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Test: Edirol R-44

(ID: 2751)

In der Praxis

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Das wichtigste gleich vorweg: Mit dem R-44 kann man wunderbar arbeiten, welch Wunder. Das Display ist gelungen und sehr gut ablesbar. Winkel oder Lichtverhältnisse sind dabei fast egal. Was sich allerdings etwas unkomfortabel gestaltet, ist das Auspegeln. Zwar zeigt das Display alle Pegel gut einsehbar an, aber die dazugehörigen Potis machen keine Freude. Jede Spur hat ein „Doppelpoti“; der äußere Ring stellt die Vordämpfung ein, der innere Drehregler den genauen Pegel; die Feinjustage. Da die vier Potis dicht nebeneinander stehen (was der kompakten Bauweise geschuldet ist), lassen sich die äußeren Ringe nur mit schmalen Fingern gut bedienen. In der Praxis ist schnell mal was verstellt. Speziell großhändige Kollegen, wie ich es einer bin, haben damit zu kämpfen.

Die internen Mikrofone halte ich, mit Verlaub, für nutzlos. Der Abstand ist fix und beide sind fix verbaut – mir fällt keine sinnvolle Anwendung ein. Erschwerend kommt hinzu, dass das Signal der internen Mikrofone nicht mit Hilfe des Limiters gegen Übersteuerng geschützt werden kann. Sehr schade, denn so hätte man die internen Mikrofone noch als Notlösung für Gesprächsrunden nutzen können.

Als letzter größerer Kritikpunkt ist mir das Menü bzw. die Bedienung desselben negativ ins Auge gesprungen. Die Tastenbelegung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hat man diese Struktur erstmal intus, steht dem Aufnehmen nichts mehr im Wege.

Die Möglichkeiten, die das Menü bereit hält, gehen schwer in Ordnung. Es stehen verschiedene Input-Konfigurationen zur Verfügung (analog, digital, Stereopärchen aus 1&2 und/oder 3&4 usw.), da wurde richtig mitgedacht! Auch der Limiter kann hier in den einzelnen Eingängen ein- bzw. ausgeschaltet werden, auch sehr schön. Sollten die vier Spuren nicht ausreichen, lassen sich zwei R-44 mittels Sync-Buchse kaskadieren. Diese Lösung finde ich allerdings nicht so komfortabel, da es sich immer noch um zwei Geräte handelt, welche auf zwei verschiedenen SD-Karten ihre Daten speichern. Da ist eine Achtspurlösung sicher praktischer (und preiswerter), kommt ganz auf die Aufnahmesituation an.

Die Effektsektion ist, für meine Begriffe, recht üppig ausgefallen:

– 3-Band- und 6-Band-EQ
– Denoiser
– Enhancer
– Kompressor & De-Esser
– MS-Matrix

Die Effekte können mit aufgenommen, bei der Wiedergabe oder im Monitoring genutzt werden. Effekte in der Recording-Situation mit aufzunehmen halte ich für ungünstig; es gibt kein zurück mehr, aufgenommen ist aufgenommen. Die Auswahl der Effekte halte ich für angemessen, den Hall, Delay oder Chorus wären hier Fehl am Platze gewesen.

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Die Klangqualität der Effekte geht voll in Ordnung, allerdings bin ich als UAD- und Powercore-Anwender verwöhnt. Daher würde ich die Effekte eher nicht nutzen und dieses der Post-Pro-Software überlassen. Im 192 kHz-Modus stehen die Effekte nicht zur Verfügung.

Eine SMPTE-Option wäre für Filmschaffende die Krönung; ist bei diesem Preis aber nicht zu machen.

Die Mikrofon-/Line-Anschlüsse sind robust und wackelfrei, schlicht: Road-tauglich, die ganze Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Strom bekommt der Kleine entweder über ein Netzteil, ein externes Batterie-Pack oder vier AA-Batterien, welche für bis zu vier Stunden Aufnahme reichen sollen.

 

5_schräg.jpg

Die Projektverwaltung bedarf einer gewissen Einarbeitung, ist aber sehr übersichtlich und praktikabel gehalten. Jeder Druck auf die Aufnahmetaste legt ein neues Projekt an, das mit Datum und Uhrzeit als Namen auf der SD-Karte in unkomprimiertem PCM-Ton in 16 oder 24 Bit abgelegt wird. Somit wird für jede Szene, jeden Take eine neue Projektdatei angelegt. Wünscht man dies nicht, muss die Aufnahme mit Pause unterbrochen werden.

Das Überspielen der Daten erfolgt entweder durch Entnahme der SD-/SDHC-Karte und Benutzung eines handelsüblichen Kartenlesers oder über USB 2.0. Der R-44 wird dabei als USB-Massenspeicher erkannt, Treiber sind bei den aktuellen Betriebssystemen nicht von Nöten (Win XP, Vista, MacOS, Linux …). Auf der Speicherkarte sind die einzelnen Spuren in Ordnern zu Projekten organisiert. Angenehm fällt auch auf, dass alle Kabel dabei sind um direkt los zulegen, leider nicht mehr ganz alltäglich.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo,Ist möglich dass man in Note nur als Mikrofonvorverstärker benutz? D.h. Mic. in und direkt ( ohne oder mit aufnehmen) von Cinch out?Lg,

    • Profilbild
      Florian Scholz RED

      Wie meinst Du das?

      Das Gerät als Mixer nutzen und das Ergebnis über Cinch ausgeben? Klar geht das, das geht aber billiger, komfortabler und „besser“ mit anderen Geräten.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke, Ja aber habe ich gedacht dadurch kann man gleichzeitig aufnehmen (Instrumente) und Signal weiter zum Laptop (Interface) für Live-Elektronik schicken da meine Interface nur zwei Mic. Verstärker hat so kann ich das erweitern. Ich möchte nicht für Live-Elektr. zu viele Sachen mit haben. Aber Jetzt andere Frage. Eigentlich ich suche ein mobile Aufnahme Gerät mit XLR/preamp und gute interne mic. Ist bei diesem Gerät gute interne mic. dabei? oder empfählest du was andres? Ich werde später noch stereo-set mic. kaufen. ( vielleicht AKG c214). d.h. mein Recorder sollte gleiche Qualität haben ( nicht viel besser und nicht viel schlechter). passt diese Kombination? Lg, Siavosh

  3. Profilbild
    mdopp

    Im Artikel wird mehrfach der Limiter erwähnt. Dazu ist zu sagen, dass dieser beim R-44 rein auf der digitalen Seite arbeitet, also nach der A/D-Wandlung. Auf die analoge Signalverstärkung hat er keinen Einfluss und hilft somit auch nicht gegen Clipping.
    Beim R-4 war das noch anders. Der R4pro arbeitet allerdings (erstaunlicherweise) genauso wie der R-44.

    Auch bei den Reglern muss man etwas aufpassen. Nur die äusseren Ringe verändern die Signalverstärkung vor der A/D-Wandlung.
    Die inneren Drehpotis wirken wieder rein auf das digitale Signal und sind damit nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen.

    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich finde den R44 sehr ansprechend (und gehe schon länger mit dem Gedanken spazieren, mir einen anzuschaffen). Aber einen Limiter, der diesen Namen auch verdient, hat er leider nicht.

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