Günstige 16 Pads für Drums & Beats
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Vor einigen Wochen stellten wir euch das ESI XJAM vor, der erste Pad-Controller von ESI Audiotechnik. Unseren Testbericht dazu findet ihr hier. Nun liegt uns das xPAD von Midiplus vor, ein mit 25,2 x 17,5 x 3,6 cm recht kompakter USB-Pad-Controller. Schauen wir einmal, was der Controller zu bieten hat.
Midiplus xPad – Übersicht
Das xPad steckt in einem sauber verarbeitetem Kunststoffgehäuse und bringt 930 g auf die Waage. Das ist nicht sonderlich viel, aber der Controller bleibt auch bei festem Pad-Anschlag auf seinem vorgesehenem Platz stehen. Dazu tragen auch die vier Anti-Rutsch-Gummifüße bei, die der Hersteller auf der Unterseite des Gehäuses angebracht hat.
Die Bedienoberfläche des Controllers ist zweigeteilt. Rund zwei Drittel der Oberfläche nehmen die 16 anschlagsdynamischen und mit LED-Farben beleuchteten Pads ein. Das rechte Drittel bietet zwei 35 mm Fader, sechs Soft-Buttons, drei Status-LEDs und zwei programmierbare Drehregler. Alle Elemente sind weit voneinander platziert, so dass man alles gut erreichen und komfortabel bedienen kann. Von den hier verbauten Soft-Buttons bin ich ehrlich gesagt kein großer Freund, denn sie sind sehr leichtgängig und bieten aufgrund ihrer Bauweise keinen spürbaren Druckpunkt. Da sind mir feste Buttons aus Hartplastik doch lieber.
Die beiden Endlosdrehregler sind eher von der einfacheren Art, verrichteten während des Tests aber ohne Weiteres ihre Aufgaben. Auch die Pads sowie die Soft-Buttons und Fader gaben keinen Anlass zur Kritik.
Die 16 Pads sind anschlagsdynamisch und im direkten Vergleich mit aktuellen MPC-Pads von deutlich schlechterer Qualität. Vier Anschlagskurven lassen sich für die Pads einstellen, so dass man hier in der Praxis noch etwas nachsteuern und justieren kann, sofern es mit dem Anschlag nicht gleich klappt, aber insgesamt ist der Anschlag und das haptische Gefühl beim Spielen der Pads nicht mit dem einer MPC zu vergleichen. Man muss schon recht deutlich draufhauen, damit sich hier etwas tut, worunter am Ende das gesamte (dynamische) Spiel leidet.
Klar, wir befinden uns hier in einer gänzlich anderen Preisklasse, aber der deutliche Qualitätsunterschied sollte nicht unerwähnt bleiben. Auch im Vergleich mit einem Launchpad oder dem Atom Controller von Presonus hat das Midiplus das Nachsehen.
Lieferumfang des Midiplus xPad
Im bedruckten Pappkarton des Midiplus xPad befinden sich neben dem Pad-Controller selbst noch eine englischsprachige Bedienungsanleitung und ein schwarzes USB-Kabel (USB-B auf USB-A). Das Problem: Das xPad ist mit einem Micro-USB-Anschluss ausgestattet, da bringt das mitgelieferte Kabel also leider nichts. Da das Testgerät originalverpackt bei mir ankam, muss man davon ausgehen, dass dies leider kein Einzelfall ist.
Darüber hinaus befindet sich im Karton des xPad eine Download-Karte samt Lizenz für Cubase LE 10.5. Nach einer Registrierung auf Steinbergs Website und dem Anlegen eines Kundenkontos gelangt man zum Download der Digital Audio Workstation, die unter macOS und Windows eingesetzt werden kann. Aber Achtung: Aktuell gibt es Cubase bereits in Version 12, man bekommt hier also keine ganz taufrische Version mehr der DAW beim Kauf des Controllers hinzu. Sonstige Extras gibt es nicht.
Den für die Programmierung notwendigen Software-Editor bietet Midiplus auf seiner Website zum Download an. Begibt man sich hierhin, wird zunächst aber nur der Editor für macOS angezeigt. Erst eine Google-Recherche führt zu einer zweiten Website, auf der dann auch der Editor für Windows verfügbar ist.
Bedienung des Midiplus xPad
Nach dem Anschluss des xPad an meinen Mac befindet sich der Pad-Controller direkt im aktiven Zustand, einen Power-on/off-Schalter gibt es nicht. Die Programmierung des Controllers erfolgt ausschließlich über den Software-Editor, so dass am xPad selbst nur die einzelnen Setups aufgerufen werden können. Die Software selbst steht wie gesagt auf der Midiplus Website zum Download bereit. Hat man diese in Form einer ZIP-Datei auf die Festplatte heruntergeladen und entpackt, lässt sich der 1,6 MB große Editor sofort starten, eine Installation ist nicht notwendig.
Die Software ist optisch kein Überflieger, aber übersichtlich aufgebaut und man findet sich entsprechend schnell zurecht – mit Ausnahme der Beat-Funktion, denn diese ist bei Weitem nicht selbsterklärend. Und auch das Handbuch gibt hierzu nur recht spärliche Informationen.
Die linke Seite des GUI symbolisiert die Hardware-Elemente des xPad. Klickt man auf diese, werden im unteren Drittel der rechten Seite (im Feld Parameter, PadIB1IPad4 etc.) die zugewiesenen Kommandos angezeigt. Während die Pads über Bank-Taster dreifach mit Befehlen progammiert werden können, sind die beiden Drehregler und Fader jeweils nur mit einem Befehl/Parameter programmierbar.
Hinter der erwähnten Beat-Funktion versteckt sich das von der MPC bekannte Features „Note Repeat“, nur in abgespeckter Form. Über den Editor lassen sich die Funktionen Beat 1 bis Beat 6 mit Notenwerten belegen, in denen dann die einmal angeschlagene Note wiederholt wird. Die Notengeschwindigkeit lässt sich aber nur von ganzen Noten bis 32tel-Noten einstellen, Triolen gibt es nicht. Auch auf den Parameter Swing muss man hier leider verzichten. Das Tempo der Beat-Funktion richtet sich stets nach dem Host-Tempo der DAW. Drückt man die passende Tastaturkombination, lässt sich der Notenwert aber direkt am Controller ändern.
Neben dem Aussenden von Notenbefehlen lassen sich mit dem xPad auch Progamm und MIDI-Control-Change-Befehle aussenden. Eine Transportsektion gibt es leider nicht, diese hätte dem Controller durchaus gut zu Gesicht gestanden.
Das klingt nicht schlecht. Hätte es das Gerät schon gegeben, als ich mich vor der Entscheidung stand, hätte ich mich nicht für das nanoPAD2 entschieden.