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Test: Denon DN-S1200

(ID: 2756)

CD-Player

Kommen wir zum Kern der Sache: Wie geht der S1200 mit Audio-CDs um? Kurz gesagt: gemächlich. Die Zeit, die fürs Einlesen der CD benötigt wird, konnte zwar mit der neuen Firmware v1200 reduziert werden. Jedoch dauert es bis zu zwei Sekunden, bis der Track weiterspielt, nachdem man sich über die „Fast Search“-Buttons an eine andere Stelle des Songs bewegt hat. Auch dass der Cue-Punkt nach jedem Betätigen der Buttons auf die aktuelle Position gesetzt wird, macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn und stört reichlich. Zum Glück kann man den Cue-Modus von „Denon“ auf „Other“ stellen und diesen Missstand beheben. Jetzt ist es auch möglich, die Wiedergabe durch gedrückt halten des Cue-Buttons zu starten und per Play-Button fortzusetzen. Zu erwähnen ist auch, dass der S1200 im Gegensatz zu seinem Vorgänger keine MP3-CDs mehr annimmt. Denon begründet das mit der Möglichkeit, USB-Sticks und Festplatten anzuschließen, die ein viel komfortableres Arbeiten mit MP3s ermöglichen sollen.

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Das Display ist etwas grob aufgelöst, aber übersichtlich

Das Display ist etwas grob aufgelöst, aber übersichtlich

MP3-Player

Der USB-Stick wird anstandslos erkannt. Das Einlesen der Track-Informationen in die Datenbank des S1200 dauert etwas, dann können die Tracks über eine Suche nach Artist, Album oder Titel ausgewählt und gespielt werden. Aber auch hier offenbaren sich Schwächen im Detail: Schnelles Durchscrollen mit dem Jog Wheel führt zu Aussetzern im Sekundentakt. Offenbar hat der Player hier Probleme mit dem Zwischenspeichern der Audiodaten. Dem gemächlicheren DJ sollte das zwar nicht so sehr auffallen, ärgerlich ist es dennoch. Auch von der USB-Festplatte können MP3s gelesen werden. Hier ist zu beachten, dass das Einlesen der Informationen bei einer gut gefüllten Platte durchaus mehrere Minuten in Anspruch nimmt, in denen der Player gesperrt ist. Das Durchscrollen funktionierte bei der Festplatte besser, nach 20 Sekunden kamen aber auch hier die ersten Aussetzer. Ansonsten kann mit dem MP3-Material genauso umgegangen werden wie mit dem Sound von der CD.

MIDI-Controller

Die wichtigste Neuerung beim DN-S1200 ist allerdings der zweite USB-Port, mit dem sich das Gerät an einem Computer angeschlossen werden kann um diesen als MIDI-Controller fernzusteuern. Getestet haben wir das in Kombination mit der DJ-Software NI Traktor. Nach einigem Suchen auf der Denon-Website findet sich dazu auch ein TKS-File, das Traktor erklärt, wie es die vom S1200 kommenden Daten zu interpretieren hat. Umständliches Konfigurieren der einzelnen Controls per Hand entfällt also. Der Player wird von Traktor sofort erkannt, und in Sekundenschnelle kann der erste Mix erfolgen. Eine Latenz (Verzögerung) ist nicht zu spüren. Auch die Effektbuttons, die ja im Controller-Betrieb arbeitslos geworden sind, können beliebigen Funktionen der Software zugeordnet werden. Der Berührungssensor des Jog Wheels wird zwar nicht von der automatischen Konfiguration unterstützt, ein kurzer Test mit einem MIDI-Monitor ergibt aber, dass dieser durchaus MIDI-Daten sendet, die von der Software interpretiert werden könnten.

Specials

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Neben den bereits besprochenen Features besitzt der S1200 noch einige interessante Zusatzfunktionen:

  • Eine Memo-Funktion erlaubt es dem DJ, für bis zu 5000 Tracks Einstellungen wie Cue-Punkt, Loop-Punkte, Pitch- und BPM-Daten zu speichern. Die Daten werden im Gerät gespeichert, können also nicht getrennt davon zu einem Gig mitgenommen werden.
  • Zum schnelleren Auffinden von Tracks gerade auf angeschlossenen Festplatten, kann eine normale PS/2-Tastatur an den Player angeschlossen werden.
  • Die „Next Track“-Funktion kann benutzt werden, um mit einem einzelnen Player einen Crossfade zwischen zwei Tracks zu machen. Dieser läuft aber automatisch ab, ist also eher für Hintergrundbeschallung (oder Notfälle) geeignet.
  • Der Denon DN-S1200 verfügt außerdem über eine D-Link Schnittstelle, mit der sich zwei Player über ein handelsübliches Netzwerkkabel verbinden lassen. Damit können einige Funktionen (Memo, Tastatur, Next Track) zwischen zwei Playern kombiniert werden. Angeblich kann auch eine an einen Player angeschlossene Festplatte von beiden Playern gleichzeitig benutzt werden. Das konnten wir allerdings nicht verifizieren, da uns nur ein Gerät zum Test zur Verfügung stand, und die Bedienungsanleitung schweigt sich zu diesem Punkt aus.

Die Rückseite des S-1200 mit den USB-Anschlüssen und digitalem Audioausgang

Die Rückseite des S-1200 mit den USB-Anschlüssen und digitalem Audioausgang

Fazit

An sich ist der Denon DN-S1200 ein ordentlicher Player mit einigen innovativen Funktionen. Er bietet alles, was der CD-DJ benötigt, ist wertig gebaut und angenehm zu bedienen. Umso trauriger sind daher die zahlreichen Kinderkrankheiten, mit denen das Gerät zu kämpfen hat. Einige fallen im täglichen Einsatz kaum auf, andere können durchaus störend sein. Dem Interessenten sei deshalb geraten, den Player selbst anzutesten und sich genau zu überlegen, ob man über die vorhandenen Schwächen hinwegsehen kann. Denn dann bekommt man viel Leistung zu einem absolut bezahlbaren Preis.

+ Usability
+ USB-Schnittstelle
+ Controller-Funktionen
+ integrierte Effekte

– teils ungenau reagierende Buttons
– Audio-Aussetzer in bestimmten Situationen

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