Test: Algorithmix reNOVAtor und easyreNOVAtor

– easyreNOVAtor geöffnet aus AlgoEdit –

easyreNOVAtor beinhaltet im Gegensatz zu reNOVAtor etwas eingeschränkte Möglichkeiten zur Klangbearbeitung. Es stehen nur die beiden Interpolationstypen horizontal und vertikal zur Verfügung. Mit den drei Ambience-Varianten kann bestimmt werden, inwieweit das Originalsignal beibehalten werden soll. Die drei Profilvarianten Clicks, Mix und Tones sollten je nach auftretendem Störgeräusch angewählt werden. Um die Farben an die Dynamik des verwendeten Audiofiles anzupassen, gibt es sechs verschiedene Displaymöglichkeiten.

Der reNOVAtor lässt sich, neben AlgoEdit, nur über Sequoia bedienen, weder bei Nuendo noch bei WaveLab lässt sich dieses Tool aus der Anwendung heraus nutzen. Laut Algorithmix soll dies in nächster Zeit geändert werden. easyreNOVAtor lässt sich derzeit nur über AlgoEdit verwenden.

… stellen ihre Fähigkeiten unter Beweis!
Um die Fähigkeiten des reNOVAtors zu zeigen, habe ich einige Klangbeispiele ausgewählt. Zuerst zeige ich ein Beispiel aus einer Produktion mit Akkordeon und Cello. Leider wurde der Aufnahmeraum nicht sorgsam ausgewählt, so dass immer wieder Autos in der Aufnahme zu hören sind.

VC_mit-Autos.mp3 Piazolla: Tanti anni prima, Cello-Spur

Es sind deutlich Autos bei vier und neun Sekunden zu hören. Das Display des reNOVAtor sieht folgendermaßen aus:

– reNOVAtor unbearbeitete Cello-Spur –

Von den Autos ist erst einmal nichts zu sehen. Mit etwas zoomen kann man folgendes Bild erreichen:

– reNOVAtor unbearbeitete Cello-Spur, gezoomt –

Sehr deutlich sind die roten, links etwas gebogenen Flecken im unteren Bereich zu erkennen. Hierbei handelt es sich um die Autos, die bei vier und neun Sekunden zu hören sind. Zu beachten ist, dass sehr stark hereingezoomt wurde, damit überhaupt die Autos erkennbar sind.

– reNOVAtor mit erstem Auto –

Bei diesem Bild habe ich noch etwas weiter hereingezoomt, um das Auto noch exakter erfassen zu können. Der Rahmen um das Auto herum ist der Bearbeitungsrahmen, den ich gezogen habe. Schön wäre hier ein Werkzeug, das nicht nur rechteckig verwendbar ist – ähnlich einer Lasso-Funktion bei Bildbearbeitungsprogrammen. Mit so einem Tool könnte die exakte klangliche Form des Autos nachgezeichnet und entsprechend eliminiert werden.
Nach einem Klick auf den Process-Button sieht das Audio-File so aus:

– reNOVAtor mit erstem Auto, bearbeitet –

Das mit dem horizontalen Interpolationstyp bearbeitete File hört sich dann folgendermaßen an:

VC_mit-Autos_reNOVAtor.mp3 Piazolla: Tanti anni prima, Cello-Spur bearbeitet

Man kann sehr gut hören, dass beide Autos jetzt weg sind (das 2. Auto hatte ich ähnlich wie das erste behandelt). Artefakte kann ich nicht wahrnehmen: Der reNOVAtor arbeitet verblüffend gut!

Das nächste Beispiel ist aus einer anderen Produktion, bei der technische Fehler aufgetreten sind. Es hat nicht auffindbare Synchronisationsprobleme gegeben, die in regelmäßigen Abständen aufgetreten sind. Folgendes Beispiel beinhaltet einen dieser digitalen Fehler:

Consonare.mp3 a-capella-Chor mit digitalem Störgeräusch

Sehr gut lässt sich das Störgeräusch im hinteren Teil erkennen. Es ist verhältnismäßig sehr breit und vor allem im oberen Frequenzbereich angesiedelt.
Im reNOVAtor-Display sieht es folgendermaßen aus:

– reNOVAtor-Display: Chor mit digitalem Störgeräusch –

Durch die Länge des Störgeräusches und den umfangreichen Frequenzbereich sind Artefakte quasi schon vorprogrammiert. Mit folgenden Einstellungen versuche ich, dem Problem Herr zu werden:

– reNOVAtor: Chor mit bearbeitetem Störgeräusch –

Consonare_reNOVAtor1.mp3 a-capella-Chor mit digitalem Störgeräusch; bearbeitet

Diese Einstellungen waren nach langem Ausprobieren die klanglich besten. Leicht lässt sich feststellen, dass das Störgeräusch deutlich leiser geworden ist. Jedoch reichte dieses Ergebnis nicht für eine CD, die professionellen Ansprüchen genügen soll. Also probierte ich weiter. Ein zweiter Durchgang mit folgenden Einstellungen