Die Eclipse hat einen angenehm großen Hals, der sich sehr angenehm spielen lässt. Er ist relativ flach, und trotzdem hat man immer das Gefühl, etwas in der Hand zu haben. Die Form ist eher klassisch statt auf Fingerakrobatik getrimmt. Der Korpus ist relativ klein und angenehm dünn, was in einem leichten Instrument resultiert, das aber trotzdem genug Volumen hat, um einen guten Sound zu produzieren.
Alles in allem ist die gesamte Konstruktion als gelungen zu bezeichnen. Das Instrument hängt angenehm leicht am Körper, ist überhaupt nicht kopflastig und klingt gut.
Sound
Ja aber wie klingt sie denn nun genau? Nun ich würde sagen, den Grundsound kann man getrost als rockig bezeichnen. Unbewusst hab ich die Gitarre erst mal ausgiebig mit verzerrten Sounds getestet, denn dafür wurde sie mit Sicherheit hauptsächlich entworfen! Die Seymour–Duncans unterstützen die Holzkonstruktion der ESP hierbei nach Kräften. Riffs, angezerrte Soli und Power-Chords kommen mit wunderbar viel Druck und einer gehörigen Portion „Schmutz“ daher. Sehr schön!
Aus dem Bass- und unteren Mittenbereich kommt schön viel Druck, ohne jemals mulmig zu werden, während die Höhen schön präsent daherkommen, ohne unangenehm schrill zu werden. Dreht man den Drive-Regler weiter auf, zeigt sich, dass die Eclipse über sehr viel Sustain verfügt und gleichzeitig die Pickups zu keinem Zeitpunkt anfangen zu matschen. Egal ob nun Hard-Rock oder Heavy-Metal angesagt ist, die Eclipse behauptet sich souverän. Aber auch gerade leicht angezerrte, bluesige Amp-Einstellungen sind ein hervorragender Partner für die ESP. Der Hals-Pickup ist erwartungsgemäß etwas wärmer im Sound, während sich sein Pendant an der Bridge dank mehr Höhen etwas aggressiver und durchsetzungsfähiger gibt.
Ach ich vergaß: auch clean kann man diese Gitarre spielen! Die Humbucker-Einstellungen bringen einen Gitarren-Sound hervor, der sich großartig für gezupfte Passagen, Arppegios und sogar jazzige Klänge eignet. Stets druckvoll und mit genügend Durchsetzungsvermögen, um auch im Bandkontext nicht unterzugehen. Anders sieht es bei den Single-Coil-Sounds aus. Diese fallen wie bereits erwähnt zum einen Lautstärkemäßig etwas ab und sind auch sonst nicht die Offenbarung. Zu dünn und leblos ist für meinen Geschmack ihr Klang. Das reicht, wenn man mal eben schnell ein paar Strat-Sounds braucht, ist aber längst nicht Ersatz für Fenders Dauerbrenner.