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Test: KRK S10G4, Subwoofer fürs Tonstudio

Das Gelbe vom Subwoofer!

3. November 2023
krk s10g4 subwoofer für das tonstudio

KRK S10G4, Subwoofer fürs Tonstudio

KRK Lautsprecher sind seit ihrer Gründung im Jahr 1986 ein ständiger Begleiter im Audio-Segment, wobei man sich von seiner in nahezu ausschließlich auf Pro-User ausgerichteten Anfangszeit in den letzten Jahren auch sehr erfolgreich im Budget-Bereich etablieren konnte. Insbesondere die Rokit Serie hat es aufgrund der vergleichsweise guten Qualität für wenig Geld vielen Neueinsteigern im Bereich der Nahfeldmonitore angetan, um erste Gehversuche im Audiobereich zu unternehmen. Passend hierzu, aber nicht ausschließlich auf diese Serie ausgerichtet, bietet das mittlerweile zur Gibson Group gehörende Unternehmen nunmehr auch die vierte Generation der Subwoofer mit der Bezeichnung KRK S10G4 an, der mittlere Vertreter der drei Variationen mit den Bezeichnungen KRK S8G4, KRK S10G4 und KRK S12G4.

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Die Konstruktion des KRK S10G4

Bei dem KRK S10G4 handelt es sich um einen Subwoofer für Projektstudios der Budgetklasse. Mit den Abmessungen von 79 x 341 x 310 mm (B x H x T) und einem Gewicht von 15,88 kg ist er leicht zu handhaben und nimmt nicht zu viel Platz in Anspruch. Die angegebene Leistung von 160 W Class-D mag auf den ersten Blick moderat erscheinen, allerdings lässt einen der Maximalpegel von 117,2 dB aufhorchen, da dieser Wert deutlich über dem liegt, was man normalerweise in dieser Klasse geboten bekommt.

Natürlich wurde auch erneut das optische Markenzeichen von KRK in den KRK S10G4 verbaut, die gelbe Membran, wobei es interessant ist, dass die 8 und 10 Zoll Subwoofer-Membran aus Glas-Aramid-Verbundstoff bestehen, während die 12 Zoll Subwoofer-Ausführung aus Kevlar besteht. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Ansatz der Übergangsfrequenz gegenüber den Satelliten. Aktive Subwoofer verfügen immer über eine eingebaute Frequenzweiche, die dazu beiträgt, die Belastung der Hauptmonitore durch die tiefen Frequenzen zu verringern und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den beiden Elementen zu gewährleisten. Ich fand es interessant, dass die Frequenzweiche des S10G4 neben den Übergangsfrequenzen 60, 70 und 80 Hz einen maximalen Grenzwert für hohe Frequenzen von 90 Hz hat, was im Vergleich zu gleichwertigen Subwoofern anderer Marken, die bis zu 120 Hz oder noch höher gehen können, nicht besonders hoch ist.

KRK S10G4 Test

KRK S10G4, Profil

Was bedeutet das in der Praxis? Um das Beste aus ihm herauszuholen, sollte man den S10G4 mit Hauptmonitoren kombinieren, die bequem bis auf 90 Hz heruntergehen können, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten, was normalerweise größere Monitore bedeutet. Benutzer mit sehr kleinen Monitoren sollten stattdessen ggf. zum S8G4 greifen, der einen maximalen Übergangspunkt von 100 Hz hat und die Satelliten in diesem Fall besser entlastet. Insgesamt verfügt der Subwoofer über einen Frequenzbereich von 30 – 110 Hz.

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KRK S10G4
KRK S10G4
Kundenbewertung:
(55)

Bzgl. der Haptik hinterlässt der KRK S10G4 einen äußerst massiven Eindruck. Die Verarbeitung des in China gebauten Subwoofers ist tadellos und lässt sich von der Optik her aufgrund der abgerundeten Ecken geschmackvoll in die meisten Studio-Setups integrieren. Allerdings verfügt der KRK S10G4 über keinerlei Füße oder sonstige Auflagepunkte, weshalb dem Produkt eine Gummimatte beiliegt, die das Verkratzen der Unterseite verhindern und den Woofer ein wenig vom Boden entkoppeln soll. Wie aber die meisten Leser wissen werden, hat die richtige Platzierung des Woofers im Raum und die perfekte Balance zu den Satelliten eine deutlich größere Bedeutung bzgl. eines runden Klangbildes als eine resonannte Entkopplung vom Fußboden. Später mehr dazu.

KRK S10G4 Test

KRK S10G4, Rückseite

Welche Anschlüsse bietet der Subwoofer KRK S10G4?

Sämtliche Anschlüsse des KRK S10G4 sind erwartungsgemäß auf der Rückseite des Gehäuses angebracht. Hierbei erkennt man bereits auf den ersten Blick, dass KRK mit Anschlussmöglichkeiten beileibe nicht spart. Wir haben XLR symmetrisch In/Out, TRS symmetrisch In/Out und für den Consumer-Bereich zusätzlich RCA unsymmetrisch In/Out, eine Vielfalt, wie ich sie bisher nur sehr selten angetroffen habe.

Des Weiteren verfügt das System über einen Klinkenanschluss für einen Fußschalter, bei dem nicht nur der Subwoofer deaktiviert werden kann, sondern auch die Frequenztrennung gegenüber den Satelliten aufgehoben wird. Eine sehr gute Sache, wenn man schnell zwischen einem erweiterten Bassbereich und der regulären Wiedergabe der Satelliten umschalten möchte. Sollte man in einer Miet- oder Eigentumswohnung arbeiten, die wahrscheinlich nicht akustisch entkoppelt ist. ermöglicht diese Schaltung im Zweifelsfall auch eine Reduzierung des Ärgers mit den Nachbarn, so dass man gegebenenfalls nur zu bestimmten Zeiten den Subwoofer-Klang hinzuschalten kann, da dieser sich aufgrund der langen Wellen vergleichsweise schnell durch die Wände arbeitet. Daneben befindet sich eine kleine LED, die über den Betriebsstatus Aufschluss gibt und ob die Standby-Schaltung gegriffen hat. Einmal mehr treffen wir ebenfalls auf ein Multispannungs-Netzteil, das einen Betrieb von 100 bis 240 V ermöglicht, so dass ein Einsatz im Ausland weltweit kein Problem darstellt.

KRK S10G4 Test

KRK S10G4 Lautsprechergitter

Mittels 4 kleiner Minischalter ermöglicht der KRK S10G4 folgende Regelmöglichkeiten:

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  • Input Sensitivity: ein Abgleich zwischen symmetrischen und unsymmetrischen Signalen bzgl. der Eingangsempfindlichkeit
  • Polarity: Eine Phasenumkehr, falls es zu stehenden Wellen oder Phasenauslöschungen innerhalb des Setups kommt
  • Standby: Deaktiviert die Schaltung, die nach 30 Minuten den Woofer in den Standby-Modus setzt
  • Ground Lift: Zwecks Abhilfe bei Brummschleifen oder Masseproblemen im allgemeinen

Abschließend haben wir noch die Kaltgerätebuchse und eine von außen zugängliche Feinsicherung. Der KRK S10G4 kann hochkant oder auf der Seite liegend betrieben werden, seine Bassreflexöffnung befindet sich auf der Vorderseite des Gehäuses.

Der KRK S10G4 in der Praxis

Wie wir alle wissen, ist die richtige Platzierung eines Subwoofers im Raum, insbesondere wenn es sich um kleinere Räume handelt, eine knifflige Angelegenheit. Gerade in Bezug auf den Abstand zu den Wänden, gegebenenfalls auch Schrägen oder Decken, ist zu berücksichtigen, dass sich Bassfrequenzen mit ihrem kreisrunden Abstrahlverhalten völlig anders verhalten als strahlungsgerichtete Mitten und Höhen. Ein weiterer Punkt ist der perfekte Abgleich in Sachen Frequenzaufteilung und Abstrahlverhalten zwischen den Satelliten und dem Woofer. Von daher muss man der richtigen Platzierung des Subwoofer eine Menge Aufmerksamkeit widmen.

Auch wenn sich in einigen Kreisen hartnäckig die Annahme hält, dass alles unterhalb von 300 Hz irgendwo im Raum platziert werden kann, da es keine räumliche Ortung mehr gibt, ist es dennoch anzustreben, den Woofer, wenn möglich, mittig zwischen den beiden Satelliten zu platzieren. Dies führt bei einer typischen Budgetstudioanordnung meistens dazu, dass der Woofer unterhalb der Arbeitsplatte im Fußbereich zum Einsatz kommt. Generell ist nichts an dieser Platzierung auszusetzen, jedoch ist es in den meisten Fällen nur eine Frage der Zeit, bis man mit irgendeinem seiner Füße den Lautsprecher ankickt oder ihn vielleicht sogar beschädigt. Um dies zu vermeiden, kann man ein passendes Lautsprechergitter erwerben, was dieser Problematik entgegenwirkt. Ich persönlich würde das auf jeden Fall in meine Budgetplanung mit einbeziehen, zumal der Preis von 22,- Euro sehr moderat ausfällt.

Bekanntermaßen ist die Verwendung eines Subwoofers kein Allheilmittel gegen räumliche Unzulänglichkeiten oder bassarme Nahfeldmonitore. Wenn der Raum aufgrund seiner Symmetrik, seiner Anordnung oder seines Abstrahlverhaltens unpassend für Musikwiedergabe ist, kann auch der beste Subwoofer nicht verhindern, dass das Endergebnis alles andere als zufriedenstellend ist. Zudem gibt es immer noch die unterschiedlichen Auffassungen, ob man den Bassbereich besser durch kräftige Satellitentieftöner wiedergibt oder zu einem separaten Woofer greift, der natürlich eine deutliche Entlastung der Satelliten mit sich bringt, allerdings auch ein anderes klangliches Verhalten an den Tag legt. Dies muss jeder für sich selber entscheiden, was für ihn die beste Lösung ist.

Um es direkt vorneweg zu sagen, für einen Preis von unter 400,- Euro bietet der KRK S10G4 sehr viel fürs Geld. Der Schalldruck des Systems ist in der Tat für diesen Preis außergewöhnlich und schon bei den ersten Tönen wird man von dem großen Volume des Produktes regelrecht überrascht.

Das führt allerdings auch gleichzeitig zu dem Problem, dass der Woofer in einem eher moderaten Regieraum schnell mit stehenden Wellen zu kämpfen hat, was sich nur nach intensivem Ausprobieren der Aufstellposition in den Griff bekommen lassen. So entpuppte sich als Beispiel in meinem Studio 2, bei dem der Regieraum nur ca. 15 qm hat, eine gute Platzierung als nicht ganz einfach, da die Wände immer wieder zu einer Überhöhung des Tiefbassbereichs führten. Dennoch fühlt man sich mit dem Woofer auch sehr schnell sehr wohl, da er durch sein großes Volumen das klassische Gefühl des Woofers an den Tag legt.

KRK S10G4 Test

KRK S10G4

Allerdings ist das Abstrahlverhalten des Woofers an sich relativ indifferent und kann je nach Musikmaterial auch schnell zum Dröhnen führen. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, mit welchen Satelliten der KRK S10G4 betrieben wird. Alles in allem muss man dem Produkt aber ein gutes Urteil ausstellen, da es sehr viel Attitüde des Pro-Bereichs in den Budget-Bereich transportiert und für ein gutes Gefühl sorgt.

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Fazit

Mit dem KRK S10G4 hat der Protagonist der gelben Membran einen Subwoofer in seinem Portfolio, der über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt. Verarbeitung und Anschlussperipherie liegen weit über der Norm in diesem Preissegment, zudem überzeugt das System mit einem außergewöhnlich hohen Schalldruck. Bei der richtigen Platzierung stellt der KRK S10G4 eine sinnvolle Ergänzung zu schwachbrüstigen Nahfeldmonitoren dar, denen es unter Umständen an Tiefbass mangelt.

Plus

  • Verarbeitung
  • Schalldruck
  • Anschussperipherie

Preis

  • 398,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    TomH

    Ich kann dem Test nur zustimmen. Ich habe meinen seit 2021 und bin sehr zufrieden. Der Woofer ist gut einzustellen und verrichtet bei mir akustisch unauffällig seine Unterstützungsdienste. Die KRK Rokit RP8 G4 Monitore verkraften auch die etwas niedrigen Trennfrequenz gut. Das Klangbild gewinnt Tiefe.

    Das einzige schwierige war dann 2022 das Schutzgitter zu montieren, dem keine Montage Anleitung beigefügt war. Damit fühle ich mich sicher, meine Füße werden kein Unheil anrichten.

    Es dauerte etwas, bis Thomann das PDF aus dem Supportbereich von KRK nach meinem Hinweis dann wirklich auf der Webseite zeigte.
    Ich glaube einige sind bei dem Versuch der Montage verzweifelt, dabei ist die einfach wenn man den Gummiring entfernt, wie in der Anleitung beschrieben, 😉

    • Profilbild
      mdesign AHU

      @TomH der gummiring war auch für mich ein problem – nirgendwo ein hinweis, dass der die rille blockiert, in die das gitter muss. thomann wusste auch nichts. ich hätte fast das gitter zerdrückt.

  2. Profilbild
    Woody

    Mich würde mal ein Vergleich/Erfahrungswerte von Tieftönern in diesem Preissegment interessieren.
    Ich habe die RPG2 8 und irgendwo ist dann eben unten Schluß.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich überlege gerade entweder meine Monitore von den KRK Rokit6 auf Adam Audio A7V oder die Rokit mit einem Adam Audio Sub 10mk2 zu erweitern. Ich habe Adam Audio probegehört und gerade imulsstarke Bässe machen sehr viel Spaß, was bei KRK meiner Erfahrung nach nicht so gut rüberkommt. Und bei vielen anderen teureren Monitoren/Subs auch nicht, muss ich fairerweise ergänzen. Subs sind schwierig und wenn die unpräzise arbeiten macht es das bestimmt nicht besser. Aber, mit 10 Zoll und niedriger Übergangsfrequenz sollte selbst ein günstiger Sub technisch nicht überfordert sein und gut zu den Rokit6 passen. Die KRK Rokit6 sind m.M.n. einer der besten günstigen Monitore für elektronische Musik und mit etwas Entlastung untenrum würden die bestimmt auch an Impulskraft gewinnen. Beim Hobby fällt es mir schwer viel Geld in die Hand zu nehmen aber Monitore und Subs sind nunmal die Schnittstelle schlechthin. Oder doch „nur“ auf die A7V gehen? Was meint der Axel Ritt dazu? 😂

  4. Profilbild
    Daniel De Stijl

    Woher bekommt man denn das Gitter. Ich habe da mehrfach angefragt beim Vertrieb hier in der Schweiz und immer Bescheid bekommen, dass es nicht lieferbar sei. Den Sub hab ich schon bald 2 Jahre.

        • Profilbild
          TomH

          @Daniel De Stijl Die Liefersituation ist leider bescheiden. Ich hab meine von Thomann. Vielleicht einfach mal bestellen und dann hoffen. Manchmal geht es ja schneller.
          Das ist ja kein fester Liefertermin, sondern „nur“ ein unbekannter Termin.
          „ Dieses Produkt ist ausverkauft und wurde nachbestellt. Leider kann unser Lieferant derzeit keine Lieferung in den nächsten drei Monaten zusagen. “

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