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Test: Electro Harmonix Satisfaction Plus Fuzz, Fuzz-Pedal

Der Fuzz-Sound, mit dem alles begann

16. Juli 2023

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Fuzz-Pedale waren die ersten Zerr-Pedale, die die Welt der Stromgitarren revolutionierten und von da ab nicht mehr wegzudenken sind. In den 60er-Jahren und bis zum Ende der 70er-Jahre waren diese das Nonplusultra, bevor dann in den 80ern der Tubescreamer, Dioden bzw. LEDs den Job der Kompression in den meisten Zerr-Pedalen übernahmen. Der Fuzz erlebt aber seit vielen Jahren eine Renaissance, deswegen überschwemmen gerade heute wieder etliche Repliken den Pedealmarkt, nicht zuletzt, weil die Rock-Gitarrenhelden der ersten Stunde sich oft eines Fuzz-Pedals bedienten. Unser heutiger Testkandidat ist eine Luxusversion des ehx-Satisfaction Fuzz, welcher schon länger käuflich zu erwerben ist. Die Original-Schaltung des Electro Harmonix-Satisfaction Fuzz war eine Hommage an den klassischen Fuzz-Sound der Rolling Stones aus den 60er-Jahren. Dieser basierte auf dem legendären Jordan Boss-Tone-Fuzz, den Keith Richards für den Stones-Hit Satisfaction verwendete. In der Plus-Version finden wir einige sinnvolle Upgrades.

Electro Harmonix Satisfaction Plus – Facts & Features

Das Pedal ist, wie man es vom legendären New Yorker Pedal-Hersteller der ersten Stunde kennt, robust verarbeitet. Das Design ist absolut „electro harmonix Stil“. Meist haben wir es hier mit einem matten Druckguss-Gehäuse zu tun, wobei lediglich die Front beschriftet wurde. Hier (in der Plus-Version) hat man etwas mehr Aufwand betrieben und das Gehäuse vollständig lackiert. Die Abmessungen betragen 70 x 114 x 53 mm (B x T x H). Die Stromaufnahme ist, wie man es von Fuzz-Pedalen der alten Schule kennt, mit nur 5 mA verschwindend gering. Deswegen würde auch ein Batteriebetrieb ggf. sinnvoll sein, Platz für einen 9 V Block ist vorgesehen. Natürlich funktioniert das Ganze auch mit einem (Multi-) Netzteil (2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Minuspol innen). Die charakteristischen schwarzen „ehx-Poti-Knöpfe“ sind hier natürlich auch am Start.

Electro Harmonix Satisfaction Plus Fuzz, Seite

Bekanntes Design

Bedienelemente

Die „Plus-Version“ des Satisfaction Fuzz wurde deutlich üppiger als der Vorgänger ausgestattet. An Bord befinden sich nun vier Potis sowie ein kleiner Kippschalter (FAT-Modus). Letzterer sorgt für sattere bzw. wärmere Klangvariationen. BIAS regelt den Sound laut Hersteller von geschmeidig bis brüchig. TONE ist laut Hersteller ein sogenannter Tilt-Shift-EQ, der sowohl in die Höhen als auch die Bässe eingreift, was sicherlich von Vorteil wäre, um ggf. die Bässe beim Einsatz von heftiger Verzerrung zu bändigen. In der Testphase war eine Beeinflussung der Bäasse jedoch kaum feststellbar, was vermuten lässt, dass man es hier tatsächlich mit einem schlichten Höhenregler zu tun hat, da dieser lediglich auf die Höhen einwirkt. ATTACK bestimmt den Verzerrungsgrad und mit dem VOLUME-Poti wird erwartungsgemäß die Ausgangslautstärke eingestellt. Der Fußschalter ist „old school“, knackt aber nicht beim Umschalten, die Klinkenbuchsen wurden mittig an den Seiten angebracht. Hier ein Demo des Herstellers:

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Mehr Informationen

Sound des Satisfaction Plus in der Praxis

Hören wir zunächst eine moderate ATTACK-Einstellung (1 h). Der BIAS-Regler steht auf 12 h, der TONE-Regler befinden sich auf 10 h, da er, wenn weiter aufgerissen, scharf werden kann. Der kleine Kippschalter steht zunächst in Stellung NORM. Wir hören am Anfang zwei Akkorde mit ausgeschaltetem Effekt, um den Unterschied einschätzen zu können:

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Nun reißen wir den ATTACK-Regler voll auf, um einen Eindruck über das Zerrvermögen des Pedals zu erhalten, ansonsten bleben die Regler fast unverändert:

Klanglich produziert der Satisfaction Plus in der Stellung NORM weitestgehend klassische Fuzz-Sounds, während im FAT-Modus mehr Bass-Schub und Sustain erzeugt wird, was insgesamt runder klingt. ATTACK ist relativ moderat auf 2 h Stellung, TONE auf nun auf 12 h und BIAS auf 12 h. Das Ganze klingt etwas in Richtung Hendrix:

Nun mit voll aufgerissenem ATTACK-Regler, die Bässe sind satter, deswegen kann der TONE-Regler auch etwas höher stehen, bööööse:

Das letzte Klangbeispiel verwendet diverse Einstellungen des BIAS-Reglers, um die klanglichen Auswirkungen zu testen. Zu Beginn des Klangbeispiels steht der BIAS-Regler in der Mittelstellung und wird dann nach links bewegt, um anschließend wieder in die Mitte und weiter aufgedreht zu werden.

Hier ist festzustellen, dass, wenn der Regler sich etwas weiter jenseits der 12 h Marke bewegt (beispielsweise, 9 h oder auch 3 h), sich der Klang als „etwas kränkelnd“ herausstellt. Der Sound wird dann tatsächlich „brüchig“ wie vom Hersteller angegeben und klingt etwa so, als wenn das Pedal defekt wäre. Ein wirkliches Plus ist dieser Regler nur, wenn man entsprechende Sounds anstrebt. Auch andere Fuzz-Pedale wie etwa die Fuzz-Factory von Z-Vex haben einen BIAS-Regler, der eine ähnliche Wirkung zur Folge hat. Man sollte also vorsichtig diesem Regler umgehen (oder besser gleich auf der Mittelstellung belassen).

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster – Hals-Tonabnehmer– Electro Harmonix Satisfaction Plus – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – MOTU M4 – Mac mit Logic (etwas Hall bzw. Delay hinzugefügt).

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Fazit

Der ehx-Satisfaction Plus erzeugt den klassischen Sound alter Zeiten, zeigt sich darüber hinaus aber klanglich deutlich flexibler, da insbesondere der FAT-Modus weitere interessante Sound-Varianten (auch sehr fette Klänge) ermöglicht. Der BIAS-Regler kann als überflüssig betrachtet werden, da dieser quasi nur in seiner Mittelstellung klanglich überzeugt. Insgesamt ist dieses Fuzz-Pedal aufgrund seiner Flexibilität absolut zu empfehlen.

Plus

  • Sound
  • Design
  • klanglich flexibel
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • -

Preis

  • 109,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    random17cgn

    Bestimmt schönes Pedal… Preis ist auch fair. Seit ich aber den Chief Disruptor von KMA auf dem Pedalboard habe, ist das Thema „Fuzz“ im Prinzip für mich abgehakt. Ganz persönliche Meinung… soll weder das Pedal geschweige Deinen Testbericht in Frage stellen.

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