Keyboard mit Touch-Strips
Inhaltsverzeichnis
- Wer braucht ein MIDI Keyboard Controller?
- Tastatur der MIDI Keyboard Controller
- Gehäuse und Tastatur des Midiplus X4 III
- Welche Bedienelemente bietet das Midiplus X4 III?
- Über welche Anschlüsse verfügt das MIDI-Keyboard Midiplus X4 III?
- Was gehört zum Lieferumfang des Midiplus X4 III?
- Wie lässt sich das Midiplus X4 III im Tonstudio einsetzen?
- Weitere Funktionen des Midiplus X4 III
- Marktüberblick MIDI-Keyboards
Den taiwanesischen Hersteller Midiplus haben wir euch mit unseren Tests zum xPad und Stage 88 bereits mehrfach vorgestellt. Auch kleinere und kompaktere MIDI-Controllerkeyboards hat das Unternehmen im Programm, u. a. unser heutiges Testgerät Midiplus X4 III. Welche Ausstattung dieses bietet und für wen es geeignet ist, erfahrt ihr im folgenden Testbericht. Vorab haben wir einige grundsätzliche Informationen zum Thema Controller Keyboard für euch zusammengestellt.
Wer braucht ein MIDI Keyboard Controller?
Grundsätzlich ist ein Controllerkeyboard zur Musikproduktion nicht notwendig. Wie eingangs aber bereits erwähnt, kann es durchaus hilfreich sein bzw. deutlich schneller gehen, eine Melodie über eine Tastatur einzuspielen, anstatt die Noten mühsam per Maus-Klick einzeln einzugeben. Von unterschiedlichen Lautstärken und der Spielweise mal ganz abgesehen. Darüber hinaus bieten die meisten aktuellen Controllerkeyboards die Möglichkeit, Software-Parameter über unterschiedlichste Bedienelemente wie Fader, Potis oder Pads fernzusteuern.
Somit erschließt sich auch der Name der Keyboards, denn mit Controllerkeyboards soll man im besten Fall kontrollieren und steuern können. Die passenden Anschlüsse vorausgesetzt, kann man natürlich auch das Home-Keyboard oder ein Digitalpiano, was aus der Jugendzeit vielleicht noch im Keller herumliegt, zum Einspielen von Noten nutzen. Je nach Anforderung und Einsatzgebiet reicht das vielleicht auch schon für die ersten Schritte aus. Aber es geht auch deutlich besser.
Tastatur der MIDI Keyboard Controller
Wo wir gerade beim Einspielen von Noten sind: Controllerkeyboards gibt es in unterschiedlichen Größen. Von kleinen Modellen mit 25 Mini-Tasten bis hin zu echten Hammermechanik-Schwergewichten mit 88 Tasten ist alles erhältlich. Die meisten Hersteller bieten ihre Controllerkeyboards in den Standardgrößen 25, 49 und 61 Tasten an. Wer echtes Piano-Feeling wünscht, kommt in der Regel aber nicht um eine 88er Tastatur herum.
Nun aber zu unserem heutigen Testgerät.
Gehäuse und Tastatur des Midiplus X4 III
Der erste Eindruck des Midiplus X4 III ist positiv, denn holt man das MIDI-Keyboard aus seiner Verpackung, hält man ein rund 3,5 kg schweres Controllerkeyboard in den Händen. Das klingt nicht nach „schwer“, aber im Vergleich zu anderen Keyboards mit 49 Tasten bringt das X4 III durchaus einiges an Gewicht auf die Waage. Der Grund ist schnell gefunden: Anstatt komplett auf Kunststoff zu setzen, hat sich Midiplus beim X4 III für eine Kombination aus Metall und Kunststoff entschieden. Wobei der komplette Gehäusekörper aus Metall besteht, lediglich die Seitenteile sind auf Kunststoff gefertigt. Alle Teile sind sauber miteinander verschraubt und das X4 III macht insgesamt einen soliden Eindruck.
Das Keyboard verfügt über 49 halbgewichtete, anschlagdynamische Tasten ohne Aftertouch. Die Tastatur ist sehr leichtgängig, für meinen Geschmack sogar zu leichtgängig. Da hilft es auch nicht, dass man die Anschlagsdynamik in vier Stufen (fixed, light, normal, hard) einstellen kann. Ein richtig gutes Spielgefühl kommt daher leider nicht auf, weil kaum Kraft notwendig ist um die Tasten herunterzudrücken. Dafür sind die Tastaturgeräusche auf mittlerem Niveau und die Tasten sind recht griffig.
Welche Bedienelemente bietet das Midiplus X4 III?
Das Midiplus X4 III gehört mit Sicherheit nicht zu den allumfänglichen Controllerkeyboards, die mit etlichen Fadern, Buttons, Drehreglern und Touch Strips ausgestattet ist. Eher konzentriert sich das Unternehmen auf einige wenige Elemente, die das rudimentäre Steuern von Software-Instrumenten, DAWs und Effekt-Plug-ins ermöglichen. So verfügt das Keyboard über zwei Touch-Strips, einen für Pitchbend und einen für Modulation. Jeweils rechts von den Touch-Strips befinden sich Leuchtleisten, deren LEDs je nach Stellung der Paramerwerte aufleuchten, das erhöht die Übersicht.
Direkt darüber liegen die Oktavierungs- und Transpositonstasten (Umschaltung, welche Funktion aktiv ist über den Button in der Mitte). Es folgt der X-Knob, ein Endlosdrehregler mit Push-Funktion, der für unterschiedliche Funktionen genutzt werden kann sowie ein numerisches Display. Vier sehr schwergängige Drehregler und sechs beleuchtete Buttons, die in ihrer Zweitfunktion als Transportsektion dienen, komplettieren die Bedienoberfläche des Keyboards.
Über welche Anschlüsse verfügt das MIDI-Keyboard Midiplus X4 III?
Die Besitzer von MIDI-Hardware wie Synthesizern oder Workstations werden sich darüber freuen, dass das Midiplus X4 III über einen MIDI-DIN-Ausgang verfügt. So ist es nicht nur als klassischer USB-Controller, sondern auch ohne Computer in Verbindung mit MIDI-Hardware einsetzbar. Direkt neben der MIDI-DIN-Buchse folgen der obligatorische USB-Port sowie zwei Pedalanschlüsse. Die erste Buchse dient zum Anschluss eines Haltepedals, die zweite für ein Expression-Pedal.
Den zum Betrieb notwendigen Strom bezieht das Keyboard über den USB-Port, alternativ kann man auch ein USB-Netzteil nutzen für den Fall, dass man das X4 III ohne Computer einsetzt.
Was gehört zum Lieferumfang des Midiplus X4 III?
Ausgeliefert wird das Midiplus X4 III Controllerkeyboard in einem weißen, bedruckten Pappkarton. Darin befindet sich neben dem in Schaumstoffteilen sicher verstauten Keyboard ein USB-Kabel für den Anschluss an den Computer (USB-B auf USB-C), eine Übersichtskarte mit den wichtigsten Informationen zum Keyboard sowie Kurzerklärungen der Bedienelemente, ein Midiplus Aufkleber, Download-Lizenzen für Steinbergs Cubase LE 10.5 und eine Karte mit dem Hinweis, dass man Handbücher, Treiber und Updates von der Website des Herstellers herunterladen kann.
Mit Cubase LE 10.5 sind Einsteiger auf alle Fälle auf der sicheren Seite und können direkt mit der DAW-Arbeit beginnen. Die LE-Version ermöglicht das Aufnehmen und Arbeiten mit bis zu 16 Audio- und 24 MIDI-Spuren. Enthalten sind die Software-Instrumente HALion Sonic SE3 und Groove Agent SE5, 23 VST-Audioeffekte sowie über 5 GB Sounds und Loops.
Wie lässt sich das Midiplus X4 III im Tonstudio einsetzen?
Nach dem Anschluss des X4 III an den Computer fängt das dreistellige Display des MIDI-Keyboards an zu leuchten. Entsprechend ist das Keyboard sofort einsatzbereit. Von Cubase und GarageBand wird der Controller sofort erkannt und man kann direkt loslegen.
Die vier Drehregler K1 bis K4 sind ab Werk mit den MIDI-Control-Change-Befehlen Volume, Panorama, Expression und Reverb gemappt. Die Zuordnungen lassen sich auf Wunsch direkt am Keyboard abändern, auch die MIDI-Mappings für die als Transportkontrolle (Record, Play, Stop, Rewind, Forward und Loop) vorgesehenen Buttons lassen sich individuell ändern. Da es keinen Software-Editor für das Midiplus Keyboard gibt, erfolgt die Zuweisung stets am Keyboard. Hat man das Prozedere ein paar Mal erfolgreich hinter sich gebracht, geht das auch schnell von der Hand.
Zunächst muss der X-Button (der Drehregler links auf dem Bedienfeld) länger gedrückt werden, das Display springt auf SEL. Danach entscheidet man mit Assign CC oder Assign CH, ob der zu mappende MIDI-Control-Change-Befehl oder der MIDI-Kanal, auf dem das Bedienelement sendet, geändert werden soll. Das gewünschte Bedienelemente durch Drehen/Drücken auswählen, danach mit Hilfe des X-Button den MIDI-CC festlegen, bestätigen, fertig.
Zur MIDI-Steuerung lassen sich die vier Drehregler K1 bis K4, der X-Knob (zwei Funktionen: drehen und drücken) und der Modulation-Touch-Strip heranziehen. Die sechs Buttons der Transportsektion können entweder MIDI-CCs senden oder aber im MCU-Modus arbeiten bzw. Mackie HUI-Kommandos aussenden.
Nutzt man das Midiplus X4 III mit einer DAW, wird das Keyboard als Mackie HUI-Device eingebunden. Extra programmierte Mappings, wie es beispielsweise Nektar beim GXP49 bietet, gibt es bei Midiplus nicht.
Weitere Funktionen des Midiplus X4 III
Wie es sich für ein modernes MIDI-Controllerkeyboard gehört, bietet das Midiplus X4 III noch eine weitere Funktion. Hierbei handelt es sich um eine Skalenfunktion, bei Midiplus „Smart Scale“ genannt. Durch Aktivierung dieser Funktion schaltet die Tastatur des Keyboards automatisch auf eine von 16 Skalen um, darunter dorisch, phrygisch und lydisch. Für bestimmte Musikstile und als Ideengeber für neue Melodien auf alle Fälle sinnvoll einsetzbar.
Über die bei anderen Herstellern und Controllerkeyboards weit verbreiteten Akkord-Funktionen, so dass man über die Tastatur einen bestimmten Akkordtyp chromatisch mit einem einzelnen Fingerdruck spielen kann oder eine Arpeggiator, der ebenfalls viel als Ideengeber genutzt wird, verfügt das Midiplus Keyboard nicht.
Marktüberblick MIDI-Keyboards
Mit einem aktuellen Preis von 169,- Euro liegt das Midiplus X4 III mit seiner Ausstattung im oberen Preisbereich. Wer lediglich eine gute Tastatur sucht und auf zusätzliche Bedienelemente verzichten kann, bekommt für weniger Geld schon ordentliche Qualität. Auf der anderen Seite, hin zu teureren Keyboards, ist es dazu nicht mehr weit bis zu den bekannten Mitbewerbern von M-Audio oder Novation. Und die bieten für rund 30,- Euro mehr als doppelt bis dreifach so viele Bedienelemente wie das Midiplus – und bieten, zumindest im Falle des Novation Launchkey – eine bessere Tastatur.
Wer also noch etwas Budget übrig hat, sollte sich die Keyboards Novation Launchkey 49 oder M-Audio Oxygen Pro 49 näher anschauen. Diese bieten die komplette Vollausstattung mit jeweils acht Fadern, Drehreglern und 16 anschlagsdynamischen Pads. Da wird es das Midiplus X4 III, auch wenn es mit einem Metallgehäuse ausgestattet ist, schwer haben, sich zu behaupten.
Metall und fullsize ist ja gut aber so insgesamt zu klobig und zu wenige Funktionen.
Da sag ich mal, locker am Markt vorbei entwickelt…
Ich habe mir vor kurzem das Midiplus X6mini geholt. Warum? einerseits wollte ich kompakte Maße haben, andererseits aber nicht auf eine umfangreiche Tastatur verzichten. Es ist gerade 7 cm länger (85cm), verfügt aber über 61 anschlagdynamische Tasten (Minitasten).
Die lassen sich meiner Meinung nach für Minitasten sehr gut spielen. Sehr gut finde ich, dass sie sehr geräuscharm sind und nicht klappern.
Ansonsten hat es dieselbe Ausstattung. Vor allem der 5Pol Midi Anschluss war ein Argument für dieses Gerät. Ideal für auf die Terrasse und ein Desktop Synth anschließen – fertig. Möchte man die Midi Option haben, fliegen viele Mitbewerber aus dem Rennen.
Von diesem Standpunkt aus, glaube ich schon, dass das Teil Erfolg haben wird.
@Phoenix ich habe zwei der Miniserie, das Xmini 4 und das Xmini 3 und finde die hervorragend! die Tastatur ist wirklich gut und ausgewogen spielbar, die Drehregler laufen sauber und selbst die Touchstrips tun was sie sollen!
Gerade durch die echte Midibuchse und die gute Verarbeitung lassen sie die Mitbewerber weit hinter sich!
Auch Moogolator ist davon begeistert 😉
Leider nichts für mich.