Fender Tele FSR
Die Fender Telecaster gehört, neben der Stratocaster und der auch liebevoll „Paula“ genanten Les Paul von Gibson, zu den Urtypen und Evergreens der E-Gitarre, wie wir sie heute kennen und lieben. Sie gilt als erste in Massen produzierte Solidbody E-Gitarre, ist seit den frühen 50er Jahren ein äußerst beliebtes Einsteigermodell (man denke an die Esquier Linie), und es gibt wohl nur wenige Gitarristen, die nicht eine Telecaster besessen oder zumindest einmal in der Hand hatten. Der glasklare Klang und der deutliche „Twang“ machten sie besonders im Country und Blues beliebt, sie findet sich aber bis heute auch in Pop- und Rockbands wieder. In den knapp 62 Jahren ihrer Geschichte sind so viele Variationen und Sondermodelle der „Tele“ erschienen, dass man leicht den Überblick verlieren kann Insbesondere im Rahmen der seit 1972 bestehenden (und im übrigen von Keith Richards geschätzten) Reihe Telecaster Custom „mutierte“ sie schon in so ziemlich alle Richtungen, die eine „Stromgitarre“ beschreiten kann. So bietet auch die hier getestete FSR Telecaster Custom einige Extras gegenüber ihren Vorgängermodellen.
Konstruktion & Verarbeitung
Im Lieferumfang befindet sich, neben den üblichen Werkzeugen für die Einstellung des Trussrod und der Saitenreiter, auch ein schlichter Gigbag für die artgerechte Haltung der Gitarre. Auf extra Stauraum muss aber leider verzichtet werden, ebenso wie auf bequeme Tragegurte, was bei dem doch recht stolzen Gewicht der Gitarre sicherlich angenehmer wäre. Dies dürfte an dem für den Body verwendeten Erlenholz liegen, das hier dem Eschenholz der Standard-Modelle vorgezogen wurde. Durch den rötlich-transparenten Lack ist besonders gut zu erkennen, dass der Body aus drei Teilen besteht und auf der Ober- sowie Unterseite mit einem Erlenfurnier bestückt wurde. Ebenfalls ist durch den transparenten Lack die wirklich ausgesprochen schöne und ausgeprägte Maserung des Holzes zu sehen. Astlöcher oder andere Unregelmäßigkeiten finden sich nicht. Für die richtige Präsentation sorgt ein Binding in Altweiß, welches das Ganze gebührend umrahmt.
Das Gespür für die Auswahl schöner Materialien zeigt sich auch bei dem aus Ahorn gefertigten Hals, der mit drei Schrauben und dem Fender-eigenen Micro-Adjust-System am Korpus befestigt ist. Ob der Skunk Stripe aus Palisander auf der Rückseite des Halses tatsächlich als Verschluss für die Trussrod-Fräsung dient oder nur zur Zierde eingesetzt wurde, ist nicht zu ermitteln. Mehr Palisander findet sich in Form des Griffbrettes, welches ebenfalls einen sauber verarbeiteten Eindruck macht. Es wurde mit 21 medium-großen Buntstäbchen besetzt, die ordentlich abgerichtet und von allen Kanten und unerwünschten Ecken befreit wurden.