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Test: Framus 5/131 Hollywood SC, E-Gitarre

(ID: 68300)

Die Kopfplatte ist schwarz gehalten und beherbergt neben einem Schriftzug und einigen Verzierungen die Vintage-Mechaniken aus dem Hause Framus die, um es vorwegzunehmen, keinen besonders stabilen Eindruck machen. Leider hielten sie wären der Testdauer den Satz 10er-Saiten nicht besonders gut in Stimmung, vor allem bei exzessiven Bendings. Die Saiten werden auf der anderen Seite der Gitarre von einem eigens für die Hollywood SC gestalteten Tailpiece gehalten, das mit der Decke der Gitarre und dem darunter liegenden Massivholzelementen verschraubt ist.

Die Brücke ist in ihrem Design sehr schlicht und elegant geraten, was allerdings auch einige Nachteile mit sich bringt. So lässt sie sich lediglich in der Höhe verstellen, die Intonation für den gesamten Saitensatz oder gar der einzelnen Saiten lässt sich jedoch nicht justieren.

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Farmus Hollywood-8055

— Bei dieser Brücke ist Vorsicht geboten —

Da ist also Vertrauen in die Werkseinstellungen gefragt und wer auf wesentlich andere Saitenstärken umsteigen wollte, könnte an dieser Stelle Probleme bekommen. So oder ähnlich ist das aber bei vielen Vintage-Instrumenten und wird an sich auch gerne hingenommen. Ein weiteres unnötiges Problem kann bei dieser Brücke aber noch zusätzlich auftauchen: Die Kerben, welche die Saiten auf der Brücke in Position halten, sind so flach, dass die hohe E-Saite schon bei leichtem Strumming oder bei Fingerpickings aus dieser herausrutscht und nach oben schnellt. Das ist nicht nur für die Schlaghand besonders ungünstig, die die gewünschte Saite nun an einer anderen Stelle findet, sondern auch für die Stimmung der betroffenen Saite. Ich bin wirklich kein besonders aggressiver Spieler und habe die Framus Hollywood nicht über das übliche Maß hinaus strapaziert. Das Problem taucht schon bei sanfter Handhabung auf und hätte wirklich vermieden werden können. Schade!

Der Rest der Gitarre präsentiert sich zum Glück etwas durchdachter. Für die Klangübertragung sind bei der Hollywood SC zwei Singlecoils von Framus zuständig, die nicht nur herrlich anachronistisch gestaltet sind, sondern auch in schöne Metallrahmen eingesetzt wurden. Ebenso stilecht sind die Potis und der Pickupschalter gestaltet. Letzterer bietet drei Stellungen: Ganz unten sind beide Pickups zusammen aktiv, die Mittelposition steuert den Pickup an der Brücke an und ganz oben kommt der Klang dementsprechend von der Halsposition. Eine vierte Position dient als Killswitch und lässt beide Pickups inaktiv.

Beide Singlecoils lassen sich in ihrer Lautstärke separat regeln und zu guter Letzt verfügt die Hollywood noch über einen Toneregler. Alle Potis sind angenehm leichtgängig und die Potikappen vermitteln zuverlässig das Gefühl an einem alten (wenn auch billigen) Radio zu hantieren. Wunderbar.

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Farmus Hollywood-8065

— Die Verarbeitung und Lackierung ist gelungen —

Dies trifft auch auf den etwas gewöhnungsbedürftig gestalteten Toggleswitch zu, der zwar satt in seine Positionen einrastet, aber etwas Einarbeitungszeit bedarf, da man im Eifer des Gefechts schon mal zu weit schaltet und so ungewollt diesen „Killswitch“ betätigt. Für die Gesamtverarbeitung kann die Hollywood SC schon einmal die ersten Lorbeeren abstauben. Besonders am Binding und den schlecht zu lackierenden Stellen ist sehr sauber gearbeitet worden und auch die Bundierung lässt keine Wünsche offen.

Klang & Handling

Dank der schon vorher besprochenen Sperrholzkonstruktion ist die Framus 5/131 Hollywood SC angenehm leicht, dabei aber ein wenig kopflastig, was nicht zuletzt dem massiven Hals zuschulden ist. Was die Balance der Gitarre ein bisschen aus dem Gleichgewicht bringt, bewirkt aber natürlich wahre Wunder bezüglich des Klanges. So zeigt sich schon trocken angespielt der kräftige und höhenreiche Charakter der Gitarre. Unverstärkt bietet sie eine amtliche Lautstärke und einen fast schon leicht „blechernen“ Sound mit vielen Mitten und sehr deutlichen Höhen.

Dass das Sustain nicht sehr ausgeprägt ist, dürfte bei den gegebenen Eckdaten keine allzu große Überraschung sein, allerdings erkauft man sich durch den Verzicht auf eben diesen ein sehr direktes und wohltuendes Ansprechverhalten und zudem eine schöne Dynamik. In Kombination mit dem sehr großzügig dimensionierten Hals und dem eher breit geratenen Griffbrett kommt die Framus 5/131 Hollywood SC in Sachen Spielgefühl einer Westerngitarre schon sehr nahe. Natürlich mit etwas komfortablerer Saitenlage.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Schön, mal wieder was über Framus-Gitarren zu lesen. Ich finde den Klang sehr angenehm rund … Die Sache mit der Brücke ist allerdings schade.

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