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Test: Alexander Pedals – Rewind Programmable Echo, Effektpedal

Programmierbares Stereo-Delay mit 10 Delay-Engines!

22. Oktober 2023

Test: Alexander Pedals – Rewind Programmable Echo, Effektpedal

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Das Alexander Pedals Rewind ist Teil der Leap-Serie, die aus einem Phase Shifter, einem Reverb und eben diesem Rewind-Delay besteht. Ein kompaktes Stereo-Delay mit Display, da werde ich natürlich gleich neugierig.

Potis, Taster und Gehäuse des Alexander Pedals Rewind

Das Gehäuse des Rewind hat die Maße 66 x 119 x 38 mm (B x T x H ) untergebracht und seine weiße Lackierung ist mit reflektierendem Glitzer geschmückt. Der Name des Pedals wurde in Grün und Grau auf das Gehäuse gedruckt. Das Design erinnert mich an die 80er-Jahre, ist aber trotzdem irgendwie ansprechend.

Die beiden Fußtaster an der vorderen Kante des Pedals arbeiten lautlos, sind robust und mit dem Gehäuse verschraubt. Die Taster übernehmen jeweils zwei Funktionen Tap/CTRL bzw. Bypass/Preset. Ihre jeweilige Funktion ist in kleiner schwarzer Schrift oberhalb der Taster abzulesen. Zumindest ist das bei Tageslicht so, auf der Bühne sollte man die Funktionen bereits verinnerlicht haben, denn da würde es mir trotz sehr guter Sehkraft schwerfallen, die Schrift zu entziffern. Das Pedal kann wahlweise mit True-Bypass oder Buffered-Bypass mit Trails betrieben werden. Kleine, helle weiße LEDs blinken im Takt und zeigen den Status des Alexander Pedals Rewind Programmable Echo Delays an.

In der oberen Hälfte der Frontblende sind vier Potis angebracht, die die Steuerung des Pedals übernehmen. Alle vier haben einen grauen, geriffelten Potiknopf mit einem silbernen Reflektor und einer weißen Markierung zur besseren Ablesbarkeit. Die Potis sind mit dem Gehäuse verschraubt und haben beim Regeln einen sehr angenehmen Drehwiderstand. Da die Potis jeweils unterschiedliche Funktionen steuern, sind sie nicht beschriftet. Lediglich der vordere, rechte Regler weist per Beschriftung darauf hin, dass hier auch ein Drucktaster integriert ist, der durch die Seiten der Einstellungen schaltet oder, wenn er gedrückt gehalten wird, zum Speichern oder Einstellen der globalen Settings dient. Das ist alles wunderbar selbsterklärend.

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Alexander Pedals Rewind Programmable Echo
Alexander Pedals Rewind Programmable Echo
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Zwischen den vier Potis ist eine Aussparung für das OLED-Display vorhanden. Hier sind alle wichtigen Informationen zu finden und neben den Preset-Namen ist hier beim Bewegen der einzelnen Potis auch deren Einstellungsbereich und Funktion abzulesen. Die weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund im Display ist sehr gut ablesbar.

Alexander Pedals Rewind

An der rechten Seite befinden sich zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen. Die Beschriftung an der Front verrät, dass die Buchse mit dem weißen Ring eine Control-Buchse und somit für ein Expression-Pedal oder einen MIDI-Anschluss vorgesehen ist. Der Audioeingang kann wahlweise als Mono- oder Stereoeingang genutzt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite sind ebenfalls zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen angebracht. Beide Buchsen sind Audioausgänge und das Delay kann sowohl in Mono als auch in Stereo betrieben werden.

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An der Stirnseite sind durch Aussparungen die 9 V DC-Buchse sowie ein USB-Anschluss zu sehen. Beide Buchsen sind leider gar nicht verschraubt oder gegen Zug gesichert und stellen auf diese Weise eine potentielle Fehlerquelle dar, die durchaus vermeidbar wäre. Das Delay benötigt 250 mA und wird per 9 V Netzteil betrieben. Leider ist dieses nicht im Lieferumfang enthalten. Über die USB-Buchse können Updates aufgespielt werden.

Die Bodenplatte ist verschraubt und gut geeignet, um Klettband oder Klebefüße anzubringen. Das Alexander Pedals Rewind Delay wird in einem kleinen weißen Pappkarton mit aufgestempeltem Alexander-Logo geliefert. Im Inneren schützt Papierkonfetti das Pedal und eine einseitige Gebrauchsanweisung in Form eines Quick-Start-Guides erklärt die wichtigen Funktionen. Weitere Infos gibt es per QR-Code.

Das Alexander Pedals Rewind Programmable Echo in der Praxis

Das Rewind kann 32 Presets abspeichern und bietet 10 unterschiedliche Delay-Engines. Ferner wartet das kompakte Digital Delay Mit Tape, Analog, Digital, Pitch, Dual, Diffuse, Reverse, Dynamic, Filter und Lo-Fi auf und deckt damit wohl alle wichtigen Delay-Optionen ab, die man benötigt. Die Leap-Serie von Alexander Pedals ist die Deluxe-Serie und kann neben dem Stereo-Signalweg mit weniger Nebengeräuschen, mehr Headroom und einer besseren Prozessorleistung dienen. Hören wir uns die unterschiedlichen Engines einmal an.

Tape

Wie bereits erwähnt, dienen vier Potis der Einstellung des Delays, während das Poti rechts unten zusätzlich via Tasterdruck durch die Programmseiten blättert. Es sind pro Engine drei Seiten vorhanden, wobei die erste Seite bei allen Engines identisch ist. Die Potis regeln hier die Delay-Zeit, die Anzahl der Repeats, den Mix, der übrigens bis zum kompletten Wet-Signal reicht und die Auswahl der Delay-Engine. Ein weißer Balken zeigt im Display die Einstellung des Potis an, was sehr praktisch ist. Abgesehen vom Dual liegt die maximale Delay-Zeit bei allen Engines bei 1250 ms. Auf der zweiten Programmseite des Tape-Delays können wir beliebte Effekte wie Wow, Flutter, Age und die Tape Heads einstellen. Die Tape-Engine hat diesen markanten Klangcharakter, den man von einer Bandecho-Emulation erwartet. Mit Wow und Flutter lassen sich Sounds von dezenter Modulation bis zu einer extremen Nachbildung eines verschlissenen Tapes und eines schlecht gewarteten Echos einblenden. Das zufällige Springen des virtuellen Tapes und das unrunde Laufen des Tonbands sind hier sehr gut gelungen. Age fügt dem Signal etwas Rauschen hinzu und je älter das virtuelle Tape wird, umso wärmer und dunkler wird das Delay. Das Tape Head-Poti bietet besondere Schmankerl und wählt zwischen verschiedenen Kombinationen der vier Tonköpfe. Es ist natürlich auch möglich, einen einzelnen Tonkopf zu spielen. Aber richtig spannend wird es, wenn man drei oder vier Tonköpfe kombiniert, denn hier kommt der markante Sound eines Tape-Delays erst so richtig zur Geltung.

Die dritte Seite des Programms ist wieder bei allen Engines identisch und bietet generelle Einstellmöglichkeiten. Hier können die Subdivisions des getappten Tempos gewählt werden, der Ramping-Anteil, die Gesamtlautstärke und die Art der Aktivierung. Das Delay kann nämlich ganz normal an- und ausgeschaltet werden oder nur im Moment des gedrückten Fußtasters (momentary) aktiviert werden. Das Ramping ermöglicht einen Wechsel zwischen zwei Poti-Einstellungen. Es könnte dementsprechend beispielsweise ein Tape-Delay ohne Modulation eingestellt werden, das dann per Ramping auf Wunsch moduliert wird. Die Ramping-Funktion lässt sich per Tap Taster, Expression-Pedal oder MIDI steuern. Das hätte man dem kleinen Pedal gar nicht zugetraut.

Analog

Im analogen Delay-Modus klingt das Alexander Pedals Rewind hörbar nach alten, analogen Delays aus den 70ern. Dieser Modus bietet zusätzlich ein Tone-Poti, mit dem der Sound eingestellt werden kann. Von ganz dunklen analogen Delays bis zu etwas helleren Wiederholungen ist hier die Bandbreite gut gewählt. Die Modulation ist das Herzstück des analogen Delays und so wurde auch hier ein besonderes Augenmerk daraufgelegt. Man kann zwischen 6 verschiedenen Schwingungsformen wählen: Sinus, Square, Up, Down, Random und Fixed. Mit den Parametern Speed und Depth wird dann die Geschwindigkeit und Tiefe des Effekts eingestellt. Die Spannbreite reicht von einem leichten und schwebenden Chorus bis zu heftigem Vibrato und dürfte alle gewünschten Modulationsmöglichkeiten abdecken.

Digital

Nach den 70er-Jahren geht es mit dem Digital Delay-Modus klanglich in den 1980er-Jahren weiter. Die klaren Repeats setzen sich gut im Klanggeschehen durch und bieten ein tolles Fundament für rhythmisches Spielen. Mit den gleichen Modulationsmöglichkeiten wie beim analogen Delay kann das Digital Delay vieles abdecken. Zusätzlich kann hier die Bittiefe stufenlos geändert werden und so reicht das Spektrum vom modernen und vollen digital Delay bis zum körnigen digital Sound der ersten digitalen Delays.

Pitch

Beim Pitch Delay reicht die Range von -12 Halbtönen bis +12 Halbtönen, also von der Suboktave bis zu Oktave. Unisono und Detune-Möglichkeiten sind auch gegeben. Mit der Routing-Option vor oder nach dem Delay und sogar integriertem Arpeggio ist dies wohl der abgefahrenste Modus. Die Arpeggios können in der Geschwindigkeit natürlich ebenfalls verändert werden und verfügen jeweils über 10 wählbare Patterns. Der Pitch-Anteil kann stufenlos hinzugemischt werden. Das Tracking war in meinem Test nicht immer perfekt und die Octave klingt etwas steril, aber es ist toll, dass dieser Modus mit an Bord ist und für den einen oder anderen Akzent genutzt werden kann.

Dual

Der Dual-Modus unterscheidet sich etwas von den anderen, denn hier werden zwei Delays parallel ausgegeben. In diesem Modus können auf der ersten Seite des Menüs die Delay-Zeit, Repeats und der Mix des ersten Delays und auf der zweiten Seite die des zweiten Delays eingestellt werden. Die Optionen Mono, Stereo und Ping Pong stehen zur Auswahl. Beim Tappen der Geschwindigkeit wird die Delay-Zeit des ersten Delays verändert. Die Delay-Zeit des zweiten Delays kann entweder fest eingestellt oder mit der Lock-Option an das erste Delay angepasst werden. Dadurch dass hier zwei Delays geboten werden, verringert sich die maximale Delay-Zeit auf 625 ms, was aber in meinen Augen dennoch absolut ausreicht.

Diffuse

Das Diffuse-Delay wird vom Hersteller als Cloudy Day-Delay angekündigt und da stimme ich komplett zu. Es passte perfekt zum regnerischen Testtag in meinem Berliner Studio. In diesem Modus wird ein Delay mit einem Reverb kombiniert und entsprechend sphärisch geht es vonstatten. Mit einem integrierten Bitcrusher und einem 2-Band-EQ auf Seite 2 des Programms kann der Ambient-Sound weiter verfeinert werden. Dieser Modus ist wirklich hervorragend gelungen und ist sehr originell.

Reverse

In einem Delay mit dem Namen Rewind darf ein Reverse-Delay natürlich nicht fehlen. Und dieses Reverse-Delay hat sogar eine maximale Delay-Zeit von 2,5 Sekunden. Dadurch ist der Klang nicht ganz so klar und HiFi, klingt aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, richtig gut. Das direkte Signal lässt sich komplett herausmischen, der bereits bekannte Bitcrusher ist auch hier vorhanden und mit dem Tone-Poti kann der Klang abgestimmt werden.

Für den Parameter Click musste ich dann tatsächlich doch mal in die Gebrauchsanweisung schauen. Hier wird das Klicken gefiltert, das bei einem rückwärts abgespielten Ton entstehen kann. Gewünscht hätte ich mir bei einem Reverse-Delay noch die Pitch-Funktion, da ein Reverse Pitch-Delay oft richtig gut klingt. Aber auch so erfüllt das Reverse-Delay absolut seinen Zweck.

Dynamic

Der Dynamic-Modus ist ein Ducking-Delay. Es kann mit seinen Modi Gate, Bloom und Swell sehr präzise abgestimmt werden und die Parameter Attack und Release sowie Gate, also der Swell-Effekt, können stufenlos justiert werden. Ich persönlich bin generell kein Fan von Ducking-Delays, da ich als Gitarrist natürlich nur sehr wenig Spielpausen mache. Aber wer diese Art von Delay mag kann sich glücklich schätzen, dass diese Option auch geboten wird. Damit wird das Rewind zum echten Allrounder.

Filter

Mit einem resonanten Lowpass-Filter, das entweder per Envelope oder LFO gesteuert wird, kann das Filter-Delay überzeugen. Hier wabert es nach Belieben und der Sound lässt sich gut abstimmen. Ebenfalls kein grundlegend wichtiger Sound, aber ein wirklich eigenständiger Modus, den sonst nicht viele Delays bieten können. Ich könnte mir durchaus vorstellen, ein Delay mit einem langsamen LFO zu steuern und dadurch einen flächigen Sound zu erzeugen. Der Modus macht Spaß und stößt neue Denkweisen an.

Lo-Fi

Das finde ich klasse: Einen Lo-Fi-Modus gibt es viel zu selten und ich bin gespannt, was er kann. Zwar sind in einigen anderen Delays im Alexander Pedals Rewind bereits Bitcrusher vorhanden, aber hier wird eine digitale Verzerrung erzeugt, die per Tone-Poti weiter abgestimmt werden kann. Damit bekommt man einen wunderbar schmutzigen Delay-Sound gezaubert, der dann noch mit Depth und Speed moduliert werden kann. Ein Spielzeug für Kreative und richtig gut.

Das alles kann in Presets gespeichert oder komplett per MIDI gesteuert werden und damit wird das kompakte Delay zu einem vielseitigen Allrounder.

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Fazit

Ein kompaktes Stereo-Delay mit vielen guten Sounds und Einstellungsmöglichkeiten, Presets und per MIDI steuerbar. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Alexander Pedals Rewind Programmable Echo auf einigen Pedalboards seinen Platz finden wird. Selbst wenn dort schon ein Haupt-Delay vorhanden sein sollte, könnte dieses kleine programmierbare Echo durch zusätzliche Sounds oder besondere Reverse- oder LoFi-Klänge das Setup gut ergänzen. Es ist zuverlässig, intuitiv zu bedienen und kann neben den klassischen Sounds auch mit einigen tollen Features und Klängen überzeugen. Das gediegene 80er-Jahre Design mit Glitzeroptik ist mir irgendwie ans Herz gewachsen und Weiß ist ja eigentlich für ein digitales Delay die passende Farbe. Sie erklärt auch den Klang des digitalen Sounds mit einigem Glitzer und schicken Extras und das kleine Display macht die Bedienung kinderleicht.

Plus

  • Verarbeitung und Design
  • Sound
  • Stereo
  • MIDI-Steuerung
  • Presets
  • Bitcrusher und LoFi-Sounds
  • Display

Minus

  • Pitch-Sounds

Preis

  • 289,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Killnoizer

    Attraktives Gerät, das Display sollte STANDARD werden .
    Und ein Anschluss für das Expressionpedal auch !

  2. Profilbild
    moinho AHU

    Was ich generell interessant finde ist die maximale Delayzeit nicht nur von diesem but generell von Delays im Jahr eines Tech Nodes von 5nm oder so.
    Zum Vergleich: ein Vortex (90er) hatte knapp 2s, ein PDS8000 (80er) 8s, ein DD20 (00er) 23s.

    Was ist da der Grund – wollen Kunden keine langen Delays mehr?

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Beim Pitch Mode müsste man schauen, wie man den noch einstellen kann, aber sonst gefällt mir das Pedal sehr gut, jeder Mode klingt musikalisch und eigenständig, zb Analog und Digital sind klar unterscheidbar – bei einigen Pedals hört man da kaum Unterschiede.

  4. Profilbild
    harrymudd AHU

    Für Menschen mit Visusminderung ist ein solches Display eine wirkliche Offenbarung…🙄
    Da hat TC mit Toneprint eindeutig die Nase vorn. Handy hat jeder und derToneprint Editor lässt doch mehr darstellen als dieses Mäusekino.

  5. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    Auch, wenn das Pedal nicht in meine Richtung geht:

    Das ist ’n guter Artikel, schön detailliert, wenn man sich hier ein Bild machen möchte. Und die Sound-Beispiele finde ich auch sehr aussagekräftig.

    Hat Spaß gemacht, den hier mal so wegzulesen.

    Danke dafür, @DelayDude…! 👏🙂

    • Profilbild
      DelayDude RED

      @Codeman1965 Hey @Codeman1965,
      vielen Dank für das nette Feedback! So macht es gleich noch mal mehr Spaß die Tests zu schreiben. 😀🎸

  6. Profilbild
    Benthe1122

    Das Delay Pedal war schon immer mein Favorit! Ich habs leider verkaufen müssen, war aber dennoch genial zu spielen

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