Schnelle Tonaufnahmen mit gutem Klang und einfacher Bedienung
Mal eben schnell die perfekte Tonaufnahme mit top Audioqualität zum Video machen, ohne dabei mit aufwändigem technischen Equipment aufzulaufen oder sich in komplizierten Menü-Führungen verstricken? Dank Plug & Play ist das mit Rode Wireless ME möglich. Es ist ein digitales Drahtlos-Mikrofonsystem zur Erstellung von Audioinhalten. Interview, Podcast oder das neueste Bandvideo für YouTube und Social Media – unzählige Einsatzmöglichkeiten sind hier denkbar, die diese kompakte Funkstrecke schnell zum täglichen Begleiter machen könnten. Sie funktioniert mit allen Kameras, iOS- und Android-Smartphones sowie mit Mac und Windows Computern. Damit würde der Kreativität bei spontanen Aufnahmen nichts mehr im Wege stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Kompakt, einfach, professioneller Sound – das ist Rode Wireless ME
- Rode Wireless ME im anmeldefreien Funkbereich
- Lithium-Ionen-Akkus in beiden Modulen
- Wireless ME mit einfacher Bedienung
- Desktop- und Mobil-App Rode Central
- Rode Wireless ME für Podcaster
- Spezielles Rode Produktdesign
- Rode Wireless ME in der Praxis
Kompakt, einfach, professioneller Sound – das ist Rode Wireless ME
Zum Lieferumfang gehört neben dem Sender (TX) und dem Empfänger (RX) eine ganze Menge an Zubehör:
- 3,5 mm TRS auf TRS Spiralkabel zur Kamera (18 – 40 cm)
- 3,5 mm TRS auf TRRS Spiralkabel zum Smartphone (18 – 40 cm)
- USB-C auf USB-C Kabel für Smartphones und Rechner (30 cm)
- USB-C auf Lightning-Kabel für iPhones (30 cm)
- 2x Fell-Windschutz für Außenaufnahmen
- Neopren-Transportetui
Rode Wireless ME im anmeldefreien Funkbereich
Die Module TX und RX funken mit 128 Bit-Verschlüsselung im gebühren- und anmeldefreien 2,4 Ghz-Band. Sie sind klein, handlich und haben die Abmessungen 46 x 44 x 19 mm (je Modul). Beim Gewicht lässt sich getrost von Fliegengewichten reden, denn jedes Modul bringt lediglich 32 g auf die Waage.
Der Formfaktor weckt Erinnerungen an die Sende- und Empfangs-Komponenten im Rode Wireless GO II. Auch diese äußerst kompakte Funkstrecke hatten wir schon bei uns auf dem Prüfstand. Hier ist der Link zum Testbericht.
An den robusten Klemmen auf den Rückseiten der Module sind unmissverständliche Pictogramme zu sehen. Als Sender gehört TX an die Kleidung, der Empfänger RX ist im Blitzschuh einer Kamera bestens aufgehoben, sprich, soll am Aufnahmegerät befestigt werden. Nicht zuletzt durch diese eindeutigen Hinweise dürfte jede Verwechslung zwischen Sender und Empfänger ausgeschlossen sein.
Beide Module, also TX und RX, sind jeweils mit einem omnidirektionalen Kondensatormikrofon ausgestattet, fangen also Schall von allen Seiten und allen Richtungen ein. Das ist ein Unterschied zum Rode Wireless GO II, bei dem im Empfänger auf das Mikrofon verzichtet wird. Von daher lassen sich bereits mit den zwei Komponenten im Wireless ME Dialogsituationen realisieren. Beispiel: Der Interviewer bedient die Kamera oder das Aufnahmegerät und kann gleichzeitig die Sprache seines Gegenübers sowie seine eigene Sprache aufnehmen.
Weite Frequenzgänge von 50 bis 20.000 Hz versprechen transparente Aufnahmen mit crispen Höhen und Grenzschalldruckpegel von 122 dB SPL sollen ordentliche Reserven selbst bei lauten Aufnahmesituationen bieten, ohne die Schallwandler direkt an ihre Grenzen zu bringen.
Als Alternative zum integrierten Mikrofon lässt sich am Sender (TX) an der 3,5 mm Buchse ein externes Mikrofon betreiben, zum Beispiel ein kleines Lavalier-Mikrofon. In diesem Fall könnte das Sendemodul dann unsichtbar an oder in der Kleidung „versteckt“ werden.
Lithium-Ionen-Akkus in beiden Modulen
Aufgeladen werden die fest integrierten Lithium-Ionen-Akkus der Module über USB-C Schnittstellen, die gleichzeitig als Digitalausgänge für mobile Geräte oder Computer genutzt werden können. Die Akkukapazität gibt Rode mit bis zu sieben Stunden an.
Der zweikanalige TRS-Analogausgang (3,5 mm) am Empfänger (RX) dient zur Übertragung an das gewählte Aufnahmegerät, wie beispielsweise einer Digitalkamera oder einem Smartphone (Verbindungskabel ist ja im Zubehör enthalten). Für die digitale Verbindung mit einem iPhone kommt die USB-C Schnittstelle zum Einsatz. Auch dafür findet sich im Zubehör schließlich das passende Kabel (USB-C auf Lightning). Das Empfangsmodul ist übrigens MFi-zertifiziert, also kompatibel mit Apple-Produkten. MFi steht für „Made for iPod/iPhone/iPad“ und wurde 2005 für den iPod eingeführt. Seit der Etablierung des Lightning-Anschlusses hat sich das Kürzel MFi endgültig als Zertifizierung etabliert.
Wireless ME mit einfacher Bedienung
Sender und Empfänger werden jeweils per Knopfdruck eingeschaltet. Mit diesen Knöpfen lassen sich die Geräte auch koppeln, falls die Verbindung einmal unterbrochen sein sollte. Es gibt zwei LEDs an jedem Modul. Damit wird einmal der Akkuzustand angezeigt und mit der sogenannten Konnektivitäts-Anzeige, ob eine Verbindung zwischen Sender und Empfänger hergestellt ist. Letztere leuchtet übrigens orange, wenn das ME Mic (Mikrofon im Empfänger) ausgeschaltet ist, und grün, wenn es eingeschaltet ist. Es gibt kein Display an den Modulen und auch keine weiteren Einstellmöglichkeiten.
Desktop- und Mobil-App Rode Central
Mit der kostenlosen Software Rode Central sind weitere Einstellungen beim Rode Wireless ME möglich. Systemanforderungen: MacOS 10.14 oder höher; Windows 10 Version 1803 oder höher; iOS 14 oder höher; Android 9.0 oder höher.
Wird auf die zusätzliche Tonaufnahme über das Empfangsmodul verzichtet, lässt sich das Mikrofon (ME Mic) in der App deaktivieren. Mit der Einstellung Gain Assist (TX und RX) kann der Audiopegel optimal auf die Schallquelle eingestellt werden und es wird verhindert, dass die Tonaufnahme zu leise oder verzerrt ist. Man kann sich das wie eine dynamische Aussteuerungsautomatik vorstellen. Die Auswahlmöglichkeiten hier sind auto, dynamisch und aus. Tonbeispiele dazu folgen im Praxistest.
Der Ausgangsverstärkung beim Wireless ME sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn erst bei korrekter Einstellung dieses Parameters sind unverzerrte Tonaufnahmen im angeschlossenen Aufnahmegerät möglich. In der App lassen sich drei Stufen vorwählen: niedrig, mittel und hoch.
Interessant ist die Einstellung für den Aufnahmemodus. Wenn zwei Signalquellen aufgezeichnet werden, also die Mikrofone im TX und RX beide aktiviert sind, lassen sich die Spuren einzeln getrennt (links und rechts) im Stereo Panorama aufzeichnen oder gemeinsam (zusammengemischt). Die getrennte Aufnahme ist beispielsweise bei Interviews eine hilfreiche Sache, wenn die Tonquellen in der Nachbearbeitung unabhängig voneinander abgemischt oder bearbeitet werden.
Falls die Leuchtkraft der LEDs an Sender und Empfänger stören sollte, beispielsweise bei Aufnahmen in abgedunkelten Umgebungen, lässt sich die Helligkeit der LEDs mit der App eine Stufe dunkler einstellen, und zwar je Modul. Das Update auf eine neue Firmware ist ebenfalls ausschließlich per App möglich.
Rode Wireless ME für Podcaster
Mit der ebenfalls kostenlosen Software Rode Connect (Mac und Windows) können Tonaufnahmen der beiden Wireless ME Module gemacht und sogar mit weiteren Mikrofon Quellen gemischt werden. Die so entstandenen Aufnahmen lassen sich bearbeiten und abspeichern. Für den Export gibt es allerlei Presets, die die Ergebnisse mit den passenden Einstellungen optimal für die gewünschte Veröffentlichungsplattform vorbereiten, zum Beispiel den Upload auf Spotify, iTunes oder SoundCloud.
Spezielles Rode Produktdesign
Was mich ein wenig verwundert, sind die großformatigen Aufdrucke der nordischen Buchstaben Ø auf Sender und Empfänger. Klar, das sind Anlehnungen an den Markennamen Rode, der üblicherweise mit diesem Buchstaben geschrieben wird und nicht wie in diesem Testbericht mit einem schlichten „o“. Die Aussprache des korrekten Buchstabens entspricht übrigens dem deutschen „ö“. Auf den ansonsten puristisch und aufgeräumt gestalteten Modulen ist mir diese recht plakative Größe etwas zu aufdringlich. Zumal die Ein-/Aus-Knöpfe sowie die rückseitigen Piktogramme schon diese nordischen Buchstaben tragen. Dass die Frontpartien der Module außerdem hochglänzend sind, sieht zwar schick aus, könnte aber unter ungünstigen Lichtbedingungen oder Beleuchtungen zu ungewollten Reflexionen führen, die ein Videobild möglicherweise beeinträchtigen.
Rode Wireless ME in der Praxis
Saubere und schnelle Tonaufnahmen gelingen mit diesem System auf Anhieb. Das haben meine Testläufe mit unterschiedlichsten Programmen auf Windows PC, Android-Smartphone und Android-Tablet unter Beweis gestellt. Meine Stimme hört sich immer klar und deutlich an. Einstellungen, die ich mit Rode Central vorgenommen habe, werden in den Modulen gespeichert. Sind die zwei Partner gekoppelt, verlieren sie sich auch nicht aus den Augen und bleiben stets in Verbindung. Von daher gilt: einschalten, das passende Kabel einstecken, und es geht direkt los.
Die hier veröffentlichten Tonaufnahmen sind alle mit der kostenlosen Rode Software Reporter entstanden. Es ist (bis auf eine Ausnahme) nichts nachbearbeitet oder verändert, die Aufnahmen sind so belassen, wie sie die Software Rode Reporter aufgezeichnet hat. Für die Aufnahmen habe ich das MP3-Format vorgewählt.
Beim Reichweitentest kommt das System am Ende an seine Grenzen. Zur Erinnerung, wir senden hier im 2,4 GHz WLAN-Bereich. Und da ist es ja bekannt, dass lediglich bei Sichtverbindung optimale Bedingungen für Funkverbindungen herrschen. Dennoch hat sich das Wireless ME tapfer geschlagen. Selbst mit Wänden zwischen Sender und Empfänger kommen gute Aufnahmen zustande. Ist zu viel Mauerwerk dazwischen, reißt die Verbindung dann irgendwann einfach ab. Gut zu hören auf der folgenden Aufnahme. Ich habe den längeren Ausfall der Funkverbindung aus der Tonaufnahme herausgeschnitten, nach einer kurzen „Sendepause“ geht es auf meinem Rückweg in Richtung Empfänger mit der Aufzeichnung weiter.
Bei Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger verspricht Rode eine Reichweite von bis zu 100 Meter. Dazu gibt es einige Videos auf YouTube, die das in verschiedenen Outdoors-Tests bestätigen.
Welche Auswirkungen die drei Gain Assist-Einstellungen haben, ist in diesen Aufnahmen zu hören:
die tonqualität ist nicht toll, aber für manches wohl ausreichend. das aufdringliche und glänzende design hat vom autor zurecht ein dickes minus erhalten. das geht für anspruchsvolleres video gar nicht.
@mdesign Jein, ich habe allerdings das Wireless Go II, aber ich denke das ist ähnlich genug.
Man kann ja
1. Den Sender nach unten zeigen lassen, dann sieht man nur den Clip nicht den Aufdruck (ist aber immer noch groß und nicht unauffällig)
2. Ein Lavalier Mikrofon anschließen und verwenden.
(Sollte auch hier möglich sein, da der Anschluß einer 3,5mm Klinke möglich ist)
Dann wird es schon unauffälliger.
Was allerdings zu beachten ist, ist das verwendete Lavalier Mikrofon.
Ein Rode Lavalier II geht einwandfrei, ein DPA 4080 gibt aber neben dem Ton auch ein Zirpen, wohl von der Stromversorgung für das Lavalier Mikrofon, aus. Das ist dann absolut unbrauchbar.
Grundlegend bietet der Sender aber schon die entsprechende Versorgungsspannung für Lavalier Mikrofone.
Das DPA 4080 geht mit Sennheiser EW-D Funkstrecke einwandfrei.
Somit heißt es bei (fremden) Lavalier Mikrofonen wohl, ausprobieren.
Ich bin aber schon angetan von der Qualität der Lösung, besonders wenn man sie im Preis-Leistungs Verhältnis betrachtet. Eine Sennheiser EW-D oder EW-DP Lösung kostet dann doch deutlich mehr. Selbst nur ein DPA 4080 Mikrofon kostet deutlich mehr wie die Gesamte Rode Funkstrecke. Somit sind auch Unterschiede kein Wunder, oder?
Aber ich mache schon mal gerne diese Experimente.😅
@TomH dein workaround funktioniert zweifelsohne. allerdings würde ich den clip schon gerne zum clippen benutzen (und nicht auf der kameraseite verwenden). also eher tape über das störende ø. die idee, ein externes mikro anzuschließen, überzeugt mich nicht so ganz. der charme des sets ist ja ‚anclippen und loslegen‘, ganz ohne kabel, das man sonst ja wahrscheinlich unter die kleider des darstellers kriegen müsste.
@mdesign Wenn du dem Rode besseren Sound rausholen möchtest kommst du an Lavaliermikros nicht vorbei. Ich hab das Wireless Go II und das Joby Wavo Air. Bei beiden habe ich mit den nur anclippen immer wieder Problem mit Körperschall und Atemgeräuschen. Wobei es dann bei den Lavaliers von Rode auch noch mal heftige Unterschiede gibt. Was sich dann am Ende des Tages auch wieder in Geld ausdrückt. Was bei den Rodes relativ gut ist ist die Integration und Verbindung mit iPhones o.ä. Was ich neben dem Klang eigentlich als wichtiges Kriterium sehen würde. In der Regel zeichnet man zum Ton ein Bild auf und da möchte ich eine stabile und einfache Verbindung zu DSLR, iPhone, ohne einen Haufen zusätzliches Equipment.
praktisch, effizient, kostengünstig, Prosumer.