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Test: Arturia V-Collection 9 Plug-in-Bundle Vintage-Synthesizer

Vintage als Plug-in Bundle mit vielen Neuerungen

25. Mai 2022
Test: Arturia V-Collection 9 Plug-in-Bundle

Test: Arturia V-Collection 9 Plug-in-Bundle

Mit der Arturia V-Collection arbeite ich seit ihrem allerersten Release regelmäßig selbst und habe teils zähneknirschend ungern, teils voller Begeisterung jedes Update bzw. Upgrade mitgemacht. So gesehen konnte ich nicht umhin, mich auf die Anfrage nach einem Testbericht aus der Redaktion sofort aufzudrängen, denn mich interessierte brennend, was Arturia vielleicht dieses Mal hinsichtlich spannender Neuerungen integrieren konnte.

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Arturia V-Collection: Das Bundle

Arturias V-Collection ist eine umfangreiche Sammlung virtueller Synthesizer im VSTi-Format für Windows PCs und Apple Computer inklusive der M1-Generation. Die einzelnen Plug-ins liegen dabei sowohl als Standalone-Software als auch als Plug-ins vor und orientieren sich recht konkret an historischen Vorlagen. Während der Installation über ein eigenständiges Arturia Service-Center Programm kann entschieden werden, welche Plug-in-Formate (VST32, VST64, AAX, Audio Unit) installiert werden sollen. Eine Lizenz kann auf maximal fünf (!) Computern zugleich und ohne weiteren Dongle aktiviert werden. Das genaugenommen zu den Arturia-eigenen Controller Keyboards gehörige, aber auch unabhängig innerhalb jeder DAW nutzbare Meta-Plug-in Analog Lab V vereint in sich einen Patch-Browser für die Presets aller enthaltenen Synthesizer. Dabei erhält man sogar Zugriff auf Presets derjenigen VSTis, die man eventuell gar nicht autorisiert hat – uneingeschränkt spielbar, jedoch nur über Macros veränderbar. Beispielsweise ist Arturias Pigments hier mit einigen Presets vertreten, jedoch nicht in der V-Collection enthalten, da Pigments eine reine Eigenentwicklung von Arturia ist und keine Annäherung an ein klassisches Synthesizer-Design darstellt. Analog Lab unterstützt auch Multi-Presets, welche aus zwei gleichen oder unterschiedlichen Synthesizer-Modellen mit unterschiedlichen Presets im Layer oder Split-Mode bestehen können.

Über die gesamte Kollektion will ich an dieser Stelle nicht viele Worte verschwenden, da über die bisherigen Versionen der beliebten Software hier auf AMAZONY.de und im gesamten Internet schon sehr viel diskutiert wurde. Nur so viel am Rande, bevor wir uns auf die eigentlichen Neuerungen konzentrieren: Die Arturia V-Collection 9 beinhaltet inzwischen 32 eigenständige VSTis mit insgesamt 14.000 NKS-kompatiblen Presets – wow, das ist erst mal eine beeindruckende und beinahe erschlagende Menge an Kreativpotenzialen! Es findet sich nahezu alles, was Rang und Namen hat und in die Geschichtsbücher der Klangsynthese eingegangen ist. Von den analogen Boliden vom Schlage eines Roland Jupiter-8 und Juno-60, Oberheim OB-Xa, Matrix-12 und SEM, Moog Minimoog und Modular, EMS Synthi, ARP 2600 und Solina, Sequential Circuits Prophet-5 und VS, Yamaha CS-80 oder einer Farfisa Compact Combo-Orgel, über seltene Raritäten wie z. B. Buchla Music Easel, NED Synclavier, CMI Fairlight, aber auch digitales wie EMU Emulator II, Ensoniq SQ-80, Casio CZ oder Yamaha DX7 sowie Elektromechanisches, wie z. B. Fender Rhodes, Wurlitzer A200 und Clavinet, Mellotron und eine Hammond B3 Emulation. Sogar ein virtuelles Flügelmodel auf Basis von 12 physikalischen Modellen sowie ein hervorragend klingender virtueller Moog Vocoder wurden integriert.

Die neuen Highlights: Korg MS20, Yamaha CS-80, SCI Prophet-5, Prophet VS, Ensoniq SQ-80

Ganz neu in der Arturia V-Collection 9 sind die beiden samplebasierten und nicht an historischen Synths orientierten VSTis Augmented Strings und Augmented Voices, ein virtueller Korg MS20 (die erste Korg-Hommage von Arturia), sowie gänzlich neu programmierte Modelle des Yamaha CS-80 und des Prophet-5 und Prophet VS. Das virtuelle Piano hat ebenfalls eine Frischzellenkur bekommen, das ursprünglich nur separat erhältliche Modell des Ensoniq SQ-80 wurde nun auch in die Kollektion integriert. Laut Arturia wurden die Initialisierungszeiten aller Plug-ins verbessert, die GUIs überarbeitet sowie eine User-Playlist-Funktion integriert.
Allen virtuellen Instrumenten gemein ist ein durchdachtes graphisches Layout: Immer links oben befinden sich Menüs zum Speichern und Importieren eigener Presets sowie zur Skalierung des Fensters. In der Mitte oben befindet sich ein cleveres Preset-Brower-Menü mit umfangreichen Tag- und Favourite-Funktionen; rechts davon ein Setup-Menu, in dem Grundeinstellungen (wie z. B. MPE-Verarbeitung) vorgenommen werden können und in dem sämtliche Bedienelemente der Oberfläche mittels einer Learn-Funktion schnell und unkompliziert mit beliebigen MIDI-Controllern verknüpft werden können.
In der unteren Menüleiste der Plug-ins befinden sich Einstellungen zur Stimmenanzahl und Legato/Retrigger-Modi sowie ein sehr praktischer mehrstufiger Undo-/Redo-Bereich für alle Änderungen, die man zuletzt vorgenommen hat, inklusive Änderungshistorie. Dann folgt bei vielen Plug-ins eine CPU-Lastanzeige sowie meist vier Macro-Regler für schnelles Schrauben. Wie der Name impliziert, können Macros beliebig viele Drehregler zugleich bedienen, die jeweiligen Minimal- und Maximalwerte können im Setup-Menü individuell eingestellt werden – das kennen und lieben wir u. a. auch bei Clavias Nord Lead, A1 und Modular G2.
Abweichende Feinstimmungen von der gebräuchlichen 440 Hz Norm muss man leider instrumentenspezifisch umsetzen – CS-80 V4 und Prophet-5 V beispielsweise besitzen wie ihre Vorgänger eigene „Master-Tune“-Regler, die jedoch hier leider pro Patch mitgespeichert werden. An den Augmented Strings und Voices konnte ich trotz längerer Suche keine Möglichkeit zur spontanen Umstimmung entdecken.

Augmented Strings Plug-in

Augmented Strings beruht auf stark veränderten Aufnahmen von einzelnen Orchesterstreichern und Gruppen. Ein zentraler großer Morph-Knopf lässt pro Sound von Linksanschlag (maximale Natürlichkeit) nach rechts (maximale synthetische Veränderung) breite Varianten zu. Dabei dient das VSTi sicher nicht dazu, klassische Round-Robin-Orchesterbibliotheken für den Filmmusikbereich zu ersetzen. Allen Sounds ist irgendwie das „drohende“ Element der Verfremdung auf die Fahnen geschrieben, die Klangästhetik definitiv eher Chart-orientiert – mit gelungenen Stabs und Chords und meist viel Delay. Viele dieser Presets inspirieren sofort zu kleinen Songideen, jedoch eher durch ihre Transparenz, ihre Modulierbarkeit und ihre Klangqualität als durch den leider branchenüblichen Workstation-Multi-Overkill der späten 90er-Jahre. Das schon länger gratis erhältliche Augmented Strings Intro VSTi ist in seinen klanggestalterischen Möglichkeiten deutlich beschränkt (daher der Namenszusatz „Intro“), während die Augmented VSTis innerhalb der V-Collection 9 in der Vollversion vorliegen und über einen umfangreichen Advanced-Mode verfügen, der uns doch etliche tiefgreifende und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten auf Basis der eigentlichen Quellsamples erlaubt. Weitere Titel der Augmented Reihe sollen folgen.

Arturia V-Collection 9_Augmented Strings iii

Das Arturia Korg MS-20V Plug-in

Der Korg MS20 war mein erster Analogsynthesizer. Er ist neben dem Minimoog und dem ARP Odyssey einer der beliebtesten analogen Monosynths (vermutlich um die 20.000 Exemplare wurden im Zeitraum 1978-1983 gefertigt), bietet er doch viele Patchpoints, was ihn klanglich sehr flexibel und beinahe zu einem kleinen Modularsystem macht. Leider sind beim historischen Vorbild einige Parameter nicht CV-steuerbar (z. B. PWM, Resonanz, Hüllkurven-Zeiten und LFO-Geschwindigkeit). Dafür gibt es in der Patch-Sektion einige Zusatzfunktionen wie invertierte Hüllkurven, einen zusätzlichen VCA, weißes und rosa Rauschen und einen Sample-and-Hold-Generator. Und last but not least freilich den External-Signal-Processor mit einem Preamp, einem zusätzlichen Bandpassfilter, einem Frequency-to-Voltage-Converter mit Envelope-Follower und einem Triggergenerator. Dadurch konnte man Sounds des MS20 sogar über ein Mikrofon oder eine E-Gitarre spielen, ein Feature, das bislang den teuren EMS Geräten (EMS Pitch-to-Voltage-Converter plus EMS Synthi) oder expliziten Gitarrensynthesizern wie dem Korg X911 vorbehalten war! Goldfrapps Song „Lovely Head“ aus dem Jahr 2000 ist eines der berühmtesten Beispiele für diesen Einsatz des MS20.

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Ein historischer Original-MS20 macht einfach Spaß! Seine Oszillatoren klingen im direkten Vergleich mit Roland oder Moog eher etwas nasal/mittig/bläserfreundlich und reihen sich somit in die Klangwelt anderer analoger Korg Synthesizer ein. Dies ist bei Weitem nicht negativ zu verstehen, die Korg Geräte hatten sein jeher ihren festen Platz in zahllosen Arrangements. Gerade der gelebte Kontrast zu „fetteren“ Analogen ergibt im Mix oft ein wundervoll stimmiges Gesamtbild: Eine dunkle Chorus-Fläche vom Roland Juno-60 mit einem knarzigen Bass aus dem MS20? Ein Minimoog-Bass mit einer hämmernden Sequenz mit viel Filtermodulation vom MS20? Ein Traum. Auch für experimentelle SciFi-Effektsounds und Leads oist der MS20 sehr gut geeignet. Durch die Beschränkung auf nur einen LFO und nur einer eingeschränkten zweiten Hüllkurve (ähnlich wie beim ARP Odyssey) ist der MS20 ein typisches „alle Finger an den Knöpfen“-Instrument, welches den Nutzer vor allem dann belohnt, wenn man vieles händisch in Echtzeit schraubt.

Da stellt sich schon die Frage, wie ein häufig mausbedientes VSTi sich beim alltäglichen Einsatz anfühlt. Die guten News: Es macht Spaß. Die GUI ist großartig, die Knöpfe reagieren wohlwollend auf ungewollt ruckelartige Mausbewegungen und zeigen während des Klickens sogar Klartextwerte in Hertz, Dezibel oder Millisekunden. Im Patchfeld zeigen sich sinnvoll zulässige Patch-Ziele gelb umrandet, ein Rechtsklick löscht eine Verbindung, Mehrfachverbindungen sind ohne Multiples möglich. Anders als das historische Original bietet die virtuelle Arturia Reinkarnation zusätzlich schaltbare Mods, wie Oszillatorsync, Unisono- und Polymodi, PWM, einem invertierbaren Cutoff-Link, temposynchronisierbare LFOs, eine Reset-Option des LFOs und eine Loop-Option des Envelope 1. Zusätzlich kann bei Envelope 2 gewählt werden zwischen der klassischen Variante und einer moderneren Variante mit der Gestaltungsmöglichkeit der Decay-Kurve anstatt der Hold-Time.
Der spannendste Schalter schaltet zwischen den berüchtigten beiden Filtervarianten des alten MS-20 um: Das ältere Mk1-Filter basiert auf Korgs legendärem VCF-Chip 35, einem Sallen-Key-Filter, welches auch in den großen polyphonen semimodularen Synthesizern PS-3100, PS-3200 und PS-3300 seine Dienste verrichtet. Dieses Filter hat einen sehr speziellen Klang, der ab mittleren Resonanzwerten selbstoszilliert und höchst attraktive Verzerrungen generiert, allerdings im Bassbereich stärker ausdünnt. Sein Nachfolger (Mk2) basierte auf OTA-Schaltungen und klang im Großen und Ganzen vergleichbar, jedoch schwören viele Nerds auf den Klang der alten 35er-Chips. Arturia hat den Unterschied meines Erachtens sehr gut eingefangen – das Mk1 Filter benötigt auch deutlich mehr CPU, da es die charakteristischen nichtlinearen Verzerrungen sehr gründlich emuliert. Wer mehr in die Tiefe recherchieren möchte, dem sei diese Seite ans Herz gelegt:

Anders als bei der historischen Vorlage sind auch FM-Experimente leicht möglich, da es beim Arturia MS-20 V zusätzliche Einzelausgänge für die beiden Oszillatoren gibt.
Auf dem Patch-Feld liegt an der Buchse „Ext Out“ das Sidechain-Signal des VSTis zur weiteren Verarbeitung an. Hier können externe Signale mit den Filtern des MS20 bearbeitet, mit dem VCA zerhackt oder mit den umfangreichen Funktionen wie dem erwähnten Pitch-Tracking des External-Signal-Processors bearbeitet werden. Auch die Standalone-Variante des Arturia MS-20 V gestattet das Einspeisen eines externen Signals.
Der zusätzliche Knopf „Cutoff Mod Sidechain“ ist eventuell nicht gleich selbsterklärend: Er regelt den Einfluss der Velocity auf alle Lowpass-Modulationen. Der zusätzliche Knopf „Amplifier Modulation“ skaliert den Einfluss von Envelope 2 auf den VCA.
Ein interaktives Tutorial erklärt gelungen alle neuen Funktionen direkt in der Software.


Der Korg SQ-10 Sequencer gehört für viele Anwender der originalen Hardware zwingend als Sparringspartner zum MS-20. Der Arturia MS-20 V beinhaltet – vergleichbar mit der schon lange erhältlichen iPad-Variante iMS-20 – diesen beliebten dreireihigen 12-Step-Sequencer mit zusätzlicher Swing-Funktion.

Eine umfangreiche Effektsektion mit zwei Routing-Varianten rundet die Klänge ab. Die Effektsektion beinhaltet auch Arturias Juno-6 Chorus Modell sowie den Flanger BL-20.
Ein Klick auf das KorgmFirmenlogo öffnet eine kleine virtuelle Serviceklappe, unter der Trimmer für gezielte Fluktuationen verschiedener Parameter eingestellt werden können. Somit kann das virtuelle „Alter“ des emulierten Gerätes feinfühlig dosiert werden.
Kleine Kritik am Rande: Es hat bei mir ein wenig gedauert, bis ich erkannt hatte, wie man die Schalter des GUI bedient. Man darf beim Klicken nicht die Maustaste gedrückt halten. Nur kurze Klicks schalten den Status des Schalters um, man kann ihn nicht direkt „ziehen“. Und wenn wir schon im complaining-mode sind: Das Durchschalten der Presets mit den Pfeiltasten rechts neben dem Preset-Namen endet, sobald man an ein Kategorie-Ende stößt. Dies erscheint zwar inhaltlich nachvollziehbar, da man kaum auf der Suche nach einem Bass-Preset eine Reihe von Brass-Klängen finden will, bremst aber zugleich das erste Kennenlernen aller Sounds – eine Option zur Deaktivierung dieser Preset-Bremse im Library Explore- oder Setup-Bereich wäre für manche Anwender nützlich.

Zwischenfazit: Ich liebe ihn! Endlich kann ich all die vielseitigen MS-20 Sounds und Klangexperimente authentisch auf meinem Laptop mitnehmen. Mit einem guten MIDI-Controllerkeyboard mit ausreichend Drehreglern und diesem VSTi (plus dem Arturia Jun-6 V) würde ich ohne zu zögern on tour gehen.

Das neue Arturia CS-80V Plug-in

Der Yamaha CS-80 (https://www.amazona.de/blue-box-yamaha-cs-80) wird als einer der wertvollsten polyphonen Analogsynthesizer gehandelt, nicht zuletzt seit Vangelis (https://www.amazona.de/workshop-the-sounds-of-vangelis) ihm auf dem Filmsoundtrack zur Originalversion von Blade Runner 1982 ein ewiges Denkmal gesetzt hat. Aber auch Stevie Wonder, ABBA, Genesis, ELO, Peter Gabriel, Michael Jackson, Paul McCartney, Giorgio Moroder, der unlängst leider verstorbene Klaus Schulze, Toto und Steve Winwood trugen dazu bei, den unnachahmlich lebendigen und ausdrucksstarken Klang des Schwergewichts mit seinem polyphonen Aftertouch und dem sehr langen Ribbon-Controller zu verewigen. Weniger als 800 Exemplare wurden zwischen 1977 und 1980 produziert.

Lange Zeit gab es zum Original keinerlei Alternative. Die kleineren Modelle CS-60 (8-stimmig) und CS-50 (ohne Ribbon Controller) hatten nicht die gleichen Ausdrucksmöglichkeiten mit der Anschlagsdynamik und dem polyphonem Aftertouch des CS-80, keine Stack-Möglichkeit für bitimbrale Sounds und verzichteten auf die charakteristische Effektsektion ihres großen Bruders (BBD-Chorus und Tremolo). Der seit 2019 erhältliche Black Corporation Deckards Dream Racksynthesizer (https://www.amazona.de/test-black-corporation-deckards-dream-cs-80-klon) stellt eine Hardware-basierte analoge Verbeugung in Richtung CS-80 dar, ist aber kein vollständiger Klon, fehlen ihm doch u. a. der charakteristische Ringmodulator und Chorus. Außerdem ist seine Schaltungstechnik in weiten Bereichen recht abweichend vom Original. Nichtsdestotrotz stellt er ein sehr nützliches und klanglich durchaus inspirierendes Gerät dar. Wer je einen originalen CS mit seiner phantastischen Verarbeitungsqualität unter den Fingern hatte, wird jedoch kaum Begeisterung für irgendeine moderne Reinkarnation empfinden.

In Sachen Software waren Arturia seit 2003 mit ihrem CS-80V Plug-in lange Zeit alleinige Anbieter, wenngleich hinsichtlich ihres Erfolgs beim Versuch einer authentischen Emulation anfangs umstritten. 2013 folgte der Synthedit-basierte MemoryMoon ME80 von Gunnar Ekornås, welcher trotz ursprünglich veralteter Programmierung schnell einen guten Ruf unter Musikern erlangte, nicht zuletzt aufgrund seines extrem günstigen Preises. Der MemoryMoon ME80 klingt auf Oszillatorebene deutlich heller als die Arturia Reinkarnationen. Freilich wurde aus den Synthesizern der CS-Reihe auch einiges an Samplinglibrarys erstellt (z. B. Past To Future Runner Blade, UVI CS-M), jedoch wollen wir uns an dieser Stelle nicht auf vorgefertigte klangliche Momentaufnahmen beschränken, sondern uns auf die Modellierung der Klangerzeugung und Bedienphilosophie konzentrieren.

Wie klingt die neue CS-80 Version von Arturia?

Ehrlich gesagt: ganz anders als ihr Software-Vorgänger und auch anders als mein Yamaha CS-60. Zumindest fühlt es sich im ersten Moment so an, wenn man die drei direkt vergleicht. Das Spannende daran ist jedoch: Je mehr man sich Mühe gibt, gleich klingende Resultate aus den dreien herauszukitzeln, desto mehr fällt auf, wie nahe sie sich am Ende doch sein können. Ein Beispiel: LPF Cutoff ganz auf, keine Resonanz, nur Sägezahn, Hüllkurven neutral. Mein CS-60 ist hierbei auffällig heller im Frequenzbereich ab 8 kHz aufwärts (ähnlich dem ME80v2 Plug-in – siehe Test). Das ältere Arturia CS-80V Mk3 (Test) wirkt dagegen etwas dünner und scheint auch tatsächlich im Bassbereich nicht ganz so zu schieben. Das neue Arturia CS-80V V4 hat deutlich mehr Gewicht im Bass, wirkt aber „oben rum“ nach wie vor bedeckt, wenn nicht sogar noch etwas bedeckter als V3. Jedoch: Mein CS-60 scheint sein Resonanz-Minimum nicht zu erreichen, wenn man den Resonanzregler am unteren Anschlag hält. Zumindest sinkt sie weiter ab, sobald man den roten Resonance Macro-Slider über dem Tastaturbereich aus der Mittelstellung wegbewegt gen Minimum. Dieses Verhalten zeigen beide VSTis von Arturia nicht, d. h. der minimale Resonanzwert in der Filtersektion entspricht tatsächlich einer Filterung ganz ohne Resonanz. Dies erklärt, warum mein CS-60 heller wirkt – das LPF ist maximal geöffnet und nun kommt etwas Resonanz dazu, um mehr „Air“ zu generieren – diesen Trick kennen Prophet-5 Anwender sicher auch. Interessanterweise bilden beide Arturia Versionen dies nicht nach, d. h. wenn man die Resonanz in den VSTis erhöht, ändert sich der Höhenfrequenzgang nicht merklich.

Außerdem fielen mir Pegeldifferenzen auf, die nicht im gesamten Tastaturbereich linear sind. Dies rührt vermutlich von der in die Jahre gekommenen Kalibrierung der Keyboard-Control-Slider bzw. der dahinterliegenden Schaltungen her. Wenn ich an meinem CS-60 den Cutoff etwas schließe, die Resonanz mittels des Performance-Sliders in einen negativen Offset bewege und dann noch mit den vier Reglern für Keyboard-Control nach Gehör Anpassungen vornehme, erhalte ich am Ende ein Ergebnis, das sich wirklich kaum vom VSTi unterscheiden lässt. Beide Grundklänge, Arturia CS-80V Mk3 und CS-80V V4, lassen sich auf meinem Yamaha CS-60 fast 1:1 nachstellen. Daher mein Zwischenfazit: Arturia hat schon mir der Mk3-Version einen hervorragenden Job gemacht, einen Synthesizerboliden aus dem Jahr 1976 überzeugend klanglich zu emulieren. Jeder funktionstüchtig erhaltene Yamaha CS-80 wird auch ein wenig anders klingen – nach über 45 Jahren sicher keine Überraschung. Die aktuelle Version V4 wurde in vielen Detailbereichen (Bedienung, GUI, Performance, Effekte, Dispersion) verbessert und verändert – klingt aber am Ende des Tages meist genauso brauchbar wie ihr Vorgänger.

Die Hardware zeichnet vor allem ihr unfassbar großer Dynamikumfang aus. Die Filter schreien schier bei hoher Resonanz und das, obwohl sie nicht zur Selbstoszillation zu bewegen sind und auch nicht Zerrgeneratoren à la Korg MS-20 darstellen. Bei maximalem Oszillator-Pegel im VCA bei einer Kombination von Puls und Sägezahn verzerrt der Signalweg meines CS-60 hörbar. Die Filter und das generelle Zerrverhalten der virtuellen Reinkarnationen sind dagegen etwas sanfter ausgelegt.
Die Pulsbreitenmodulation mit ihrem dedizierten LFO zwirbelt bei der Hardware minimal lebendiger als in beiden Software-Versionen.
Aber wer kann schon mit Gewissheit sagen, wie ein originaler CS-80 im Jahr seines Erscheinens geklungen hat?


Was zeichnet die aktuelle Arturia CS-80V V4 Variante aus? Im Bassbereich scheint sie mehr Überzeugungskraft zu besitzen und zugleich im Höhenbereich ein wenig milder zu sein. Der größte hörbare Unterschied liegt für mich im integrierten Chorus/Tremolo. Während das Zuschalten in Mk3 zu einem deutlichen Bassverlust führte, bleibt in der Version V4 der Tieftonbereich auch mit Chorus weitestgehend intakt. Insgesamt stellt sich in der Version V4 das Gefühl ein, beinahe überdeutlich vintage-analog zu agieren. Die GUI ist traumhaft fotorealistisch, die Skalierbarkeit (wenngleich in vorgegebenen Stufen) sehr praktisch in Zeiten von hochauflösenden, jedoch immer kleiner werdenden Laptop-Displays und immer größer werdenden Curved-Monitoren. Nützliche Überarbeitungen wie z. B. die Entscheidung, auf das in V3 sehr unübersichtliche Voice-Management zu verzichten zugunsten einer vereinheitlichten Bedienphilosophie für Drifts und Ungenauigkeiten, begrüße ich als langjähriger Anwender der Software sehr. Ebenso praktisch ist, dass man nun in vielen neueren Arturia VSTis die Stimmenzahl und den Legato-Mode unten mittig einstellen kann. Wozu es gut sein soll, einen virtuellen achtstimmigen Synthesizer auf fünf Stimmen zu begrenzen? Sobald man an die vielen archetypischen Strings, E-Pianos und Brassleads mit langen Hallfahnen à la Blade Runner denkt, wird schnell klar, dass bei vollgriffigem Spiel die abreißenden Release-Phasen zur Erhöhung der Durchsichtigkeit im Mix beitragen können.

Während der Arturia CS-80V Mk3 auf einigen älteren Rechnern ziemlich viel CPU in Anspruch genommen hat, scheint mir CS-80V V4 sehr gut auf aktuelle Prozessoren hin optimiert zu sein – ich konnte im Vergleich zu anderen aufwändigen Analogemulationen keine nennenswerten Auffälligkeiten ausmachen – danke Arturia!

Die originalen Werkspresets sind in der aktuellen V4 ebenso enthalten wie in der Vorgängerversion Mk3 und dem MemoryMoon ME80 – jedoch wurde auch hier die GUI entsprechend einer Frischzellenkur unterworfen und zeigt jetzt die konkreten Preset-Namen in Klartext an. Für Vangelis-Fans eine nette Geste, auch wenn ich es vorziehe, diesen äußerst flexiblen Klangerzeuger immer eigenhändig einzustellen. Meine einzige große Kritik am neuen Arturia CS-80V V4: Ich finde es gerade für ein Software-Produkt schade, dass alte Presets nicht mehr klanglich kompatibel sind. Klar kann man die V3 parallel installiert lassen, aber die wird nun vom Hersteller ziemlich sicher nicht mehr lange weiter gepflegt. Meine selbsterstellten Lieblings-Patches der V3 begleiten mich seit sehr vielen Jahren und sind auf zahllosen Veröffentlichungen von mir zu hören. Sie auf kurz oder lang mühsam händisch in die Version V4 übertragen zu müssen und dabei rein nach Gehör vorgehen zu müssen, erscheint mir wenig zeitgemäß.

Oft liest man in Foren, die V-Collection sei überteuert und Arturia ließe sich Updates von treuen Kunden unvernünftig teuer bezahlen. Meine Sicht lautet: Diese Produkte sind teuer und zugleich sehr gut, sprich, sie sind ihr Geld wert. Wenn man bedenkt, dass für die allermeisten Menschen ein echter alter CS-80 keine je erschwingliche Option darstellt, erscheint mir der Preis (bis 31.07.2022 nur 499,- Euro) für die gesamte Kollektion als sehr günstig. Ich wäre bereit, die Fünfhundert Euronen auch für eine alleinstehende CS-80 Software zu investieren, solange diese wirklich überzeugend klingt und MPE unterstützt. Was man hier als Teil eines enorm großen Bundles mit teils wirklich herausragend guten Klangerzeugern bekommt, ist auf jeden Fall faszinierend. Würde ich deswegen meinen CS-60 verkaufen? Nie, denn das VSTi ersetzt weder die Haptik des Originals, noch seine klanglichen Details in den allerletzten Feinheiten! Aber ich würde die Hardware-Version auch nie in den Tourbus mitnehmen wollen – meinen Laptop mit der Arturia V-Collection aber eben schon!

NEU: Arturia Prophet VS – V3

Im meinem Klangbeispiel zum Klassenkampf von Arturias Prophet V3 vs. Prophet VS V wird schnell klar: Arturia hat merklich an der Qualität des Chorus optimiert und die Version VS V emuliert originalgertreuer das charakteristische Aliasing der in die Jahre gekommenen Hardware mit. Auch feine Details des Portamentos sind in der neuen Variante näher an meinem Original. Die neue VS V Variante erklingt übrigens immer eine Oktave höher als die Variante V3 – wieso macht ein Hersteller so etwas bloß? Manche Presets klingen überdies seltsamerweise in der alten V3 Version näher an der Hardware (z. B. „43-Mass2“), andere wiederum in der VS V Version (z. B. „55-Wrokrock“). Dies irritiert mich zutiefst, denn gemäß Highlander heißt es ja: „Es kann nur einen geben!“

Das neue Arturia Prophet 5V (2022) Plug-in

Der klassische Sequential Circuits Prophet-5 – Lieblingssynth von u. a. Peter Gabriel bekommt nun schließlich auch ein eigenständiges VSTi. Gerade die für viele treue Prophet-Fans so wichtige und ergiebige Polymod-Sektion klingt nun viel näher an historischen Prophets. Auch wurden einige wichtige Werkspresets perfektioniert, was für eine merklich höhere Auflösung innerhalb der Poly-Mod-Sektion spricht (z. B. #53 Descending Bells – der klassische „Andrew Lloyd Webber Cats“-Sound) – sehr schön, endlich. Die Polyphonie des VSTis lässt sich sogar bis 16-stimmig erweitern. Die praktischen Voice-Dispersion-Funktionen gefallen mir hier deutlich besser als beispielsweise der „Vintage“-Regler an meinem Hardware Sequential Prophet 10 Rev4 (Test).

Das neue Plug-in erscheint insgesamt auf Oszillatorebene etwas heller geworden zu sein. Leider sind auch hier Direktvergleiche nur erschwert möglich, da sowohl die Gesamtlautstärke des VSTis als auch ihr Dynamikumfang im Vergleich zu ihren Vorgängern recht unterschiedlich sind. Die neue Grafik ist dennoch auch hier toll. Die hinzugekommene Chord-Memory-Funktion aus dem Prophet-T8 bereichert das neue VSTi, wenngleich ich einen „listen to MIDI-Input“-Button für diese Akkordspeicher schmerzlich vermisse (Joe Zawinul hatte dies sogar immer auf einem Fußschalter).

Ein Klavier, ein Klavier!

Das auf Virtual-Modeling basierte Arturia Piano V2 hat einen Nachfolger mit neuer GUI und neuer Soundengine bekommen. V3 klingt dynamischer und größer, die integrierte Preamp-Emulation bereichert das Plug-in. Außerdem wurde die Anpassung an die eigene MIDI-Tastatur mitteles eines Assistenzsystems vereinfacht und zugleich verbessert. Innerhalb der eigendlichen Klangerzeugung sind neue Parameter wie z. B. String Age, Duplex Scale und Sympathetic Resonance hinzugekommen. Die integrierte Hall-Engine umfasst auch beispielsweise ein Preset aus dem hauseigenen Spring-Reverb 636, dafür ist unverständlicherweise mein geliebtes V2-Preset „Abandoned Warehouse“ verschwunden (das Foto wird weiterhin für das Preset „Factory Hall“ genutzt, nur klingt dies komplett anders)!?

Zugleich schätzte ich aber auch die alte V2 in vielen Produktionen für ihre Durchsetzungskraft. Man denke zur V2 ein Stückchen in Richtung Roland MKS-20 oder Kurzweil K250 – kultige 80s Pianos, die gerade durch ihren leicht künstlich überzogenen 2D-Attack auf zahllosen Hits verewigt wurden (z. B. Huey Lewis & the News „I Never Walk Alone“). V3 bringt nun die bewährt guten Arturia Klaviere in ein realistischeres und dynamischeres Terrain, sozusagen mit mehr Luft nach oben. Die Klangqualität ist großartig, jedoch sehe ich auch hier schon kommen, dass ich von einigen liebgewonnenen V2 Presets nicht so schnell loskommen werde bzw. möchte. Durch die höhere Grunddynamik erscheinen manche neueren Soundmöglichkeiten vergleichbar dem CS-80 Upgrade erst einmal etwas weniger spektakulär. Und in der Tat würde ich bei Trailern und Medienmusik im Allgemeinen vermutlich nach wie vor zur V2 greifen.

Ensoniq SQ-80V – US-Sound der spätem 80er

Hierzu möchte ich einfach auf den hervorragend gemachten Test des Arturia SQ-80V verweisen.
Der Arturia SQ-80 V war bislang nur außerhalb des V-Collection Bundles erhältlich. Nachdem ich mehrere Jahre lang ausschließlich mit einem Ensoniq ASR-10 und SQR-Plus Musicals arrangiert und komponiert hatte, wurde ich allein schon aus nostalgischen Gründen seit den ersten Veröffentlichungstagen stolzer Besitzer des Arturias VSTis. Es hat viele Praxisanwendung gefunden – gerade wenn kein anderer Synthesizer-Sound so recht ins Arrangement passen will, wird man vom Klangcharakter des SQ-80 immer wieder positiv überrascht – ein sehr eigenständiger Hybrid-Synthesizer mit klaren Retro-Assoziationen. Gerade die Voices und Chor-Sounds klingen herrlich anders als das übliche Roland S50 Air Disc bzw. Fairlight Sarrar Gedudel.

Der Import eigener (!) Waveforms ist nun auch wie bei der Hardware möglich. Das kennen Nerds auch vom Kawai K3. Eigene Wav-Samples werden automatisch auf 12 Bit und 128 Samples Länge gebracht, wie im Original. Schade nur, dass es direkt im VSTi keine Sample-Start-Offset- und Normalize Funktionen gibt. Mit ein bisschen Experimentierbereitschaft lassen sich aber nette kleine Wavetable-Experimente realisieren (vgl. Klangbeispiel aus einem Kawai K5 Bass-Patch).

Ein wenig unangenehm überrascht fühle ich mich dennoch von der Tatsache, dass ich es zunächst für teures Geld gekauft hatte und ab jetzt ist es plötzlich doch auch im Bundle der V-Collection (deren Version 8 ich bereits gekauft hatte) enthalten. Dafür zieht mir Arturia nach dem Einloggen mit meinen Kundendaten auf ihrer Homepage dann zum Trost doch noch einiges an Sonderrabatt für das Upgrade auf die V-Collection 9 ab.

Meine Wunschliste für die V-Colection 10

Was mir persönlich in der V-Collection für zukünftige Updates/Upgrades noch fehlen würde? Eigentlich nur Emulationen von denen hier:
Formanta Polivoks, Kawai K5, PPG Waveterm 2, Waldorf Microwave 1, Roland MKS-20 / System 700 / S50, Yamaha GS1 / GX1 / TX816, Kurzweil K250 / K150.

Infos zu den Klangbeispielen der VSTs

Untenstehend finden sich einige von mir aufgenommene Beispiele. Die genauen Beschreibungen was wann zu hören ist sowie einige erklärende Ergänzungen bitte dieser Auflistung entnehmen:

  1. Arturia Augmented Strings & Voices (3 Instanzen), Drums immer von Aly James Labs VProm und VSDSX
  2. MS20: Arturia MS-20 V (2 Instanzen), Pad vom Arturia Jun-6 V
  3. MS20: vintage Korg MS20 Hardware vs. Arturia MS-20 V (beides mit etwas Arturia Delay Eternity)
  4. CS80: Oszillatorenvergleich Sägezahn und Puls (immer zuerst ME80v2, dann CS-80 V3, dann CS-80 V4 – trocken, danach mit Arturias Delay Eternity und Drums)
  5. CS80: Preset Guitar 1+2 Vergleich (ME80v2, CS-80 V3, CS-80 V4, Kontakt Sample „CS80 Guitar Scripted“ von Past To Future), Vangelis-Style Hall: Impulse Record Convology XT mit Past To Future “Runner Blade Decay 3,5”)
  6. CS80: vintage Yamaha CS-60 vs. Arturia CS-80 V4: Saw-LFO als Rhythmusgeber
  7. CS80: Vergleich Pad vintage Yamaha CS-60 vs. Arturia CS-80V Mk3 (Hardware-Effekte: Roland DimD, Lexicon 200)
  8. CS80: Vergleich Brassypad vintage Yamaha CS-60 vs. Arturia CS-80V Mk3 (Hardware-Effekte: Roland DimD, Lexicon 200)
  9. Arturia Piano V2 vs. Piano V3 (German Grand)
  10. Arturia Piano V2 vs. Piano V3 (Glass Piano)
  11. Arturia Prophet VS Battle (erst V3, dann die neue Prophet-VS V): Preset 55 Wrokrock
  12. Arturia Prophet 5 Battle (erst V3, dann die neue Prophet-5 V): Preset 11 Brass
  13. Arturia Prophet-VS V eigenes Wav als Oszillatoren, nur VSTi-interne Effekte, Cutoff-Modulation via MIDI-CC
  14. Arturia SQ80 V Synthwave-Demo (6 Instanzen SQ80 V – auch die Drums kommen vom SQ80 V)

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Fazit

Momentan bekommt man von Arturia in Form der V-Colletion 9 einen kompletten Rundumschlag, der die Herzen jedes Synthesizer-Freaks höher schlagen lässt. Wo sonst habe ich Zugriff auf ein NED Synclavier neben einem CMI Fairlight, Jupiter-8, Moog Modular, Prophets, Ensoniqs, Oberheims und wie sie alle heißen – und das, ohne mein Haus, mein Auto und sonst alles, was ich besitze, verhökern zu müssen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedenfalls nach wie vor gigantisch gut. Und ich mag auch einfach den wärmeren Klangcharakter der Arturia-Sachen. Ehrlich gesagt gehöre ich zu den wenigen, die ihn sogar den aktuell sehr gehypten Cherry Audio VSTis eindeutig vorziehen. Kein Plug-in trifft den Sound der Hardware-Vorbilder zu 100 %. Aber oft reichen wirklich die gegebenen 90 %. Wenn die mal nicht reichen, bleibt nach wie vor nur der Griff nach den Sternen, sprich nach den immer seltener und teurer werdenden Originalen aus grauen Vorzeiten. Bis dahin bin ich mit der Software mehr als glücklich – danke Arturia für euren wertvollen Beitrag zur Demokratisierung unserer Kreativwerkzeuge!

Plus

  • inspirierendes Komplettpaket mit hervorragender Audioqualität
  • an aktuelle CPUs angepasste Klangerzeuger
  • neue GUIs
  • zusätzliche Instrumente

Minus

  • Presets nicht kompatibel mit Vorgängerversionen, Funktionsumfang teilweise recht unterschiedlich zu Vorgängern
  • nur eine Autorisierungsoption (Arturia Software Center, keine gänige ilok / USB-Stick / cloudbasierte Aktivierung)
  • für wahre klangliche Authentizität fehlt oft das letzte Quäntchen (v. a. CS-80 V, DX7 V und Matrix-12 V2)

Preis

  • 599,-Euro regulär, derzeit 499,- Euro
  • Upgrades für Besitzer älterer Versionen individuell bepreist nach Log-in auf der Homepage
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Svenson73

    Als treuer Kunde habe ich für das Upgrade 145,- € bezahlt, hat. Allein für den Korg hat sich das schon gelohnt. Nachteil: ich mache gar keine Musik mehr, sondern schraube derzeit nur an den Synth rum…

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Svenson73 Das Problem kenne ich nur zu gut, weswegen ich mir aus meiner V-Collection nur die Synths installiert habe, die mich wirklich interessieren.

      Gelöscht habe ich zum Beispiel wieder knallhart den »CMI V«. Damit habe ich mich mal ein Wochenende lang befasst und dann einfach kapituliert. Ja, das Ding hat eine immense historische Bedeutung. Deswegen habe ich mir diese Fairlight-Emulation überhaupt angesehen. Aber, nein, ich (Betonung: ich!) finde diesen Uropa-Sampler heutzutage überflüssig. Und ich mochte auch den Grundsound nicht. Und die Bedienung mit der Maus ist – ‚tschuldigung – eine Katastrophe. Wenn man die Original-Samples haben möchte … bitteschön, gerne … aber neue Sounds damit programmieren, nee, echt nicht.

      Viel Spaß habe ich dagegen mit:

      — CS-80 V3 (noch der alte)
      — Synclavier V
      — Synthi V

      Und das reicht dann auch schon fast. Installiert aber noch so gut wie nicht angesehen habe ich:

      — ARP2600 V3
      — CZ V
      — DX7 V
      — Matrix-12 V2

      Der »Minimoog« und der »Moog-Modular« interessieren mich schon gar nicht mehr so. Und Flügel, Wurlitzer, B3 und »Vox Continental« schon gar nicht. Also warum damit belasten, wenn ich die sowieso nicht einsetze.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich finde, hier haben wir durchaus ein Problem »moderner« Software. Und auch dem von Software-Synthesizern. Nämlich die hingenommene Inkompatibilität.

    Man stelle sich vor, man hat unveröffentlichte aber in Arbeit befindliche Projekte mit dem »CS-80« aus der V-Collection. Also EQ und Lautstärke schon mal so angepasst, dass sich der Synth grob ins Projekt einfügt. Dann ein unbedachter Klick auf »Update« … und man kann alle Projekte neu anfassen. Evtl. klingt es überhaupt nicht mehr so, wie man es ursprünglich im Ohr hatte. Man kann auch den alten »CS-80 V3« gar nicht mehr installieren; denn man hat ja gar nicht mehr die Wahl.

    Gut, klar, ich will auf keinen Fall die Leistung von Arturia schmälern, wenn die da Software immer weiter entwickeln und auch noch kostenlos verteilen (ich habe noch die V7-Collection, könnte aber auf die neue Version vom CS-80 updaten). Das ist großartig. Aber ein bischen unwohl ist mir auch dabei.

    Ich habe hier zum Beispiel auch haufenweise »Skizzen« und Track-Ideen auf der Festplatte, die alle noch in »Reaper 6.04« sind. Ich scheue mich im Moment auf das aktuelle »Reaper 6.57« upzudaten, einfach weil vielleicht PlugIns nicht mehr so sind wie vorher. Die Gefahr ist bei Reaper gering … aber ich mache SEHR viel mit Bordmitteln der DAW. Das wäre echt ungut, wenn sich da etwas ändern würde.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Flowwater Kommando zurück:

      Ich kann mit meiner alten »V-Collection 7« NICHT auf den neuen »CS-80 V4« updaten. Ich müsste auf die »V-Collection 9« updaten; da wäre der dann dabei. Gut, dann bestünde ja sogar die Chance, dass ich die beiden Collections vielleicht sogar parallel installieren kann. Denn der alte »CS-80 V3« ist als solcher in der Liste der VSTs aufgeführt.

      Im Moment besteht aber kein Bedarf, dass ich update. Ich werde das also erst einmal nicht ausprobieren. Irgend wann will man ja auch noch mal Musik machen.

    • Profilbild
      kons

      @Flowwater Ja, das ist ein echter Alptraum. Hab das gerade mit dem SynthMaster. Einfach der Update-Aufforderung gefolgt und zack – die Kernparameter aus dem aktuellen Projekt sind nicht mehr existent.

      Nun hänge ich seit drei Wochen mit dem Support in einer unwürdigen Email-Schlacht, in der Hoffnung, „meine“ Parameter zurückzubekommen.

      Ne echte Zwickmühle, man will (und manchmal braucht man) ja neue Funktionalitäten oder Kompatibilitäten…

        • Profilbild
          kons

          @mort76 Klar. Ich betreibe das ja als reines Hobby, entsprechend stecke ich verfügbare Mittel eher in neues Spielzeug als in Sicherungsmaßnahmen. Ärgerlich ist es natürlich trotzdem.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @mort76 Die Frage ist hier dann aber: Wie richtet man ein sinnvolles Backup ein? Mit »sinnvoll« meine ich, nicht das komplette Betriebssystem mit allem drum und dran im Backup zu haben, weil man dann im »Restore« wiederum Dinge verliert, die man vielleicht gerne behalten würde.

          Zumindest unter Windows sind die VSTs von Arturia ein wenig verflochten ins System eingebunden. Da gibt es den Ordner mit VST2-PlugIns, den mit den VST3-PlugIns, dann die Ordner mit den Standalone-Versionen der Synthesizer, der Ordner mit den Presets ist wieder ganz woanders … und dann will man ja auch noch seine eigenen Soundkreationen sichern, die wiederum in einem eigenen Ordner sind. Die muss man erst einmal alle zusammen suchen, ausprobieren ob das selbst erdachte Backup-Konzept auch aufgeht (nützt ja nix, wenn man zwar ein Backup hat, man dieses im Falle eines Falles aber nicht mehr zurückspielen kann). Und dann sind die Arturia-VSTs ja sicherlich mit einem installierten »Software Center« verknüpft, damit eine vorhandene Lizenz geprüft werden kann.

          • Profilbild
            t-hiho RED

            @Flowwater Wie wahr. Ich kämpfe auch seit Jahren mit diesen Fragen. Meine (Not-)Lösung derzeit: Alle eigenen Synth-Patches lege ich immer in meine Dropbox. Wenn ich ein Projekt archiviere, erstelle ich unselektiv eine Kopie dieses Dropbox-Ordners zu den Projektdaten. Der ist ja zum Glück nie wirklich groß, weil er keine Samples enthält. Ähnlich verfahre ich mit eigenen Convolution Impulsen – da habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Sessions mit Waves IR1 oder SIR ein paar Jahre später nicht mehr einwandfrei aufgehen, wenn man die nicht griffbereit hat oder sich auch nur die Ordnerstruktur geändert hat. Im Falle eines notwendigen Umzugs auf einen neuen Rechner sind die Programme und Plugins meist schnell wieder installiert. Ich pflege meine eigene Plugin-Liste in Excel, damit ich ggf. nicht lange suchen muss. Meine Installer lade ich immer „frisch“, damit ich nicht versehentlich eine zu alte Version installiere. Klassische System-Backups mach ich eigentlich nie.

  3. Profilbild
    Jens Barth

    Ich bin ein Fan der V-Collection. Das Gesamtpaket ist schon sehr gut, imho auch besser als die bekannten Wettbewerbsprodukte (auch wenn ein 1:1 Vergleich nicht möglich ist.

    Tatsache ist, daß es Arturia bisher immer geschafft hat, durch Updates und teilweise Neuprogrammierung die klangliche Latte höher zu setzten. Meine Favoriten sind Synclavier, Fairlight, DX7, aber auch B3, CS80 und die Prophets. Obwohl hier klar zu sagen ist: Es gibt in dem Packet keinen Totalausfall.

    Nicht akzeptabel ist allerdings die nicht gegebene Kompatibilität der Presets. Bei vorherigen Updates (ich meine von V4 zu V5) hatte Arturia seinerzeit ein Softwaretool zum konvertieren angeboten. Es wäre wichtig, wenn man das jetzt wieder macht!

  4. Profilbild
    tomeso

    Zum Thema Kompatibilität der verschiedenen Versionen:
    Es gibt auch nach dem Upgrade der V Collection 8 auf 9 die Möglichkeit die „alten“ Versionen der Instrumente zu installieren bzw. parallel weiter zu verwenden. Projekte, die man z.B. mit dem CS-80 V3 erstellt hat, ändern sich also nicht, nur weil man die V4 installiert hat.

    Man sollte also die „neuen“ Versionen am besten als separate und eigenständige Instrumente behandeln. Problematisch könnte es sein, wenn man ein liebgewonnenes Preset in der neuen Version verwenden möchte und das dort anders klingt. Da muss man dann eventuell nochmals Hand anlegen. Wichtig ist aber festzuhalten, dass alte Projekte durch das Upgrade nicht zuerschossen werden. :-)

      • Profilbild
        t-hiho RED

        @Flowwater Darf ich mich selbst zitieren? „Ich finde es gerade für ein Software-Produkt schade, dass alte Presets nicht mehr klanglich kompatibel sind. Klar kann man die V3 parallel installiert lassen, aber die wird nun vom Hersteller ziemlich sicher nicht mehr lange weiter gepflegt. Meine selbsterstellten Lieblings-Patches der V3 begleiten mich seit sehr vielen Jahren und sind auf zahllosen Veröffentlichungen von mir zu hören. Sie auf kurz oder lang mühsam händisch in die Version V4 übertragen zu müssen und dabei rein nach Gehör vorgehen zu müssen, erscheint mir wenig zeitgemäß.“ – klar kann man die V3 parallel installiert lassen. Habe ich auch auf allen meinen Rechnern. Ich nutze BEIDE. V4 hat Vorteile, V3 hat meine geliebten Presets, u.a. meinen go-to Soft-Synth-Bass als support für zu dünne E-Bass-Spuren bei Rock Produktionen – MIDI from Audio aus Melodyne, direkt in den CS-80 V3 – seit mehreren Jahren und das wird vermutlich auch so bleiben. Nachzuhören u.a. hier: https://www.amazona.de/test-heritage-audio-motorcity-equalizer/

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          Flowwater AHU

          @t-hiho Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung: Meine Anmerkung war keinesfalls eine Kritik an dem Artikel. Echt, nicht im Ansatz. Ich habe den Artikel sehr gerne und interessiert gelesen. Wie schon öfters in diversen Postings angemerkt, bin ich durchaus ein Fan von Arturia (aber kein Fan-Boy) und interessieren mich deswegen für alles, was die so machen. Es war nur ein Bedanken an eine zweite Meinung. Also bitte um Gottes Willen nicht falsch verstehen. 😊

          • Profilbild
            t-hiho RED

            @Flowwater Alles gut, das hab ich schon richtig verstanden, keine Sorge. :-)
            Ich mag das ganze Kommentieren eigentlich auch wirklich gern – der kollegiale Austausch zu all diesen Themen und Ansichten ist gerade in unserer Branche extrem wichtig und bereichernd.

  5. Profilbild
    tomeso

    Zu den Augmented Instrumenten:
    “ Das Augmented Strings Intro VSTi ist in seinen klanggestalterischen Möglichkeiten deutlich beschränkt (daher der Namenszusatz „Intro“)“.

    Die Intro Version gab es vor Kurzem als kostenlosen Appetithappen, in der V Collection 9 ist natürlich die Vollversion enthalten.

    „während das Augmented Voices VSTi über einen umfangreichen Advanced-Mode verfügt, der uns doch etliche tiefgreifende und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten auf Basis der eigentlichen Quellsamples erlaubt.“

    Hier wäre es schön gewesen, einen ScreenShot des Advanced-Modes zu zeigen. Hinter dem abgebildeten und simplen Interface steckt eine sehr flexible Synth Engine, bestehen aus zwei Sample Parts, kombiniert mit zwei Synth Parts, mit wahlweiser Analog-, Granular-, Additive- oder Wavetable-Engine.

    Es wäre klasse, wenn hierzu ein separater und detailierter Test folgen würde. :-)

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @tomeso Das kann ich nur unterstreichen. In der Kürze der Zeit und angesichts des großen Umfangs interessanter Neuerungen in V9 kam die Augmented Reihe vielleicht etwas zu kurz. Das sind ernst zu nehmende Tools. Ich würde allerdings gern abwarten, was da Alles in der Pipeline ist. Die Klangformungstools sind mächtig, ein simpler Screenshot würde dem nicht gerecht. Ich denke, mein Hörbeispiel spricht da eher für sich. Und die Tatsache, dass die Installation eines Demos bei Arturia sehr leicht für jeden Interessenten umsetzbar ist. Good 2 know: Layer B kann Wavetable Synthese mit tollen Zusatzfeatures wie Phase Distortion und Wavefolding. Und die Filter sind hinsichtlich ihrer individuellen Flexibiliät der Oberhammer. Nice 2 have wäre: Import eigener WAVs, eigenständige ENVs für Position, PD und WF.

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @tomeso Danke für den wichtigen Hinweis, ich hatte da als ich den Test begonnen habe tatsächlich nur die „Intro“ Version vorliegen – als ich die Hörbeispiele aufnahm, hatte ich hingegen bereits die in der V-Collection 9 beinhalteten Vollversionen von Augmented Strings und Augmented Voices. Ich habe mir erlaubt, in Rücksprache mit der Chefredaktion dies im Text noch im Nachhinein klarzustellen, da es ja schlichtweg falsch und nur dem Veröffentlichungszeitdruck geschuldet war. Auch habe ich nach reiflicher Überlegung hier noch einen entsprechenden Screenshot eingefügt.

  6. Profilbild
    mmiimmimiiimmmiimmi

    Ich finde die Authorisierung über das eigene Arturia Programm weitaus eleganter und angenehmer als eine Lösung mit ilok oder einer Cloud. Ich habe die Collection auf mehreren Computern aktiviert und habe jederzeit Zugriff auf alles, auch ohne usb Dongle oder Internet. Wie das als Minuspunkt in der Liste auftaucht erschließt sich mir nicht so ganz.

    Frage zum SQ10: sind die Potis quantisiert oder wie bei Original unquantisiert?

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      tomeso

      @mmiimmimiiimmmiimmi Die Reihen A+B lassen sich 1V auf 5V umstellen und sind nicht quantisiert, die Reihe C hat einen quantisierten Pitch Modus und lässt sich ebenfalls auf 5V unquantisiert umstellen.

      • Profilbild
        mmiimmimiiimmmiimmi

        @tomeso Nicht schlecht, also vereint die Software die Besonderheiten des Originals mit sinnvollen Neuerungen und der User kann selbst auswählen, was er davon benutzen möchte.

    • Profilbild
      8-VOICE AHU

      @mmiimmimiiimmmiimmi Habe das selbe gedacht, viel lieber das Arturia Software Center als iLok! Das käme für mich nicht in Frage! Das sollte bei den Plus-Punkten stehen.

      • Profilbild
        t-hiho RED

        @8-VOICE Klar, das ist Ansichtssache, aber auch kein großes Ding. Ich persönlich finde es zeitgemäß, dem Anwender die Art der Autorisierung zur Wahl zu lassen. Ilok ist nicht zwangsweise dieser olle USB-Dongle. Es ist ein System, nochdazu eines das man für verhältnissmäßig kleines Geld versichern kann (ZDT/TLC). Für Profis, die wie ich hauptberuflich ihr Geld damit verdienen, ein nicht zu unterschätzendes Argument. Ich habe einen Teil meiner Software auf dem USB-Ilok autorisiert, einen weiteren parallel in der Cloud und einige weitere Machine-based. Das ist für mich derzeit die beste Lösung. Ich selbst habe bezahlt und darf wählen was, wie, wo. Konkret brachte mich ein Real-World-Dilemma dazu, die Fixierung der Arturia Produkte auf ihr hauseigenes Software Center zu kritisieren (abgesehen davon, dass ich nach der Flut von Arturia, E-Licenser, Gobbler, Slate, IK Multimedia, Waves Central, UAD und co so allmählich die Nase voll habe von dieser von Herstellern erzwungenen „Vielfalt“): Mein CS-60, Minimoog, Prophet 10 und Prophet VS stehen in meinem Tonstudio, den Testbericht schrieb ich aber Zuhause in meinem Keller neben meinem MS20, DX7, SY99 und Microwave XTK. Mein Rechner zuhause ist im Internet, der Studiorechner NICHT. Die Installation von V-Collection 9 zuhause war easy, im Studio konnte ich leider nur mit der V8 arbeiten und den CS-80 V4 als Demo laufen lassen. :-(

  7. Profilbild
    paolostylo

    Super Bericht, vielen Dank!
    Ich bin im Moment auf V7 und sehr zufrieden, denke aber über V9 nach…
    Als ich beim Lesen bei Deiner Wunschliste ankam, musste ich schmunzeln:
    Ich wünsche mir ebenfalls sehnlichst eine Emulation eines Waldorf Microwave 1,
    NICHT Microwave 2.
    Und auch keinen anderen Wavetable-Synthesizer,
    so a la „der bekommt die MW1-Sounds auch hin“.
    Ich wünsche mir einen perfekt emulierten Waldorf Microwave 1,
    am besten mit Original-GUI und dann gerne mit aufklappbarem Bedienpanel und entsprechenden Reglern, basta.
    Ich werd‘ Arturia gleich mal anschreiben… :-)))

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @paolostylo Danke für Dein Lob! Ja, ein MW1, ein „echt“ klingender MW1, das wärs. Such ich auch seit Jahren vergeblich. Und Arturia haben DEFINITIV das Rüstzeug, dies hin zu bekommen. Siehe Synclavier, CMI, Pigments und Augmented. Ich hoffe so sehr, dass die das als nächstes bringen (bevor Behringer vermutlich mit ihrem PPG spin-off am Ende wieder Alle nicht ganz glücklich machen werden – man belehre mich bitte eines Besseren – challenge accepted)!

  8. Profilbild
    St@rex

    Vielen Dank für den Beitrag. Ich benutze die V Collection recht häufig. Da ich nicht der große Schrauber bin, nehme ich gerne die Presets und passe sie an – das genügt mir meist. Die Auswahl ist ja groß und man findet immer was. Die Version 9 habe ich – leider fehlte mir bis jetzt die Zeit, mich näher mit den Neuerungen zu beschäftigen (nur kurz reingeschaut und angespielt). Aber der Beitrag hat mich jetzt motiviert, dafür doch mal Zeit zu investieren :-)

  9. Profilbild
    fitzgeraldo

    Vor wenigen Wochen erst hat mir Arturia die VC 8 in mein virtuelles Einkaufskörbchen gelegt. Als langjährigen Pigments- und AnalogLab-User für gerade mal 149,– Euro. Da musste ich einfach zuschlagen. Gleichzeitig war mir bei diesem „Sonderangebot“ auch klar, dass die neue Version schon in den Startlöchern scharrt.

    Jetzt habe ich zwar „nur“ 28 virtuelle Instrumente auf der Platte liegen, aber die zu erspielen und zu erforschen wird noch eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Mindestens bis zum Erscheinen der VC 10 – wenn nicht länger. Die Qualität ist durch die Bank gut bis sehr gut und die GUIs der einzelnen PlugIns sind professionell und angenehm (was nützt mir eine vielleicht besser klingende Emulation, wenn sie auf einem 4K-Monitor schlicht nicht zu bedienen ist?).

    Der CPU-Verbrauch ist bisweilen etwas hoch, liegt aber im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz im Durchschnitt. Einen weiteren Vorteil hat dieses rundum-sorglos Paket für mich: die Suche nach dieser oder jener Über-Emulation eines Klassikers ist für mich nun vorerst Schnee von gestern. Sogar das Gegenteil ist der Fall: In den letzten Wochen mussten einige der alten VSTi’s den PlugIn-Ordner verlassen.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Minus: „keine gänige ilok / USB-Stick / cloudbasierte Aktivierung“
    Ein Punkt wie dieser, der von vielen Usern/Userinnen ganz anders bewertet werden dürfte, hat meiner Meinung nach in einer objektiven Bewertung nichts zu suchen, weder als Plus- noch als Minuspunkt.

    • Profilbild
      mmiimmimiiimmmiimmi

      So ist das. Leider fließen auf Amazona sehr oft subjektive Meinungen der Autoren in die Bewertung mit ein. Schade, dass die sonst sehr hohe Qualität der Artikel durch so etwas immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wird.

      • Profilbild
        t-hiho RED

        @mmiimmimiiimmmiimmi Es tut mir nicht leid, ich bin subjektiv. Wie jeder Mensch. Ich versuche, als Autor so objektiv wie möglich zu sein, wann immer ich es für angemessen und professionell erachte – ich bin aber auch Anwender. Genauer gesagt Power-User. Ich verwende diese Werkzeuge täglich und seit Jahren. Ich verdiene mein Geld damit. Ich habe eine Meinung und ein Bauchgefühl und ich tue dies öffentlich kund. Ich verberge dies auch nicht. Ich mache keine bezahlte Werbung und ich sage, was mich stört. Wenn es andere nicht stört, ist das vollkommen ok. Wenn es mehrere andere Personen nicht stört und mich dennoch, schreibe ich es trotzdem. Wo ist das Problem? Ich finde das Produkt sehr gut und vergebe 3 Sterne. Ich bekomme das Upgrade nicht vom Hersteller geschenkt. Ich muss es kaufen, wie ihr auch. Und ich kaufe es. Weil es gut ist. Wo bleibt meine Glaubwürdigkeit, wenn ich anfange, Dinge unter den Tisch zu kehren, die mich als Individual-User stören?

        • Profilbild
          sibe

          @t-hiho Ich finde ein wenig Subjektivität gehört bei einem Testbericht immer dazu. Das ist für mich sogar einer der Hauptgründe auch Testberichte von Sachen zu lesen, die ich leicht selbst ausprobieren kann (was bei Software mit Demo-Versionen ja problemlos möglich ist). Ich will ja gerade wissen, wie ANDERE Nutzer ein Produkt bewerten, v.a. wenn es im Gegensatz zu mir professionelle Nutzer sind.
          Bei den meisten Tests schaue ich mir sogar zuallererst die Minuspunkte des Fazits an, um zu bewerten ob das, was der Autor negativ bewertet hat, auch für MICH relevant ist, oder eben nicht.

          Im konkreten Fall ging es mir auch so, dass ich dachte, für mich persönlich ist die einfache und unproblematische Autorisierung über das Arturia Software Center eher ein Pluspunkt (bin selbst V8 Nutzer), aber ich kann auch verstehen, dass man das als professioneller Nutzer evtl. anders sieht.
          Also, ist doch super: ein Minuspunkt des Autors, der für mich nicht von Belang ist :)

      • Profilbild
        Tai AHU

        @mmiimmimiiimmmiimmi Ich bin mag subjektive Sichtweisen. Der objektive Standpunkt wird zwar oft gewünscht, ich halte ihn für wenig realistisch. Wenn das klar kommuniziert wird, dass der Standpunkt subjektiv ist, ist mir das lieber, als ein subjektiv gefärbter „objektiver“ Test. Nachdem ich mehrere Artikel eines Autors gelesen habe, ist sein Standpunkt einigermassen klar.

    • Profilbild
      ollo AHU

      iLok wird halt sehr oft genutzt, daher ist es schon sowas wie ein Standart der vieles einfacher macht.
      Optimal aus Nutzersicht wäre natürlich, wenn man iLok und das Arturia Center nutzen könnte aber das wäre aus Arturias Sicht natürlich viel zu viel verlangt. Abgesehen davon macht das Arturia Center bisher bei mir immer einen guten Job.

  11. Profilbild
    ukm

    Ich habe V7 mal gekauft und mich bemüht, wenigstens eines der Instrumente gut zu finden. Es ist mir nicht gelungen. Für alle Instrumenten-Gattungen gibt es aus meiner Sicht (bezogen auf V7) sehr brauchbare Alternativen.
    Es soll ja inzwischen Verbesserungen geben, da könnte man evtl. später nochmal darauf zurückkommen.

    Da ich meine Instrumente auch live einsetze, finde ich das Software-Center und auch die Möglichkeit der Offline-Aktivierung akzeptabel. Wäre es iLok oder cloud oder ???, hätte ich es nicht gekauft.

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @ukm Was wirklich toll ist: Man kann Arturia V-Collection auf bis zu 5 Maschinen gleichzeitig aktivieren! Das ist absolut vorbildlich. Bei mir läuft die V8 auf meinen beiden Studio-Rechnern, in meinem Homestudio, auf meinem Laptop und auf meinem Live-Laptop – ohne lästiges Dongle-Wechseln. Aber: Die Offline-Aktivierung von Updates oder Upgrades mittels Software-Center und Request-File über USB-Stick finde ich nervig. Einfach nur, weil es ein weiteres System ist, das man sich erschließen muss. Mit meinem Ilok hab ich das ganz gut im Griff. Vielleicht nur „Faulheit“ von mir…

      • Profilbild
        ukm

        @t-hiho Die Offline-Aktivierungs-Prozedur würde ich eher in Kauf nehmen, falls ich eines der Instrumente mal live nutzen sollte. Mit iLok hat man wohl eher selten 5 Aktivierungen. Ich nutze das auch, ertappe ich aber immer wieder dabei, dass ich bei verfügbaren Alternativen die iLok plugins zuerst rausschmeiße mit dem Hintergedanken, dass ich dann bei Live-Nutzung sowieso etwas anderes nehmen müsste.
        Mir widerstrebt es, wenn mir die Kontrolle entzogen wird, was in der digitalen Welt immer häufiger versucht wird.

        Nach dem Video mit Steve Porcaro, den ich sehr schätze, könnte man schon in Versuchung kommen. Was Piano, E-Piano und Orgel betrifft, sehe ich Arturia nicht in erster Front.

  12. Profilbild
    Holk

    Umgerechnet kostet jedes einzelne Plugin der V-Collection 9 nur rund 19,- EUR. Jedes einzelne Effekt Plugin aus der FX-Collection 2 nur rund 17,- EUR.

    Leider brauche ich einfach nicht noch eine weitere Prophet 5, Jupiter 8 etc. oder Roland Space Echo, Moog Ladder Filter etc. – Emulation.

    Wenn man je Bundle nur die 2-3 Plugins nutzt die einen wirklich interessieren, liegt man schon bei über 100,- EUR pro Stück. Die Einzelpreise der Plugins sind ohnehin noch unattraktiver.

    Summa Summarum: Ich fände es super wenn man sich zu „Cherry Audio Preisen“ die einzelnen Produkte von Arturia selbst zusammenstellen oder „individuell bundeln“ könnte.

    Marktwirtschaftlich finde ich interessant ob eine Preisreduzierung der einzelnen Plugins bei Artura insgesamt zu einem höheren Gewinn führen würde – da Kunden dann evtl. etwas weniger V- und FX- Collection-, aber potentiell umso mehr Einzelprodukte kaufen ?!

    Für Leute die noch gar keine vergleichbaren Plugins anderer Hersteller besitzen und liebgeworden haben, sind sowohl die V- als auch die FX- Collections natürlich absolut Klasse und uneingeschränkt empfehlenswert.

    Die verschiedenen Synthesizer der V-Collection durchzuspielen und zu analysieren gehört doch eigentlich auch in jeden Musikunterricht im 21. Jahrhundert :-)

    Wie sonst gibt es kostengünstig die Möglichkeit dass Schüler mal die Unterschiede von CS80 und Jupiter 8 erleben können?

    Danke Arturia für dieses schöne „Synthesizermuseum“ :-)

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Holk Ich war drauf und dran mir damals vor 2 1/2 Jahren das »Synclavier V« als Einzelprodukt zu kaufen. Dann gab es vor zwei Jahren einen Rabatt, dessen Preis nur ein wenig über dem Einzelprodukt lag … und dann hatten sie mich. Tut mir Leid, ich muss es zugeben, aber hier hat volle Kanne GAS (bzw. SAS) zugeschlagen: Da hatten sie mich einfach. Ich habe bei weitem nicht alle VSTs installiert, weil mich ein Großteil nicht interessiert. Aber die, die mich interessieren, die werden auch genutzt … und selbst beim »nur herumspielen« habe ich einen großen Spaß daran. 🌞

      • Profilbild
        Holk

        @Flowwater Das kann ich nachvollziehen, denn das Synclavier V ist schon fantastisch.
        Arturia macht es ja schon jahrelang so. Die Einzelplugins kosten 200 .. alles zusammen 600. Quasi -> für den Preis von 3 gibt’s über 30.
        Wenn dann die Kollektion rabattiert wird, dann schlägt man halt zu. Ich habe das auch mal gemacht :-)

        Ich frage mich nur wirklich, ob es wirtschaftlich nicht anders besser für alle laufen würde.
        Wenn die einzelnen Plugins weniger kosten würden, kaufen die Kunden doch viel mehr individuelle „Synclavier Bundles“ zum Beispiel. Vielleicht mit einem Effekt dazu.

        Zudem könnte man doch besser messen, welche Instrumente wirklich „gehen“ und da auch den Fokus der Entwickler drauf setzten um diese Plugins immer weiter zu verbessern. Die Plugins die nicht so gefragt sind, werden dann mal den einen oder anderen Updatezyklus nicht aktualisiert. Und die Plugins die einen hohen Absatz haben werden stets mit den neuesten „TAE®“ – Algorithmen und sonstigen Verbesserungen „poliert.“

        Naja .. wie dem auch sei. Für Arturia scheint es ja so zu funktionieren. Und für Profis die ein Synclavier brauchen, sind 200 EUR auch nicht die Welt. Sie können das Einzelplugin sozusagen von der Steuer absetzten und müssen sich nicht die V-Collection kaufen wenn sie davon nur 3-4 Plugins benötigen.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @Holk Das stimmt schon, was Du schreibst. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Arturia durch diese Produktphilosophie einen gewissen guten Ruf in der Branche hat. Sie nutzen das ganze quasie also auch als Public-Relations-Mechanismus, um den eigenen Markennamen zu pushen.

          Vielleicht sind auch die Preise der Einzelprodukte bewusst dort angesiedelt, wo sie sind. Damit kaufen die interessierten Leute zu Beginn eines neues Produkts dieses Produkt. Und wenn das Interesse daran wieder nachlässt, dann wird eben der vergünstigte Bundle-Preis nachgeschoben, so dass »latent Interessierte« auch kaufen.

          Ich weiß es aber nicht; ich bin kein Marketing-Experte. Ich sehe halt nur, dass Arturia im Laufe der Firmengeschichte herausragend gute Produkte entwickelt hat. Angefangen haben sie mit dem »Moog Modular« (meine ich zumindest) … und heute bauen und verkaufen sie einen der interessantesten monophonen und polyphonen Hardware-Synthesizer überhaupt am Markt (Matrix- und PolyBrute). Die machen also schon eine Menge richtig, so wie sie es machen.

          • Profilbild
            Holk

            @Flowwater Ohne Frage. Matrix und Polybrute und auch die „kleinen“ (Drumbrute, Microfreak .. etc) Arturia Synths haben einen sehr eigenständigen Character. Die Softsynths aus der Hardware-Emulation Ecke klingen wohl auch von Iteration zu Iteration immer besser.

            Zuletzt habe ich mir Pigments von Arturia angeschafft. Da ich eine alte V-Collection bestitze hatte ich da auch einen Rabatt drauf. Irgendwann werde ich mir noch Synchlavier V anschaffen.

            Nur an der gesamten V-Collection habe ich kein Interesse mehr da ich bereits zu viele Alternativen besitze.

            Abgesehen davon. Für „Preset – Sammler“ ist wohl selbst dann die Anschaffung der V-Collection vielleicht noch interessant, wenn sie bereits für alles Alternativen haben. Denn die V-Collection kommt ja auch mit tausenden Presets.

            In diesem Sinne: Die Leute bei und von Arturia können natürlich nicht nur marketingtechnisch machen was sie für richtig halten und ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

            Es ist doch klasse wie sich diese Firma über die Jahre insgesamt entwickelt hat (auch wenn ich z.B. deren „alten“ Prophet V vermissen werde)

            • Profilbild
              Flowwater AHU

              @Holk Kleiner Tipp zu Synclavier V: Nimm Dir Zeit!

              Schon alleine die Syntheseform an sich zu verstehen, ist zeitaufwändig. Im Prinzip ist es erst einmal »nur« FM (Samples lassen wir mal beiseite), und dann auch »nur« nach dem Prinzip

              1 Operator (hier: Modulator) > 1 Carrier

              Die haben es aber mit der Wellenform in sich (Additive Synthese mit 24 Harmonischen plus Phasenlage pro Harmonische), die dann auch noch über die Zeit beliebig morphen kann. Dann gibt es davon 12 Stränge (sog. »Partials«), die alle etwas anderes tun können. Und dann kann man diese per Mixer bearbeiten, mit weiteren Hüllkurven und LFOs versehen und Effekte hinzu mischen.

              Das alleine zu überreißen ist nicht so ganz easy. Das ist fernab eines subtraktiven Synthesizers.

              Diese immensen Möglichkeiten verführen dazu, einfach immensen Krach zu machen, ohne dass dabei Verwertbares heraus kommt. Das ist danach nämlich der zweite Schritt: Ein Gefühl für dieses »Gerät« zu bekommen, so dass nach einer gewissen Zeit auch etwas Sinnvolles entsteht.

              Das Ding ist echt geil … aber es ist auch sehr komplex. Deswegen noch mal: Nimm Dir Zeit! 😁

              PS: Gilt natürlich alles für mich. Ich war und bin völlig überwältigt.

              PS2: Und, ja: »Synclavier V« gehört für mich zu den spannendsten VSTs überhaupt am Markt; völllig unabhängig von Arturia.

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @jaxson Danke, hier hat jemand eine inhaltliche Unpräzision im Sinne von unverzeihlichem Fehler gefunden. Suspekt finde ich zwar nicht vollumfänglich angemessen (Bin ich denn ein Bot? Are birds real? Is earth a globe?), aber danke fürs aufmerksame Lesen und den durchaus berechtigten Hinweis. Es hätte freilich korrekt heißen müssen „bei CS-50/60 fehlende Anschlagsdynamik mit polyphonem Aftertouch – in Abgrenzung zum CS-80, welcher beides bietet“. Übringens tatsächlich spannend und selten erwähnt: CS-50/60/80, SY-1/2 und CE-20/25 nutzen soweit ich weiß eine eher spezielle Art der Messung und Auswertung des Aftertouchs, die wenig mit den Nachfolgegenerationen am Synthesizermarkt zu tun haben. Für fachlich interessierte Nerds wie mich: https://youtu.be/MhR8SaOJ8hM und hier: https://greatsynthesizers.com/review/yamaha-cs-50-cs-60-cs-80-der-japanische-urknall/

  13. Profilbild
    Holk

    Mir hat von Arturia der Sequential Hybrid – Prophet Synthesizer sehr gefallen.
    Sie hatten den Prophet 5 mit dem Prophet VS „gemixed“ .. Beide Einzelinstrumente wurden von Arturia bisher in einen einzigen Mega-Synthesizer „gebundelt.“

    „Neu:“
    https://medias.arturia.net/cdn-cgi/image/quality=60,width=null/images/products/prophet-v/ow-content-14.jpg

    „Alt:“
    https://dt7v1i9vyp3mf.cloudfront.net/styles/news_large/s3/imagelibrary/a/artprophetvhybrid-NFCfgNOXSjsrNxAxAGO7M7skXsCTIcI7.jpg

    Warum wohl dieser unfassbar coole Hybrid – Prophet jetzt „auseinandergenommen“ wurde ?

    Man konnte bisher doch auch nur den Analogsynthesizer Prophet 5 und nur den Digitalsynth Prophet VS nutzen. Aber eben auch beide kombinieren – „Hybrid“ nutzen.

    Jetzt geht das in der Form, wie es seit über 15 Jahren der Fall war, nicht mehr.

    Soviel zu „Collection vs. Einzelinstrumente“ bzw. wie der Autor im obigen Artikel zum „neuen“ Prophet VS schreibt „Es kann nur einen geben“ .. crazy .. und irgendwie auch wirklich schade drum

    • Profilbild
      t-hiho RED

      @Holk Den originalen Sequential Prophet VS gab es mit zwei verschiedenen Filterboards (CEM3379 bzw. 3389), den Prophet 5 mit SEM2044 oder Curtis 3320. Alleine von daher gesehen mochte auch ich die ältere Arturia-Idee mit dem hybriden Prophet ganz gern, konnte man hier doch einiges an Varianten durchprobieren. Das alte Arturia Prophet V3 Filter im VS Mode konnte 4 verschiedene Filtertypen mit Selbstresonanz im Lowpass-Mode. Es klang anders als das LPF im Prophet 5 Mode. Der Hybride 5VS bot also tatsächlich eine breitere Palette an Möglichkeiten. Warum man die zusätzlichen Filtermodi in den neuen Fassungen gestrichen hat, bleibt genauso fraglich, wie der Verzicht auf die Vector-Synthese als interessanter Oszillatorersatz des Prophet 5. Dafür sind die neuen eben klanglich doch etwas näher an den historischen Originalen. Ich denke, es gibt hier einen klaren Trend: Bei gewollt „historisch korrekten“ Emulationen künftig keine Zusatzfeatures mehr. Ist auch ok so, mein Hardware Prophet 10 kann eben auch nur Prophet 10, mein VS nur VS.

      • Profilbild
        Holk

        @t-hiho Die Vector-Synthese war ja nicht nur als Oszillatorersatz möglich.

        Die Betonung liegt auf Ersatz: Es konnten doch die „VCA“ des Prophet 5 mit den digitalen Vector-Oszillatoren des VS gleichzeitig gespielt werden. Auch beide Filter konnten gleichzeitig genutzt werden. Es gab verschiedene Routing-Optionen. Auch eine „Hybride Modulationsmatrix,“ die beide Syntheiszer-Architekturen umfasste und „zusammenführte.“

        Arturia’s Hommage an die beiden Sequential Propheten 5 & VS war nie zwei „historisch korrekte“ Emulationen dafür abzuliefern, sondern eine einzigartige Kombination dieser Instrumente anzubieten, die es so als Hardware nie gab.

        Mir hat einfach sehr gefallen, was durch Software grundsätzlich möglich ist. Und das war ein Highlight von Arturia (wenn auch klanglich mit Luft nach oben wenn man die Hardware danebenstellt.)

        Es ist super schade dass ein einzigartiger Software Synth nach über 15 Jahren einfach nicht mehr weiterentwickelt wird.

        An kontinuierlichen Verbesserungungn hinsichtlich ihrer „authentischen“ TAE® Klangerzeugung, hätten sie genauso in der Hybrid-Version weiterarbeiten können. Im Ergebnis wäre man dann genauso einen weiteren Schritt näher an den Originalen wie es mit der V-Collection 9 anscheinend der Fall ist.

        Und stelle Dir mal vor Sequential hätte den Arturia Hybrid Synth als Hardware released an Stelle einfach den P5 als 10 stimmige Variante neu aufzugiessen. Über den Preis möchte ich gar nicht nachdenken und ich habe natürlich auch nichts dagegen dass es den P jetzt als 5er oder 10er in neu zu kaufen gibt.

        Aber dieser Hybrid Synth von Arturia war schon ein tolles Ding. Kaum vorzustellen wenn der so in Hardware auf den Markt geworfen worden wäre. Die Sensationsmeldungen hätten sich schier überschlagen bei so einem Wahnsinns-Instrument.

        Und Arturia „löscht“ sowas jetzt einfach mal ..

        Naja .. immerhin haben sie mit „Pigments,“ insbesondere für Kunden die deren traditionelle Hommage an die Propheten nicht vermissen werden, eine interessante „Hybridsynth“ – Alternative im Angebot. Der ist jedoch nicht Teil der V-Collection.

  14. Profilbild
    P.Rotten

    Ich stimme dem Autor zu. Ich habe auch auf eine Polivoks Emulation gehofft. Falls ein Besitzer mitliest, kann er bitte ein Polyvoks Exemplar an Arturia schicken, damit sie es auseinander nehmen? Das wäre sehr toll!

  15. Profilbild
    BHN

    Ich habe vor X Jahren den Einstieg in Arturia’s Analog Lab Klangwelten gewagt, sämtliche Upgrades als treuer Kunde zu deren Intropreisen erworben und zusätzlich mir deren Eigenkreationen wie Pigments, SQ80, usw und die Augmented Collection zugelegt. Verglichen mit meinen Hydrasynth und Peak Hardware desktop synths ist der Klang sehr okay, zwar nicht überragend, aber dennoch sehr okay, was Dynamik und Durchsetzungskraft betrifft. Es gibt Klangtueftler, denen Analog V als flach und eindimensional klingt. Das kann ich keineswegs bestätigen. Mal komplett losgelöst von den Etikettierungen alter Synths kann ich mit den Arturia Emulationen wirklich nahezu alle erdenklichen Sounds und Soundlandschaften (!!) basteln mit eigenen Referenzwerten. Mein 2023 MacBook Pro verfügt über ausreichend Arbeitsspeicher und einen hervorragenden Chip, so dass ich verschiedene VSTs zu einem einzigen Softsynth ‘zusammenbauen’ kann und diesen dann als Standalone über meine Monitore schicken kann. Das klingt in der Tat dann gewaltig, wenn VST Choere, strings, bells und Pad plus Orgel und Clavinet dann durch das Studio ihre Klangkreise ziehen, mit unterschiedlichen Delay und Release Ansätzen, plus Sequenzer und ARP Einsätzen, ohne dass daraus ein heilloses Mischmasch entsteht. Arturia’s VSTs sind für mich die Quelle reinster musikalischer Inspiration. Musikalisches Ausprobieren auf allerhöchstem Niveau.

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