Intuitive Bedienung mit vielen Sounds!
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Zoom Corporation ist ein japanisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Audiogeräten spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1983 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Tokio, Japan. Es ist vor allem für seine digitalen Audiorecorder und -interfaces bekannt. Dazu gehören tragbare Recorder wie der Zoom H4n Pro, der in der Musik- und Filmindustrie weit verbreitet ist, sowie Audiointerfaces wie das Zoom U-44. Darüber hinaus bietet Zoom auch digitale Effektgeräte, Mikrofone und Field-Recorder an. Ihre Produkte zeichnen sich durch eine gute Qualität, Benutzerfreundlichkeit und innovative Funktionen aus. So hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre einen guten Ruf aufgebaut und wurde weltweit bekannt. Produkte von Zoom sind eine beliebte Wahl für Musiker, Podcaster, Journalisten und andere, die hochwertige Audioaufnahmen benötigen.
Für uns Bassisten ist die Firma auch schon lange ein Begriff, der zuletzt entwickelte Zoom B6 gehört zu den beliebtesten Multieffektgeräten auf dem Markt. Mit dem neuen B2 Four wird nun eine etwas kleinere und kompaktere Version auf den Markt gebracht, die trotzdem eine Vielzahl von Funktionen und Effekten mitbringt, um den Sound des Basses zu formen und zu verbessern. Der B2 Four verfügt über 68 integrierte Effekte, darunter Verzerrung, Overdrive, Kompression, Modulation, Delay, Reverb und mehr. Diese Effekte können individuell angepasst und gespeichert werden, um eigene Presets zu erstellen. Auch verfügt das Gerät über einen integrierten Tuner, der es einfach macht, den Bass schnell und genau zu stimmen. Ebenso finden wir eine eingebaute Rhythmus- und Drum-Machine, die es ermöglicht, mit verschiedenen Rhythmen und Beats zu üben. Der Hersteller verspricht hat eine intuitive Benutzeroberfläche dank des großen LC-Displays und einigen Drehreglern, die eine einfache Bedienung und Navigation durch die verschiedenen Funktionen direkt am Gerät ermöglichen sollen. Natürlich hat er aber auch einen USB-Anschluss, um das Gerät mit einem Computer zu verbinden und auf Aufnahmen oder Software-Patches zuzugreifen. Grund genug also, das neue Pedal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zoom B2 Four – Aufbau und Verarbeitung
Mit seinem matten, schwarz-grauen Lackierung wirkt der Zoom B2 Four schlicht und edel. Grelle Farben sucht man vergebens, auch die LEDs leuchten nicht so intensiv wie man es von anderen Geräten kennt. Optisch gefällt mir das schon mal, ich wüsste keine Bühne dieser Welt, auf der das Pedal nicht gut aussehen würde – eine Eigenschaft, die man nicht unterschätzen sollte, das Auge isst bekanntlich mit. Die Verarbeitung von allen Reglern und Schaltern wirkt hochwertig und robust, so dass man den Zoom B2 Four problemlos auch auf Tour nehmen kann. Mit seinen Abmessungen von 146 x 249 x 72 mm und einem Gewicht von knapp unter 1 kg sollte das Gerät auch problemlos in jedes Gigbag passen. Das mitgelieferte Netzteil ist ebenso recht klein gehalten, was die transportablen Ausrichtung nur unterstützt.
Die Oberfläche des Zoom B2 Four wirkt einfach, aufgeräumt und erschließt sich mit seinen Funktionen bereits nach einem kurzen Blick. An der Fußleiste finden wir 4 durchnummerierte Schalter. Die mit dem schwarzen Ring sind mit 1-3 angegeben, der Schalter ganz rechts hat einen dunkelroten Ring bekommen und wurde mit „all bypass“ bezeichnet. An allen Schaltern finden wir natürlich LEDs sowie die Bezeichnung der zweiten Funktion. Direkt über dem rechten Schalter haben wir einen gehen wir in die DI-Section, die aus einem weiteren Fußschalter und einer Leiste mit LEDs besteht. In der Mitte des Gerätes sitzt dann der Bildschirm, der trotz seiner recht geringen Abmessungen gut ablesbar ist. Darunter haben 4 durchnummerierte Drehregler Platz, die gleichzeitig auch die Funktion des EQs haben. Auf der linken Seite haben dann noch 4 Tasten und ein weiterer Schalter Platz, die durch das Menü führen sollen.
Alle Anschlüsse des Zoom B2 Four befinden sich an der Seite. Ganz links sitzt der DI-Ausgang samt Groundlift, daneben dann eine Standard-Mono-Klinkenbuchse mit einem Schalter zum Umstellen der Impedanz von 1 M auf 10 MOhm. Auch gibt es einen Aux-Eingang als Miniklinke. Direkt daneben ist dann die Output-Sektion, die entweder Mono oder Stereo betrieben werden kann. Darauf folgt dann der Anschluss für ein Expression-Pedal sowie der Netzschalter samt Eingang des Netzteils. Auf der linken Seite sitzt dann zusätzlich noch ein Kopfhöhrerausgang sowie der USB-Anschluss.
Alles in allem macht der Zoom B2 Four einen hochwertigen Eindruck. Er wirkt übersichtlich und durchdacht, ist super verarbeitet und lässt in diesen Punkten keine Wünsche offen.
Bedienung des Zoom B2 Four
Zugegebenermaßen: Ich war am Anfang schon etwas abgeschreckt von den vielen Knöpfen und Möglichkeiten. Selbst spiele ich in den meisten Fällen noch komplett analog, entsprechend wenig vertraut bin ich mit den digitalen Effekt-Boards. Umso erstaunter war ich, wie einfach sich der Zoom B2 Four bedienen lässt. Mit den linken Tasten scrollt man durch das Menü, mit den unteren Fußtasten wählt man den gewünschten Slot an. Möchte man die Parameter der Sounds bearbeiten, fängt man einfach an, an den Reglern unter dem Bildschirm zu drehen und schon wird man automatisch in das richtige Menü geführt. Es ist super unkompliziert und verlangt nicht mal ein Blick ins Handbuch, hier ist der Slogan „intuitiv“ mal wirklich korrekt. Durch die exakte Beschriftung kommen praktisch keine Fragen auf, auch die Doppelfunktionen den Schalter, die durch längeres Drücken aktiviert werden, sind völlig einleuchtend. Das Editieren der Effekte funktioniert ebenso schnell, lediglich die Vielzahl an Möglichkeiten ist am Anfang etwas überwältigend. Sobald man aber weiß, was man sucht, hat es man es in der Regel auch schnell gefunden. Mich hat es hier zu Hause ca. 1 Stunde intuitives Bedienen und Probieren gekostet, bis ich mit Leichtigkeit meine eigenen Sounds editiert habe.
Zoom B2 Four – die Sounds
Unser Multieffektgerät hat die Bezeichnung mehr als verdient. Im Zoom B2 Four stecken eine nahezu endlose Anzahl von Möglichkeiten für verschiedene Sounds, von jedem Effekt gibt es etliche Varianten zur Auswahl, die dann auch noch weiter verändert werden können. Ob man das mag und es z. B. über 10 verschiedene Zerren gebraucht hätte, lässt sich natürlich streiten. Persönlich hätten es etwas weniger Auswahl auch getan, aber gut, mit der Zeit wird sich vermutlich jeder sein Arsenal an Sounds gebaut haben. Da es jedoch unmöglich ist, alles hier zu testen, habe ich versucht, mich dem Gerät logisch von hinten nach vorne zu nähern. So bin ich zuerst die vielen DIs durchgegangen, die man in der Sektion oben rechts bedient. Alle Aufnahmen sind mit einem cleanen Jazzbass ohne zusätzlich angewählten Preamp gemacht, so dass man wirklich nur die Färbung der DI-Simulation hört. Das erste Beispiel ist ohne Simulation, also ein kompletter Bypass:
Ohne einen Preamp sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen DIs sehr gering. Man hört den etwas dickeren Ton zwischen der Fraktion „Tube“ und „Solid“, besonders in den tiefen Registern, richtig vom Hocker hauen mich diese Variationen aber nicht. Trotzdem ein cooles Feauture, mit dem man die grundlegende Richtung des Sounds schon mal festlegen kann.
Deutlich interessanter wird es bei den Preamps. Hier hat Zoom eine große Auswahl verschiedenster Vorstufen mit teilweise großen klanglichen Unterschieden parat. Jeder Preamp kann dann per EQ und verschiedenen weiteren Funktionen angepasst werden, so dass man wirklich mehr als genug Möglichkeiten hat, seinen Sound zu finden.
Eine sehr schöne Sache ist der Bereich bereits nachgebildeter Amps. Hier sind etliche große Namen und Klassiker vertreten und viele dieser Sounds kommen auch nahe an das Original ran. Natürlich lassen sich diese zusätzlich noch mit einem weiteren Preamp oder einer DI kombinieren, für die Beispiele habe ich dies aber nicht getan.
Die Qualität der Sounds sind allesamt gut und praxistauglich. Für mich sind diese Amp-Simulationen irgendwie auch das Herzstück des Zoom B2 Four da man so schnell und unkompliziert einen guten Sound am Start hat. Dazu dann ein paar Effekte und man ist für jede Situation gewappnet.
Zum Abschluss noch eine kleine Auswahl an bereits fertiger Sounds. Der Zoom B2 Four hat davon über 200 auf seiner Speicherbank, wer hier Zeit und Muße mitbringt, wird sicherlich fündig werden. Natürlich lassen sich diese auch wieder noch alle anpassen und editieren, der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Für wen ist der Zoom B2 Four sinnvoll?
Diese Frage lässt sich natürlich nie allgemeingültig beantworten, allerdings möchte ich es trotzdem versuchen. Ich sehe den Zoom B2 Four vor allem bei Bassisten, die eine all-in-one Lösung suchen, ohne sich dabei zu tief in die Materie Modelingamp einarbeiten zu wollen. Die Qualität der Sounds ist durchweg gut, die Bedienung ist intuitiv und die Möglichkeiten sind immens. Gerade Musiker aus dem Top 40 Bereich oder mit mehreren Bands und Bässen sind hier wirklich gut aufgehoben, dank des Impedanzwandler sogar auch ein Kontrabass angeschlossen werden, gegen weitere Vertreter wie ein Akustikbass, einen Fretless oder eine Gitarre spricht ebenso wenig. Hiermit geht also vom Prinzip her erst mal alles!
Ob man den digitalen Sound am Ende mag, ist natürlich eine subjektive Entscheidung. Auch wenn mir der Zoom B2 Four grundsätzlich gefallen hat, so höre ich trotzdem noch einen deutlichen Unterscheid zu meinen hochwertigen, analogen Preamps, egal ob mit Röhre oder ohne. Dynamik, Agilität, Plastizität und Tiefe im Klang bewegen sich bei diesen Geräten noch mal in einer anderen Liga, allerdings ist der Zoom B2 Four nicht so weit davon entfernt. Dazu stellt sich natürlich auch die berechtigte Frage, wie stark man von solchen Nuancen im Live-Betrieb mit Band noch hört?
😀 Danke für deine Bericht über dieses Gerät! Evtl. habe ich es überlesen… Aus welchem Material ist das Housing?
Cooles Teil!