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Test: Arturia KeyLab 88 Essential, MIDI-Keyboard

88 Tasten und volle Kontrolle

18. März 2020
test Arturia keylab essential 88

Arturia KeyLab 88 Essential, MIDI-Keyboard

Im Jahr 2017 hat der französische Hersteller Arturia erstmals die Essentials-Serie eingeführt. Hierbei handelt es sich gegenüber den KeyLab-Controllern um eine abgespeckte Reihe an Controllerkeyboards, die den größeren Brüdern optisch ähneln, funktional aber mit ein paar weniger Features auskommen müssen. Das muss nicht unweigerlich schlecht sein, denn bekanntermaßen reichen vielen Nutzern ein paar Tasten und eine Handvoll Bedienelemente aus. Schauen wir einmal, mit was die erstmalig erhältliche 88er Essential Version des KeyLabs aufwartet.

Ausstattung: Hard- und Software

Das Gehäuse des KeyLab 88 Essential besteht aus stabilem Kunststoff. Alles ist sauber verarbeitet, die Ecken abgerundet. Viel Gewicht bringt die 88er Ausführung des Essentials nicht auf die Waage, 8,4 kg sind es genau genommen. Transportfreudig ist es also definitiv, einem Einsatz auf der Bühne und natürlich auch im Studio steht bei diesem Controllerkeyboard nichts im Wege. Optisch bleibt Arturia beim strahlenden Weiß, lediglich die Seitenteile setzen sich farblich in einer Holzoptik ab. Damit reiht sich das KeyLab 88 Essential nahtlos in die Reihe der bereits erhältlichen KeyLabs ein.

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Die Ausstattung des Keyboards entspricht bis auf den größeren Tastaturumfang dem des 49er und des 61er Modells. Alles ist hier nur etwas weiter voneinander weg platziert. Die Bedienelemente sind gleich groß, es handelt sich um die gleiche Art von Fadern, Buttons, Display & Co, aber man hat einfach etwas mehr Platz für alles.

test arturia analog lab software keylab essential 88

Von links angefangen bietet das KeyLab 88 Essential zunächst ein Pitchbend- und ein Modulationsrad. Deren Oberfläche ist grob geriffelt und bietet hierdurch einen guten Grip. Zwischen den beiden Rädern und den acht anschlagdynamischen und hintergrundbeleuchteten Pads liegen Oktavierungs- und Transponierungstasten sowie der Chord-Button. Es folgen die Bedienelemente des DAW Command Center zur Steuerung der DAW (Save, Undo, Punch, Metronom) sowie Transportsektion, bestehend aus Loop, Start/Pause, Stop, Record, Vorwärts und Rückwärts.

test arturia keylab essential 88

Das 2x 16 Zeichen fassende Display erstrahlt im klassischen Blau mit weißer Schrift und lässt sich sehr gut ablesen. Durch das Menü des Keyboards navigiert man mit dem darunterliegenden Push-Encoder sowie den vier Soft-Buttons.

Weiter geht es mit drei weiteren Buttons, zuständig für die Umschaltung der Fader-Belegungen (Part 1 Part 2, Live) und den neun Fadern und den zugehörigen Endlosdrehreglern.

test arturia analog lab software keylab essential 88 1

Soweit zur Ausstattung der Hardware. Wie bei Arturia üblich, bekommt man zusätzlich ein paar Software-Beigaben, allen voran natürlich die Analog Lab Software, die im Fall des KeyLab 88 Essential mehr als 6.500 Sound-Presets mit sich bringt.

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Ganz zu Anfang der Arturia-Laufbahn kümmerten sich die Franzosen um die Entwicklung von Software-Instrumenten, wobei die Nachbildung bekannter Synthesizer im Fokus stand. Später kamen dann auch Hardware-Instrumente, Audiointerfaces und Controller dazu, Plugins, egal ob Instrumente oder Effekte, gehören aber seit jeher zu Arturias Portfolio.

Eine Auswahl davon bekommt auch der Käufer des KeyLab Essential dazu. Dabei sind Hardware-Controller und Analog Lab Software gut aufeinander abgestimmt, so dass man die Sounds vom Keyboardcontroller aus aufrufen, spielen und editieren kann. Auf alle Fälle eine gute Beigabe, für all diejenigen, die bisher noch keine und nur wenig Software von Arturia besitzen.

Ebenfalls gehören Ableton Live Lite sowie UVIs Grand Model D Software Piano zum Lieferumfang des Keyboards. Auch ein USB-Kabel zum Anschluss liegt bei. Das Handbuch, das in mehreren Sprachen erhältlich ist, bietet Arturia ausschließlich auf seiner Website zum Download an.

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Anschlüsse und Tastatur

Alle Anschlüsse des KeyLab Essential 88 liegen auf der Rückseite des Keyboards. Neben einem Netzteilanschluss bietet das Keyboard einen USB-Port zum Anschluss an den Computer, eine fünfpolige MIDI-DIN-Buchse sowie einen Pedalanschluss (Sustain). Ein Netzteil benötigt das Keyboard nur im Standalone-Betrieb, ansonsten reicht der über USB bezogene Strom für den Betrieb aus. Sehr schön zu sehen ist, dass Arturia weiterhin auf klassische MIDI-Buchsen setzt, vor allem für Hardware-Freunde unverzichtbar, die beispielsweise Synthesizer, Workstation o. ä. ansteuern möchten.

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Hinsichtlich der Tastatur setzt Arturia auf 88 leichtgewichtete Tasten, umschrieben werden diese mit „hybrid piano-synth feel“. Die Tasten sind sauber verarbeitet und federn schnell und ordentlich zurück. Die Gewichtung fällt leicht aus, zu leicht für meinen Geschmack. Störend wirken die relativ lauten Tastaturgeräusche, die leider nicht nur bei Vollanschlag auftreten, sondern bereits bei mittelschwerem Anschlag. Im Gegensatz zum großen KeyLab 88 MK2, das mit einer deutlich stärker gewichteten Tastatur ausgeliefert wird, kann mich die Tastatur leider nicht überzeugen, ein gutes Spielgefühl stellt sich auch nach längerem Spielen nicht ein. Aftertouch bietet das KeyLab Essential 88 nicht.

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Einsatz des Keyboards im Studio

Grundsätzlich lassen sich mit dem KeyLab Essential 88 drei Szenarien abdecken. Nutzt man es als klassischen Keyboardcontroller in Kombination mit einer DAW, lassen sich nahezu alle Bedienelemente des Keyboards zur Steuerung heranziehen. Fader, Pads und Drehregler lassen sich entweder über MIDI-Learn, also direkt innerhalb der DAW, programmieren. Oder man nutzt das MIDI-Control-Center, ein kleines Software-Tool von Arturia, über das man alles einstellen kann. Direkt am Keyboard lassen sich MIDI-Control-Change-Befehle nicht zuweisen.

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Dank des HUI/MCU-Protokolls arbeitet das KeyLab Essential mit allen gängigen DAWs zusammen. Hierzu gehören Pro Tools, Logic Pro X, FL Studio, Bitwig, Cubase, Ableton Live, Digital Performer und Studio One. Je nach DAW fällt die Integration besser oder weniger gut aus, weitere Informationen bzw. den Grad der Integration findet ihr hier.

Beim Einsatz zusammen mit der Analog Lab Software dient das KeyLab Essential 88 dann nicht nur als Einspielkeyboard, sondern es lassen sich vom Keyboard aus Sounds durchstöbern, anwählen und editieren. Die Potis, Pads und Fader sind ab Werk bereits auf die Nutzung mit Analog Lab zugeschnitten, d. h. die Fader/Potis steuern bei aktiver Verbindung u. a. die ADSR-Hüllkurve, Resonance Filter, LFO Speed etc. Praxisnah ist in diesem Fall das Browsen und Selektieren von Preset-Sounds gelöst. Über die Button Cat/Char und Preset kann man eine Auswahl von Analog Lab Sounds zunächst vorselektieren, danach durch die Preset-Liste scrollen und auswählen. Push-Encoder drücken und das Preset kann gespielt werden. So entfällt ein Großteil der Maus-/Tastaturarbeit und man muss nicht andauernd den Blick auf den Computerbildschirm werfen, sehr gut.

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Die Abstimmung zwischen Controller und Software ist gut und da die Analog Lab Software neben dem Standalone-Betrieb auch als Plugin eingesetzt werden kann, lässt sich dieses auch direkt in der DAW einfügen. Dabei kann es als VST 2.4 (32 Bit und 64 Bit), VST 3 (32 Bit und 64 Bit), Audio Unit (32 Bit und 64 Bit), AAX (32 Bit mit Pro Tools 10) zum Einsatz kommen.

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Insgesamt kann das Essential 88 intern acht Presets speichern, d. h. die komplette Belegungen der Pads, Fader etc. Zwei davon sind bereits für Analog Lab und die DAW-Arbeit vorgesehen, bleiben also sechs User-Mappings, die man nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen programmieren kann. Aufgerufen werden die acht Presets durch Drücken der MAP-Select-Taste und dem entsprechenden Pad.

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Arturia KeyLab Essential 88
Arturia KeyLab Essential 88
Kundenbewertung:
(55)

Extra-Funktionen des Keyboards

Wie mittlerweile ein Großteil aller Controllerkeyboards verfügt das KeyLab Essential über eine Chord-Funktion. Diese erlaubt es, über einzelne Taste mehrstimmige Akkorde zu spielen. Die Arbeitsweise ist simpel: Chord-Taste drücken und sobald die Chord-Taste blinkt, den gewünschten Akkordtyp spielen. Nach Bestätigung lässt sich dieser Akkord nun chromatisch über die gesamte Tastatur des KeyLabs spielen. Die harmonische Abwechslung ist hierbei natürlich begrenzt, diese Funktion wird aber sicherlich von vielen aktuellen Producern begrüßt.

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Fazit

Mit der 88 Tastenversion erweitert der französische Hersteller Arturia die Reihe seiner Essential-Keyboardcontroller. Nach 49er und 61er Tastatur bietet der Hersteller diesen Controller nun auch mit vollem Tastaturumfang an. Die Verarbeitung ist sehr gut, das Einsatzgebiet dank zahlreicher Bedienelemente wie Pads, Drehregler, Fader und mehr groß.

Wie der Produktname bereits verrät, handelt es sich bei den Essentials um leicht abgespeckte Versionen der KeyLab-Keyboards. Auf einige Funktionen muss man, im direkten Vergleich mit den KeyLabs, hier also verzichten, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber dennoch sehr gut.

Für Neukunden von Arturia ist die Analog Lab Software ein echter Zugewinn. Die Abstimmung bzw. Integration mit dem Controller ist sehr gut. Wer bereits die V-Collection oder aber mehrere einzelne Software Instrumente der Franzosen besitzt, wird von der Software allerdings nur wenig bis gar nicht profitieren.

Kritik muss das KeyLab Essential 88 für die Tastatur einstecken. Während mir die leichtgewichteten Tastaturen der 49er/61er Modelle gut gefallen haben, bin ich von der 88er Ausführung enttäuscht. Wie auch bei den kleineren Modellen wäre es wünschenswert, wenn sie über Arpeggiator und/oder Sequencer verfügen würden. Letztendlich war aber bereits abzusehen, dass Arturia diese von uns bereits im 2017er Tests der kleineren Varianten angemerkten Kritikpunkte, auch einem weiteren Modell der Serie nicht spendieren würde. Insgesamt bekommt das 88er Modell damit ein „gut“ als Bewertung.

Plus

  • großes Einsatzgebiet
  • Analog Lab 2 Software
  • Verarbeitung

Minus

  • Tastatur
  • kein Arpeggiator
  • kein Sequencer

Preis

  • 349,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    JohnDrum

    Habe mir vor kurzem die 61er Version vom Essential in einem großen Musikgeschäft angeschaut:
    Insgesamt billige Anmutung. Tastatur war nicht immer auf der gleichen Höhe. Die nächst höhere Version ist da besser und das Geld eher wert!

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @JohnDrum Yup, leider ist die Essential-Serie von der Tastatur her zu schlecht. Mein Wunsch wäre ein 49 Tasten Keystep mit vielen Encodern. Die Tasten von dem kleinen sind nämlich super spielbar und passen auf jeden Tisch.

      • Profilbild
        JohnDrum

        Ich hatte mir die 61 Version genauer angeschaut: Durch und durch billig. Die Fader und Regler. Das Teil war auch sehr leicht.
        Die Non- Essential war überall eine Nummer höherwertiger. Man versucht hier, eine deutliche Abgrenzung zu erreichen.
        Ich wäre grundsätzlich bereit, etwas mehr Geld auszugeben.
        Ich hätte ja gerne die KeyLab MK1 gekauft. Metallgehäuse! Aber auch hier gab es Probleme mit der Tastatur.
        Mein NI Komplete Kontrol S61 MK2 ist aber auch billigstes „Plastik“!

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Das mit den MIDI-Buchsen bei Arturia ist ein weiterer Grund, warum mir diese Firma so gut gefällt. Deren Nichtvorhandensein bei den Keyboard-Controllern von Native Instruments ist einer der vielen Gründe, warum ich keine Produkte dieser Firma mehr kaufe.

  3. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich würde mir grundsätzlich bei Controller-Keyboards viel mehr Modelle mit integrierten Audio-Interfaces wünschen. Gerade live ist das eine große Erleichterung. Arturia hätte ja eigentlich auch die Technik im Portfolio.
    Lustigerweise haben in den letzten Jahren viele Keyboards/Digital-Synthesizer diese Funktion. Aber die bräuchten das nicht so dringend, wie die Controller-Keyboards, weil sie ja schon Sounds an Board haben. Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht so ganz.

  4. Profilbild
    vssmnn AHU

    Der Tastenhub ist sehr gering und man hat das Gefühl, man haut auf ein ein hölzernes Küchenbrett.
    Sehr hart, das Ganze.. mir zu hart.
    Schade, ansonsten macht das Teil keinen schlechten Eindruck.

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