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Test: Keeley Noble Screamer, Effekt-Pedal

Zwei Legenden unter einem Hut

18. Februar 2024

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Der Keeley Noble Screamer bringt zwei echte Zerr-Klassiker unter einen Hut. Während sich Schaltkreis 1 des analog aufgebauten Pedals der Emulation des legendären Ibanez Tubescreamer widmet, soll die zweite Schaltung den Sound des nicht weniger kultigen Nobels ODR-1 nachbilden. Beides grundsätzlich ganz unterschiedlich klingende Overdrive-Pedale und beide auf ihre Art sehr erfolgreich in ihrer jahrzehntelangen Geschichte, sei es entweder als „Haupt-Zerrer“ oder aber als Booster vor dem Amp im Country, Blues, Rock und vielen anderen Stilistiken.

Noble Screamer – Facts & Features

Mit den Maßen von 127 x 67 x 70 mm und einem Gewicht von nur 290 g gehört der Keeley Noble Screamer zu den kompakten Vertretern seiner Art. Zum niedrigen Gewicht trägt das Alugehäuse bei, das nicht nur angewinkelt wurde, sondern das erste Pedal aus dem Hause Keeley in einer neuen Form darstellt. Manch einer mag jetzt vielleicht denken, dass das einfache Gehäuse aus Aluminiumblech nun den Preis etwas drücken könnte. Denn oft zahlt man bei den sogenannten „Boutique-Pedalen“, zu denen die Effekte aus dem Hause Keeley ja zweifellos gehören, für das Design oben drauf. Leider ist dem nicht so, auch der Noble Screamer ist mit deutlich über 200,- Euro kein Schnäppchen, wenngleich das Anschaffen beider Original-Pedale sicher mehr an Budget verschlingt. Aber der Preis ist jeden Cent wert, wie wir später noch erfahren werden.

Noble Screamer back

Die Anschlüsse wurden auf der Stirnseite untergebracht, es gibt wie zu erwarten einen Klinkeneingang, eine Ausgangsbuchse sowie der Anschluss für ein 9-Volt-Netzteil. Ein solches ist zum Betrieb zwingend nötig, denn mit einer Batterie ist hier nichts zu holen und entsprechend dezent präsentiert sich auch die Unterseite. Bei den Bedienelementen hält sich das Keeley-Pedal ganz nah an seine Vorbilder, so gibt es mit Tone, Drive und Level nur drei Regler auf der Oberseite, jedoch ergänzt um zwei Kippschalter, deren Schaltpositionen sich direkt auf das darüber platzierte Poti auswirken. Der unter dem Tone-Regler angebrachte Schalter bietet dabei in seiner oberen Position (OD) mit „Spektrum“ eine flache EQ-Kurve, die in ihrem Verlauf die Höhen- und Basswiedergabe verstärkt, sowie ein Lowpass-Filter, wie man ihn vom guten alten Tubescreamer kennt und der sich auch verblüffend ähnlich verhält.

Der rechte Schalter unter dem Drive-Regler überlässt einem die Wahl zwischen Hard- und Soft-Clipping, hier schaltet dieser in seiner oberen Position auf den Charakter des Nobels um, während in der unteren Position die Attribute des Tubescreamer geweckt werden. Das Interessante ist, dass jeder Overdrive-Schaltkreis mit der Clipping-Sektion seines Gegenübers gemischt werden kann, was wiederum zu äußerst interessanten und kaum vorhersehbaren Ergebnissen führt.

Bleibt noch der Metallschalter zur Aktivierung des Noble Screamers zu erwähnen. Das mache ich aus dem Grund, da hier ein Softklicktyp verbaut wurde, der ein absolut geräuschloses Arbeiten auch bei diskreten Aufnahmen ermöglicht. Grün ist nicht nur die Farbe der drei Regler, sondern auch der LED, die durch ihre dezente Leuchtkraft das Einstellen der Regler und das Betrachten der Oberfläche in dunkler Umgebung nicht zum Blindflug macht.

 

 

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Hinsichtlich der Hardware gibt es rein gar nichts zu meckern, das schwarz eloxierte Pedal entspricht vollkommen den Erwartungen an ein Boutique-Pedal aus dem Hause Keeley. Sahnig weich laufende Potis mit griffigen Metallknöpfen, zwei knackig schaltende Mini-Switches sowie ein Softklickschalter dürften selbst anspruchsvolle Profis zufriedenstellen. Dann wollen wir uns im Praxisteil doch mal um die inneren Werte kümmern!

Der Noble Screamer im Praxis-Check

Egal, ob das „kleine Schwarze“ nun den Sound eines Tubescreamer oder den eines ODR-1 nachzubilden versucht: Das Keeley Noble Screamer ist einfach ein verdammt gutes Overdrive-Pedal! Das fängt schon beim Rauschspektrum an, das nicht wirklich eines ist, denn selbst bei voll aufgeregeltem Drive-Poti ist höchstens ein laues Lüftchen aus dem Speaker wahrzunehmen. Das Klangspektrum ist ungemein breit, dank der mischbaren Schaltungen und dem äußerst kraftvoll zupackenden Filter (Tone-Regler) sind zahlreiche Boost- und Overdrive-Sounds im Handumdrehen erstellt. Hinzu kommt eine beeindruckend gute Dynamik, die jeder Nuance folgt – und sei sie auch noch so fein.

Die maximal erreichbare Verzerrung entspricht ziemlich genau dem der Vorbilder, insofern dürfte der Noble Screamer als „Haupt-Zerrer“ für die Metal-Fraktion wohl eher ausscheiden. Lohnen kann es sich trotzdem, den Noble Screamer etwa vor den Eingang des High-Gain-Tops zu legen: Auf der Suche nach dem ultimativen „Sweet-Spot“ für sahnig-singende Soli etwa sollte schließlich kein Weg zu weit sein!

Im Clean-Channel des Amps bzw. als Basis-Overdrive im Set-up von Blues- und Rock-Gitarristen deckt das schwarze Pedal hingegen locker den kompletten Bedarf an Boost- und Overdrive-Sounds ab, die mit einer mit Humbucker bestücken Gitarre mühelos auch bis zum Hardrock reichen können.

Keeley Noble Screamer

Noble Screamer Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich den Keeley Noble Screamer vor den Clean-Channel eines Mesa/Boogie Studio 22+ verkabelt. Vor dem Amp wurde ein AKG C3000 Mikrofon in Position gebracht. Zum Einspielen der Tracks wurde eine Music Man Silhouette Special mit unterschiedlichen Pickup-Settings verwendet. Weitere Effekte kamen nicht zum Einsatz.

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Fazit

Wirklich sehr fein, was uns Keeley mit dem Nobels Screamer präsentiert! Neben der hochwertigen Verarbeitung und dem niedrigen Rauschspektrum überzeugt das kleine schwarze Pedal im neuen Keeley Alu-Design mit einem sehr breiten Klangspektrum, das nicht nur an die Originale erinnert, sondern dank der variablen Schaltung auch vollkommen neue Möglichkeiten beim Kreieren von Boost- und Overdrive-Sounds eröffnet. Volle Punktzahl, keine Frage!

Plus

  • extrem vielseitiger Klang
  • quicklebendige Dynamik
  • sehr niedriges Rauschspektrum
  • hochwertig verarbeitet

Minus

  • -

Preis

  • 232,- Euro
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Klangbeispiele
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