Boss GT-10B
Nach dem kürzlich der Amazona Test des neuen Boss GT-10 Effekt Prozessors sehr positiv ausfiel, soll nun geprüft werden, ob auch sein Tieftonbruder, der BOSS GT-10B diesem Anspruch gerecht wird.
Da es natürlich viele identische Funktionen bei beiden Geräten gibt, die bereits im GT-10 Bericht beschrieben und getestet wurden, gilt hier nun die meiste Aufmerksamkeit den Amp- und Effektsimulationen. Einen Verweis zum BOSS GT-10 Test finden sie am Ende dieses Artikels.
Gehäuse
Optisch unterscheiden sich die beiden Geschwister nur unwesentlich voneinander, lediglich die Metallplatte, in die das LC-Display eingelassen ist, wurde beim GT-10B rot lackiert.
Ansonsten ist die Oberfläche exakt so aufgebaut und beschriftet wie die des GT-10:
Im linken, oberen Viertel befindet sich die Programmierungssektion, bestehend aus Display, Endlosreglern, Scrollrad und diversen Buttons. Sechs Fußschalter dienen zum Wechseln von Programmen und Bänken, zwei weitere ermöglichen das Bypass-Schalten des Tuners oder eines beliebigen Effektes. Zum Modulieren aller denkbaren Effektparameter wird das silberne Fußpedal genutzt.
Anschlüsse
Auch in Hinblick auf die Anschlüsse ist der GT-10B fast identisch mit dem GT-10: MONO IN, STEREO OUT, Kopfhöreranschluss, FX SEND/RETURN, AMP CONTROL und eine Buchse für ein externes Expressionpedal (alle im 6,3 mm Klinkenformat).
Für die Kommunikation mit digitalen Geräten steht ein USB 2.0- Anschluss, ein SP/DIF– Ausgang und das obligatorische MIDI-Duo bereit.
Zusätzlich wurde der GT-10B mit zwei symmetrischen XLR-Ausgängen versehen, wodurch er flexibler anzuschließen ist und vor allen Dingen in Recording-Situationen hochwertigere Anschlüsse bietet.
Richtig praktisch, wie bei den gängigsten DI-Boxen, ist der GND Lift- Schalter, mit dem störendes Brummen behoben werden kann, indem die Masseleitung der XLR-Buchsen von der Masse des GT-10B abgekoppelt wird.
Leider wurde auch beim GT-10B auf einen zweiten Input verzichtet, so dass kein weiteres Signal separat bearbeitet und ausgegeben werden kann. Schade eigentlich, da das USB-Audio-Interface mit einem zweiten Eingang deutlich vielseitiger einsetzbar wäre.
Ich bin auch sehr überzeugt von dem Gerät und habe es bereits in den unterschiedlichsten Situationen im Studio und auf der Bühne benutzt – wobei es stets eine gute Figur gemacht hat. Kleine Mankos habe ich feststellen: Der Slicer dreht meiner Meinung nach ab und zu die Patterns, sodass man nicht immer den gleichen Startpunkt hat; der DynaComp ist ein wahres Rauschmonster und die WahWahs überzeugen wie immer nicht. Davon abgesehen bin ich wirklich ausgesprochen zufrieden. Das GT-10B ist ein Gerät, mit dem man sich auch na mehreren Monaten noch immer intensiv beschäftigen und neue Sounds kreieren kann!
Nun bin ich gespannt auf den neuen Roland VB-99!