Der Traum vom perfekten Proberaum
Wohl kaum ein Thema in der Musik ist bezüglich Stilistik und der persönlichen Ausrichtung der Musiker so übergreifend wie das Thema Proberaum bzw. das Finden eines Proberaums. Egal was man auch immer dem Zuhörer für kreative Outputs kredenzen möchte, Musik ist zwangsweise mit der Ausbreitung von Schallwellen verbunden und jeder Mensch hat eine völlig andere Vorstellung davon, was er seinem Gehör zumuten möchte und was nicht. Kurzum, eine Örtlichkeit muss her, in der eine Band losgelöst von äußeren Störeinflüssen ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann.
In diesem Feature wollen wir uns mit der Suche nach einem Proberaum und den Besonderheiten eines solchen Raumes beschäftigen. In einem weiterem Artikel geht es dann um die Akustik eines Proberaums, seine Ausstattung und die technische Umsetzung. Aber zunächst einmal, wie kommt man überhaupt an einen Proberaum?
Inhaltsverzeichnis
Das Märchen vom perfekten Proberaum
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich musste in meiner gesamten Karriere bisher immer mehr oder weniger Kompromisse eingehen, wenn es um einen Proberaum ging. Das Problem liegt in der Tatsache verwurzelt, dass es auf der einen Seite zum Teil infernalische Lautstärken geben kann, die es abzumildern gilt, und auf der anderen Seite Musiker stehen, die gerade zu Beginn ihrer Karriere über keinen großen finanziellen Spielraum verfügen, diesen Proberaum zu bezahlen beziehungsweise die Anreise zu selbigem.
Von daher gab es zu meiner Jugendzeit schon immer den Spruch: „Egal wie verdreckt, versifft oder verschimmelt ein Raum ist, als Proberaum bekommst du den immer noch vermietet.“ Ich habe in Dachgeschossen von stillgelegten Kornmühlen mit 83 Stufen geprobt, hatte eine Abstellkammer neben einem vom Veterinäramt geschlossenen Schweinestall und als Höhepunkt wurde in abgemauerten Räumen unter einer Eisenbahntrasse inklusive eines unerkannten Wassereinbruchs geprobt, so dass die Matratzen von hinten in allen Pilzfarben vor sich hin schimmelten. Dass keiner der Räume über eine Heizung verfügte und man die Räume im Winter zur Probe mühevoll mit Gasbrennern erhitzte, die den gesamten Sauerstoff schluckten, versteht sich von selbst.
Rückwirkend kann ich nur noch den Kopf schütteln, wenn ich überlege, was man sich und seiner Band alles seinerzeit zugemutet hat, aber es gab schlicht und ergreifend keine andere Alternative, als in diese mehr als nur sauren Äpfel zu beißen. Der „Übeltäter“ dieses Problems ist schnell ausgemacht, wobei es sich in diesem Fall zwangsweise um das Schlagzeug handelte. E-Drums gab es noch nicht und wollte man auch nur im Entferntesten ein wenig die Bühnenlautstärke reproduzieren, entwickelte sich in den meist viel zu kleinen Räumen unmittelbar eine unfassbare Lautstärke, welche jegliche Form des differenzierten Hörens unmöglich machte.
Dies ist in keiner Weise vorwurfsvoll gemeint, denn ein akustisches Schlagzeug ist seinerzeit erfunden worden, um eine möglichst hohe Lautstärke zu erzeugen. Wenn man nun hingeht und diesem Instrument den Vorwurf machte, dass es zu laut sei, tut man ihm und dem Schlagzeuger mehr als nur Unrecht.
Inwieweit virtuelle Lösungen hier eine Abhilfe schaffen können, werden wir in einem weiteren Artikel behandeln. Heute soll es erst einmal darum gehen, wo und wie man einen Proberaum findet, in dem hohe Lautstärken möglich sind, ohne dass man anderen zu sehr auf die Nerven geht.
Proberaum 1: Das Proben in privaten Räumen
Auch wenn man es kaum glauben mag, der überwiegende Teil aller Bandproben lässt sich in privaten Räumen abhalten. Gehen wir von einem freistehenden Gebäude aus, welches über die entsprechenden Mindestabstände zu den benachbarten Häusern verfügt, bewegen sich zum Beispiel akustische Instrumente wir Akustikgitarren, Kontrabass, moderate Perkussionsinstrumente und unverstärkter Gesang in einem Bereich eines Schallpegels von bis zu 90 dB. Das entspricht der Lautstärke einer stark befahrenen Straße oder eines Rasenmähers.
Kommunale Vorschriften zu Ruhezeiten
Besitzt diese Räumlichkeit normales Mauerwerk und moderne Doppel- oder Dreifachverglasung, ist die austretende Lautstärke nach außen im gesetzlichen Rahmen kein Problem, vorausgesetzt man hält sich an die Mittagsruhe. In Deutschland gibt es keine bundeseinheitliche Regelung für die Mittagsruhe, aber viele Kommunen und Städte haben eigene Vorschriften, die eine Ruhezeit über Mittag festlegen. Diese lokalen Bestimmungen sind in der Regel in den jeweiligen Lärmschutzverordnungen oder kommunalen Satzungen festgehalten. Die Mittagsruhe dient dazu, den Bürgern eine ungestörte Ruhepause zu ermöglichen und beschränkt vor allem laute Aktivitäten, die die Nachbarschaft stören könnten, wie beispielsweise Musik.
Die typische Mittagsruhezeit liegt zwischen 13:00 und 15:00 Uhr, kann aber je nach Ort variieren. In einigen Gebieten mag die Mittagsruhe von 12:00 bis 14:00 Uhr oder in einem anderen Zeitfenster festgelegt sein. Es ist wichtig, sich bei der zuständigen Gemeinde oder Stadtverwaltung über die spezifischen Regelungen zur Mittagsruhe zu informieren, da diese von Ort zu Ort unterschiedlich sein können. Darüber hinaus können auch in Mietverträgen oder Hausordnungen spezielle Vereinbarungen zur Ruhezeit festgelegt sein, die von den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses oder einer Wohnanlage eingehalten werden müssen. Gleiches gilt auch für die Nachtruhe, welche in der Regel von 22:00 bis 06:00 Uhr gilt, allerdings ebenfalls je nach Gemeinde variieren kann.
Bandproben im Kellerraum
Ist man aufgrund des Ensembles gezwungen, mit höheren Lautstärken zu arbeiten, zieht es die meisten Leute in die Kellerräume des jeweiligen Hauses. Was auf den ersten Blick besser erscheint, kann sich auf den zweiten Blick als ein Trugschluss herausstellen, da man auch einen Kellerraum absolut hermetisch abschließen muss, um von der Schalldämmung zu profitieren. Bereits ein leicht undichtes Fenster oder eine unsauber schließende Tür mit einem winzigen Spalt ermöglichen es dem Schall, sich „hindurch zu zwängen“ und die vermeindlich bessere Lage im Erdreich zunichte zu machen.
Raum-im-Raum-Prinzip
Was viele Musiker nicht kennen bzw. aufgrund des vermeindlichen Aufwands scheuen, ist die Raum-im-Raum-Konstruktion, mit der man selbst eine Mietwohnung im zweiten Stock bei richtiger Umsetzung so „still“ bekommt, dass man ein Schlagzeug akustisch in der Nachbarwohnung nicht mehr wahrnehmen kann. Das Raum-im-Raum-Prinzip basiert darauf, dass man in einen existierenden Raum einen zweiten Raum baut und ihn akustisch vom äußeren Raum entkoppelt, sprich Decke, Wände, Fußboden, Fenster und Türen werden faktisch 2x angebracht und durch schwingende Verbindungen von einander getrennt.
Das Resultat ist, dass der innere Raum, in dem die hohe Lautstärke stattfindet, zu schwingen beginnt, diese Schwingung aber nicht an den äußeren Raum weitergeben kann. Das heißt, der Schall läuft sich im Zwischenraum der beiden Räume tot und gelangt nicht nach außen. Alle professionellen Tonstudios sind nach diesem Prinzip gebaut, um 24/7 auch extrem hohe Lautstärken aushalten zu können, ohne dass die Nachbarn oder sonstige Anwohner sich gestört fühlen.
Aber Vorsicht! Bereits ein einzelner Nagel, der durch beide Wände dringt, macht die gesamte Konstruktion zunichte, indem er als Schallleiter fungiert. Entsprechende Fachliteratur gibt es mannigfaltig zu kaufen und auch auf YouTube finden sich einige sehr gute Video-Tutorials, aus denen man die Grundkenntnisse erlernen kann.
Proberaum 2: Bandproben in öffentlichen Gebäuden
Eine weitere Möglichkeit an Proberäume zu kommen, sind öffentliche Gebäude, wie zum Beispiel Jugendzentren, Schulen oder Gemeindehäuser.
Wenngleich wir hier das Problem haben, dass man bezüglich Öffnungszeiten und Zugangsmöglichkeiten eventuell Kompromisse machen muss, so gibt es dennoch den Vorteil, dass, sofern der zuständige Pfarrer, Lehrer oder Leiter ein Fan eurer Musik ist, man durchaus an einen sehr günstigen, meistens auch gepflegten Raum kommen kann.
Tauschhandel: Proberaum gegen Konzert
Als Gegenleistung für den teilweise sogar kostenlos zu nutzenden Raum gab es zu meiner Zeit lediglich ein bis zwei Konzerte pro Jahr, bei denen man mit seiner Band unentgeltlich bei irgendwelchen Veranstaltungen der Einrichtung spielen musste.
Im Gegenzug hatte man allerdings nicht nur einen sauberen Raum, der teilweise sogar von einer Reinigungskraft mit versorgt wurde, sondern die Institutionen waren versichert und – nicht zu vergessen – die Instrumente standen vergleichsweise sicher und waren zumindest größtenteils gegen Diebstahl oder Vandalismus gesichert.
Bauliche Veränderungen unerwünscht
Der Nachteil dieser Räumlichkeiten ist darin zu suchen, dass die jeweiligen Räume meistens akustisch vergleichsweise ungeeignet für lautere Musikstile sind. Auch das Umbauen des Raums bezüglich der akustischen Gegebenheiten gestaltet sich zumeist schwierig, da die Räume in den meisten Fällen so übergeben werden wie sie sind und in diesem Format auch wieder zurückgegeben werden müssen.
Bauliche Maßnahmen, die nicht ganz einfach wieder zu entfernen sind, fallen bei solchen Räumlichkeiten meistens weg, was dazu führt, dass man ggf. mit einem halligen Raum vorlieb nehmen muss, der sich negativ auf den Gesamtklang auswirkt.
Proberaum 3: Die Bandprobe in angemieteten Räumen
Der überwiegende Teil der Proberäume wird aber wahrscheinlich durch reguläre Mietverträge verwaltet werden. Die Schattierungen, die hierbei auftreten können, reichen von kleiner Hobbyvermietung ohne jegliche Gewinnabsicht bis hin zu hochprofessionellen Massenproberaumansammlungen im ganz großen Stil.
Proberaumvermietung im freundschaftlichen Rahmen
Wahrscheinlich hat jeder in seinem Bekanntenkreis jemanden, der über eine Räumlichkeit verfügt, die er nicht wirklich benötigt. Sei es eine alte Garage, eine alte Scheune, einen Kellerraum oder Lagerraum, den er im freundschaftlichen Umfeld als Probenraum zur Verfügung stellen möchte.
Dies hat Vor- und Nachteile:
Die Vorteile sind, dass man wahrscheinlich mit ganz kleinem Geld in Form einer Strompauschale oder sonstigen kleinen Abgaben ganz gut bedient ist und man gegebenenfalls für wenig Geld einen Raum in der Nähe hat, auf den man relativ schnell zugreifen kann.
Der Nachteil ist, dass alles was im freundschaftlichen Bereich ist, sich irgendwann auch einmal umkehren kann. Ich hatte diesen Fall vor vielen Jahren, als der Vermieter regelmäßig abends nach dem dritten Bier meinte, er müsse unbedingt in die Probe eingreifen, sei es als Zuschauer, Zuhörer oder Ratgeber. Natürlich konnte man ihn aufgrund der unglaublich günstigen Konditionen nicht einfach rausschmeißen. Schwierige Situation, die wahrscheinlich jeder für sich selber klären muss.
Auch die Frage der Haftung, zum Beispiel bei Einbruch, Diebstahl, Feuer, Wassereinbruch oder ähnlichen Unglücken, sollten unbedingt mit dem Vermieter geklärt werden. Greift hier seine Versicherung oder sollte man selber lieber selbst eine zusätzliche Versicherung abschließen?
Proberaumvermietung im gewerblichen Rahmen
Sobald es um eine gewerbliche Vermietung von Räumen geht, hat man im Prinzip die gleichen Gegebenheiten wie auf dem freien Wohnungsmarkt. Jeder Mieter versucht so günstig wie möglich an einen Raum zu kommen und jeder Vermieter versucht, so viel Geld wie möglich mit der Vermietung herauszuschlagen. Dies ist bei der Vermietung von Proberäumen nicht anders.
Ich hatte vor vielen Jahren einmal die Situation in der Nähe von Mannheim, als eine riesige Lagerhalle von einem professionellen Investor in viele kleine Proberaumparzellen unterteilt wurde, inklusive eines großen Parkplatzes und eines kleinen angeschlossenen Musikgeschäfts.
Das System war vom Prinzip her großartig, allerdings waren die Parzellen nur mit einfachen Rigipswänden getrennt. Das heißt, sobald die Band im Nebenraum auch nur ein kleines bisschen mehr Lärm machte bzw. der Schlagzeuger etwas dynamischer spielte, musste man im eigenen Raum brüllen, um sich zu verständigen. Auch das Dämmen der Wände mit einfachen Teppichen oder ähnlichen Materialien brachte erwartungsgemäß überhaupt keine Verbesserung.
Die Gefahr des Diebstahls ist bei einer großen Anhäufung von Proberäumen immer ein Problem. Ich weiß nicht, wie oft uns ein Mikrofon gestohlen wurde, einfach nur weil jemand zur Toilette gegangen ist und den Proberaum nicht abgeschlossen oder die Tür hat offen stehen lassen.
Auf der Haben-Seite hat man bei einem gewerblichen Vermieter den Vorteil, dass es ein Minimum an Komfort bzw. Hygiene gibt. Eine gewerbliche Vermietung beinhaltet auf jeden Fall sanitäre Einrichtungen, Wasserzugang und im Normalfall auch eine Absicherung, was Verteilerkästen bezüglich Strom angeht. Dies ist umso wichtiger, da auch im gewerblichen Bereich nur selten eine Zentralheizung vorhanden ist und man im Winter von der Sicherungsverteilung her auch gerne einmal zwei Ölradiatoren plus Backline absichern muss. In diesem Zusammenhang ist unbedingt auf die vereinbarte Stromabgabe zu achten. Gibt es eine Pauschale oder besitzt der Raum einen separaten Zähler?
Außerdem verfügt ein gewerblicher Anbieter im Normalfall über entsprechende Parkfläche, so dass man bei einem anstehenden Gig sein Equipment leicht ein- und ausladen kann.
Die Bandprobe im Bunker
Viele werden wahrscheinlich die Bunkeranlagen des Zweiten Weltkriegs kennen, die gerade im Bereich des Rhein-Main-Gebiets und des Ruhrgebiets noch vorhanden sind und deren Abriss so viele Millionen verschlungen hätte, dass man sich entschlossen hat, aus diesen Stahlbetonmonstern Proberäume zu machen. Selbige werden mittlerweile von professionellen Vermietern verwaltet und tatsächlich auch vornehmlich an Bands vermietet.
Sofern man die Lüftungsklappen geschlossen hält, ist das Thema Lautstärke in solchen Räumlichkeiten bei 1,50 m Stahlbeton-Decken, -Wänden und -Böden natürlich überhaupt kein Problem. Dafür hat man ein ewiges Lüftungsproblem in diesen Räumen. Ein weiteres Problem ist der Fakt, dass man einen solchen Raum niemals, ich betone, niemals wirklich warm bekommt. Außerdem sind die Räume immer dezent muffig, da sich knapp 90 Jahre Feuchtigkeit in den Ritzen angesammelt haben.
Inwieweit man sich in solchen Räumen wohlfühlt, muss jeder für sich selber herausfinden. Ich habe viele Jahre in solchen Räumen zugebracht und viele Sachen schätzen und gleichzeitig hassen gelernt.
Proberaum 4: Das Proben im Rehearsal-/Tonstudio
Die wohl luxuriöseste Art des Probens ist das Arbeiten in einem der Aufnahmeräume eines Tonstudios bzw. einem Rehearsal-Studios. Dies bietet sich vor allem an, wenn man sich zum Beispiel auf eine Tour vorbereitet oder nur spontan Proben abhält, was auch beinhaltet, dass man sein Equipment schnell auf- und wieder abbauen kann.
Ich für meinen Teil habe des öfteren in dem früheren Abbey Road Institute, heute Studio 301, einem sehr guten, hochprofessionellen Studio geprobt, dessen Zugang sich mir eröffnete, da ich den Betreiber und einen der Lehrer des Instituts sehr gut kannte.
Der große Vorteil hier ist natürlich in der professionellen Schalldämmung und der exzellenten Akustik des Raums zu suchen, allerdings muss man sich auch immer vor Augen halten, dass man hinter dem regulären Tonstudiobetrieb zurückstecken muss, d. h. man muss seine Probe- und Arbeitszeiten stets mit dem Studiobetrieb absprechen.
Ich glaube schon fast, den vertrauten „Duft“ zu riechen: Moder, alte Kippen, Mäusekacke und abgestandenes Bier. Ohne Beschwerden der Nachbarn proben zu können, ist schon gut. Bonuspunkte gibt es, wenn es nicht so feucht ist, dass einem das Gerät in einigen Wochen wegrostet. Extra-Bonuspunkte, wenn man nicht erfriert.
Meine skurrilste Probebude: abgelassener Swimmingpool im Wintergarten.
Meine kultigste: Kontorgebäude in aufgegebenem Werksgelände in einem Industriegebiet. Da konnte man selbst nachts um 3 Krach machen, z.B. nach einem Gig den Kram wieder reinschaffen.
Altes Fabrikgebäude mit mehreren Räumen vom Keller bis 2.Etage.
Sanitär- und heizungstechnisch eine Katastrophe- ansonsten hoher Coolnessfaktor.
Kaum Stress mit Nachbarn,außer als einmal ein intoxikierter Schlagzeuger meinte um 3:00 Uhr nachts bei geöffneten Fenstern zu üben.Das Gebäude wurde dann irgendwann von Investoren gekauft um ein Einkaufszentrum dahin zu setzen.Briefe/Petionen ans Rathaus,zwecks „Ersatz“ für unsere Kultur.Die haben die Unterschriftenliste nicht einmal angenommen.Später stellte sich zu unserer Schadenfreude heraus,dass der Boden nach dem Abriss der Fabrik hochgradig verseucht war und die Sanierung zu teuer geworden ist.
Ich hatte das Vergnügen, meine ersten Band-Erfahrungen in einer semi-professionellen Tanz & Show-Band zu sammeln. Wir hatten einen extrem coolen Proberaum. Keller, aber trocken. Heizung, Toilette, gesonderter Abstellraum, Bar mit Kühlschrank, Couch, Stühle und massig Platz. Neben uns war noch ein Raum mit Bühne drin, den eine Heavy Metal-Band „bewohnt“ hat. Ebenfalls neben und über uns war Michael Henn mit De-Light, woraus später Stage Kinetik wurde. Damals noch klein….später wurde die Firma Stage Kinetik zu einem wichtigen Player für Bühnen, Seilzüge, bewegliche Aufbauten und mehr. Mit Michael Henn als Geschäftsführer haben die richtig große Produktionen, auch aus den USA betreut, z. B. Ray Charles. Es war immer cool, wenn Michael zwischendurch mal zu uns zur Probe kam. Jeder war mit jedem befreundet. Er ist heute mit der Henn Projekt GmbH aktiv und macht immer noch große Veranstaltungen und Acts. Das Gebäude darf leider schon lange nicht mehr genutzt werden, die alte Herdfabrik dahinter ist so gut wie abgerissen und auch das Gebäude, in dem unser Proberaum war, wird bald abgerissen werden. Aber die Erinnerungen daran bleiben. Wir hatten nie wieder so einen tollen Proberaum (und so coole Nachbarn).
Proberaum Suche. Ok. .. wie die meisten hab ich in einem Jugendzentrum angefangen (mit Instrumenten und allem drum und dran , ein Traum). Man wird älter und wechselt dann halt in Autonome Jugendzentren..Keller,kalt , nass und mit dem unverwechselbaren Geruch von Kippen ,Bier , Schimmel……Schon mal ne Gitarren Box gesehen die komplett mit einem Schimmelpilz Geflecht ausgefüllt ist? Hab leider kein Photo gemacht.
Irgendwann nervt es halt ( bei Mehrfachnutzung kein Wunder) das mal Sachen fehlen oder jemand hinters Schlagzeug gekotzt hat.
Also weiter . Kellerraum in einer Fabrik wo man nur Nachts Proben konnte und nen Handschlag Mietvertrag hatte…Als nächstes nen Kotten von 1838, nix drum herum und am Arsch der Welt. Das Ding ist mal als Studio genutzt worden. Zeug stand auch noch alles rum und gammelte vor sich hin . Wir haben uns das mit einem Steinmarder geteilt der zum Glück nur auf dem Dachboden gewütet hat. Irgendwann wurde die Schimmelpilz Toleranz doch sehr auf die Probe gestellt als nach 2 wöchiger Abwesenheit meine Trommelstöcke mit nem Pelz bezogen waren…der Marder war irgendwann weg ( wohl nicht sein Sound) und die Mäuse zogen ein. Danach die Ratten. Zeit zu gehen…. Das kann jetzt ewig so weiter gehen, weiß gar nicht in wie vielen Proberäumen ich schon war.
Nun sitze ich in einem Weltkriegsbunker , ausgebaut, warm, trocken und ner ordendlichen Miete ..
@Bill Clark five > […] Schon mal ne Gitarren Box gesehen die komplett mit einem Schimmelpilz Geflecht ausgefüllt ist? […]
LOL Das sind dann so die Momente … 😅
Proberaum war bei mir nie ein Thema … und wenn ich die Erfahrungen hier so lese: Gott sei Dank!
Ich habe in meiner Schulzeit auch mal in drei Bands gespielt.
Die erste war zusammen mit einem Schulfreund, der einer meiner besten Freunde wurde, wo wir beide noch sehr von Kraftwerk und Tangerine Dream inspiriert waren. Mit einem »Casio Casiotone 401« und einem »Yamaha SK10« kann man da aber nicht so richtig viel reißen. Aber immerhin haben wir auf der Abschlussveranstaltung der Schule zwei eigene Stücke vorgetragen. Das war ziemlich geil … ging danach aber leider nicht weiter. Immerhin habe ich den »SK10« heute noch.
Die zwei anderen Bands sind quasie die selbe Band gewesen, die sich aber aufgrund von egomanischen Differenzen diverser Bandmitglieder – vor allem des selbsternannten Lead-Gitarristen und -Band-Leaders – sehr schnell auseinander differenziert hat. Das typische Beispiel davon, wie etwas sehr schnell kaputt geht, wenn nicht alle an einem Strang ziehen.
Danach saß ich in meinem Jugendzimmer im Keller meiner Eltern … da gab es auch mal Mäuse und Schimmel … aber von Bands hatte ich die Schnauze voll … bis heute.