Fundamentale Effekte fürs Brett - Begleiter fürs Leben!? - PART I
Inhaltsverzeichnis
- UNBOXING – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
- SPECS & FACTS – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
- PRAXISTEST: Overdrive – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
- PRAXISTEST: Distortion – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
- PRAXISTEST: Fuzz – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
In den vergangenen Jahrzehnten haben technische Neuerungen immer wieder das Klangbild der Musik jeder Zeit maßgeblich mit beeinflusst. Ob im Instrumentenbau, der Aufnahme- und Beschallungstechnik bis hin zur Lichtinstallationen und Videosynchronisierung. Die Technik beeinflusst die Kunst. Heutzutage sind in vielen Genres Zuspieler per Ableton nicht mehr wegzudenken und ganze Produktionen hängen von der Stabilität redundanter Systeme ab. Auch in der Effektgerätproduktionen gehen die Welten immer noch weiter auf. Shimmer, Granular-Delays und die spaßigsten Synth-Modulationen als Bodentreter überfluten den Markt. Eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Effekte der Anbeginne kann auch immer ein Schritt nach vorne sein. Wenn diese dann noch ins 21. Jahrhundert gedacht werden, kommt was Brandneues und trotzdem Bodenständiges dabei heraus, oder? In diesem Sinne:
Hier ist sie, die FUNDAMENTAL SERIES mit acht Pedalen von WALRUS AUDIO
Die Fundamental Series umfasst acht Effektgeräte, die allesamt als Single-Effekt-Bodentreter klassische Effekte innehaben:
- Overdrive
- Distortion
- Fuzz
- Chorus
- Phaser
- Tremolo
- Reverb
- Delay
Diese Pedale sollen den Nutzer von der ersten Bandprobe bis zum Stadionkonzert begleiten können und so bei maximaler Klangqualität, minimal einfach zu bedienen sein.
Im Teil 1 des zweiteiligen Testberichtes stellen wir euch die Zerren-Pedale der Effektpedalserie vor: Overdrive, Distortion und Fuzz. Im zweiten Teil folgen dann die verbleibenden Pedale der zeitbasierten und modulierenden Effekte.
Let’s unbox these beautiful pedals …
UNBOXING – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
Die Fundamental Series wird klassisch verpackt im Karton geliefert. Minimalismus ist hier das Gebot: Neben dem Pedal findet man im Karton lediglich eine Ultra-Kurzanleitung, einen obligatorischen Firmenaufkleber für das Pedalboard-Case und einen „Hey, I love you“ Sticker. Voll geil, kein unnötiger Schnickschnack und Unmengen an Papiermüll. Einfach das Wesentliche. Find ich gut. Das zieht sich durch die gesamte Serie!
SPECS & FACTS – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
Optisch sieht man direkt, was bei dieser Effektpedal-Serie Phase sein soll: Einfachheit. Alle Pedale sind identisch simpel aufgebaut. Man versteht direkt, was das Pedal kann, wie man es einstellt etc. Übersichtlichkeit wurde groß geschrieben.
Die Pedale haben alle die Maße von 11,1 x 6 x 6 cm (L x B x H). Passen so also hervorragend auf jedes Board und sehen nebeneinander montiert einfach unglaublich schick aus. Mit einem Gewicht von je 200 g, wiegt die gesamte Serie zusammen unter 2 kg. Voll geil. Da freut sich der Rücken, wenn man so zur Probe geht (oder der Backliner auf der Stadion Tour ;-) ).
Unnötiger Müll soll vermieden werden: Die Pedale können NICHT mit Batterien betrieben werden. Ein (Multi-) Netzteil ist also erforderlich (wird nicht mitgeliefert).
Die Fundamental Series ist komplett MADE IN THE USA.
Mitgedacht wurde hier bei vielen Specs: So finden sich beispielsweise die zwei Anschlüsse (In, Out) auf der Kopfseite der Effekte, sodass alle Anschlüsse easy zugänglich sind oder auch mal ein defektes Kabel getauscht werden kann, ohne das Pedal vom Board abzubauen. Lediglich der Anschluss des Netzteils befindet sich seitlich. Das wäre natürlich top, wenn dieser auch noch oben wäre.
Als Anschlüsse an der Kopfseite wurden zwei Standard-Mono 6,3 mm Klinkenbuchsen verbaut für Audio In und Audio Out sowie eine Buchse für 9 V, min. 100 mA zur Versorgung mit Strom.
Alle Pedale dieser Serie weisen die gleichen Arten von Bedienelementen auf, die dann pro Effekt in ihrer genauen Funktionsweise variieren:
- drei stufenlose Schieberegler (Einstellen von Werten wie Volume, Gain, Tone etc)
- ein 3-Wege-Schalter (Anwählen eines Sounds/Betriebsmodus)
- Fußschalter (On/Off)
- Status-LED
Super simple, aber effektiv. Schauen wir uns die einzelnen Pedale mal genauer an.
Die drei Schieberegler zur feineren Anpassung umfassen bei den heutigen Testkandidaten die gleichen Parameter:
Gain – dieses Poti regelt den Verzerrungsgrad, nach links geschoben ergibt sich – wie gewohnt – weniger Gain, nach rechts mehr Gain.
Tone – Der Tone-Regler ist eine Art EQ. Schiebt man ihn nach links, werden Höhen abgesenkt, schiebt man ihn nach rechts, werden Bässe abgesenkt. Er sitzt in der Kette nach der Verzerrung!
Volume – mit diesem Poti lassen sich die Pedale in ihrer Ausgangslautstärke anpassen.
PRAXISTEST: Overdrive – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
Der Overdrive der Fundamental Serie hört auf die drei Modi: Smooth, Crunch und Bright. Diese lassen sich mit den Schiebereglern in den Attributen Gain, Tone und Volume genauer anpassen.
Die drei Klangvarianten arbeiten folgendermaßen:
Smooth – dieser Overdrive wird durch klassische Soft-Clipping-Silikon Dioden erzeugt. Clean and smooth.
Crunch – dem eben genannten Soft-Clipping werden im zweiten Modus stärker verzerrende Dioden und mehr Low-End hinzugefügt, sodass ein Crunchsound mit viel Edge entsteht.
Bright – dem Crunch-Sound aus Modus 2 werden nun im dritten Modus vor der Verzerrung die Bässe gekappt.
PRAXISTEST: Distortion – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
Sieht man sich das Pedal mit dem Namen Distortion genauer an, so erkennt man direkt die Modi Dark, Si und LED sowie zur genaueren Feinjustierung Gain, Tone und Volume. Das Pedal soll Verzerrungen von dunklen, doomigen Klängen bis hin zu scharfen Leads liefern.
Im Gegensatz zum eben gezeigten Overdrive-Pedal, kommen hier Hard-Clipping-Dioden zum Einsatz, wodurch höhere Verzerrungsgrade erzielt werden können.
Dark – liefert unsymmetrisches Silikon-Hard-Clipping. Dieses wird in den Höhen beschnitten. Think dark and dynamic!
Si – Hier hört man klassische Silikon-Hard-Clipping-Dioden. Diese komprimieren und bringen eine Verzerrung par excellence.
LED – LED-Clipping-Dioden schaffen hier ein dynamisches, verzerrtes Klangbild. Achtung: LED-Clipping ist lauter als die anderen beiden Modi. Lässt sich aber entspannt mit dem Volume-Schieberegler ausgleichen.
PRAXISTEST: Fuzz – WALRUS AUDIO Fundamental Series, Effektgerät
Der dritte Kandidat, das Fuzz, umfasst die drei Modi Gate, Classic und Mid+ und kann mit den Schiebereglern ebenfalls in Gain, Tone und Volume nachbearbeitet werden. Dieses aggressive Fuzz hat eine große Breite an klanglichen Möglichkeiten.
Die Modi lassen sich genauer beschreiben:
Gate – Dieser Modus verringert die BIAS-Spannung im Pedal, wodurch eine Art gated Sound entsteht. Durch diese Spannungsreduzierung wird das Pedal aber technisch bedingt auch leiser. Das lässt sich aber problemlos mit dem Volume-Schieberegler ausgleichen.
Classic – ist ein schreiender, klassisch mid-scooped und komprimierter Fuzzsound
Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:
IBANEZ AZS 2209 ATQ -> Walrus Audio Fundamental Series Pedals -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugins (Tone King Imperial MKII) -> Steinberg Cubase 12 PRO
Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Bearbeiten des in der genannten Kette aufgenommenen Audiomaterials zum Einsatz.