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Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Auf den Spuren von Hard & Heavy!

27. August 2023

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Custom Modelle haben eine lange Tradition bei Fender. Egal ob Gitarre und Bässe, die ganz großen Musiker haben sich ihr individuelles Instrument auf den Leib schneidern lassen, oftmals in Anlehnung an ihre altes Vintage-Schätzchen. Auch für den Fender Troy Sanders Precision Bass Silverburst stand ein alter Bass Pate, zusätzlich bringt er aber auch viele eigenständige Merkmale mit sich. Gute Gründe also, dieses außergewöhnliche Modell einem ausgiebigen Test zu unterziehen.

Der amerikanische Musiker Troy Sanders gehört zu den gefragtesten Tieftöner seiner Zunft. Geboren in den 70er-Jahren in Atlanta, hat er sich in der Metal-Szene einen großen Namen erspielt und mit seiner Band Mastodon 2018 sogar einen Grammy gewonnen. Mastodon bewegt sich zwischen progressivem Metal über Sludge hin zu Hardcore und hat sich weltweit eine große Fangemeinde erspielt. Spätestens seitdem gehört er zu den Superstars im Bereich Hard&Heavy und arbeitet mit vielen bekannten Künstlern zusammen. Sein Spiel zeichnet sich durch prägnante, rhythmische Motive und Riffs aus, die dabei jedoch nie ihren melodischen Charakter verlieren.

Aufbau und Verarbeitung des Fender Troy Sanders Precision Bass

Als Basis wurde der klassische Fender Precision Bass genommen. Entsprechend haben wir die für dieses Modell typisch geschwungene Form des Korpus, die mit einem geschraubten Hals kombiniert wurde. Auch bei der Auswahl der Hölzer wurden keine Experimente betrieben, ein Body aus Erle mit einem Hals aus Ahorn samt Griffbrett aus Palisander klingt nach einer bekannten und bewährten Kombination. Interessant wird es jedoch, wenn wir in die Details schauen. Auf dem Korpus finden wir nicht den klassischen Fender Blechwinkel, sondern eine HiMass Vintage Bridge, die vom Design zwar ihrem Vorbild ähnelt, jedoch mehr Masse mit sich bringt. Auch das für Precision Bässe typische schwarze Pickguard wurde verändert, indem zusätzlich eine metallene Kontrollplatte aufgesetzt wurde. Optisch sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie auch ganz cool. Auf dieser finden wir zwei normale und einen Doppelstockregler, dazu ein kleiner Kippschalter sowie die Ausgangsbuchse.Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Auch die Pickups sind außergewöhnlich, denn zu dem Preci Splitcoil hat sich ein Jazz Bass Singlecoil  in 60er Position gesellt, was zwar nicht neu, aber trotzdem immer noch deutlich seltener als die klassischen Kombinationen anzutreffen ist. Beide Pickups sowie der im Elektronikfach ansässige aktive Preamp sind speziell für Troy Sanders von Tim Shaw, dem Fender Cheftechniker, angefertigt worden. Sie besteht aus Volume, Balance, einem aktiv/passiv Schalter und einem 2-Band-EQ für Bässe und Höhen.

Der Hals wurde einem Precision Bass aus den 70er-Jahren nachempfunden, der in Troy Sanders privatem Besitz ist. Er hat ein C-Profil und kommt recht fleischig daher, ist jedoch nicht zu dick geraten und somit auch kein Baseballschläger. Das Besondere an diesem Hals ist Slabboard aus Rosewood (Palisander). Bei dieser Art des Griffbretts bleibt das Holz, im Unterschied zur herkömmlichen Bauweise, an allen Stellen gleich dick. Wie die allermeisten Bässe von Fender wurde eine 34er-Mensur verwendet sowie die bekannten Jumbo-Medium-Bünde, die für ein angenehmes Greifen sorgen.

Ansonsten muss man natürlich noch über die tolle und einzigartige Lackierung sprechen. Das Silverburst-Finish wurde bereits bein Fender Troy Sanders Jaguar Bass verwendet und hat wirklich einen ganz eignen Charme, irgendwie nicht vintage aber auch nicht modern. Passend dazu gibt es einen Matched-Headstock und einige weitere optische Details. So finden wir neben den über das Griffbrett verteilten Blockinlays im 12. Bund das Logo des Mastodon Album „Emperor of Sand“, auf der Rückseite des Bodys eine Abdeckung mit dem Logo der Platte „Remission“ und einen, nach eigener Bezeichnung von Troy Sanders, „Caveman“ Schriftzug mit seinem Namen auf der Rückseite der Kopfplatte. Als Fan sicherlich sehr reizvoll, aus neutraler Perspektive nicht störend.

Abschließend kann man noch sagen, dass der Fender Troy Sanders Precision Bass ausgezeichnet verarbeitet ist, etwas, das man bei dieser Marke leider nicht immer behaupten kann. Hier wurde jedoch mal wirklich alles richtig und sauber ausgeführt, ein feines und hochwertiges Instrument!

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Fender Troy Sanders Precision Bass
Fender Troy Sanders Precision Bass Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

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So spielt sich der Fender Troy Sanders Precision Bass

Klassisches Design sorgt für klassisches Feeling und wer bereits einige Bässe von Fender in der Hand hatte, weiß, was ihn hier erwartet. Der Fender Troy Sanders Precision Bass bildetet keine Ausnahme, er fühlt sich an wie typischer Preci mit allem, was dazu gehört. Wer bereits den einen oder anderen Fender Bass aus den 70er-Jahren in der Hand hatte, kennt das Spielgefühl der relativ dicken Hälse dieser Zeit. Unser Testbass ist hierbei keine Ausnahme, jedoch fühlt er sich erstaunlich „dünn“ unter den Fingern an. Er liegt gut in der Hand und ermöglicht ein müheloses Greifen in allen Lagen. An dieser Stelle muss ich auch ein großes Lob an das mir zugesendete Exemplar aussprechen, denn dieses war absolut perfekt eingestellt. Nach dem Auspacken konnte ich direkt loslegen, nicht mal großes Stimmen war nötig – einfach klasse! Das Slabboard-Griffbrett fühlt sich ebenso gut unter den Fingern an, die Saitenlage ist zwar nicht super flach, was mich bei so einem Bass aber auch nicht stört. Überhaupt gibt es nichts beanstanden, der Fender Troy Sanders Precision Bass fühlt und spielt sich so wie man es von einem 70er-Jahre Preci erwartet und macht richtig Spaß, egal ob mit Fingern oder dem Plektrum.Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Eine Besonderheit fällt beim Anspielen sofort auf: die HiMass-Vintage-Bridge. Im Vergleich zum klassischen Blechwinkel sorgt sie mit ihrer erhöhten Masse für einen strafferes Spielgefühl, ähnlich zu moderneren Edelbässen. Mir gefällt das gut, zu jeder Zeit bleibt der Ton voll unter Kontrolle, alle Nuancen der Finger werden sofort und direkt übertragen. Solch diese Eigenschaft bringen bei Weitem nicht alle Precision Bässe mit sich. Ansonsten gelten auch die für Fender Bässe traditionellen Eigenschaften: Der Bass hängt gut am Körper mit leichter Kopflastigkeit, die bekannte Formgebung sorgt dafür, dass man sich sofort am Instrument zu Hause fühlt und direkt loslegen kann.

Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Fender Troy Sanders Precision Bass – Klangbeispiele

Hören wir nun mal in die Sounds des Basses rein. Der Fender Troy Sanders Precision Bass lässt sich aktiv wie passiv spielen, zu Beginn beschäftigen wir uns mit den Einstellungen ohne Preamp. In diesem Modus funktioniert die Klangreglung nicht, auf eine separate Höhenblende wurde ebenso verzichtet. Durch die beiden Pickups stehen aber trotzdem 3 Grundsounds zur Verfügung, die hier wie immer direkt ins Interface gespielt wurden:

Im passiven Modus klingt der Fender Troy Sanders Precision Bass wunderbar traditionell und bringt genau die Sounds mit, die man von ihm auch erwartet. Der Precision Splitcoil ist direkt, knackig und kehlig abgestimmt, schiebt etwas weniger intensiv, als man es erwarten würde und sorgt damit für einen tiefen, vollen aber immer noch definierten Ton, der sich in der Band immer gut durchsetzen sollte. Der Jazz Singlecoil an der Bridge klingt ebenso bekannt, er knorzt typisch nasal und hat viel Attack, was auch gut zur straffen Ausrichtung des Basses passt. Beide Pickups in Kombination ergeben dann den typischen P/J-Sound, den man entweder mag oder nicht – hier streiten sich bekanntlich die Geister. Persönlich gefällt er mir gut, er röhrt gut in den tiefen Frequenzen, hat das nötige Dengeln im Ton und trotzdem eine tolle dunkle Klangfarbe.

Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Ein Versuch, das Umfeld optisch den Farbtönen des Basses anzupassen

Schaltet man den Fender Troy Sanders Precision Bass in den aktiven Modus, bekommt man einen leichten Anstieg des Lautstärke. Hier zu Hause habe ich den Pegel des Interfaces neu angepasst, im Live-Betrieb kann man dies jedoch gut als Booster nutzen. Hören wir also mal in die Sounds im aktiven Zustand rein, einmal mit neutralem EQ und einmal mit leichter Anhebung von Bässen und Höhen.

Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Im Unterschied zum passiven Modus hört man einen volleren und leicht komprimierten Ton, hier bringt die Elektronik also sofort ihre eigene Note mit rein. Der Unterschied mag nicht gravierend sein, aber kann im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten die Nuance beitragen, um den Bass besser zur Geltung bringt. Schön finde ich, dass die Grundsounds der einzelnen Pickups erhalten bleiben und lediglich eine leichte Färbung passiert. Auch machen sich die 18 V bemerkbar, ich meine zumindest einen etwas stabileren Ton zu hören als bei Elektroniken mit 9 V.

Tauchen wir tiefer in die Möglichkeiten des EQ ein, zu dem ich leider keine weitere Angaben finde. Die Frequenzen bleiben also das Geheimnis, letzten Endes sind Zahlen aber auch nicht wichtig, entscheiden tut schließlich immer das Ohr und hier haben Troy Sanders und Tim Shaw einen tollen Job gemacht. Egal was man boostet oder cuttet, es kommen immer schöne und brauchbare Sounds heraus. Der Regelweg wurde praxistauglich gewählt, selbst im vollen Anschlag klingt es immer noch gut und macht damit die Bedienung einfach und intuitiv. Hier kann auch auf der Bühne im Stress nichts schiefgehen!

Test: Fender Troy Sanders Precision Bass, Bassgitarre

Dank der Elektronik ist der Fender Troy Sanders Precision Bass ein weitaus flexibleres Instrument, als man am Anfang vermuten würde. Hier wird dem ambitionierten Bassisten ein echtes Arbeitstier an die Hand gegeben, mit dem man flexibel alles im Bereich Rockmusik abdecken kann. Letzteres ist auch wiederum die „Einschränkung“ des Basses, denn der straffe, etwas härtere Ton kommt immer durch, egal was man am EQ macht. Ich finde das aber völlig in Ordnung, ein flexibler Rockbass muss nicht alles können, trotzdem hätte es für meinen Geschmack nicht geschadet, eine Höhenblende zu installieren.

Rockmusik ohne verzerrte Sounds ist nur halb so schön, entsprechend musste ich den Fender Troy Sanders Precision Bass mit meinem Vollröhren-Amp von Reussenzehn kombinieren und zum Abschluss einmal richtig tief in die Sättigung fahren!

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Fazit

Mit dem Fender Troy Sanders Precision Bass ist der Traditionsmarke ein wirklich gutes Instrument gelungen. Klassische Eigenschaften werden mit modernen Features kombiniert, heraus kommt ein Signature-Modell, das speziell wie gleichzeitig sehr allgemeintauglich ist. Der ambitionierte Rockbassist kann mit diesem Instrument ein optisch wie klanglich tolles Werkzeug zum fairen bekommen, das die meisten musikalischen Situationen abdecken sollte. Die fehlende passive Tonblende ist ein kleines Manko, über das man dank des sehr guten Preamps aber hinwegsehen kann. Der Preis geht in meinen Augen auch mehr als in Ordnung für solch ein Instrument.

Plus

  • gute Verarbeitung
  • durchdachte Elektronik
  • coole Optik
  • praxistaugliche Sounds

Minus

  • fehlende passive Tonblende

Preis

  • 1.549,- Euro
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