Sounds
Insgesamt 10 Sounds bietet das Korg SP170S angehenden Klavier- und Keyboardvirtuosen an. Diese verteilen sich auf jeweils zwei akustische und elektrische Pianos, Harpsi- und Clavichord, Vibraphone, Pfeifen- und elektrische Zugriegelorgel und eine Streicher Sektion. Die Qualität ist durchweg gut und für den potentiellen Käuferkreis absolut ausreichend. Natürlich hört man einen qualitativen Unterschied zu den größeren und höherwertigen Stage Pianos von Korg, aber Zielgruppe des SP170S ist ganz klar der Einsteigerbereich, und dafür ist das Ganze sehr gut. Einzig allein das zweite E-Piano und das Clavichord finde ich nicht wirklich gelungen. Beide Sounds klingen für mich einfach zu synthetisch, und es fehlt dadurch die notwendige Authentizität. Auch im Einsteigerbereich gibt es hier bessere Sounds, die mehr Spielgefühl und Realismus bieten. Durch die recht spartanischen Bedienelemente und Beschriftungen am SP170S ist die Soundauswahl ein wenig schwierig. Korg gibt dem User nur eine einzige Taste mit Namen „Sound“, so dass man alle 10 Sounds der Reihe nach durchsteppen muss. Da es kein Display gibt, muss man immer kurz antesten, welcher Sound gerade angewählt ist bzw. beim Drücken der Taste mitzählen, bei welchem Sound man gerade sein müsste. Zu Hause mag das noch kein Problem sein, spätestens beim ersten Auftritt wird man sich ärgern wenn man den falschen Klang angewählt hat.
Extras
Auch sonst ist die Bedienung des SP170S nicht ganz einfach und ohne Handbuch zunächst nicht zu bewerkstelligen. Obwohl das Stage Piano noch ein paar weitere schönes Features wie Effekte, Transpose und Pitch bietet, ist das Ganze auf Grund der wenigen Bedienelemente nicht ganz einfach zu handhaben. In das SP170S integriert sind bspw. ein Reverb und Chorus Effekt, die beide durchaus gut klingen und schön einzusetzen sind. Der Aufruf des Reverbs erfolgt jedoch in Form des gleichzeitigen Drückens von SOUND- und PIANO PLAY-Tasten mit zusätzlich gedrückter A5-Taste zum Anschalten bzw. G#5 zum Ausschalten des Effektes. Logischerweise sind für den Chorus Effekt dann zwei andere Tasten der Klaviatur zuständig. Die Einstellung der Intensität der beiden Effekte ist leider nicht möglich.
Zusätzlich lassen sich auf Basis dieser Tastenkombinationen auch die Transpose- und Pitch-Funktion bedienen. Auch hier sind bestimmte weiße bzw. schwarze Tasten in Kombination mit SOUND- und PIANO PLAY-Taste für die jeweiligen Funktionen zuständig.
Mit in das SP170S integriert hat Korg auch zehn Demosongs, die passend zu den zehn unterschiedlichen Klangfarben ausgewählt wurden und die Vorzüge bzw. Einsetzbarkeit der Sounds darstellen.
Marktumfeld
Im unteren Preisbereich der Stage Pianos gibt es einige direkte Konkurrenten für das Korg SP170S. Im preislichen Rahmen bis 600,- Euro bieten bspw. Yamaha das P-95 und M-Audio das Prokeys 88 an. Unterhalb von 500,- Euro sind nur die Eigenmarken der großen deutschen Musikhäuser wie Thomann oder Music Store zu bekommen. Diese weisen aber auch alle einen gewissen Qualitätsunterschied zu den namhafteren Herstellern auf. Soundtechnisch bietet das Prokeys 88 von M-Audio mehr Klangfarben an, dafür kann das SP170S eher mit seiner guten Tastatur punkten. Yamaha hat beim P-95 zwar genau so viele Klangfarben wie das SP170S, liegt aber durch eine schnellere und einfachere Bedienung weiter vorne. Wer ein wenig mehr ausgeben kann und will, sollte sich das nächst höhere Modell von Korg anschauen. Das SP-250 kostet zwar rund 150,- Euro mehr, bietet dafür aber auch 30 Sounds und eine bessere Bedienung.