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Test: Midi Quest 13 Pro, Software-Editor für Hardware-Synthesizer

Ein Editor für (fast) alle Hardware-Synthesizer

18. Oktober 2023

MIDIQuest 13 – Patch Editor und Library für Hardware-Synthesizer

Midi Quest ist ein Softwaretool zur Editierung von Hardware-Synthesizern und zur Verwaltung der gesammelten Klänge. Unzählige mitgelieferte Anpassungen an Vintage-Synthesizer, aber auch an Klangerzeuger jüngeren Datums, sind bereits etabliert. Wir haben bereits mehrmals über dieses zeitlose Tool berichtet, nun gibt es seit einiger Zeit eine neue Version mit der 13 im Zähler. Christoph Oettinger hat Midi Quest 13 für uns getestet:

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Unter den zahlreichen Anwendungen für das digitale Musikstudio nehmen wohl solche zur Programmierung oder Verwaltung von Equipment per MIDI seit jeher eine Art Sonderstellung ein. Die Sache hatte schon immer etwas Spezielles, weil sich solche Software eben noch nie nur auf allgemeine MIDI-Standards verlassen konnte, sondern für praktisch jedes unterstützte Gerät aufgrund von dessen Eigenarten eine Extrawurst zu braten war. Im Prinzip hat sich bis heute daran nichts geändert, was die Programmierung mühsam und kleinteilig (und wartungsintensiv) macht. Sowas tut sich heute von den „Großen“ in der Branche keiner mehr an – es „skaliert“ wohl auch einfach nicht genug, um sich für einen der Big Players noch zu rechnen. Dazu kommt, dass sich inzwischen auch das Verlangen der Profi- Anwender nach solcher Software deutlich abgekühlt haben mag – denn wer wird schon heute noch im harten Projektstudio- Alltag eine größere Anzahl von Synthesizern per MIDI angeschlossen haben wollen, um damit Musik zu produzieren? Die Zeiten, wo Synthesizer im Studio mitlaufen mussten, um kostbare Audiospuren zu sparen, sind längst vorbei. Inzwischen sind ja schon die Synthies selbst zumeist durch ihre digitalen Klone ersetzt worden und laufen nun einfach im Rechner mit…

Wie zeitgemäß ist Midi Quest13?

So mag man also glauben, dass es für ein Programm zur Synthie-Verwaltung heute vielleicht keine rechte Daseinsberechtigung mehr gibt. Was wohl auch dazu geführt hat, dass diese Art Software inzwischen nahezu ausgestorben ist – nach einer gewissen Blütezeit in den späten Neunzigerjahren, als Produkte wie Sounddiver (noch unter der Flagge von Emagic) durchaus populär waren. Aber lang ist´s her: Sounddiver kam wohl bei der Übernahme von Emagic durch Apple unter die Räder, und auch die wenigen anderen Alternativen von damals sind heute praktisch ausgestorben. Ein Mitbewerber – Unisyn – wurde wohl von MOTU bis zur Mitte der Zeitausender eher mitgeschleppt, war aber nur für den Mac verfügbar – und auch nur für PowerPC – Prozessoren (die selbst inzwischen schon mehr Legende als Geschichte sind).

Wer ist die Zielgruppe für Midi Quest 13?

Auch MIDIQuest ist natürlich schon lange am Markt, hat aber hat alle genannten Mitbewerber überlebt – und dabei sein Ziel nie aus den Augen verloren, nämlich eben diese gemeinsame Steuerungs- und Verwaltungssoftware sein zu wollen, und das für so ziemlich jeden einigermaßen in Stückzahlen produzierten Synthesizer unter der Sonne. Mehr noch: Da ist das Versprechen, durch die großzügigere Bedienoberfläche am Computer so manchen Synthie (besonders der Achtziger und Neunziger) überhaupt erst benutzbar zu machen. Und um noch eins draufzusetzen wird sogar in Aussicht gestellt, dass man mit Hilfe von moderner Plugin- Technologie seinen klassischen Synthie in eine moderne DAW einbinden kann, um mit ihm (fast!) wie mit einem Softwaresynth zu arbeiten („Total Recall“ lässt grüßen)!
Für Letzteres wurden zu allen unterstützten Modellen VST-Plugins programmiert, die sich dann in einer DAW wie Software-Synths aufrufen lassen, aber eigentlich nur die Einstellungen an das Gerät durchreichen. Diese Idee ist natürlich nicht ganz neu. Schon vor Jahren hat Access mit einem solchen Plugin für den Virus „TI“ ungefähr dasselbe gemacht. Nach dem was man so hört und liest, scheint man dort aber inzwischen die Lust an dessen Pflege verloren zu haben – schade schade… MIDIQuest versucht sich jedenfalls ebenso an einem Virus-TI-Plugin. Es ist im Lieferumfang der „Großen Version“ enthalten.
Das alles klingt für „alte Hasen“ nahezu unglaublich, für Besitzer von unterstützten Geräten jedoch zumindest vielversprechend. Vielleicht verringert es ja die Widerstände, sein Instrument nicht nur im Schrank liegen zu haben, sondern auch mal wieder für eine Studioproduktion einzusetzen?

MidiQuest 13 - VST-Plugin

Tatsächlich – Ein Moog Voyager RME als Plugin!

Evolution eines Klassikers

Natürlich blickt auch MIDIQuest auf eine lange Geschichte zurück. Der Hersteller Sound Quest mischte schon ganz zu Beginn der Computer- Revolution im Musikstudio mit (erste Versionen von MIDIQuest liefen noch unter DOS). Wenn man bedenkt, dass die Entwickler hinter MIDIQuest seit all den Jahren außer mit der technischen Entwicklung der Computersysteme auch mit der schieren Menge inzwischen erschienener Synthesizer- Modelle mithalten müssen – man könnte fast glauben, dass sie damit eine Art Kampf gegen die Windmühlen führen. Der Wert der dabei gesammelten Erfahrungen jedoch dürfte kaum zu unterschätzen sein, und sie sind für die Umsetzung der Idee essentiell. Denn MIDI ist zwar ein vergleichsweise simpel gestricktes Protokoll – was aber Fluch und Segen zugleich ist. Seine „Flexibilität“ und die nur wenigen wirklich festgelegten Regeln haben in der Vergangenheit oft genug dazu geführt, dass die MIDI-Implementation so mancher Synthie- Hardware – gelinde gesagt – optimierungswürdig war. Bei einigen Geräten, die bis zum Ende der Achtziger Jahre gebaut wurden, fällt das besonders auf – man war wohl oft noch im „Experimentalstadium“. Dies – verbunden mit der Art und Weise, wie MIDI in den Computersystemen der Neunziger („Windows95“, „MacOS7“) implementiert war – führte gern einmal dazu, dass beim Datenaustausch mit dem Synthie der ganze Rechner „hängen blieb“ – und zwar oft genug bis zum Ausschalten. Damit hatte seinerzeit jeder Softwareanbieter so seine Schwierigkeiten – manche mehr, manche weniger (MIDIQuest wohl eher mehr).
Es sei jedoch hier schon einmal vorausgeschickt: In dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren wirklich eine Menge getan. Auch wenn natürlich die alten Synthies auch heute noch dieselben Malaisen haben wie damals, bringen sie den Computer heute niemals mehr zum Stillstand. MIDIQuest kann solche Geräte-Schwächen nonchalant überspielen und behält dabei immer die Kontrolle. Die Zeiten, wo jeder weitere angeschlossene Synthesizer die Zitterpartie riskanter machte, sind zum Glück vorbei.

Was ist neu am Midi Quest 13?

In der Tat ist es natürlich so, dass die immer noch große Mehrzahl der unterstützten Geräte aus den Neunziger Jahren bis zum Anfang des neuen Jahrtausends kommt und inzwischen wohl oft nur noch Retro-Fans und Sammlern ein Begriff ist. Wen wundert´s, denn in der Zwischenzeit hat sich die Entwicklung eher weg vom klassischen, per MIDI programmierbaren Hardware- Synthesizer bewegt – hin zu „Boutique“- Geräten oder einer Flut von Eurorack-Modulen, die einen ganz anderen Ansatz fahren. Die Gattung der 19-Zoll-Rackgeräte schien sogar fast ausgestorben zu sein. Dieser Formfaktor erlebt zwar durch zahlreiche letztens erschienene Behringer-Synths scheinbar ein Revival, aber deren rudimentäre MIDI-Implementierung ist nichts für MIDIQuest. Behringers Deepminds allerdings werden durchaus unterstützt, genauso wie neuere Synths von Modal, Novation oder Sequential. Die Chance, auch seinen aktuellen Hardwaresynth elegant per Software verwalten zu können, ist also durchaus da. Und –  das verdient besondere Erwähnung – die Entwickler sind rührig und hören auf ihr Publikum. So kam es auch schon vor, dass einfach auf Kundenanfrage innerhalb weniger Tage die Unterstützung für ein Gerät nachgereicht wurde, von dem es auf dieser Welt deutlich weniger als 500 Stück gibt!

Auf den ersten Blick mögen die Neuerungen gegenüber der letzten großen Versionsnummer übersichtlich ausfallen. Aus der Sicht eines langjährigen Anwenders könnte man es so zusammenfassen: Einige neue Module zur Anbindung weiterer Synthie – Modelle und eine verbesserte grafische Darstellung. Während Ersteres nur selbstverständlich erscheint (die letzte Hauptversion ist schon wieder vier Jahre her), verbirgt sich hinter dem zweiten Punkt echter Fortschritt – und einiges Potential. Bis Version 12 hatte MIDIQuest eine recht statische Bildauflösung, der man ihre „lange Tradition“ nur zu offensichtlich ansah. Sie kam aus einer Zeit, als Displayfläche teuer und wertvoll, und ein Bildschirm mit 1280×1024 Pixeln Luxus war. Das sieht man vielen Editor- Pages auch heute noch an: Dort wird kein Platz verschwendet. Nur leider ist sowas im Zeitalter von Retina- Displays praktisch unbedienbar und noch dazu der Freifahrtschein zum Augenarzt (zumal wenn man bedenkt, dass womöglich auch die Zielgruppe langsam älter wird). Bei früheren Versionen für den Mac wurde das Problem zusätzlich dadurch verschärft, dass OSX praktisch keine Einflussmöglichkeiten auf die Größe der Bildschirmdarstellung bot, ohne dabei auch an der physischen Auflösung des Displays drehen zu müssen, was also hieß „größere Fenster = matschiges Bild“.

Dies ist nun also in Angriff genommen worden. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Vermutlich waren einige Umbauten tief im Quelltext nötig, um das Fenstermanagement auf diesen Stand zu bringen. Einfach gemacht hat man es sich aber offensichtlich nicht, denn in der neuen Version skalieren nun nicht nur die Fenster und Bedienelemente in den Edit-Pages mit, sondern auch die Synthesizer- Piktogramme. Je feiner die Auflösung gewählt wird, desto besser sieht man, wie detailverliebt die Bilder eigentlich sind – bis hin zu einzelnen lesbaren Aufschriften auf den Frontpanels. Das ist einfach schön – mit sowas „kriegt man mich“:

MidiQuest13 mit 100% Screen

MIDIQuest 13 unter Windows 10 in Standardansicht (100%)

MIDIQuest 13 mit 200% Screen

MIDIQuest 13 unter Windows 10 mit Display auf 200%

Leider ist es zwar nicht so, dass die Darstellung individuell im Fenster vergrößert oder verkleinert werden kann (also über CMD-+ bzw. CTRL-+), wie man das beispielsweise von Webbrowsern gewohnt ist. Man kann aber nun für die Edit-Pages in den Programmeinstellungen eine gemeinsame Skalierung wählen. Damit lässt es sich gut auskommen. Auch die paar Module mit extrem eng programmierter Bedienoberfläche (z.B. Roland D50/D550) sind so wieder einigermaßen handhabbar. Seien wir guter Hoffnung, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und das Ganze eines Tages vielleicht auch individuell pro Edit-Page geht.

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Eine weitere Einflussmöglichkeit auf die Darstellung der Synthie-Bedienoberflächen ist der schon in früheren Programmversionen existierende Menüpunkt „Edit Patch Skins“. Hier können dann entweder verschiedene vorgefertigte Sets (zumeist mit der Optik früherer MIDIQuest-Versionen) ausgewählt werden. So sind auch relativ kleinteilige Änderungen an einzelnen Schriftgrößen usw. möglich. Die Änderungen wirken aber programmweit auf alle Edit-Pages in MIDIQuest. Wer noch mehr Individualisierung will, der könnte sich darüber hinaus auch eigene Edit-Pages für seine Synthesizer bauen – und wäre dann in deren Gestaltung ziemlich frei. Es dürfte den Stoff für viele lange Abende mit liebevoller Kleinarbeit liefern – vorausgesetzt man hat eine Dokumentation der vollständigen MIDI-Implementation seines Synthies, einige Erfahrung beim Lesen technischer Dokumentationen plus das nötige Maß an Geduld und Frustrationstoleranz…

Noch ein größerer Umbau fand komplett „unter der Haube“ für die neue Mac- Version statt, und das hat wohl hauptsächlich mit den teifgreifenden Änderungen zu tun, die Apple seit einiger Zeit an der inneren Struktur seines Betriebssystems macht. Hintergrund sind deren Bemühungen, die Rechner besser gegen Schadsoftware und Rootkits zu härten – was es für den Anwender nicht immer bequemer macht (um es vorsichtig auszudrücken). Eine der Nebenwirkungen scheint zu sein, dass die Art und Weise nicht länger funktioniert, wie die Pro-Version von MIDIQuest bisher „ad hoc“ Plugins erzeugen und installieren konnte, sofern man für einen Synthesizer die DAW-Einbindung wünschte. Dafür kann man sich nun bei Bedarf die fertigen Plugins herunterladen. Sie liegen in acht großen Paketen bereit, insgesamt sind das allerdings verträumte 60GB. Sobald man in MIDIQuest für eines seiner Geräte die „Plugifizierung“ wählt, wird dann das passende Modul aus diesem Fundus an die entsprechenden Stellen im System kopiert. Die Windows- Version macht das Ganze offensichtlich auf die bisherige Art und Weise – für sie gibt es keine Plugins zum Herunterladen. Überhaupt – ein paar Worte zur Installation…

Die Installation

Sie läuft wirklich im besten Sinne unspektakulär. Die Software kann in allen ihren Versionen direkt von SQuest.com heruntergeladen werden und ist per iLOK kopiergeschützt. Sollte man also (z.B. in Zusammenhang mit anderer Software) den iLOK Manager bereits installiert haben, geht die Sache schnell per Online- Account oder iLOK-USB-Stick. Ansonsten sorgt der Installationsprozess von MIDIQuest dafür, dass auch die Installation von iLOK usw. angestoßen wird. Ich bin nach wie vor durchaus ein Fan des iLOK USB-Sticks, denn der garantiert die völlig problemlose Installation von MIDIQuest auch auf mehreren unterschiedlichen Systemen. Solange immer nur eine Installation in Betrieb ist, ist es MIDIQuest herzlich egal – die Lizenz hängt nicht am Rechner.

Auch die Parallelinstallation mehrerer Versionen von MIDIQuest gelingt problemlos, weil sich die Programmversionen für das Gerätesetup jeweils eigene Verzeichnisstrukeinrichten. Oder anders gesagt: Für den Fall, dass man tatsächlich zwei Vollversionen zur Verfügung hat (z.B. MQ12 und MQ13), kämen sich diese zwar nicht ins Gehege – aber eine Übernahme von Einstellungen steht bei der Installation des neuen Programmes eben auch nicht zur Auswahl. Es werden jedoch auch Upgrades von einer beliebigen Vorversion zum herabgesetzten Preis angeboten. Ob die Einstellungen in so einem Fall erkannt und übernommen werden, habe ich nicht getestet.

Demo- Versionen gibt es übrigens auch wieder. Sie gestatten einen recht guten Einblick in den Leistungsumfang, ermöglichen aber z.B. keine Speicherung vom Daten im Gerät.

Midi Quest 13 in der Praxis

Im Programm selbst findet sich der erfahrene MIDIQuest- Benutzer sofort wieder zurecht. Die Bedienung ist im Vergleich zu den früheren Versionen weitestgehend gleich geblieben. Die Basics gehen schnell von der Hand – wie das Einstellen der MIDI-Parameter zur Gerätekommunikation und das automatische Einlesen der im Gerät gespeicherten Daten. Allein das ist schon ein Mehrwert – wenn man z.B. mal Sounds aus anderen Quellen ausprobieren will, sich dabei aber sein eigenes über Jahre gepflegtes Setup auf dem Gerät nicht zerschießen möchte.
Nicht alle der unterstützten Geräte bieten auch eine Edit Page für die Sounds, bei einigen muss die Library reichen. Dabei lässt sich nicht generell sagen, dass neuere Geräte besser oder schlechter unterstützt würden. Ganz neu ist z.B. der Novation Peak dabei – mit Patch Edit Page.

Nun lassen sich Geräte vom Schlage eines Nord Lead oder Novation Peak über ihre vorzügliche Bedienoberfläche am Instrument selbst sicherlich viel schöner handhaben als über MIDIQuest. Dessen Vorteil wäre dann immer noch, dass man für Einstellungen an einem entfernter stehenden Gerät nicht hinsprinten muss. Bei vielen Geräten aus den Neunzigern wie einem Proteus oder JV-1080 sieht es schon anders aus. Ohne Zweifel ist es z.B. ein großes Plus, wenn man sich bei der Programmierung eines Sounds am Korg Prophecy nicht durch dessen zahllose Untermenüs hangeln muss.
Allerdings gilt generell: Für den, der genau weiß wo hinzugreifen ist, sind die Edit Pages von MIDIQuest sicher eine große Erleichterung. Wer aber die Hoffnung hat, sich mit Hilfe von MIDIQuest die Bedienung komplexer Synthesizer sozusagen spielerisch aneignen zu können, der wird vielleicht enttäuscht sein. Dazu werden die Parameter-Wüsten gerade der komplexeren Geräte nicht immer konsequent genug abstrahiert. Die Einstellung z.B. von Hüllkurven über eine grafische Darstellung gibt es durchaus, aber eben nicht immer und überall da, wo das möglich wäre. So sieht die Edit Page eines Moog Voyager RME zwar durchaus schick aus, lehnt sich jedoch eher ans Layout des Gerätes an:

MidiQuest13 EditPage für Moog Voyager RME

Edit-Page für einen Moog Voyager RME

Während die für einen M1 von den Vorzügen der grafischen Bedienung schon erheblich profitiert (was angesichts des Zweizeiler- Displays am Original kein Wunder ist):

MidiQuest13 EditPage für M1

Edit-Page für die Korg M1 Workstation

An Geräten wie einem DW/EX8000 mag die Bedienung schon mal so ergonomisch wirken die Programmierung eines C64 in Assembler.  Mit MIDIQuest dagegen können natürlich alle Register gezogen werden – die Klangbastelei macht da richtig Spaß :

MidiQuest13 EditPage für EX8000

Edit-Page den Korg EX-8000 – alles direkt im Zugriff

Zur Kontrolle und Anpassung vorhandener Sounds jedoch funktioniert eine MIDIQuest Edit Page in fast jedem Fall ziemlich gut – egal ob simpler oder hochkomplexer Synthesizer.

Die Sache mit den Plugins

Eines der für mich erstaunlichsten Features von MIDIQuest ist aber die Fähigkeit, seine Steuerungs-Pages für die Hardwaresynthesizer als Plugin „getarnt“ in praktisch jeder modernen DAW unterzubringen. Die Idee ist natürlich auf den ersten Blick bestechend – denn auf diese Weise entsteht ja das Versprechen, sozusagen eine Klammer um fast 40(!) Jahre Musikelektronik- Entwicklung machen zu können, wo sich dann selbst ein DX7 aus dem Jahre 1984 „einfach so“ bedient wie der neueste coolste Software-Synthie. Kann das wirklich gehen? Nun – man ist versucht zu antworten wie das berühmt-berüchtigte Radio Jerewan: „Im Prinzip ja, aber…“.
Denn leider ist die Illusion in der Praxis nicht mehr ganz so perfekt, und für einen guten Teil davon kann MIDIQuest sozusagen prinzipbedingt nichts. Jede DAW geht natürlich davon aus, dass ein Software-Synthesizer den Ton direkt aus dem Computer heraus erzeugt, und damit ordnet sie einem MIDIQuest – Plugin pflichtschuldigst ein bis zwei Audio-Kanäle zu – genau wie jedem anderen Synthie-Plugin. Nur dass natürlich der Hardware-Synthie seinen Ton völlig woanders ausgibt – nämlich bei sich selbst. Der Volume-Regler der Software-Instrumentenspur mitsamt seiner schönen virtuellen Equalizer und Sidechain – Effects greift damit ins Leere. Denn die DAW müsste ein MIDIQuest- Plugin ja eigentlich als ein „MIDI-Hardware-Plugin“ behandeln (nix anderes ist es), nur hat so eine verrückte Konstruktion meines Wissens bisher noch keiner auf dem Schirm. Um die Sache in den Griff zu bekommen bleibt dem Anwender dann nichts anderes übrig, als für MIDIQuest-Plugins zwei Spuren parallel einzurichten, nämlich eine für das „Software-Instrument“ und eine MIDI-Spur. Dazu kam es bei mir vor, dass ein MIDIQuest Plugin beim Neustart der DAW zuweilen seine MIDI-Portkonfiguration vergessen hatte. Sowas relativiert natürlich den Praxisnutzen.

Synthesizerklänge durch Zufallsgenerator

Ein nettes Gimmick ist die sogenannte „Patch Zone“, wo das Programm eine bei SoundQuest hinterlegte Bibliothek mit Patches für das jeweilige Synthesizermodell aufruft. Für ehemals weit verbreitete Geräte wie die Korg M- und T-Serie ist diese Bibliothek durchaus gut gefüllt, für andere Geräte (und nicht nur Raritäten) bleibt die Liste leer. Auch über die Qualität der in der Patch Zone abrufbaren Inhalte lässt sich nichts Generelles sagen – aber sicherlich kauft man das Programm auch nicht augerechnet wegen dieser Patch Zone. Immerhin: Zum Stöbern und „Inspiration holen“ mag es durchaus taugen – vielleicht findet sich ja doch die eine oder andere „Perle“?

MIDIQuest 13 Patch Zone

„Patch Zone“ für den Roland JD-800

Kostenbetrachtung

In Zeiten, wo für ein Logic Pro X unter 230€ aufgerufen werden, klingen die Preisvorstellungen durchaus sportlich. Das gilt für die Pro-Version zumindest auf den ersten Blick – auf den zweiten aber besonders für die „kleinen“ Versionen. Denn für die Essential-, Standard- und erst recht die Pro-Version relativiert sich der Preis schnell, sobald der eigene Gerätezoo anzahlmäßig eine gewisse „kritische Masse“ überschritten hat. Die Standardversion reicht für alle, die nicht unbedingt „Total Recall“ vom Hardware- Synthesizer in ihrer Musikproduktion brauchen. Wer darüber hinaus die Export- oder Importfunktionen von Daten in die DAW oder aus Altprogrammen nicht braucht, der mag mit der Essentials- Version auskommen. Ihre Stärken kann die Software in allen Fällen allerdings erst dann ausspielen, wenn alle Geräte mit MIDI-In und -Out am Rechner angebunden sind. Gerade wenn die Sammlung ein wenig größer wird, ist so etwas heutzutage leider nicht mehr ganz so einfach umsetzbar (Siehe auch anderer Bericht).

MQ13 als Fernsteuerungs- Zentrale

MIDIQuest 13 als Fernsteuerungszentrale im Studio

Die Preisgestaltung der „One“ Version ist etwas kurios, man wähnt sich wie in einer Wette: Wer nur bis zu sechs Geräte anbinden will, der darf diese auch einzeln kaufen. Man muss sich dann aber heraussuchen, ob das jeweilige Gerät überhaupt einzeln angeboten wird und was es wohl kostet – nur um schnell festzustellen, dass sich die Sache schon bei mehr als 3 Instrumenten im Gerätepark zumeist nicht rechnet: Der Preis für einzelne Module ist nämlich nicht einheitlich, sondern er schwankt zwischen knapp 40$ und kernigen 100$. Eine „niedrige Eintrittsschwelle“ wird man das wohl nicht nennen können, aber man darf zugute halten, dass natürlich der potentielle Kundenkreis für solche Software generell viel kleiner ist als bei einer DAW. Wer weiß – vielleicht würde sich das bei attraktiveren Einstiegspreisen ändern? Wir wissen es nicht. Meine klare Empfehlung lautet daher, bei Interesse großzügig zu sich selbst zu sein und wenigstens mit der „Essentials-“ Version anzufangen.

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Fazit

Für heutige Verhältnisse mag diese Software aus der Zeit gefallen wirken. Um so schöner finde ich, dass es sie noch gibt – und das sie sogar weiterentwickelt wird. Wer noch die Achtziger und Neunziger im Studio erlebt hat, der wird sich vielleicht sogar wünschen, sowas früher schon gehabt zu haben. Für Leute mit umfangreich angeschlossenem Hardware – Zoo ist MIDIQuest jedenfalls ein Segen. Es gibt wohl kaum einen bequemeren Weg zur Verwaltung bzw. Sicherung von Patches und Gerätedaten. Und bei Bedarf gibt es wie oben erwähnt durchaus die Möglichkeit, selber tief in die Programmierung von Steuerungsoberflächen einzusteigen. Im Alltag wird man aber diesen ganzen Funktionsumfang kaum ausschöpfen müssen, um Nutzen aus dem Programm zu ziehen. Für die einfache Verwaltung und ein wenig „Sound- Optimierung“ hier und da reichen die kleineren Varianten von MIDIQuest bereits gut aus. Ob es – angesichts heute völlig veränderter Randbedingungen – die Einbindung von Hardware- Synthesizern in die DAW wirklich braucht, sei dahingestellt. Spaß macht´s aber schon…. ;-)

Plus

  • Möglicher Einstieg in die Ordnung der eigenen Sound-Libraries
  • Macht manchen Synthesizer vielleicht überhaupt erst bedienbar
  • Mit seiner Ausführlichkeit und Breite der Hardware- Abdeckung wahrscheinlich einzigartig
  • Für Besitzer mehrerer unterstützter Hardware-Synthies ein echter Gewinn

Minus

  • Erfordert zur sinnstiftenden Anwendung durchaus eine gewisse Lernkurve
  • Als Version für einzelne Synthesizer etwas teuer

Preis

  • MIDI Quest Pro: 479$
  • MIDI Quest: 349$
  • MIDI Quest Essentials: 249$
  • MIDI Quest One: zwischen 39$ und 99$ pro Gerätemodul, maximal 6 Module
  • Alle Preise sind direkt von der Herstellerseite, ein anderweitiger Vertrieb ist mir nicht bekannt.
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Forum
  1. Profilbild
    m-ex

    Vielen Dank, dass Du beim Thema MidiQuest am Ball bleibst und uns mit solchen Informationen versorgst. Jetzt brauche ich eigentlich nur noch den richtigen Rechner dafür 😉
    Ich wollte aber mal kurz den Support dieser Company positiv erwähnen.
    Wohlbemerkt als Nicht-Kunde habe ich bei einer älteren Version (ich glaube es war die 12) die Anfrage gestellt, ob denn auch eine Unterstützung für die Novation Supernova II Rack vorhanden ist. War es damals nicht. Jetzt habe ich mit dem Erscheinen der Version 13 aber eine Mail bekommen, dass eine neue Version draußen ist, welche den Synth unterstützt.
    Die müssen da wirklich eine Datenbank mit Kundenanfragen pflegen und gehen die scheinbar immer wieder durch (zumindest konnte ich mich kaum noch an meine Anfrage erinnern),
    So eine Kundeninformation (selbst für Nicht-Kunden) gefällt mir 👍

    • Profilbild
      Christoph Oettinger RED

      @m-ex Den richtigen Rechner dafür hast Du wahrscheinlich schon – einfach, weil das Ganze ja für heutige Verhältnisse lächerlich wenig Rechenleistung braucht.
      Und tatsächlich hab ich diese MIDIQuest- Version hier sogar noch auf einem nahezu musealen MacMini von 2009(!) problemlos zum Fliegen bekommen (unter OSX 10.10).
      😀

      Im Übrigen habe ich ja den Verdacht, dass die ganze Company eigentlich nur aus einer Person besteht, die praktisch ALLES selber macht: Michael Lambie. Und der „brennt“ einfach für sein Projekt, was man eben auch daran merkt, wie er mit Feedback „aus dem Felde“ umgeht – in der Tat bemerkenswert!

      • Profilbild
        m-ex

        @Christoph Oettinger Vielen Dank für die Antwort.

        Dein nahezu musealer MacMini ist gegenüber dem hierstehenden PC nahezu taufrisch 🙂

        Außerdem könnte es bei mir durchaus auf einen Plattformwechsel herauslaufen und da bin ich mir nicht so sicher, ob ich mir davor noch so etwas antun möchte.

        Und ja, die Mail an mich kam auch von einem Herrn Michael Lambie.

  2. Profilbild
    Nio71

    kann man mit so einer Software auch die unzähligen Sysex Soundsdateien für alte Synths nutzen oder benötigt man da wieder einen Librarien Editor bzw Bank Editor

    danke für den ausführlichen Artikel !

  3. Profilbild
    Tai AHU

    @Christoph Oettinger – danke für den Test. Ja die erinnern mich an die andere alte Firma, die einfach immer weitermacht GUI Regeln einfach missachtet und wahrscheinlich auch aus einer Person besteht: PG Music mit Band In A Box.
    SoundQuest kenne ich seit den späten Achtzigern, ich hatte für die Anleitungen übersetzt, die liefen damals noch auf DOS. Ging ja auch, Latenzen waren da ja noch kein Thema. Meiner Meinung nach waren die späten Achtziger die Blütezeit für Editoren, da machte jeder was, Geerdes haute auf ATARI gefühlt jeden Monat einen neuen Editor raus. Ohne dass einer mit einem zweiten irgendwas zu tun hatte. BeamTeam waren die ersten die Modular dachten und unsere eigene Firma laBRAIN mit ein paar Editoren anfixte.

  4. Profilbild
    JohnDrum

    Interessant wäre halt auch die Unterstützung von vielen Effektgeräten. Bei Roland habe ich da gerade mal das SRV 3030 gefunden.
    Aber das ist vermutlich nicht das Ziel der Software.

    • Profilbild
      enso-nick

      @JohnDrum Auch wenn es da was gibt. So ist die Unterstützung sehr rudimentär und oft keine Hilfe. Habe mir das in der Demo z.B für die Korg A-Serie angesehen und mich dann entschieden für den A2/A3 einen Editor auf Basis von ctrlr zu schreiben.
      ctrlr ist jetzt auf GitHub umgezogen und ich weiß jetzt gar nicht wie ich meinen Editor öffentlich machen kann. Da ich ihn gerne kostenfrei zur Verfügung stellen möchte.

  5. Profilbild
    TEEEMEY

    Irgend eine Ahnung ob die auch mal für Black Friday einen Sale anbieten? Wäre vom Timing aktuell echt perfekt!

  6. Profilbild
    HOLODECK Sven

    Komisch, dass hier keiner auf die Steinalte Optik der Editoren (von der Homepage rede ich erst gar nicht) sowie den völlig überzogenen Preisvorstellungen (insbesondere auch die Abogebühren für iOS Version) angeht.

    Ich habe hier zwei Synthesizer (Yamaha AN-1X und Roland JD-08) mit defekten Bedien-Panels, aber dafür 250 $? Oder nur einen von beiden und dann 79$?

    Und wieso spricht keiner über Alternativen wie Edisyn oder Ctrlr?

    • Profilbild
      bluebell AHU

      @HOLODECK Sven Was soll an einer Oberfläche schlecht sein, nur weil sie alt ist? Eine moderne Optik zeichnet sich heutzutage durch übergroße Schriften, viel Leerraum, belanglose Bilder statt Inhalte und sich wild umordnende Elemente (responsive design) aus, also passend, um Webseiten aufzublasen, wenn man nichts zu sagen hat. Die Oberflächen für Programme sind ausgereift, da will man feste Positionen, viel Inhalt auf einen Blick und Tabellen für eine Aufzählung gleichartiger Daten.

      • Profilbild
        HOLODECK Sven

        @bluebell muss ich das wirklich begründen?
        jeder, der auch nur ein annähernd modernes Display (noch nicht mal hochauflösend) verwendet, kann diese GUI kaum sinnvoll bedienen. Die Regler wir Beschriftung sind mikroskopisch klein, die Auswahllisten Windows 3,0, die Buttons kaum sichtbar, das ganze Dialogsystem ist uralt und alles andere als bedienfreundlich. Die UI ist nicht zoombar usw.
        wem es reicht, gut!
        ich finde es gruselig und antik.

        dazu gibt es hier kaum einen MQ Editor, der über eine Library Funktion verfügt.

        es gibt zahlreiche (kostenlose) Editoren für Ctrlr – ein Unterschied wie Tag und Nacht.

        Hier wird (augenscheinlich erfolgreich) versucht, uralten Code zu Geld zu machen.

        • Profilbild
          bluebell AHU

          @HOLODECK Sven Das Bild „MIDIQuest 13 unter Windows 10 mit Display auf 200%“ suggeriert mir, dass man die Oberfläche vergrößern kann. Vielleicht habe ich das falsch verstanden oder der Faktor reicht nicht.

          • Profilbild
            Christoph Oettinger RED

            @bluebell …und genauso ist es.
            @HOLODECK Svens Einwände waren durchaus berechtigt – bisher!
            Seit der V.13 skaliert das Interface durchaus brauchbar. Und bei 200% wäre auch noch nicht mal Schluß. An den Stellen, wo es wichtlig ist, bringt das eine Menge. Natürlich gibt´s da auch Dialogfenster, die sind wahrscheinlich „im Kern“ noch von 1996, das betrifft aber dann eher deren Anordnung und Beschreibung der Bedienelemente – und diese Menüs braucht man zum Glück selten bis einmal.

    • Profilbild
      m-ex

      @HOLODECK Sven Kurz nochmal vorweg: Ich verwende Midi Quest noch nicht (spiele aber mit dem Gedanken, es demnächst zu tun).

      Steinalte Optik der Editoren: Was soll ich sagen, ich finde diese Optik nicht besonders schlimm. Es erinnert alleine schon an das alter der Geräte, die damit fernbedient werden 😉

      Steinalte Optik der Homepage: Nach der erfolgreichen Installation wäre mir die Homepage – welche zugegebenermaßen recht unübersichtlich ist – wirklich absolut egal. Ich will das Tool nutzen und nicht mir die Homepage dazu anschauen.

      Überzogene Preisvorstellung: Yepp, ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber so ist das wohl bei „Monopolstelllungen“.

      Abogebühren: iOS-Version interessiert mich nicht und damit dann auch nicht dort irgendwelche anfallenden Abo-Gebühren.

      Preisrelation: Bei mir sind es dann schon 2-3 Synthesizer mehr, die ich dann irgendwohin stellen könnte.

      Alternativen: Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann ich mir mit den genannten Tools die Editoren selber zusammenbauen oder hoffen, dass jemand schon so nett war und mir seine Vorlage zukommen lässt. Zumindest unterstützt laut Online-Auftritt Edisyn keinen meiner Synthesizer.

      Aber vielleicht lese ich hier in den Kommentaren ja noch den ein oder anderen Input, welcher mich von meinen Kaufgedanken (und es sind wirklich nur Gedanken) abbringt.

      • Profilbild
        Radioman

        @m-ex Beim kostenlosen CTLR-Programm gibt es Editoren für fast alle Geräte. Auch für exotische Geräte wird man hier eher fündig, da es eine große Community gibt, die Editoren erstellen.

        Beispiele: https://ctrlr.org/panels/

        • Profilbild
          m-ex

          @Radioman Vielen Dank für die Info. 👍
          In der Tat habe ich aufgrund der Kommentare nach einer entsprechenden Liste gesucht und auch gefunden.
          Ergebnis: Die Liste ist zwar sehr umfangreich, zielt aber immer sehr knapp neben mein Equipment.
          Ich müsste also doch wieder selber ran und möchte eigentlich Musik machen (am PC hocke ich schon vor der Arbeit genug),
          Der einzige Treffer (Novation Supernova Rack) ist dann ein reiner Part-Editor (Midi Quest unterstützt hier wohl auch Performances und den Arpeggiator).
          Aber nochmals vielen Dank.

    • Profilbild
      Cavestudioschweiz

      @HOLODECK Sven 2 Synthesizer: Da bist du wahrscheinlich nicht so ganz die Zielgruppe.
      Für mich passt das Konzept; habe noch die 12er Version. Alle Synths unter einem Dach, funktioniert problemlos und für manche Rack-synths ist die Oberfläche zum programmieren viel besser als am Gerät selber (z.B. mein TR-Rack mit seinem grauenhaften UI).

    • Profilbild
      gs06

      @HOLODECK Sven Für IOS gab es es auch einmal eine Möglichkeit, für einmalig 250 Euro eine dauerhafte Lizenz zu erwerben.

  7. Profilbild
    xmario

    finde den preis viel zu hoch.

    der hersteller sollte mehr in die breite gehen.
    preis auf zb 250-300 für die pro version.. dann würden es auch sicher viel mehr leute kaufen..

    • Profilbild
      m-ex

      @xmario Yepp, der Preis ist sehr sportlich. Da stimme ich Dir vollkommen zu.
      ABER: Wo bitteschön sollen die „viel mehr Leute“ herkommen?
      Heute muss man sich ja fast schon dafür entschuldigen, dass man zu der aussterbenden Spezies gehört, welche Hardware-Synthesizer verwendet.
      Dann soll es ja angeblich auch Leute geben, welche die Hardware-Modelle zu Sammler-Zwecken haben. Diese brauchen eigentlich keinen Schweizer-Messer-Editor.
      Ich glaube, der Markt für diese Software ist durchaus überschaubar (lasse mich aber gerne eines besseren belehren).

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        xmario

        @m-ex was wie wo sollen die herkommen?? 😅
        schau dir mal an wieviele leute international mit synths musik machen.

        es liegt nicht an „zu weniger menschen“ sondern absolut schlechtem marketing und zu hohem preis, end of the story.

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    zappafrank22

    Vielen Dank für den schönen ausführlichen Artikel. Interessant wäre noch gewesen darauf einzugehen inwieweit man selbst Module für Synths, die aktuell nicht unterstütz werden, erstellen/programmieren kann. Beispiele für nicht unterstützte Geräte: Dinopark Synth, Roland VG99 etc.

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    Radioman

    Wo liegt denn da der Mehrwert zum kostenlosen CTLR?

    Auch wenn man bei CTLR teilweise die Editoren für bestimmte Geräte von Drittanbietern dazu kaufen muss, ist das trotzdem deutlich günstiger. Und da gibt es viele optisch hochwertige Editoren, z.B. von Momo Müller.

    Bei CTLR ist die Community auch größer, da es kostenlos ist. Da gibt es mehr Editoren für exotische Geräte…

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      Christoph Oettinger RED

      @Radioman Vorausgeschickt sei, dass ich mit CTRLR bisher keinerlei Praxiserfahrung habe. Ich habe damit lediglich 1-2 Mal herumgespielt, und das lag z.T. auch schon länger zurück. Inzwischen scheint CTRLR ja in der Tat eine eindrucksvolle Bibliothek schöner Panels zu haben – alle Achtung!

      Der Mehrwert von MIDIQuest scheint mir aber darin zu liegen, dass
      – MIDIQuest nicht NUR die Fernbedienung im Blick hat, sondern auch die einheitliche(!) Patch- Verwaltung quer über die gesamte Gerätebibliothek hinweg. Letztlich ist es das, was ich bei MIDIQuest noch am meisten nutze, und gar nicht mal die Fernbedienung.
      – MIDIQuest einfacher installierbar und praktisch sofort einsatzfähig ist und man alles, was man braucht, schnell aus einer Hand zusammenbekommt. Bei CTRLR kann ich mir gut vorstellen, dass es Leute gibt, die schon am Download bei Github und an der Installation scheitern. Außerdem muss dann jedes gewünschte „Panel“ auch noch „zusammengesucht“ werden.
      – Ein weiteres Thema dürfte erfahrungsgemäß „Versionsverwaltung“ heissen. Github- Projekte sind hier Segen und Fluch zugleich. Da scheint mir nicht immer sichergestellt, dass ein einmal runtergeladenes „Panel“ immer unterstützt – oder überhaupt nur immer wieder aufindbar bleibt…

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        Tai AHU

        @Christoph Oettinger „Bei CTRLR kann ich mir gut vorstellen, dass es Leute gibt, die schon am Download bei Github und an der Installation scheitern.“

        Ds sagst du was Wahres. Ich verstehe ja, dass Github für Programmier eine gute Plattform ist, aber der Rest steht erstmal oft vor einem Haufen Links, bei denen er sich fragt: was klicke ich jetzt an? Ich habe es immerhin geschafft.

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          TobyB RED

          @Tai ,die Installation unter Mac OS kann schon noch ein wenig verbessert werden. Das DMG Image werden die meisten schon noch öffnen können, dann gehts aber los, die App ist nicht notarisiert und startet somit nicht einfach. Die VST und AU Components müssen manuell in den entsprechenden Ordner verschoben werden. Und dann müssen die Panels installiert werden. Da ist schon noch Luft nach oben.

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            Christoph Oettinger RED

            @TobyB Für mich ging es schon damit los, dass ich mir das DMG irgendwo aus´m Netz zusammengeklaubt hatte, weil ich das auf dem GitHub- Projekt gar nicht gefunden hab…. ;-]

  10. Profilbild
    Radioman

    OK, danke für die Info. Wenn man mehr als 5 Hardware-Synthesizer hat, scheint MIDI Quest ganz praktisch zu sein.

    Wenn man z.B. nur 2 Synthesizer hat und in der DAW zum Song das zugehörige Patch / Editbuffer speichern möchte, dann wird man auch mit CTRLR glücklich.

    Für die Patchverwaltung ist das Programm „KnobKraft Orm – The free modern cross-platform MIDI Sysex Librarian“ ganz praktisch. Da werden viele Geräte unterstützt und Anpassung an neue Geräte ist auch möglich.
    https://github.com/christofmuc/KnobKraft-orm

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    noizepreacher

    immer wieder beeindruckend, wenn es leute gibt die plug-ins benutzen und diese für echte synthesizer halten. aber es sind wohl die gleichen, die einen laptop, zwei speaker und ein audio-interface auf ihren schreibtisch stellen und felsenfest davon überzeugt sind, studioeigentümer zu sein. wem’s spass macht, der kann dann, nachdem er „seine schöpfungen“ aus sample libraries, presets und templates, zusammengestellt und mit hilfe von ki „mixen“ und „mastern“ lassen hat, diese als mp3s seinem überschaubaren freundes- und familienkreis vorspielen und sich als „künstler“, „komponist“ und „produzent“ und „musikliebhaber“ feiern. wirklich beeindruckend.

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        noizepreacher

        @network southwest wie dir vielleicht aufgefallen sein könnte, handelt es sich bei dem „getesteten tool“ um einen editor für „echte“, nämlich hardware synthesizer, dessen anachronismus im zeitalter der plug-in-welt thematisiert wurde. darauf nahm ich bezug. erschliesst sich dir nun der zusammenhang?

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          Thomy

          @noizepreacher @noizepreacher
          Ich sehe in deinem Kommentar auch keinen sinnvollen Beitrag zum vorgestelltem Tool. Nur eine im Grundton abfällige Bewertung gegenüber den Musikern, welche ohne „echte“ Synthesizer durchaus echte Perlen produzieren und dabei Spaß haben. Obwohl nur Schreibtisch, Laptop, Audio-Interface und Keyboard-Controller zur Verfügung stehen.
          Beide Welten sind hier in diesem Forum vorhanden, und mit Eifer und Respekt bei der Sache.

          • Profilbild
            noizepreacher

            @Thomy immerhin hast du mir die ehre deiner aufmerksamkeit erwiesen, indem du meinen beitrag gelesen und kommentiert hast. das weiss ich zu schätzen.

        • Profilbild
          network southwest

          @noizepreacher Auch Dein Erklärungsversuch mit den lustig gesetzten Anführungszeichen hilft mir nicht wirklich den Zusammenhang zu erkennen zwischen dem Test einer Fernsteuerungs-Software für Hardwaregeräte mit Midi-Anschluss mit Deiner doch recht vehementen, an Verachtung grenzenden Kritik an den Leuten, die out of the box arbeiten.

          Lass die Leute doch machen, es geht m.E. schließlich in erster Linie um Freude an der Sache, und wenn es zufrieden macht, ist doch schön. Und dass man nicht mehr für jeden Take teure Studiozeit buchen muss, doch auch, hat irgendwas mit Demokratisierung der Produktionsmittel zu tun.

          • Profilbild
            noizepreacher

            @network southwest ich lass die leute ja machen, habe bislang noch keinen „plug-in musikanten“ bedroht. trotzdem darf ich aus meiner sicht feststellen, dass diese „demokratisierung der produktionsmittel“, zumindest das künstlerische ergebnis betreffend, nicht sehr förderlich war. der kostenfilter, instrumente und studiozeit betreffend, hatte durchaus zu besseren ergebnissen geführt und liess den ausführenden auch bisweilen die möglichkeit, den lebensunterhalt damit zu verdienen. es gab sogar mal generationen, die für musik bezahlt haben. bei der „demokratisierten“ belanglosigkeit ist es aber nachvollziehbar, dass diese angewohnheit nicht mehr sehr verbreitet ist. wie gesagt, wegen mir kann jeder mit seinen plug-ins und den schreibtischstudios glücklich werden, bejubeln muss ich das nicht, genausowenig wie du meinen beitrag.

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              cosmolab

              @noizepreacher „demokratisierung der produktionsmittel“ .. is schön jesacht – und trifft es ja auch gut.
              Aber wie bei jeder Demokratisierung musst Du´s eben aushalten, wenn auch Leute davon Gebrauch machen, die einem nicht passen oder man für zu blöd dafür hält… „das ist der Lauf der Welt“. ;-)

            • Profilbild
              network southwest

              @noizepreacher Ich bin da teilweise gar nicht so weit weg von Dir und gehöre zur Generation, die noch für Musik bezahlt hat. Die heute teilsweise herrschende „Alles für umme“- und „Geiz-ist-Geil“-Mentatlität ist schon haarsträubend.

              Musik hat aus meiner Sicht in weiten Teilen der Musikhörenden ihre Wertigkeit verloren, wenn ich mir beispielsweise anschaue, auf was meine Söhne Musik hören, schüttelt es mich, umgekehrt halten die mich für bekloppt, dass ich mir überhaupt noch HiFi-Equipment kaufe, und das dann auch noch teuer und kabelgebunden.

              Man könnte jetzt noch ewig weiter diskutieren über Demkratisierung der Profuktionsmittel. Filterfunktion durch IOnstrumenten- und Studiokosten, aber dafür ist dieser Thread denn doch nicht der richtige, schätze ich.

  12. Profilbild
    pepperstreet

    @HOLODECK Sven
    Du sprichst mir förmlich aus der Seele!!! !!! Diese Software ist ein schlechter Witz. Absolut lächerlich, was der Entwickler(?) den Nutzern und Käufern seit Jahrzehnten zumutet. Die Existenz und offensichtliche Akzeptanz dieses Machwerks ist kaum erklärbar. 🤔🤯🤢🤑

    PS: Jeder, der nur ansatzweise etwas von Software und Programmierung versteht, weiß wovon ich rede.

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