalls über den USB-Port. Bei ausschließlicher Nutzung als MIDI-Hardware-Controller müsste man sich entsprechend ein USB-Netzteil zulegen. Einen Power-on-/off-Schalter gibt es nicht.
Rückseitig findet sich noch ein multifunktionaler Pedalanschluss. Sowohl Sustain-, Footswitch- als auch Expression-Pedal lassen sich hieran betreiben. Auch ein Kensington Lock zur Sicherung des Eigentums ist vorhanden.
Lieferumfang der Arturia KeyLab Essential Serie
Ausgeliefert werden die KeyLab Essential Keyboards im für Arturia typischen braunen Pappkarton, in diesem Fall noch mit einem mit allerhand Informationen bedruckten Pappüberzieher.
Im Karton selbst befindet sich neben dem Keyboard ein USB-Kabel (USB-C (abgewinkelt) auf USB-A) sowie ein Umschlag mit Informationszettel für den Anschluss des Keyboards sowie Hinweise zum Download des umfangreichen Software-Pakets. Neben der hauseigenen Analog Lab V Software, die über 2.000 Sounds aus Arturias V Collection enthält und auf die der Controller maßgeschneidet abgestimmt ist, umfasst dieses Paket die Einsteiger-DAW Ableton Live Lite, ein 2-Monats-Abonnement von Loopcloud sowie ein Melodics-Abonnement. Ebenfalls enthalten sind die Software Pianos UVI Model D und The Gentleman von Native Instruments (hier geht’s zu unserer großen Software Piano Übersicht). Insgesamt erhält man beim Kauf eines KeyLab Essential also ein großes Paket hinzu, das vor allem Einsteigern die ersten Schritte im Bereich der Musikproduktion ermöglicht.
Bei der Entwicklung der neuen Controllerkeyboards hat Arturia auch die Umweltverträglichkeit in den Fokus gerückt und betont, dass die Verpackung aus 100 % recyceltem Material, das Keyboard selbst zu mindestens 40 % aus recyceltem Kunststoff besteht. Den CO2-Fußabdruck hat das Unternehmen um mindestens 18 % (im Vergleich zum Vorgängermodell) gesenkt.
Wie lässt sich das KeyLab Essential 49 Mk3 mit einer DAW nutzen?
Der Anschluss und die Inbetriebnahme des MIDI-Keyboards gelingt denkbar einfach. Sobald der Controller per USB an den Computer angeschlossen wird, schaltet er sich ein und ist auf meinem macOS-System sofort einsatzbereit. Registriert man das Keyboard in seinem Arturia Nutzerkonto, erhält man neben dem o. g. Software-Paket auch hilfreiche Tipps und Tutorials, eine Bedienungsanleitung im PDF-Format, Arturias Software und MIDI Control Center etc., die den Einstieg in die Controllerkeyboard-Arbeit erleichtern.
Gegenüber allen bisherigen KeyLab Keyboards bietet die Essential Serie ein neues Feature, das die Integration der Keyboards in DAWs deutlich verbessern soll, die DAW-Integration-Scripts. Hierbei handelt es sich um vorgefertige DAW-Mappings, ähnlich wie es Nektar bereits seit vielen Jahren für ihre MIDI-Controller anbietet. Diese müssen manuell in einen bestimmten Windows- bzw. macOS-Ordner kopiert werden. Beim nächsten Start ist das Skript dann aktiv und der Arturia Controller kann im Gegensatz zur bisherigen Mackie HUI/MCU-Steuerung für weitergehende Funktionen genutzt werden. Dieses Features ist aktuell für die fünf DAWs Bitwig Studio, Cubase, FL Studio, Ableton Live und Logic Pro verfügbar. Ob und wann weitere DAWs unterstützt werden, ist aktuell nicht bekannt.
Im Falle der von mir getesteten DAWs Cubase und Bitwig Studio lässt sich nach Aktivierung des Skripts beispielsweise mit dem Main-Encoder durch die Tracks scrollen, mit den Fadern die Kanallautstärken bzw. deren Send-Kanäle steuern (zwischen Device/Plug-in und Mixer umschaltbar), Kanäle stumm- und scharfschalten, neue Instrumente hinzufügen, quantisieren, speichern und vieles mehr.
In den folgenden zwei Videos seht ihr, wie die DAW-Steuerung in Cubase und Ableton Live funktioniert. Weitere Videos zu diesem Thema findet ihr auf Arturias YouTube-Kanal.
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Jeder, der schon einmal mit einem Controllerkeyboard eine DAW gesteuert und die Mappings (je nach Möglichkeit) auf eigene Faust programmiert hat, erkennt sofort, dass die DAW-Skripts von Arturia eine enorme Erleichterung sind und man den Workflow damit deutlich erhöhen kann. Entsprechend ist das ein tolles neues Feature für die Essential Reihe und ich bin mir sicher, dass die nächste KeyLab Reihe (ohne Essential) ebenfalls damit ausgeliefert wird. Vielleicht ja auch die MiniLab-Serie, wenn auch in abgespeckter Form.
Einsatz des KeyLab Essential als MIDI-Controller
Neben der DAW-Arbeit lässt sich das KeyLab Essential 49/61 auch als klassischer MIDI-Controller einsetzen. Hierfür bietet Arturia sein MIDI Control Center an, über das die MIDI-fizierbaren Bedienelemente mit den gewünschten Funktionen und Parametern belegt werden können. Die Software ist intuitiv steuerbar und übersichtlich aufgebaut, so dass auch Einsteiger schnell damit zurecht kommen werden.
Sowohl in Verbindung mit Hardware als auch mit Software lassen sich die zwei Zusatzfunktionen Chord- und Scale-Modus sinnvoll einsetzen. Der Chord-Modus bietet insgesamt 13 unterschiedliche Akkordtypen (12 Presets plus ein User-Preset, bei dem Töne des Akkorde selbst bestimmt werden können). Auch die Scale-Funktion bietet mit 16 Skalen allerhand Spielraum für neue Kreationen und Ideenanregungen.
Sehr praxisnah ist auch die Möglichkeit, die Tastatur des KeyLab Essential zu splitten. Ein Druck auf die Part-Taste genügt und es lassen sich die maximal zwei Parts editieren und in ihrer Breite (tiefste bis höchste Note) einstellen. Auch die Hold-Funktion, die zunächst nach einer Alternative zum Sustain-Pedal aussieht, kann sinnvoll eingesetzt werden. Drückt man die Hold-Taste, werden die aktuell bzw. die nach dem Drücken gespielten Noten gehalten. Und nur diese – im Gegensatz zum Sustain-Pedal bei denen nach dem Drücken stets alle Noten gehalten werden die später noch hinzukommen.
Zu guter Letzt verfügt die KeyLab Essentials Serie ab sofort über einen Arpeggiator, ebenfalls eine Neuerung gegenüber der Vorgängerversion. Dieses mittlerweile weitverbreitete Feature im Bereich der Controllerkeyboards kann als kreative Quelle, Rhythmusgenerator, ausprobieren von Sounds oder ganz einfach zum jammen herangezogen werden. Sechs Spielrichtungen sowie diverse editierbare Parameter wie Rhythmus, Notenlänge, Geschwindigkeit (intern oder extern synchronisierbar), Oktavumfang und Swing lassen sich nutzen und anpassen.