Test: Apogee Duet
Der amerikanische Hersteller Apogee, in erster Linie für seine hochwertigen Wandler bekannt, hat nun auch einige Audiointerfaces für Apple Computer im Programm. Basierend auf dem achtkanaligen Ensemble ist das Duet seit kurzer Zeit im Handel erhältlich. Das Apogee Duet bringt zwei der gleichen Wandlereinheiten mit, die auch im Ensemble zur Verwendung kommen und ist mit einem großen Drehgeber zur Pegelregelung sowie selektiven Pegelanzeigen ausgestattet.
Als erstes fällt die optische Nähe zu den aktuellen Macs auf. Das Ding passt mit seinem edlen Design einfach hervorragend zu einem MacBook Pro oder neben eine Apple Tastatur. Die Audioanschlüsse sind rückseitig als Sub-D Stecker ausgeführt, an den eine Kabelpeitsche mit allen Ein- und Ausgängen angeschlossen wird. Diese ist mit etwa 50 cm leicht sparsam ausgefallen und dürfte für manchen Anwender auch gern etwas länger sein. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der Firewire-Anschluss zur Verbindung mit dem Computer.
Die Kabelpeitsche ist aufgeteilt in 6 Anschlüsse: Zwei XLR-Eingänge mit Phantomspeisung für Mikrofonpegel sowie zwei 6,3 mm Klinken-Eingänge für den Anschluss von Line- und Instrumentsignalen. An die leider unsymmetrischen Klinkenausgänge wird man in der Regel dann aktive Studiomonitore anschließen oder das Signal an ein Mischpult weitergeben.
Ein 6,3 mm Kopfhöreranschluss findet sich auf der Vorderseite des Duet, nebst zwei LEDs zur Anzeige einer eventuell aktivierten Phantomspeisung. Mit dem gerasterten Drehregler lassen sich über dessen Funktion als Taster alle Ein- und Ausgangspegel einstellen und optisch über 2 LED-Ketten kontrollieren.
Auf digitale Anschlüsse verzichtet das Duet vollständig.
Praxis
Die Installation der Software verlief problemlos. An dieser Stelle sei noch mal unterstrichen, dass das Duet ausschließlich an Apple Computern zu betreiben ist, PC Treiber sind nicht vorhanden. Ein Wermutstropfen ist die zwingende Eingabe der Registrierungsdaten. Zwar muss für eine Freischaltung keine Verbindung zum Internet vorhanden sein, jedoch muss man diese dann über einen anderen Rechner anfordern – denn ohne Registrierung und Freischaltung lassen sich Treiber und Software nicht nutzen. Dies ist insbesondere ungewöhnlich, da so etwas bisher bei keinem anderen Audio-Interface weder vonnöten noch sinnvoll ist, denn ohne das Audio-Interface kann man mit dem Treiber sowieso nichts anfangen.
Nach Anschluss des Interface öffnet sich die Maestro-Software, um erste Einstellungen vorzunehmen. Hier bestimmt man auch weitere Funktionen des Drehreglers, z.B. lassen sich bis zu vier Midi-Controller definieren, die mittels Drehregler gesendet werden können. Ein wie ich finde sehr sinnvolles Feature, da man so gleichermaßen gewöhnliche als auch ungewöhnliche Dinge fernsteuern kann.
Beim Drehregler fiel mir auf, dass der Druckpunkt haptisch nicht optimal ist. Es ist bei der Bedienung ab und zu vorgekommen, dass ich mehrmals drücken musste, um eine Funktion auszulösen.
Die erreichbaren Latenzen sind ebenfalls sehr gut, bis herunter zu 64 Samples gelangt das Audio knackfrei an die Abhöre.
Schade , das diesem Test keine Amazona-Messprotokolle beiliegen. So bleibe die Aussagen doch subjektiv. Ich selbst habe das Ensemble und das Duet im Einsatz. Das Duet eigentlich nur wegen dem schönen dicken „Big-Ass-Knob“ zur Regelung des Volumes. Die Preamps des Duets sind in der Tat klanglich absolut identisch zum Ensemble, dasselbe gilt meines Erachtens aber nicht für die DAC- Einheit. Hier klingt im A/B Vergleich für meine Ohren das Ensemble doch deutlich besser . Mir scheint also dass der DAC ein anderer ist oder das Duet mit einer anderen Clock arbeitet. However, das Duet ist jeden Cent wert.
Gehen wir mal davon aus, dass wir Musiker vor allem an der AD Wandlung interessiert sind, dann hat Apogee ja wenigstens an der richtigen Seite gespart….