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Test: RODE X XCM-50, USB-Mikrofon

Günstiges USB-Mikrofon

16. Januar 2023
RODE X XCM-50 USB-Mikrofon test

RODE X XCM-50, USB-Mikrofon

Zum Start seines neuen Sub-Brands RØDE X, das speziell Gamer und Streamer mit den passenden Studio-Gerätschaften versorgen will, hat der australische Mikrofon-Spezialist RØDE zwei USB-Mikrofone im Angebot: Zum einen das RØDE X XDM-100  für 299,- Euro, das dem RØDE Procaster sehr ähnlich sieht und das ich hier bereits separat getestet habe, sowie das kleinere RØDE X XCM-50, das ich an dieser Stelle vorstellen und testen will. Das ähnelt in seiner Erscheinungsform stark dem RØDE NT-USB Mini, ist aber mit 189,- Euro dann 80 Euro teurer. Wie das größere XDM-100 auch wird es zusammen mit der UNIFY-Software ausgeliefert. Wie sieht es klanglich aus? Hört man die 110,- Euro Preisunterschied zum RØDE X XDM-100 deutlich raus? Ich bin gespannt.

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RODE X XCM-50

Technische Daten des RODE X XCM-50

Das RØDE X XCM-50 ist ein USB-Kondensator-Mikrofon mit der Richtcharakteristik Niere und einer goldbedampften ½‘‘ Kondensatorkapsel, gehört also nicht zu den Großmembran-Mikrofonen. Anders als das XDM-100, das ein „Top-Adress“-Mikrofon ist, ist es ein „Side-Adress“-Mikrofon, wird also von der Seite besprochen. Gewandelt wird mit 24 Bit/48 kHz, den Grenzschalldruckpegel gibt der Hersteller mit 121 dB an, den Frequenzgang mit 20 – 20.000 Hz. Genau wie im XDM-100 ist auch im XCM-100 ein DSP-Chip verbaut, der in Zusammenarbeit mit der UNIFY Software die Effekte Noise Gate, Compressor, Aural Exciter und Big Bottom von Aphex ins Spiel bringen kann. Das XCM-50 ist kompatibel zu Windows (oder höher) und MacOS ab 10.12.

RODE X XCM-50

Das RØDE X XCM-50 ausgepackt

Das RØDE X XCM-50 kommt in der neuen, knallig-roten RØDE X-Verpackung und setzt sich damit deutlich vom eher nüchternen sonstigen RØDE-Style ab. Unter der abnehmbaren Außenhülle ein Karton, schwarz, mit eingeprägtem X, roter Schrift und roter Risszeichnung des Mikrofons, der – innen wiederum rot – einen weiteren (roten) Karton mit dem Mikrofon enthält. Da haben die Verpackungsdesigner wirklich einen guten Job abgeliefert, das wirkt stimmig, wie aus einem Guss und sehr ansprechend  – die muss man ja auch mal loben. Auch, weil die Verpackung komplett ohne Plastiktüten auskommt, sondern ganz auf Papier und Pappe setzt.

Neben dem Mikrofon selber finde ich noch zwei Kabel: Ein USB-Kabel (USB-C auf USB-C), das mit einer Länge von drei Metern endlich mal auf die Nutzer Rücksicht nimmt, die nicht in einer Besenkammer produzieren oder den PC direkt neben dem Stativ stehen haben. Was wahrscheinlich die meisten sein dürften. Und ein Verlängerungskabel Miniklinke-Stereo-Stecker auf Buchse für den Anschluss eines Kopfhörers an das Mikrofon – ebenfalls satte drei Meter lang. So kann dann zum Beispiel jemand in der „Regie“ oder wo auch immer das Signal kontrollieren, ohne dem Sprechenden auf dem Schoß zu sitzen. Ich mag es ja, wenn die Entwickler nicht in erster Linie versuchen, beim Zubehör ein paar Cent einzusparen („Komm, wir legen ein 50 cm Kabel rein, das muss reichen“), sondern da auch praktische Gesichtspunkte im Auge haben.

RODE X XCM-50

Ein Gesangsmikro? Nein, das ist das zusammengeklappte Stativ.

Ebenfalls mit dabei ist ein Tischstativ aka Dreibein-Stativ, das RØDE Tripod 2 (allerdings ohne die beiden ¼‘‘ Gewinde für Zubehör an den Beinen), das erst einmal gar nicht als solches zu erkennen ist. Ja, im ersten Augenblick habe ich es tatsächlich für ein Mikrofon gehalten, hat es doch in zusammengeklappten Zustand die Form eines Shure Gesangsmikrofons, wären am oberen Ende nicht die beiden großen Schrauben. Und das sieht schon ziemlich spacig aus, mattschwarz, mit den eingeprägten Logos auf den drei Beinen, das wirkt ein wenig wie gerade auf dem Mars gelandet. Andererseits gibt die offene Wabenstruktur an den Innenseiten der Beine dem ganzen wiederum etwas sehr Natürliches verleihen.

Fehlt etwas? Anders als beim XDM-100, gibt es hier keinen Poppschutz, da der beim XCM-50 schon integriert ist. Meine bisherige Erfahrung mit eingebauten Plopp-Killern ist eher ernüchternd, so richtig zuverlässig funktioniert haben bisher die wenigsten. Und auch beim „Vorbild“ RØDE NT USB Mini hatte der geschwächelt. Aber ich lasse mich gerne überraschen. Bei der Bauweise des XCM-50 mit der mittigen Aufhängung im Stahlbügel und der eckigen Form wäre es allerdings auch schwierig, da einen passgenauen Poppschutz anzufertigen. Sollte der interne nicht funktionieren, wäre  es schwierig, da eine Alternative zu finden.

RODE X XCM-50

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Überblick zum RØDE X XCM-50

Fast 500 g bringt das XCM-50 auf die Waage, was sich bei seiner sehr kompakten Größe von 63 x 44 x 120 mm (BxTxH) doppelt so schwer anfühlt. Bauform und Anschlüsse sind identisch mit dem NT-USB-Mini, das allerdings laut Specs etwas kleiner ist (54,5 x 43,9 x 108,1 mm).

Das XCM-50 ist fast vollständig aus Metall und Gusseisen gefertigt, lediglich der Deckel mit dem RØDE-Logo besteht aus Kunststoff. Das eckige Gehäuse ist auf eine U-förmige Halterung aus Gusseisen montiert und kann vor und zurück geschwenkt werden. Dabei bewegt sich das Mikrofongehäuse recht schwergängig, man braucht da schon beide Hände, um es in seiner Position zu verändern. Die seitlichen Schrauben können nicht gelockert werden, um den Vorgang eventuell zu vereinfachen. Andererseits hat man so die Gewissheit, dass sich das Mikro nicht durch einen simplen Zug am Verbindungskabel oder durch eine versehentliche Berührung verstellt – hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

Die Kapsel ist durch ein Metallgitter geschützt, das allerdings nicht übermäßig stabil scheint, lässt es sich doch mit zwei Fingern leicht eindrücken. Für die tägliche normale Nutzung reicht das völlig aus, sollten aber mal stärkere Kräfte einwirken, könnte das problematisch werden. In der Beziehung ist z. B. das eben angeführte Mackie EM-91CU+ deutlich besser aufgestellt.

RODE X XCM-50

Zwei Drittel des Gehäuses wird von eben diesem Schutzgitter ausgefüllt, das je nach Blickwinkel rötlich schimmert und so blickdicht ist wie Nylonstrümpfe meiner seligen Großmutter – die Kapsel ist nicht zu sehen. Ebenfalls rot (und das sogar metallic) ist der Volume-Regler für den Kopfhörer auf der Vorderseite, der gleichzeitig als Mute-Button für das Mikrofon fungiert (in Verbindung mit UNIFY) bzw. das Direct-Monitoring ein- und ausschaltet (ohne UNIFY). Auf der Rückseite sind die Kopfhörerbuchse (Miniklinke) und der USB-C-Anschluss untergebracht. Auf der Unterseite schließlich befindet sich die 3/8-Bohrung für die Befestigung auf einem Stativ. Bereits dort eingesetzt ist ein Reduzierstück auf ¼‘‘, damit das XCM-50 direkt auf das mitgelieferte Tischstativ passt. Was mir aber auch erst aufgefallen ist, nachdem ich den Karton auf der Suche nach dem angeblich beiliegenden Gewindeadapter komplett zerlegt hatte.

RODE X XCM-50

Die UNIFY-Software

Die UNIFY-Software habe ich im Rahmen des XDM-100 Tests bereits ausführlich unter die Lupe genommen, deshalb werde ich es hier ein klein wenig  abkürzen. Wer es noch genauer wissen will, der darf gerne eben zum XDM-100-Artikel rüberspringen – wir warten hier so lange. UNIFY lässt sich zwar kostenlos herunterladen, kann aber nur zusammen mit einem RØDE X – Mikrofon oder nach Abschluss eines Abos genutzt werden (ca. 5,- Euro monatlich oder 45,- Euro jährlich).

Mit der Mixing-Software UNIFY lassen sich „Virtual Devices“ auf dem Rechner – dazu gehören hier „System“, „Chat“, „Browser“, „Music“, „Game“ und „Virtual“ – mit Inhalten füllen und abmischen. Befüllt werden die einzelnen Kanälen über die Windows Settings (direkt erreichbar aus UNIFY), in denen dann alles, was Audiosignale sendet, aufgeführt ist. Dazu gehören Mediaplayer, Audio-Bearbeitungsprogramme, Video-Editoren, Apps im Browser, Chat-Programme, Games und dergleichen mehr. Die Virtual Devices sind allerdings einzigartig; habe ich zwei Browser-Fenster (z. Soundcloud und Spotify) offen, kann ich nur einen davon auf den „Browser“-Kanal legen, das andere Fenster kommt dann halt in „Music“ oder wohin auch immer. Muss man sich nur merken, was gerade wo liegt, denn umbenennen lassen sich die Kanäle nicht. Es ist zudem auch möglich, weitere Audio-Hardware – etwa mehrere USB-Mikrofone – anzuschließen und in UNIFY einzubinden. Die vier Aphex-Effekte Noise Gate, Compressor, Aural Exciter und Big Bottom lassen sich aber nur auf das XCM-50 anwenden, da die Effekte mit dem dort verbauten DSP-Chip korrespondieren.

RODE X XCM-50

Im Channel-Assignment kann ich mir dann die Kanäle nach Wahl in den Mixer ziehen und dort sortieren. Der ähnelt stark dem Aufbau des RØDEcaster: Rechts die (hier virtuellen) Pads für die Sounds, Jingles und Geräusche, links daneben die Kanalzüge mit Fader, Mute/Listen-Buttons unten und dem Kanalbutton oben, dazu der REC-Button am oberen Rand. Selbst die Farbgebung ist identisch. Einzig die Kanalpegelanzeigen sind nicht in einem Display wie im RØDEcaster zusammengefasst, sondern laufen direkt neben dem jeweiligen Fader. Die Pads können – wie im RØDEcaster auch – frei mit Sounds belegen, insgesamt 64 Pads stehen da zur Verfügung.

RODE X XCM-50

Das ist aber noch nicht alles: Außerdem lassen sich unterschiedliche Submixes anlegen, die auf verschiedene Outputs geroutet werden können. Das ist sehr praxisnah, da ich so zum Beispiel den Chat mit meinen Mitspielern auf einen anderen Output lege als den Mix, den ich auf Twitch übertrage. Mit dem Record-Mix kann das alles auch aufgezeichnet und später nachbearbeitet werden, es muss also nicht unbedingt gleich live raus.

Alles in allem ist UNIFY dank der flexiblen Routing-Optionen, den Submixes und dem Audio-Processing für die RØDE X Hardware ein recht leistungsstarker Mixer, hat aber auch noch einige Kinderkrankheiten, wie etwa die etwas umständliche Export-Funktion, die fehlende Möglichkeit, in Mono aufzunehmen oder Kanäle umzubenennen.

RODE X XCM-50

Das RØDE X XCM-50 in der Praxis: Aufbau und Anschluss

Das XCM-50 lässt sich gut und einfach auf dem mitgelieferten Tischstativ befestigen. Dank des Kugelgelenks, das über eine Feststellschraube mit großen Flügeln gesichert wird, kann es auch bequem in alle Richtungen geneigt und gedreht werden. Ich persönlich bin ja kein großer Freund dieser Tischstative. Das Mikrofon darauf ist eigentlich immer zu weit vom Sprecher entfernt, es sei denn, man ist nicht größer als 1,2 m, hat einen ungewöhnlich hohen Tisch oder legt sich direkt auf die Tischplatte. Ansonsten hat man in den meisten Fällen (gerade bei USB-Mikrofonen) kaum noch einen vernünftigen Pegel, dafür aber viel Raum mit auf der Aufnahme. RØDE empfiehlt im Online-Manual „eine Handbreit“ Abstand zum Mikrofon, also „10-20 cm“. Um das zu erreichen, müsste ich mich schon weit vorbeugen und nach unten sprechen – wobei ich dann weder den Bildschirm noch etwaige Gesprächspartner sehen könnte. Aber ich vielleicht ist das beim RØDE X XCM ja alles anders und es funktioniert auch wunderbar aus 20 cm Entfernung und entspannter, aufrechter Sprechhaltung – das probiere ich gleich natürlich aus. Ein Treiber wird für das XCM-50 nicht benötigt, lediglich UNIFY installiert einen Virtual Audio Driver.

Wie klingt das RØDE X XCM-50 in der Tonstudio-Praxis?

Für einen Test spreche ich wie immer ein paar Sätze aus einer unserer News aus verschiedenen Entfernungen und Einstellungen ein. Zum direkten Vergleich mache ich das auch noch mit einem anderen USB-Mikrofon (Mackie EM-91CU+, ca. 80,- Euro) und drei Nicht-USB-Mikrofonen von RØDE (NT1-A, ca. 170,- €, NT2-A, ca. 320,- Euro, Broadcaster, ca. 450,- Euro). Die Aufnahmen mit dem XCM-50 habe ich über die UNIFY-Software gemacht, mit der ich den Pegel des Mikrofons um bis zu 40 dB anheben und auch die Aphex-Effekte hinzufügen kann. Die drei anderen RØDE liefen über einen Mackie-Mixer. Alle Aufnahmen sind ohne Nachbearbeitung.

Ich starte mal mit dem XCM-50, Entfernung zum Mikrofon: die empfohlenen 10 cm. Da die Pegelanzeige in UNIFY noch etwas schwachbrüstig ist, gebe ich 24 dB in den UNIFY-Kanaleinstellungen dazu. Was am Ende dann etwa -6 dB Pegel bedeutet, passt also. Was nicht so recht passt, ist der interne Poppschutz, der nicht alles an Plosivattacken abwehren kann:

Der Klang ist recht gut, sauber aufgelöst, mit ausreichend Fundament und schön gleichmäßig ohne Ausreißer über das ganze Frequenzspektrum verteilt, sehr neutral. Für ein USB-Mikrofon ist das eine gute Leistung. Hier mal zum direkten Vergleich das Mackie EM-91-CU+, das mir damals im Test ebenfalls gut gefallen hat, hier aber  vielleicht nicht ganz so transparent klingt wie das RØDE. Was aber vielleicht auch ein wenig an dem übergestülpten Windschutz liegen mag. (Da sich das Mackie nicht mit UNIFY verstärken lässt, habe ich in diesem Fall den Pegel nachträglich von Hand auf die -6 dB gebracht)

Wie kann sich das RØDE X XCM-50 gegen RØDEs Nicht-USBler behaupten? Hier das angekündigte Trio zum Vergleich. Die Entfernung zum Mikrofon lag hier jeweils zwischen 5 bis 10 cm, dazwischen noch ein Poppschutz.

Die drei haben deutlich mehr Tiefe und klingen nicht ganz so neutral – respektive flach. Ob das nun allein daran liegt, dass die drei keine USB-Mikrofone sind oder ob da noch andere technische Gegebenheiten mitspielen, sei dahingestellt. Zurück zum XCM-50, das – wir erinnern uns – aus 10 cm Entfernung trotz integriertem Poppschutz Probleme mit den Plosivlauten hat. Aus 20 cm Entfernung (+24 dB in UNIFY) wird das deutlich besser, bringt aber auch recht viel Raum mit in die Aufnahme.

Der Klang ist zwar auch hier durchaus brauchbar, vor allem aber ist kaum bis kein  Grundrauschen beim RØDE X XCM-50 zu hören, das ist schon beachtlich. Für Streaming ist das völlig ok, für dedizierte Wortbeiträge fehlt hier das Volumen. Bei einer Verstärkung in UNIFY von +24 dB bekomme ich in der Aufnahme maximal -9,7 dB, da müsste ich die Vorverstärkung also noch etwas höherdrehen. Was der Klangqualität aber nicht zuträglich ist, wie ein Versuch mit 30 dB aus 30 cm Entfernung beweist. (das leichte Brummen kommt aber – trotz zugeschaltetem Noise Gate in UNIFY – nicht vom XCM-50, sondern vom PC, der im selben Raum steht).

Bis jetzt hatte ich immer direkt in das Mikrofon gesprochen. Wie klingt es, wenn ich es vor mir, leicht gekippt, auf den Tisch stelle? Die Entfernung bleibt dieselbe (20 cm), doch schaue ich jetzt gerade über das Mikro hinweg, spreche also nicht mehr direkt in die Kapsel.

Erstaunlicherweise klingt das kaum anders als bei der direkten Ansprache, trotz (zielgerichteter) Nierencharakteristik. Man kann das RØDE X XCM-50 also gut auf dem Tisch platzieren und bleibt trotzdem verständlich. Wer nun aber die Klangqualität erhöhen will, muss näher ran – und bekommt dann aber Probleme mit dem schwächelnden verbauten Poppschutz. Wie das nachfolgende Klangbeispiel (20 cm, 10 cm, 5 cm) noch einmal belegt.

Mit den geeigneten Schutzmaßnahmen (Poppschutzfilter plus einigermaßen passender Windschutz, der über den Käfig gezwängt wurde) hört sich das schon viel besser an:

Nur bei Nahaufnahmen aus 5 cm Entfernung gab es im Test dann trotzdem hin und wieder kleine Probleme. Der Nahbesprechungseffekt bleibt hier aber überschaubar. Im Vergleich zu den 10 cm Entfernung ist da kaum ein Unterschied zu hören, man kann also ganz entspannt auf etwas Distanz bleiben.

Und was ist mit UNIFY? Das bietet ja Mikrofonen der RØDE X-Reihe Verstärkung in Form von vier Aphex-Effekten (plus einem HP-Filter). Die lassen sich bei Bedarf einzeln zuschalten. Wer da nicht so den Plan hat, nutzt einfach die Grundeinstellung, wer es sich zutraut, darf auch selber im erweiterten Modus an den Parametern drehen. Hier zum Abschluss noch eine Aufnahme mit allen vier Effekten (Noise Gate, Kompressor, Exciter und Big Bottom) in der „Basisversion), ohne HPF, mit Poppschutz (Abstand 10cm und nicht 20, wie im Beispiel vermerkt):

Eventuell ein klein wenig dumpf, aber brauchbar. Hier greifen die FX aber (noch) nicht übermäßig dramatisch ins Spielgeschehen ein, da ist dann vermutlich noch mehr Handarbeit gefragt.

Zum Schluss aber folgender Gedanke: Das RØDE X XCM-50 kostet aktuell 189,- Euro (inklusive UNIFY), das knapp drei Jahre alte RØDE NT USB-Mini gibt es inzwischen für 109,- Euro, ist also 80,- Euro preiswerter. Klanglich nehmen sich die beiden RØDEs kaum etwas. Hier noch einmal das RØDE X XCM-50, das bei dem kleinen Abstand dann trotz Poppfilter doch an seine Grenzen kommt::

Und hier eine etwas ältere Aufnahme des NT USB Mini, die ich anlässlich meines Tests im Juni 2020 angefertigt hatte.

Wie gesagt: Kaum ein Unterschied.

Zum Schluss noch eben der direkte Vergleich mit dem größeren RØDE X-Mikrofon, dem (dynamischen) XDM-100. Das so klingt:

Ich denke, dass man den Preis-Qualitäts-Unterschied schon hört. Das XDM-100 klingt schon noch offener, klarer und transparenter als das XDC-50, kostet dafür aber natürlich auch mit 299,- Euro glatt 110 Euro mehr.

Der Kopfhörerausgang liefert übrigens ausreichend Druck, Direct-Monitoring funktioniert ebenfalls – das der Vollständigkeit halber.

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Fazit

Klanglich spielt das RØDE X XCM-50 in einer Liga mit dem RØDE NT USB Mini – dem es auch äußerlich fast bis aufs Haar gleicht. Das ist jetzt nicht schlecht, da wir ja auch dem Mini schon Mitte 2020 ein „gut“ verpasst haben. Für die 80,- Euro Preisunterschied gibt es also klanglich grundsätzlich kein Update, dafür aber eben die UNIFY-Software. Die stellt mit ihren flexiblen Routing-Optionen, den Submixes und dem Audio-Processing für die RØDE X Hardware einen recht leistungsstarken Mixer gerade für Streamer dar – die sie ansonsten für rund 45,- Euro jährlich abonnieren müssten. Und zudem kann man damit auch noch ein wenig am Klang feilen. Wer also mit UNIFY etwas anfangen kann, ohne es abonnieren zu wollen, und eh auf der Suche nach einem ordentlichen USB-Mikrofon ist, der sollte sich das RØDE X XCM-50 einmal näher anschauen. Wer aber bereits mit einem RØDE NT USB Mini (oder einem anderen, gleichwertigen USB-Mikrofon) versorgt ist und keinen gesteigerten UNIFY-Bedarf verspürt, muss keinen Umstieg planen.

Plus

  • guter, solider Klang
  • stabile Bauweise
  • leistungsstarke Software UNIFY mit interessantem Ansatz
  • inklusive stabilem Dreibein-Stativ (RØDE Tripod 2)
  • integrierter DSP-Chip für Aphex-Effekte

Minus

  • UNIFY noch mit kleineren (Design-) Macken
  • integrierter Poppschutz schützt nicht wirklich

Preis

  • 189,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Herr Stuss

    Für Streamer, Podcaster, Youtuber also – Leute für die Recording eher ein „Hindernis“ ist das es zu überwinden gilt, sind solche Lösungen auf jeden Fall Ideal.

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